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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190712077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-07
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1907
- Autor
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Riesaer H Tageblatt «nd Anzrigrr (Llbeblatt mü> Ächckger). rÄegrmnm-Mreff« AH 444^^ 6 rag blar^, m.sa. Fern sprech stell« Nr. 20. für die Königl. Amtshcmptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröVa. 285. Sonnavend, 7. Dezember 1907, abends. 60. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erschrtttt jeden Tag abends mtt Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart üt) Psg., durch unsere Träger jret in» Hau» 1 Mart vü Psg, bei Abholung am Schalter der kaiseri. Postanstaltrn 1 Mart Sb Psg, durch den Briefträger sret ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. «nzetgen-Annahme für dir Nummer de« Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle; Goethestraße bst. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Die in Gemäßheit von 8 6 Absatz 1 Ziffer 3 deS Reichsgesetzes über die Natural- leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Reichsgesetzblatt Seite 361 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Lagepretse des HauptmarktorteS Großenhain im Monat November diese» Jahres festgesetzte und um 5 vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirken inner halb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monate Dezember dieses Jahres an Mills tärbferbe zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 18 M. 98 Psg. für 100 Kilo Hafer, 8 „ 82 „ „ 100 „ Heu, 5 , 59 , , 100 , Stroh. Großenhain, am 6. Dezember 1907. Nr. 593 v. Königliche Amtshauptmarmschast. Freitag, de« 13. Dezember 19Ü7, vormittag- 19 Uhr, kommen tm Gasthofe zuin „Anker" hier — als VersteigerungSort — 9 Pferde, 1 Tafelschlttten, 2 Landauer, 1 Einspänner-, 2 Stock- und 10 Lastwagen, sowie ca. 30 Ztr. Melasse gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. * Riesa, 7. Dezember 1907. Der Gerichtsvollzieher des Köaigl. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Kirchenoorstand bringt folgenden Nachtrag zur FriedhosSordnung zur allgemeinen Kenntnis: § 3 letzter Absatz soll künftig lauten: „In allen anderen Fällen ist die Genehmigung des Kirchenvorstandes erforderlich. Bei Beerdigung von Nichtparochianen wird für eine einfache Grabstelle (vergl. 8 26 und 27) di« doppelte Gebühr erhoben." 8 38, der zweit« Satz, soll künftig lauten: „Bedingung für die Erteilung dieser Genehmigung ist unter anderem die Be zahlung der festgesetzten Denkmalsgebühren an die Kirchkaffe und die Genehmigung der anzubringenden Grabinschrift seitens deS Pfarramts, dessen Recht und Pflicht eS ist, alle Inschriften zu verbieten, die das christliche und konfessionelle Gefühl der Kirchen gemeinde und ihrer Glieder zu verletzen geeignet sind." 8 49 soll ganz gestrichen und dafür folgende» gesetzt werden: „Die Beerdigungen von Parochianen haben hinsichtlich der Zeit, zu der sie statt finden sollen, den Vorrang vor den Beerdigungeu der Nichtparochianen. Insbesondere bleibt die Zett von 12—2 Ühr mittag» für die Beerdigung von Parochianen vorbehalten." Riesa, den 7. Dezember 1907. Der Kircheuvorstaud. » Friedrich. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 7. Dezember 1907. -- Morgen Sonntag spielt bei günstigem Wetter da» HorntstenkorpS deS Pion.-BatlS. Nr. 22 von 11'° bis 12°° mittag» Platzmusik auf dem Kaiser Wtlhelmplatz nach folgendem Programm: 1. El Capitain, Marsch von Sousa, 2. Ouvertüre z. Opt. „Frau Luna" von Lincke, 3. Schaukel- Walzer a. Auf in'S Metropoll von Hollaender, 4. Para phrase über das Lied „Waldandacht" von Abt, 5. Gr. Fant. а. d. Op. „DaS Glöckchen deS Eremiten" von Maillart, б. Echtes Wiener Blut, Marsch von Komzak. — Tie Werningschen Festspiele bildeten be kanntlich nicht nur in unserem Mesa, sondern auch in unserer weitesten Umgebung das Tagesgespräch und der geschäftsführende Ausschuß des Denkmal-Komitees für das „Kaiser Wilhelm-Kriegerdenkmal" darf daher durch die mustergültigen Aufführungen derselben auf einen Er folg zurüctblicken, der den Namen unserer Stadt sogar wett über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes damit zu einem nur noch ehrenvolleren Ruf gebracht hat. Ms — wie nach stets ausverkauftem Hause — an jenem 13. Oktober in der Sonntag-Abendvorstellung sich der Vor hang nach dem Schlußbilde: „Deutschslands Huldigung" zum vierzehnten und letzten Male unter stürmischem App laus neigte, da hob er sich noch einmal empor und ent hüllte dieses schöne Bild abermals ein letztes Mal. Die tausendköpfige Menge stand unter dem packenden Eindruck eines beispiellosen Erfolges und die Stimmung des feier lichen Augenblicks wurde noch erhöht, als einem impul siven Drange folgend der verehrte Ehren-Präsident des Denkmal-Komitees, Herr Bürgermeister Dr. Tehne, ehrende Worte des Dankes an die Darsteller für ihre Hingebung und an alle Besucher von Nah und Fern für ihren sv beispiellosen Massenbesuch richtete, weil sie alle zu einem fo schönen Gelingen beigetragen. Diese so unvermittelte Ansprache bildete gleichsam den harmo nischen und mächtigen Schslußakvord dieser „Vaterlän dischen Festspiele". Weil nicht vorher ausgezeichnet, ist der Herr Redner aber leider nicht in die Lage versetzt, uns die Rede zur Verfügung zu stellen, die wir unfern Lesern gern noch einmal in die Erinnerung gerufen hätten. Wir sind heute auf jene festlichen Aufführungen mit beson derer Genugtuung zurückgevommen, nachdem uns vom Festausschuß nach entgültiger Richtigsprechung des Rech nungswerkes die Mitteilung wurde, daß derselbe durch das günstige Ergebnis von einem Reingewinn chon 2885 Mk. 7b Pfg. in die Lage gekommen ist, dem Denk- mal Md weitere 2500 Mark zu überweisen und bei der Stadt Hauptkasse bereits einzuzahlen. Dep verbleibende Rest von 385,75 Mk. ist dem mobilen Agitationsfond für wei tere Unternehmungen zur Werbung von Mitteln zur ferneren Vergrößerung des Denkmalsonds übergeben wor den. Als würdigen Abschluß dieser Festspiclunternehm- ung vereinigte der Festausschuß sämtliche beteiligte Darsteller, Herren und Damen, zu einem geselligen Bei sammensein, das auch bet allen eine angenehme Erinner ung hinterlassen hat. Ten Bestrebungen, eine alte Dan kesschuld aus glorreicher Zeit endlich abzutragen, wün schen wir auch ferner weitere Erfolge und empfehlen jene dem Opfersinn unserer patriotischen Kreise in Stadt und Lana. —* Ein Unfall, den man unter der Spitzmarke ,Meine Ursachen -- große Wirkungen" registrieren muß, ereignete sich heute vormittag auf der Riesaerstraße in Gröba, in der Nähe von Gartenschlägers Restaurant. Tie Straße passierte, auf dem Wege nach Riesa begriffen, ein mtt Säcken schwerbeladener, mit drei Pferden neben einander bespannter Wagen des Herrn Buchmann aus Klingenhain. Durch einen dort an der Seite haltenden Möbelwagen war der Verkehr etwas beengt und bei dem Bemühen, vvrbeizukommen, erfaßte die Wage des Buch- mannschen Geschirres ein auf der anderen Seite halten des Hundegeschirr, den Butterwagen der Frau Leichert aus Merzdvrf. Hierdurch wurden die Pferde scheu und gingen durch. Ter Butterwagen wurde zertrümmert und Butterstückchen, Spinat usw. vermischten sich mit dem Straßenschmutz. In dem Moment nun, als die Pferde durchgingen, sprang Herr Spediteur Gumlich aus Riesa hinzu, um sie aufzuhalten. Bei diesem Bemühen stürzte ein Pferd, auch Herr Gumlich kant zu Falle und wäre um Haaresbreite von dem schweren Wagen überfahren worden. Nur seine Geistesgegenwart rettete ihn vor dem Ueberfahrcnwerden. Immerhin hatte er bei dem auf regenden Vorkommnis verschiedene Verletzungen davon getragen, die die Zuziehung des Arztes notwendig er scheinen ließen. Man brachte ihn zunächst in Garten schlägers Restaurant und dann in seine Wohnung. Ter Arzt stellte fest, daß die Verletzungen glücklicherweise nicht ernsterer Natur sind. —* Nochmals sei aus den nächsten Montag im Hotel Höpsner stattfindenden Vortrag des Herrn Hauptmann Härtel hingewiesen. Es wird über den jetzigen Stand der Motorluftschiffrage eingehend berichtet werden. Ter Vortrag wird genug des Belehrenden, Unterhaltenden und Hunwrvollen bieten und kann deshalb zum Besuche sehr empfohlen werden. Die Mitglieder der vereinigten K. S. Militärvereine von Riesa, Poppitz-Mergendorf und Pausitz haben freien Eintritt, während für die übrigen Besucher der Preis einer gamilienkarte auf 50 Pfg. fest gesetzt worden ist. —" Ter Verein für Gesundheitspflege, der sbust mehr das leibliche Wohl seiner Mitglieder im Auge hat, bot gestern abend i!in Saale des Wettiner Hofes ein Künstlcrkvnzert, um durch die edle Musikkunst anch einmal Herz und Gemüt zu erfreuen. Vier junge Damen aus der Residenz bildeten die Künstlerinnen-Veceinig- ung. In Fräulein Charlotte Weiß lernten wir eine junge, sehr talentierte Pianistin kennen, die eine staunenswerte technische Fertigkeit besitzt. Ebenso zeigte sich Fräulein Gertrud Matthaes als eine gewandte Vivlin-Virtuosin, die die fchtversten Stücke 'der Vivlinliteratur in ihr Nc- perüoir ausgenommen hat und diese mit gutem Gelingen zum Vortrag bringt. Angenehme Abwechselung bot Frln. Else Parrey mtt ihren ernsten und heiteren Rezitationen. Die Gcsangskunst war durch Frln. Luise Garry vertre ten, die sich als gut ausgebildete Koloratursängerin aus zeichnete. Mit Fräulein Parrey' bot sie auch einige Duette. Tie zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste zeicht- neten die Vorträge mit wohlverdientem Beifall aus. — Dir sächsische Staatseisenbahnverwaltung hat be^ stimmt, daß am 8., 9.chnd 10. Dezember dieReisenden bei allen Zügen mit Personenbeförderung zu zählen sind. — y. Tie 3. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Dres den verurteilte gestern den 36 Jahre alten bereits 38mal vorbestraften Ziegeldecker Härtner aus Lommatzsch und den auch schon vorbestraften Ziegeldecker Franz Otto Gräfe aus Bitterfeld wegen wiederholten Rücksallsdieb- stahls unter Annahme mildernder Umstände je zu sechs Monaten Gefängnis und 3 jährigem Ehrenrechtsverlust. Am 9. Juli ds. Js- stahlen die Angeklagten von einem Felde in Merzdorf dem Rittergutsbesitzer Zetzsch« gehörige Zinkdachrinnen im Werte von 20 Mark. Tie Diebe habe« die Rinnen für 6 Mk. 30 Pfg. verkauft und den Erlös sich geteilt. — Vor der 5. Strafkammer hatte sich der Bauunternehmer, frühere Kaufmann Friedrich Gustav Möring aus Riesa wegen Vergehens gegen das Kran ken- und Jnvalidenversicherungsgesetz zu verantworten. Ter Angeklagte hat seit vorigem Jahr in Cotta gebaut und hierbei insgesamt 165 Mk. 25 Pfg., die er den von ihm beschäftigten versicherungspflichtigen Arbeitern bei der Lohnauszahlung arss Beiträge für die Krankenkasse und Invalidenversicherung in Abzug brachte, nicht zu die sem Zwecke verwendet, sondern darüber rechtswidrig im eigenen Nutzen verfügt. Möring erhielt 50 Mark Geld strafe oder 10 Tage Gefängnis. — Mit der sexuellen Aufklärung der Abi turienten der höheren Schulen hat sich in seiner! Zlovembersitzung das Sächsische Landesmedizinalkollegium beschäftigt. Tie Ärztekammer zu Leipzig hatte folgen den Antrag gestellt: „Die Königlichen Ministerien des Innern und des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu ersuchen, in geeigneter Weise Einrichtungen zu treffen, welche die sexuelle Aufklärung der Abiturienten der höheren Schulen zum Zwecke haben". Nach eingehender Begründung des Antrags durch Dr. med. Goetz (Leipzig) und nachdem insbesondere durch Sanitätsrat Dr. Wer nicke (Plauen i. V.) daraus hingewicsen worden war, daß die angeregte Aufklärung nicht sowohl Sache der Schule, als vielmehr Sache des Elternhauses sei, oder daß, wenn es nun gerade die Schule sein müsse, es sich mehr em pfehle, die Aufklärung bei Gelegenheit eines im letzten Semester der höheren Schulen von einem Arzte zu er teilenden allgemeinen hygienischen Unterrichts zwanglos mit einzuflechten, erklärte der Vertreter des Königlichen Ministeriums, Geheimer Schulrat Dr. Seeligcr, daß vor aussichtlich von Michaelis 1908 ab an den staatlichen höheren Schnlen Sachsens Schulärzte eingestellt werden würden, die am besten Gelegenheit haben dürften, sich der gewünschten Belehrung zu unterziehen. Daraufhin nahm das Landesmedizinallollegium folgenden Antrag des HosratS Tr. med. Hacnel (Dresden) an: „Tas Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts zü Ass gute Hiebsek - Zier'. - - — -
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