Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190712117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-11
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nach der Reihenfolge der Eingänge jener Lose ohne Berech» nung der Verpackung unfrankiert übersenden werden. Die bi» zum 80. Dezember 1907 nicht abgehobenen Gewinne verfallen nach 8 5 der BerlosungSbesttmmungen. — Nach der Rentabilitätsberechnung für die Linien der sächsischen Staat-eisenbahnen betrug im Jahr« 1S0S da- Anlagekapital für die Linie Leipzig—Riesa—Drei- den mit Großenhain—Priestewitz 115875886 M. (gegen 115341931 M. im Jahre 1905). Die Einnahmen be liefen sich im Personenverkehr auf 7 337 397 M. (gegen 6 852 876 M.), im Güterverkehr auf 8 560 603 M. (gegen 7 670 055 M.) und aus anderen Quellen auf 975294 M. (gegen 925 743 M.), insgesamt also auf 16 873 294 M. (gegen 15 448 674 M.) Diesen Einnahmen steht — ein« schließlich der 95 458 M. (gegen 27 885 M.) betragenden Kosten erheblicherer Ergänzungen — eine Ausgabe von 9 717 964 M. (gegen 9115 294 M.) gegenüber, sodaß ein Ueberschuß von 7 155 330 M. (gegen 6 333 380 M.) ver blieb, der das vorerwähnte Anlagekapital mit 6,262°/, (gegen 5,525°/,) verzinste. Der Betrtebskoeffizient, da» ist das Verhältnis der Ausgabe zur Einnahme, betrug 57,594»/, (gegen 59,004»/, im Jahre 1905). — In der gestrigen Nummer de» Dresdner Journal ist nunmehr auch amtlich bekanntgegeben worden, daß Se. Majestät der König dem Minister des Kultus und öffent- lichen Unterrichts Joachim Caspar Anton Rich. v. Schlieben die von ihm aus Gesundheitsrücksichten erbetene Entlastung auS dem Staatsdienste unter Belastung von Rang und TttefteincS TtaatSministerS bewilligt und auf die Zeit vom 15. Januar 1908 ab dem Oberbürgermeister von Chemnitz Dr. Heinrich Gustav Beck unter Ernennung zum StaatS- minister die Leitung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts übertragen, sowie den Auftrag in Lvrngsliois erteilt hat. — Aus Anlaß deS Ausscheidens aus dem Staatsdienste hat Se. Majestät der König das nachstehende Handschreiben an Exzellenz v. Schlieben er lassen: „Mein lieber Staatsminister v. Schlieben! Zu meinem lebhaften Bedauern haben Sie sich genötigt ge sehen, mit Rücksicht auf Ihren Gesundheitszustand um Entlastung aus Ihrem Amte als Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts nachzusuchen. So schwer es mir wird, mich bereits nach so kurzer Zeit Ihrer Amtsführung als Staatsminister von Ihnen trennen zu müssen, so verkenne Ich doch nicht, daß eS schwerwiegende Gründe sind, die Sie veranlassen, auS einem Ihnen lieb gewor denen Amte zu scheiden. Ich bewillige Ihnen daher die erbetene Entlastung unter dem Ausdrucke meines könig lichen DankeS für die Treue und Aufopferung, mit der Sie als Siaatsminister wie auch in den vorher von Ihnen verwalteten A-mtern Ihre hervorragenden Fähigkeiten der Lösung der Ihnen gestellten Aufgaben jederzeit gewidmet und mir und dem Vaterlande die ersprießlichsten Dienste geleistet haben. Ihr dankbarer Friedrich August." —* Am 3. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgesunden, von welcher die auf 3Vr°/o herabgesetzten, vormals 4°/, StaatSschulden-Kastenscheine vott den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68 betroffen worden sind. Zu gleich ist der gesamte Rest der 3^/z»/, StaatSschulden- Kastenscheine vom Jahre 1867 für den Termin 30. Juni 1908 aufgekündigt worden. Wiederholt wird darauf hin gewiesen, daß von den auf 3^/z»/, herabgesetzten, vormals 4»/, Staatsschulden-Kassenscheinen vom Jahre 1869, die infolge Aufkündigung bereits seit 1. Juli 1906 zahlbar geworden sind, noch eine große Anzahl uneingelöst ver blieben ist. Die Inhaber der genannten StaatSpapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen auf merksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirks- steuereinnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Ein sicht ausgelegt werden.. Mit diesen Listen werden zugleich di« in früheren Terminen auSgelosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viel« Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. ES können dieselben nicht genug gewarnt werden, sich dem Irrtum« hinzugeben, daß, so lange sie ZinSscheine haben und dies« unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Einlösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten ZinSschein ein. Da nun aber eine Ver zinsung aukgeloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der «stierenden Nummern) schützen können. * Koselitz. Bei der Treibjagd auf hiesiger Flur am vorigen Montag hatte der Schütze Bäckermeister K. das Unglück, daß ihm da» Gewehr unversehens loSging und dabei der Fleischermeister R. von hier am Auge und Leibe verletzt wurde. Nach dem Gutachten deS behandeln den Arztes, Herrn Dr. Schupp aus Gröditz, soll keine be sondere Gefahr oorliegen, doch ist trotzdem R. am DienS- tag auf Veranlassung deS Herrn Dr. Schupp in die Klinik zu Leipzig gebracht ^--4^ 8 Großenhain, 11. Dezember. Auf dem Revier deS König!. Kammerherrn Freiherrn von Burgk auf Schön- seid fand am heutigen Mittwoch die diesjährige Fasanen- jagd statt, an der Se. Majestät König Friedrich August teilnahm. Ge. Majestät traf mittelst HofzugeS vormittag- in Schönfeld ein. — Die hiesigen städtischen Kollegien be schlossen in ihrer letzten Sitzung, um ein Defizit der Wasser- werkSkafle zu vermeiden, das Wassergeld zu er- Höhen. Bon Neujahr 1908 ab soll für den Kubikmeter — 2 Wasser 17, bisher 15 Pfg. gezahlt werden. Die Wasser- gelderhöhung wurde begründet durch den in letzter Zeit wahrgenommenrn geringeren Wasserverbrauch, dem Weg fall der Mindestsätze von 10 M. und die bedeutende Er höhung der Kohlenpretse und Löhn«. Ferner wurde fest gestellt, daß durch die Erhöhung de« Preise» auf 17 Pfg. durchaus kein Ueberschuß erzielt werde, wie etwa in Meerane (14 000 M), Döbeln (11450 M.), Meißen (28 OSO M.), Leipzig (328 000 M.) usw.), auch sei der Preis von 17 Pfg. für den Kubikmeter immer noch niedriger als der in un gefähr gleichgroßen Städten wie Großenhain geforderte. Zum Beispiel erhebe Reichenbach 20 Pfg., Oschatz 20 Pfg., Radebeul 22 Pfg., Schneeberg 30 Pfg. usw. )l( Ostrau i.Sä. Am Sonntag wurde das für das Gemeindeamt errichtete neue Gebäude festlich geweiht. * Meißen, 11. Dezember. In Befolg einer An- ordnung de» Ministeriums des Innern und im Auftrag« deS Landwirtschaftlichen KretSoereinS Dresden soll auch in diesem Winter an der hiesigen Landwirtschaftlichen Schule ein ReblauSkursuS (der 23.) in der Dauer von zwei Tagen, und zwar Sonntag und Montag, den 5. und 6. Januar 1908, abgehalten werden. Die Zahl der Teil nehmer an dem vorjährigen Kursus betrug 31. Anmel- düngen für den diesjährigen Kursus nimmt der Kursleiter und Direktor der Landwirtschaftlichen Schule, Professor A. Endler, schriftlich, sowie mündlich bis Ende Dezember ent gegen. Roßwein. Der dreijährige Knabe de» Gutsbesitzers Zeltler in Ossig fiel in der Scheune durch ein Balkenloch auf die Tenne und erlitt tödtliche Verletzungen. )-( Dresden, 11. Dezember. Als Vertreter Seiner Majestät des Königs vvn Sachsen begibt sich! der Ober kammerherr Graf v. Wallwitz zu den Beisetzungsfeierlich keiten nach Stockholm. — JU dem Befinden des Prinzen Johann Georg, der zeitweilig das Bett verläßt, ist eine weitere Besserung zu verzeichnen. Ter Prinz befindet sich in der Behandlung des Generalarztes Dr. Selle. 88 Dresden, 10. Dezember. Wie wir hören, wird in maßgebenden Kreisen die Ernennung eines zweiten Landgerichtspräsidenten erwogen. Durch den immer mehr zunehmenden Umfang der Geschäfte — der Dresdner LandgerichtSbezirk ist der zweitgrößte Deutsch- landS — machte sich zunächst die Trennung des Land gerichts Dresden in zwei Abteilungen, Zivil- und Krimi- «algericht, erforderlich. Dem neuen Kriminalgericht am Münchener Platz steht gegenwärtig auch der Landgerichts präsident Dr. Müller vor, der abwechselnd im Landgericht auf der Pillnttzerstraße und im Kriminalgericht am Münchener Platz „residiert". Auf die Dauer ist dieser Zustand nach Ansicht der Juristen unhaltbar und soll man daher die Ernennung eines zweiten Landgerichtspräsidenten, als welcher in erster Linie Landgerichtsdirektor Dr. Becker in Frage kommen dürste, in Erwägung gezogen haben. 88 Dresden, 10. Dezember. Die städtischen Kolle gien hatten für die Stadt Dresden eine „Umsatzsteuer" beschlossen, die aber weder vom Kreisausschuß noch vom Ministerium des Innern genehmigt worden war. Viel mehr war die Vorlage zur Umarbeitung an den Rat zu Dresden zurückgegeben worden, der daraufhin einen ge- mischten Ausschuß zur nochmaligen Behandlung der An gelegenheit einsetzte. Dieser hat nunmehr in Beachtung der Grundsätze der Königlichen Kreishauptmannschaft die „Umsatzsteuer" derart gestaltet, daß die Besteuerung nur noch auf die mit Zweiggeschäften arbeitenden Kleinhandels- geschäste und die Warenhäuser erstreckt wird. Der Rat genehmigte den hierzu aufgestellten Entwurf einer Ord nung über die Erhebung einer Steuer von Warenhäusern und Zweiggeschäften. Die Steuer soll danach bei Waren häusern bei einem Umsätze von mehr al» 300 000 M. und bet Zweiggeschäften bet einem solchen von mehr als 100 000 M. beginnen. Die Warenhaussteuer beträgt je nach der Höhe des Umsatzes und der vorhandenen Waren gruppen 600 M. bi» zu 2 Prozent de» Umsätze». Die Zweiggeschästssteuer wird je nach dem Umsatz« und der Zahl der Zweiggeschäftsstellen auf 100 M. bis zu 2 Proz. de» Umsatzes festgestellt. Die höchsten Steuersätze treten erst ein bei einem Umsätze von mehr al» 3 500 000 M. und beim Handel mit vier Warengruppen beziehentlich beim Halten von mehr al» sechs Zweiggeschäften. Radeburg. Bei der Stadtverordneten- Ergänzungs wahl erhielten Stimmen: 1) von den ansässigen Bürgern die Herren Kupferschmiedemeister Rich. Rost 111, Mühlenbes. Anton Rößler 102, Kürschnermstr. Rich. Klotzsche 99 (Er satzmann) und Gutsbesitzer Ernst Gommlich 69 (Ersatz- mann); 2) von den unansässtgen Bürgern die Herren Pastor Joseph Kramer 163, Oberlehrer Otto Haupt 71, Buchbindermetster H. Fischer 71 (Ersatzmann) und Seiler meister Ferd. Klinger 67 (Ersatzmann). Abgegeben wurden von 819 stimmberechtigten Bürgern 191 Stimmzettel gegen 221 im Vorjahre. Kamenz. Einen zweifachen Verlust hak innerhalb kurzer Zeit Has hiesige Ctadtvervrdnetenkollegium zu be klagen. Nachdem erst vor wenigen Wochen Stadtverord neter Fellhändler Jannasch durch Dod abging, starb am Sonntag Stadtverordneter Buchdruckereibesitzer Baßler. Beide waren langjährige Mitglieder des Kollegiums, Daß ler früher auch Herausgeber der vor einigen Jahren ein gegangenen „Kamenzer Zeitung"!. Freiberg. Der bei der Herkomersahrt durch Frei- berg vom Automobil de» Rittmeister» v. Arnim-Oschatz überfahrene und schwer verletzte Arbeiter Zemmrich wurde jetzt au» dem Krankenhause entlassen. Chemnitz. In den im Erdgeschoß gelegenen großen ArbeitSsaal de» Fabrikgrundstück« vlankenauerstraße 39 ist ooroergangene Nacht ein Unbekannter eingebrochen, hat mehrere Behältnisse erbrochen und die Gegenstände umher- geworfen. Schließlich hat er an mehreren Stellen Feuer angelegt. Die Feuerwehr mußte zur Bewältigung des Brande» über drei Stunden tätig sein. In schwere Ge- fahr kam die im zweiten Stock wohnende, drei Köpfe stach Familie de» Hauimanne», der der Weg abgeschnitten war. den war. Sie wurden schließlich mit Hilfe der Drehleiter» von den Feuerwehrleuten gerettet. Die Polizei nimmt an daß eS sich um einen geisteskranken Täler handelt. Leipzig. Einen dreimonatigen Urlaub zum Zwecke einer Reise nach Südamerika beabsichtigt der Dezernent unseres städtischen Schulwesens, Herr Stadtrat Dr. Wag. ler, Ende Dezember anzutreten. Er unternimmt die Reis- in Begleitung des Herrn Kaufmanns August -Sußmann, der dem Museum für Völkerkunde schon verschiedene höchst wertvolle Sammlungen zugewendet hat. Auch diese Reise soll wissenschaftlichen Zwecken dienen und zu einer Ve- reicherung der Sammlungen unseres Völkermuseums füh. ren. —« Tie Verhaftung des Heiratsschwindlers Nudel i» Naunhof, der einer Leipziger Witwe über 2000 Mark ab- genommen hatte, war ein schweres, gefährliches Stück Arbeit für den Naunhofer Stadtwachtmeister Schröter. Rudel zog in der Hausflur des Rathauses einen scharfge- ladenen Revolver und versuchte zu entfliehen. Ta faßte der Wachtmeister umso energischer zu, um dem bösartige» Menschen den Revolver zu entreißen, ,uud er ließ im langen Ringen auch nicht Locker, obwohl der Verbrecher Drohungen ausstieß und ihm wiederholt zurief: Lassen Sie mich- los, sonst werde ich Ihr Mörder! Nach Hinzu- klommen deS Bürgermeisters und eines Leipziger Poli- zisten gelang es, Nudel zu überwältigen und zu fesseln. Er wird einen ordentlichen Denkzettel erhalten, denn Ru del ist eilt vielfach vorbestraftes Subjekt, das schon 18 Jahre im Zuchthaus verbracht hat. — In den hiesigen Restaurants liegt zur Zeit eine Massenpetition an die städtischen Körperschaften gegen die geplante Einführung einer Biersteuer. asus. Da alle Biertrinker ein erhebliches Interesse an der Sache haben, fehlt es nirgends an einem löblichen Eifer für die Herauschaffung von Unterschriften. — Tie altrenommierte, seit 60 Jahren bestehende Wciß- waren-Engrvs-Firma Schmidt u. Sohn ist nach dem kürz lich erfolgten Dode ihres Inhabers Bruno Huth fallit ge- 'wvrd.au. Dresdener, hiesige lind Plauener Spitzenfabriken sind stark engagiert. — Kürzlich hatte sich in der Wind- mühlenstraßc ein Herr eingemietct, der sich Moritz Seiboth nannte. Tann war er plötzlich wieder verschwunden, und zwar unter Mitnahme von Wertpapieren im Betrage von 1100 M., 100 M. bar und vieler Schmucksachen. Jetzt stellt es sich heraus, daß er identisch mit dem Hand lungsgehilfen Emil Hugo Harzer (geb. 30. Oktober 1887 in Ober-Neuschönberg) ist. Er ist flüchtig geworden. Auf seine Ergreifung stehen 100 Mark. — Gestern mittag riß in der Maschinenfabrik Vvn Mansfeld in Reudnitz ein Seil, an dem ein 553 Kilogramm schweres Eisenstück em- pvrgezogeu wurde. Tas Eisenstück fiel dem Arbeiter Uhl mann auf den Kopf. Uhlmann war sofort tot. Aus aller Welt. Essen: Infolge eines Gnadenerlasses des Kaisers'ist aus dem Zuchthause in Werden der frühere Landwirt S-teffen jetzt entlassen worden, der seinerzeit wegen Er mordung seiner Geliebten zum Dode verurteilt und dann zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt wurde. Er hat insgesamt dreißig Jahre vier Monate im Zuchthaus ge sessen. Hamburg: Die Direktion der Lederwerke Falk und Schütt, deren Fabrik in Wilster in der vvrvergangenen Nacht total niedergebrannt ist, gibt den Schaden, der durch Versicherung gedeckt ist, auf etwa 2Hz bis 3 Millionen au. Tie Fabrik beschäftigte 250 Arbeiter. Auch! ein der Fabrik gegenüberliegendes Wohnhaus ist abgebrannt. — Schneidemühl: Gestern nachmittag fuhr der ganze! Schnellzug Nr. 42 der Strecke Pvsen—Kreuz bei der Durch fahrt durch Bahnhof Miala aus bisher unbekannten Grün den die steile Böschung hinab. Schwerverletzt ist nach bis herigen Meldungen niemand. Leichtverletzt sind 10 bis 15 Personen. Nach einer weiteren Meldung sind der Pack wagen und die Lokomotive des Zuges umgestürzt. Ein Hilfszug ist mit Aerzten vvn Posen abgegangen. -- Reiste: Tie Strafkammer verurteilte den vierzehnjähri gen Schulknaben Paul Seibt aus NeurvÄe wegen Körper verletzung mit tödlichem Erfolge zu drei Monaten Gefäng nis. Seibt hatte den siebenjährigen Schulknaben Gölbing in die Höhe gehoben und! ihn dann fallen lassen. Göl bing erkrankte darauf an einer Bauchfellentzündung und starb nach einigen Tagen. — Lausanne: Gestern nach- -mittag stürzte ein im Bau begriffenes Haus kurz nach Wiederaufnahme der Arbeit ein. Es wurden zahlreiche Arbeiter, meistens Italiener, unter den Trümmern be graben. Zu den Rettungsarbeiten wurde die Feuerwehr aufgeboten. Tie Arbeiten sind schwierig und gefährlich. Bis 5 Uhr abends wurden zwei Note und zwei Verletzte geborgen. Man glaubt, daß die Zahl der Boten sieben beträgt. —< Rom: Vorgestern nachmittag wurde der Erz priester Armando Schefsermin auf einemi Gute in Palo er mordet. Drei Verbrecher, darunter ein früherer Kammer diener des Erzpriesters, sind morgens von Rom abgereist, um ihn zu bestehlen, dja der Kammerdiener zu wissen glaubte, dev Erzpriester habe seine reichhaltige Bibliothek um 30000 Lire verkauft. Als der Priester die Diebe be merkte, und um Hilfe rief, wurde er mit Messern nieder gestochen. Tie fliehenden Verbrecher wurden von einem berittenen und bewaffneten Feldhüter gestellt und ver haftet. —> Paris: Infolge von anhaltenden Regengüssen sind der Toubo und die Mosel über ihre Ufer getreten. Zahlreiche Wiesen sind überschwemmt. Bruzzanv! (Ealabrien): Gestern nacht ist hier ein starkes Erdbeben verspürt »vordem Tie Bevölkerung, unter der panischer Schrecken herrscht, kampiert unter freiem Himmel. — Eben so wurde in Reggio di Calabr4a ein leichter, in Bianca Leone und Terruzzano ein heftiger Erdstoß ver spürt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite