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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040304020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904030402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904030402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-04
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nicht missen, da er es für besser halte, sie sei hier ver treten, als daß sie draußen unkrontrollierbare Neben halte. Die sozialdemokratisch« Partei alb Ganze» möchte er aber gern miffen, und er könne deshalb auch die Kritik, die an seinen Worten geübt worden sei, nicht anerkennen Auch er halte die Sozialdemokratie für ein« ftaatSgcfähr- liche Partei, von der er nur wünschen könne, daß sie wenig Anhänger und wenig Vertreter in diesem Hause habe. Trotzdem gilt die Stellung deS Ministers, wie aub Abgevrdnetenkreisen mitgeteilt wird, alb stark erschüttert. Wenn eS bisher noch zn keinem entscheiden den Schritte gekommen sei, so liege es lediglich daran, weil man angesichts der Erkrankung deS Herrn v. Brauer und deS eben erst ersolgten Ablebens b«S Herrn Buchen berger einen weiteren Personenwechsel im Ministerium nach Möglichkeit zn vermeiden bestrebt sei. Aus alle Fälle aber seien die Tage des Ministers Schenkel gezählt. Deutscher Deichstag. An» Sen Aommisstone«. * Die aaufmanusgerichtsksmnttssto« begann gestern die zweite Lesuua. Die ersten vier Paragraphen werden ohne Diskussion nack den Beschlüssen der ersten Lesuna anarnommen. Atz 6—8 werden ohne Arnderung angenommen. In 8 9 wird das passive Wahlrecht der Frauen mit acht gegen acht Stimmen abgelrbnt. Zn 8 10 find mehrere Anträge eingegangen, die darauf ausaehen, sowohl LerwaltungSbeamte, als auch im Notfälle solche Personen, die weder juristisch noch administrativ ausgebildet sind, zu den Stellen der Vorsitzenden für befähigt zu erklären. Znm Beschluß kommt der Antrag Beck, der in erster Linie Juristen, daneben Brr- waltungsbeamte al» Vorsitzende zuläßt, aber auch für die höheren Brrwaltungsbeamten Ausnahmen gestattet. Zu 8 5, zu dem die »ommilfion nun zurückkehrt, liegt ein Antrag vor, wonach die Er hebung der Klage betreffend Sachen, die aus der Konknrrenz- klausel entspringen, erst zulässig sein soll, nachdem vor dem zuständigen Kaufmannsgericht dir Sühne erfolglos versucht ist. Dieser Antrag wird abaelehnt, und 8 o bleibt in seiner Fassung bestehe«. Die zweite Lesung wird demnächst fortgesetzt. " Die vuSgrttommtsfion setzte gestern die Vorberatung des Etat- der Marine-Verwaltung fort. Von den neu gefor derten 140 Offtztersstellen beantragt der Referent von Thünefeld (Zentr.) 65, der Korreferent Graf Oriola (natl.) l8 zu streichen. Ja der Debatte behauptete Abg. Gröber (Zentr.), die jetzigen Mehr- forderungen bedeuteten eine Vorarbeit für die seinerzeit vom „Bor- wärt»" vorzeitig gemeldete Flottennovelle für den Winter 1904/05. Wenn man von der Weltlage rede, so sei das verfeblt; es handele sich nicht um eine Mobilmachung, sondern um eine Schaffung neuer Stellen, die mit der Weltlage nichts zu tun habe. Es könne auf das Ausland keinen guten Eindruck machen, wenn man jetzt nervös werde und die sachlichen Beweggründe mit einem Male zurücktreten lasse. Abg. Graf Oriola (natl.) erklärte: Streiche man jetzt so viele Stellen, so seien im nächsten Jahre 88 plus 65 Stellen zu bewilligen, denn die Stellen müßten ja doch geschaffen werden. Staatssekretär v. Tirpitz geht auf die Bedürfnisfrage näher ein. Schließlich werden bei der Abstimmung entsprechend dem Anträge des Referenten bewilligt: 8 Admirale (statt 4), 6 Vizeadmirale (statt 5), II Konter admirale (statt 12>, di« geforderten 63 Kapitäne zur See, 130 Fre gattenkapitäne (137), 150 ÄapitänleutnantS I. Klasse(16l), 110 Kapi tänleutnants H. Klasse (116), 386 Oberleutnants zur See (397), 346 Leutnants zur See (375), ferner 39 pensionirte Offiziere. Von 3,679,530 Mark wurden hiernach gestrichen 16l,l90 Mark. Auch an den folgenden Titeln werden kleinere Abstriche gemacht. Die Beratung wird morgen fortgesetzt. Flotte. * Schiffsbewegungen. S. M. S. „Moltke ist am 2. März in Plymouth eingetrosten und fetzt am 14. März die Reise nach Kiel fort. S. M. S. „Bussard" ist am 2. März in Tschemulpo eingetroffen. S. M. S. „Tiger" geht am 4. März von Tsche mulpo nach Tsingtau in See. S. Bi. SS. „Kaiser Wilhelm II." und „Friedrich Karl" find am 2. März von Wilhelmshaven nach Helgoland in See gegangen. S. M. S. „Beownlf" ist am 1. März in Sonderburg emgetroffen. Ausland. Oesterreich - Ungarn. * Dementi. Wien, 3. Marz. Das k. k. Telegraphen- ,Korrespondenzbureau erklärt: W»e bereits wiederholt fest, gestellt ist, entbehren die verschiedenen ZeitnngSqerüchte über österreichisch - ungarisch? MobilisiernngSmaßnahmen, wie beispielsweise die angebliche Mobilisierungsanweisung des Oberbürgermeisters von Pest, welche nichts anderes als eine alljährlich wiederkehrende administrative Maßnahme war, jeder Begründung. Ebenso sind die von dem „Pesti Naplo" gebrachten Mitteilungen über Urgierung des Reichskriegs- ministeriumS in Betreff der Ausrüstung zweier Monitoren für die Donau, sowie über die Konzentration des Schiffs parke» der Donau-Dampfschiffabrtsgesellschaft in Pest absolut unrichtig. * Ltudcntcudemoustratiouen. Prag, 3. März. Der Rektor der tschechischen Universität hat an die Studentenschaft derselben eine Kundgebung gerichtet, in welcher er vor Straßendemonstrationen warnt und die Hoffnung ausspricht, daß der bisherige erträgliche woäus vivvoäi zwischen den Studierenden der deutschen und denjenigen der tschechischen Universität gewahrt bleibe und nicht durch Fragen erschüttert werde, welche in die Amtskompetenz anderer Instanzen gehören. Frankreich. * Kulturkampf. Lyon, 3. März. Das Blatt „Nouvelliste de Lyon" meldet: Der Erzbischof von Lyon Kardinal Eoulliv wurde wegen Mißbrauch« der Amtsbesugnis vor den StaatSrat gefordert, weil er kürzlich, gleichzeitig mit anderen Kar- dinälen, ein Proteslschrciben au den Präsidenten der Republik richtete; Coullie erklärte, er werde sich dem Staatsrat nicht stellen. * Treyfusprozcff. Paris, 3. März. Ferner weist der Brief des IustizministerS noch darauf hin, daß man sich im Prozeß von Renaes auf die Ehrenhaftigkeit einer Persönlichkeit berief, die den diplomatischen Kreisen einer ausländischen Macht angehören sollte und mit den Buchstaben v. C. bezeichnet wurde. Inzwischen sei diese Persönlichkeit als ein vom zweiten Bureau bezahlter Agent fcstgestelll worden. Der Berichterstatter Boher verbreitet sich darauf über die Entwickelung der Dreyfusaffaire. — Boyer spricht die Ansicht aus, die beiden gefälschteuBriefe hätten Einfluß auf die Entscheidung der Richter in RenneS ausüben müssen, und schließt mit der Aufforderung an die Straf kammer, im eigenen Interesse der Justiz eine Untersuchung anzuordnen. Generalstaatsanwalt Baudoin erklärt, er werd« als Berichterstatter eine Untersuchung beantrag«»!, und bespricht die einzelnen Phasen der Affäre in Dreyfu» freund lichem Sinne. Die Fortsetzung der Verhandlung wird sodann auf morgen vertagt. Belgien. * MittetftsutzSk-n^eß. Brüssel, 3.^ März. Im Anschluß an den im September 1903 zu Stuttgart unter Beteiligung der Württembergischen und anderer Regierungen abgehaltenen Kongreß zur Erörterung der Fragen de« Mittelstandes begannen hier gestern im Industrie- Ministerium die Verhandlungen des Zentral-AnS- schusses de» Internationalen Verbandes zum Studium der Verhältnisse de« Mittelstände«. Der Minister der In- dustrie Francotte empfing die erschienenen Delegierten Deutsch land», darunter den Wirklichen Geheimen OberregiernngS- rat vr. Bödiker und den Präsidenten der preußischen Zentral- Genoffenschaftskaffe Or. Heiligenstadt — der Vizepräsident des Reichstag« vr. Paasche war im letzten Augenblick an der Teilnahme behindert —, sowie die Delegierten Belgien«, Hollands, Frankreichs, Luxemburg», der Schwei», Oesterreich- Ungarn« usw. Die in deutscher und französischer Sprache abgefaßteu Statuten, bei denen im Zweifelssalle der deutsche Tert maßgebend ist, wurden im einzelnen durchgeaangen , das Präsidium für die ersten drei Jahre wurde gewählt, bestehend au« Vr. Bödiker als Vorsitzendem, Professor vr. Geißler- Stuttgart und Ministerialrat Professor Schwiedland-Wien als stellvertretenden Vorsitzenden und dem Ministerialdirektor StevenS-Brüssrl als ständigem Sekretär. Der Arbeitsplan wurde erörtert. Großbritannien. * Unterhaus. Loudon, 3. März. Aus eine Anfrage ant- wortrt« der Parlamentssekretär Pretyman, daß sich die britische Flotte im fernen Osten zusammensetzl aus 5 Schlachtschiffen, 4 ttrruzern 1. Klaff«, 4 Kreuzern 2. Kl., einem Kreuzer 3. Kl, 8 Kanonenbooten, 9 Torpedobootzerstörern, 4 Torpedobooten und 12 Fluß - Kanonenbooten. Premierminister Balfour antwortete aus eine andere Anfrage, daß er niemals, weder im Kabinett noch außerhalb desselben, für Einführung des Schutzzolls ein getreten sei. (Aha! D. Red.) Orient. * MUttärmacht Bulgariens. Sofia, 3. März. In einer Antwort auf die Geburtstagswünsche de« Kriegsministers agte Fürst Ferdinand, inmitten der Lasten, die da« chnell dahineilende Leben ihm bringe, finde er Trost in der allmählichen Entwickelung der Militärmacht Bulgariens, in der er die Hauptaufgabe seines Leben« erblicke. Amerika. * Denkmal Kriesrich «es Großen. New Jork, 3. März. Dem Kongreß ging eine Vorlage über 8000 Dollars für Aufstellung des Denkmals Friedrichs des Großen zu. Voraus sichtlich erfolgt deren Annahme. (B. T.) Arir Sachsen. P. Burgstädt, 3. März. Während des Lchnee- slurmeS am Sonnabend wurde der Bahuarbeiter Karl Kaube durch drei vom Zuge abgestoßenc Wagen, deren Nahe» er nicht bemerkt halte, zwischen die Geleise ge- schleudert und von den über ihn hinwegrollenden Wagen so schwer verletzt, daß er nach schiveren Leide» verschied. * Limbach, 3. März. Der hiesige Gastwirtsver- e i n hatte ein Gesuch an den Rat gerichtet, in der umAuf- hebuug der Bier st euer gebeten wurde. Der Rat beschloß, das Gesuch zur Zeit abzuweisen. * Waldenburg, 3. März. Der erioeiterte Festausschuß für Beranstaltung eines Heimatsfestes in Walden burg hielt wieder eine Sitzung ab, in welcher die Fest ordnung endgültig festgestellt und u. a. beschlossen wurde, 2000 Festzeichen, bestehend in einer Denkmünze, anfertigen zn lassen. Die Münze soll ans der einen Seite das Stadt- rvappen mit der Inschrift „Heiinatsfest AKUdcnburg 1904" und auf der andern Sette das hiesige Fürstlich-Schönbur- gtsche Schloß ausgeprägt erhalten. t. Crimmitschau, 3. März. In seiner letzten Sitzung schloß sich das Stadtverordnetenkollegium einer vom Rate vorgelegten Petition an den Landtag an, ^vorin derselbe gebeten wird, die neuen Vorschläge der Regierung bezüglich unseres Güterbahnhofes abzulehnen und für die unveränderte Beibehaltung der früheren Re gierungsvorlage einzutreten. — Nach dem Abschluß des Stadtkassenhaushallplan tz für das Jahr 1904 beträgt der durch Stadtanlagen auszubringendc Fehl betrag 278 089,98 — Nächsten Sonntag und Montag begeht die hiesige Gesellschaft „Loge" ihr SOjähriges Jubiläum. — Bon unserer Textilarbeiters chaft sind ungefähr noch 700 Personen arbeitslos. Ein Teil der nicht wieder eingestellten Arbeiter hat unsere Stadt be reits verlassen oder gedenkt sie in nächster Zeit zu verlaßen. * Meerane, 3. Mürz. In der jüngsten Ratssitzung be richtete Herr Bürgermeister Wirthgen über das an die Ständeversanrmlung gelangte Rcgicrungsdekret Nr. 29, dtc Gemeindesteuer re form betreffend, und teilte mit, daß er mit dem Abgeordneten unseres Bezirks (Herrn Rittberger-Limbach), sowie mit mehreren anderen Abge ordneten Fühlung genommen und sie ersucht habe, für dieAblchnung dieser Regierungsvorlage ihre Stimme abzngeben. Das Ratskollcgium erklärte sich mit den ge troffenen Maßnahmen einverstanden. Für den Fall, daß eine Einladung zu der geplanten Konferenz sämtlicher Bürgermeister und Stadtverordnctenvostcher der Städte mit Revidierter Städtcvrdnung erfolgt, wurde Herr Bürgermeister Wirthgen beauftragt, dieser Konferenz bei- zuivohne« und auch auf dieser für die glatte Ablehnung der NcgicrnngSvorlagc einzutreten. v. Pirna, 3. März. In -er Kasern en bau frage sind die Verhandlungen zwischen dem Kviegsministerinm und der Stadt nun wieder ausgenommen worden. Das Mtnisterinin hatte diese bekanntlich als aussichtslos abge brochen. Durch eine Audienz des Bürgermeisters und des Stadtverordnetenvizevorstehers und LandtagSabge- ordneten Rechtsanwalt A. Spieß bei Sr. Excellcnz dem Herrn Kriegsnnnister war die Sache dann aber wieder ins Geleise gekommen. — Durch Erhängen hat sich heute früh ein Unteroffizier des hiesigen 2. Feidartillerie-Negi- mentS Nr. 28 in den Kellerräumen seiner Batterie den Tod gegeben. Ter Grund zu dem verzweifelten Schritte dürfte in Furcht vvr Strafe zu suchen sein — Elstra, 2. März. Ein schwerer Unfall er eignete sich am Dienstag in einem Stein bruch in K i n d i s ch. Betin Transport von Schuttinaffcn durch Kippwagcn wurde der Arbeiter Knoblauch erschlagen, während -er Arbeiter Haufe aus Elstra schwere Ver letzungen erlitt. Beide Arbeiter hatten auf dem Kipp- lvagen gestanden. Aus Sachsens Umgebung. * Torgau, 4. März. Die wegen Erbauung einer Eisen bahn Torgau - Schildau - Wurzen am 1. d. Mt«. in Schildau abgebaltene Versammlung der Bürgermeister, Gemeinde- und Gutsvorstände war von 57 Personen besucht. Unter den Anwesenden befanden sich die Herren Bürgermeister Lohse-Torgau und Bürgermeister vr. Seetze»-Wurzen; ebenso war der Stadtverordneten-Borsteher der letztgenannten Stadt, Herr Baeßler, erschienen, lieber den Babnbau herrschte volle« Einverständnis und es wurde den besten Hoffnungen Ausdruck gegeben. t Eisenach, 3. März. Eine Feuersbrunst zerstörte heute in der Frühe des Morgens eines der größten Ge schäftshäuser der Stadt, das am Ntkolaitor gelegene O. Btcrschcnksche Gebäude. Darin befinden sich ein Bankhaus, ein Drogengcschäft und ein Warenlxms. In dem letztgenannten entstand das Feuer, welche« sich so rasch ausbrcttete, daß tn kurzer Zeit daö eine Treppen haus in Mitleidenschaft gezogen loar und ein Teil der Be wohner über das Dach eine« Nachbarlxmses flüchtete, um das Leben zu retten. Die Räume -cs Bankhauses blieben unversehrt. Der Besitzer weilt zur Zeit in Nizza zur Er holung. — Wie der ans Eisenach stammende Leiter der deutschen Schule in Johannesburg, vr. Weidner, mitteilt, ist die Schule leider dem Deutschtum verloren gegangen und in eine englische NvlkSschulc un»gewandclt worden, vr. Weidner, der zur Zeit des BocrcnkriegcS in allen Teilen Deutschlands so lebhaft für die Interessen der Schule wirkte, befindet sich auf dem Wege nach Deutschland. — Die lwrrltchen Glasmosaikgemälde aus dem Leben der heiligen Elisabeth, welche der deutsche Kaiser als Geschenk de« Großherzogs von Sachsen durch den Maler Oetken ans der Wartburg unfertigen läßt, werden zum Teil auch auf der W e l t a u s st e l l u n g z u S t. L o u i s zu sehen sein. Die Glasmosaikanstalt von Puhl k Wagner hat zwei davon in Originalgröße mit Unterstützung des Reiches wiederholt. Sie iverden die Vorhalle der kunst gewerblichen Abteilung schmücken. — Auf Anregung des Staatsnnnisteriums genehmigte der Gemeinderat die Ein stellung von A e r zte pr a k ti k a n t e n in das neue Krankenhaus. DeS weiteren beschloß er die NeuauS- schretbung -er Stelle des Stadtbaudirektors für -en 1. Juli, und im Hinblick auf die gute Ausnahme, welche die Gasautomaten gefunden haben, die An schaffung von 60 weiteren Stück. -ff- Bom bayerische» Grenzgebiete, 3. März. Wie em pfindlich der Lehrermangel in Oberfranken jetzt ist, geht daraus hervor, daß tn diesem Bezirke 11 Lehrerstellen bis auf weiteres unbesetzt bleiben und die Schüler anderen Schulen zugewiesen werden müssen. — Wie ans dem Fichtelgebirge gemeldet wir-, wurde dort am Dienstag abend 0 Uhr ein sehr starkes Nordlicht (?) am Horizonte beobachtet. — Der Gutsbesitzer Wirth aus Neusorg fiel beim Bauwanssägen von einem Apfelbaum und brach das Genick. G Rus dem Reußeulaude, 3. März In Burghas - l a ch siel der Bierbrauer S ch l e e in den siedenden Brau- kessel und fand sofort den Tod. — Der 19 Jahre alte Sohn des Herrn Friedrich Gunsenheimer in Untermerz bach stürzte vom Balken seiner Scheune so unglücklich herab in den leeren Heuboden, daß er nach kurzer Zett starb. Aus aller Welt. — Ein „Lumpenabend". Aus Görlitz wird der „Bresl. Morgenztg." berichtet: Ein unangenehmes Ver sehen ist kürzlich einem hiesigen Verein gelegentlich seiner Fastnachtsfeiec passiert. Ter Verein hatte einen „Lumpenabend" (Herrenkommers in Lumpentracht) ver anstaltet. Als die Feststimmung den Gipfel erreichte, sammelte man sich zu einer Gruppe im Festlokale, um eine photographische Aufnahme machen zu lassen. Eine an der Rückwand angebrachte große Aufschrift „Ein Lumpen abend" sollte auch auf dein Bilde den Charakter des Festes näher bezeichnen. Nach der Aufnahme nahm die feucht- fröhliche Festlichkeit ihren Fortgang. Aber nach einigen Tagen, als die Konterfeis eintrafen, gab es lange Ge sichter. Unter der Aufschrift „Lumpenabend" und über oer Gesellschaft mit Knüppeln und Schnapsflaschen, zer rissenen Röcken und Beinkleidern, Ballonmützen und ein gedrückten Cylindern tronte in unleugbarer Aehnlichkeit ein — sehr bekannter deutscher Fürst. Man hatte die große Büste in Vereinslokal, die über die aufgestellte Gruppe hinwegragte, im Eifer unbeachtet gelassen, und so erhielt das Bild die fatale Bereicherung. Der Verein hat sämtliche Bilder sofort vernichtet. — Kiuderball der „Bösen Buben" in Berkin. Die „Bösen Buben" haben einen ,„Kiuderball" veranstaltet. Der Erfolg, den sie bei ihren parodistischen Theater abenden erzielt batten, ist ihnen auch bet dieser Unter nehmung treu geblieben. Nachdem der Berliner Karneval mit der üblichen Nüchternheit und Strmmnngolosigkeit vorübergegangen ist, haben die ,/8ösen Buben" gezeigt, daß es doch auch in Berlin möglich ist, ein Karnevalsfest zu feiern. Das sonst so steife und ernste Berliner Ball publikum war gestern gar nicht wieder zu erkennen. Alle Zurückhaltung ivar aufgegeben, und ein Treiben voll übermütiger Lustigkeit ging treppauf und treppab durch die drei Etagen des Hauses der „Schlaraffia", in -em der Ball stattfand. Es wurde getanzt und getollt, man duzte sich, und man küßte sich. Ter Kostümzwang ivar nnerbttt- lich. Die Herren, die im Frack erschienen waren, mußten sich vor dem Eintritt in die Ballräume einen Kinderkragen und eine Kinderschürze urnbinben lassen- Die Damen rvaren sämtlich im Kinderkostüm erschienen, und in kurzem Kleidchen mit wallendem Lvckenhaar ivar manch ein reizen des Babu zu sehen. Die schönsten Kinder gehörten natür lich der Theaterjugend an, die sich vollzählig eingefunden hatte. Aber man sah auch manche Fra» ans der Gesell schaft. Die Säle rvaren von bekannten Berliner Theater malern ebenso kunstvoll als lustig dekoriert worden. Bänme, Häuser und Figuren im Stil der Spielzeug schachtel waren ausgestellt. Im großen Tanzfaole stand in der Mitte ein riesiger Knecht Ruprecht mit dem Tintenfasic, und an den Wänden hingen große Hampelmänner, welche Berliner Kritiker und Künstler darstellten. Unter den Kostümen erregte besondere Heiterkeit dasjenige eines Herrn, der als der weißgekleidete Knabe aus dem Kwi- licki-Prozefi erschienen war und durch die aus die Rückseite seines weißen Jäckchens gedruckte Frage: „Meyer oder Kwilecki?" zum Ausdruck brachte, daß er selbst nicht wiße, ob er der Sohn der Bahnwärtersfrau Meyer oder der Gräfin Kwilecka sei. — Merkwürdige Rechtsprechung. Im Juni v. Js. ging vor dem Hasen von Marseille infolge eines Zu sammenstoßes mit dem Dampfer „Jnsulaire" der Per- sonendampser „Liban" unter, wobei über 100 Personen er tranken. In dem Prozesse wegen dieses Unglücks hat das Marinegericht zu Marseille dieser Tage das Urteil gefällt, das den allgemeinen Erwartungen in keiner Weife ent spricht. Obwohl wahrhaft erdrückende Beweise für die grobe Fahrlässigkeit und Pfltchtvergesscuhcit sowohl des Kapitäns des verunglückten Dampfers „Liban" und seiner Mannschaft, als auch des Kapitäns der „Jnsulaire, der mit dem „Liban" zusammengestoßcn war, vvrgcbracht wor den waren, wurde der Kommandant des „Liban", Lacotte, nur zu dreijährigem Verlust seines Postens und der Ober maat des „Liban", Santandrea, -em Lacotte das Kom mando bei der Ausfahrt ans der Reede von Marseille an vertraut hatte, sowie der Kapitän des „Jnsulaire", Arnaud, sogar nur zu — einem FrankBnße verurteilt. Die Zuhörer, großenteils Angehörige der unglücklichen Opfer, gaben ihrer Empörung über diese Entscheidung sehr heftigen Ausdruck — Ein vulkanischer Ausbruch. Aus Mayotta (Conwrcn- inseln) wird gemeldet, daß ein auf der Groß-Comoroinsel stattgefundener vulkanischer Ausbruch seit dem 25. Fe bruar ohne Unterbrechung anhält. Die Lava ergießt sich aus drei Kratern, die in einer mittleren Höhe von tausend Metern weit auseinander liegen. Einige von den Ein geborenen sind dem Ausbruch zum Opfer gefallen. — Ein großer Präriebrau» ist, wie au« New ?)ork gemeldet wird, im Jndianerterritorinm auSgebrochen. loo Personen sollen ihm znm Opfer gefallen sein. Letzte Depeschen und Aernspr-echrneL'dnngen. 2. Dresden, 4. März. «Eigene Mel-nng.) Tie Zweite Kammer deS Landtags beschloß, die Pe - tition des Landesverbandes gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, soweit sic die Errichtung einer beson deren Landcökommissivn anstrcbt, auf sich beruhen zn lassen. Insofern sic aber eine staatliche Unter stützung der Trinkerheilanstalten erbittet, der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen Ferner wurden Rechenschaftsberichte für 1900/01 erledigt. * Berlin, 4. März. Der Prokurist DantelowSky der hiesigen Weingrobhandlung Wachenhausen L Prutz ist seit dem 28. Februar nach Unterschlagung von 40000 flüchtig oder verübte Selbstmord. Die Schwester Danielvwskys machte in der Nacht vom A. Fe- bruar einen Selbstmordversuch und starb 'bald daraus in der Frauenklinik. * Hannover, 4. März. Graf Waldersee ist, wie der ,<Hannoverkche Kurier" aus guter Quell« erfährt, seit einigen Tagen bedenklich erkrankt. Den heutigen Mitteilungen zufolge wird eine besorgnis erregende Abnahme -er Kräfte konsta tiert. * München, 4. März. Die Kammer der Abgeord neten nahm einstimmig den Gesetzentwurf, betr. die Ausgabe von Schatzanweisungen, an. * Madrid, 4. März. In der Kammer kommt eS zu großer Unruhe bei der Besprechung eine- Antrages, der es für unzulässig erklärt, daß -er Gouverneur -er Bank von Spanien gleichzeitig ein Deputiertenmandat inne hat. Die Minorität der Abgeordneten bringt heute ein Tadelsvotum gegen den Präsidenten Römers ein. — Der Senat nahm die Reform des Steuertarifs für frische und gesalzene Fische an. * Londo«, 4. März. Die „Times" melden aus Monte video, amtlichen Berichten zufolge sei die jetzt nördlich vom Negroflnß stehende nationalistische Armee vollkommen umringt. Eine entscheidende Schlacht sei stündlich zu erwarten, doch würden die Truppen bewegungen durch stürmisches Wetter gehindert. * Buenos Aires, 3. März. („Agence HavaS.") Rach amtlicher Meldung ans Montevideo hat die Borhut des Generals Muntz die Truppen Saravias nach sechsstündigem Kampfe gänzlich ge- schlagen. Der russisch-japanische Krieg. * Tokio, 4. März. (Reutermeldung.) In die Woh nungen des Ministers -eS Auswärtigen und seines Sekretärs wurden gestern Bomben ge- schlendert Der Beweggrund ist in Intrigen zu suchen, die von der Opposition gegen den japanisch-koreanischen Vertrag genährt werden. Wetterbericht in Odewuitr vom S. SilLr», 9 Ukr worgsoa 5tations-Namc. i, ß 24 L kiodtvug UNlt dtäibv «es Wincksa Wetter. Ltoruownzt. . 768 W8W Iviokt Keiler klaoksoä . . 753 80 triseb wolkig Odristiansunä. 776 080 leiekt wolkenlos Knparanäa. . 788 still Nebel Lliuäesvaes 775 ONO leiekt wolkenlos Ltoeildotm. . 776 NO mässig 8cknv« Lopeukagen . 771 NNO kriseb bsäookt Llüiuei . . . 771 0 mässig beäookt Lwinemünäo . 767 NNO leiekt deäeokt Linegen . . . 775 0 krisvk bockookt 8Jt .... 771 0 trised keäsokt Hamburg . . 768 ONO sedwaek deäeokt Heikler . . . 766 0 krisek dockeokt LollF . . . 759 ONO mässig wolkig Münster . . 764 NNO leiekt boäookt Lerlin . . . 767 NO sodwaob deäeokt krlsrube . . 761 NO leiekt deäeokt I'raultturt n.M. 762 N sedwaek deäeokt AO tr, .... 76t ONO leiekt deäeokt ris . . . . 761 ONO leiekt deäeokt M'inobeu . . 760 0 sekwaek deäeokt Odewnitr . . 765 Od'O sckwack deäeokt Wien. . . . 763 080 leiekt deäeokt krag.... 764 80 leiodt deäsokt kraliau . . . 768 0 leiekt deäeokt Kemberg . . 770 80 trisck bsäookt ttermannLtaüt 768 80 leiekt dsävekt Triest . . . 764 still wolkig Kiga.... 776 080 Isiokt wolkenlos Petersburg. . 785 030 leiekt wolkenlos Wiek. . . . 768 8 trisek dväeokt Lolybeaä . . 763 0 sokwaok wrükig I'c>rttao«I-öiU . 762 080 mässig wolkig koekcspoint . — — —» Valeoti». . . 705 NO leiokt dväeokt Oberbau rg . . 761 0 leiokt dalbdeäeokt klaren? . . . 762 N leiokt deäeokt kom .... 761 0 mässig wolkig diur/a . . . 759 ONO sokwnek dväeokt ' Witterung in 8aoksvn am 2. Märs 1904: Uttivu sved. m I vmneratnr Wmti Ltttt- M»? Kittel Minim. lüSStieo .... 115 4- 2,1 ff- 1,4 NXO 2 IP Oviysig .... 117 -f- 0,6 — IP NO 3 0,5 OoläitA .... 169 -i- 1,0 - IP NNO 5 0.2 kautscn .... 202 -f- 0,0 ff- 0,1 ONO 7 0,0 Aittau 258 -f- 0,6 ff- OP NO 1 — Oüvmnit«.... 310 ff- 0,9 — 4,0 ONO 3 0,5 kriberg .... 398 ff- 0,5 — 2,6 0 2 1,7 8edneederg . . . 435 ff- 2,8 — 2,9 0 3 1.6 Klister 500 -»- 2,4 — 4.0 0 - 0.0 ättoubLrg. . . . 751 ff- 0,1 — 1,9 still 0,4 Itoitreodain . . . 772 ff- 1,2 — 1.4 080 2 7,4 kiolttelder - . . 1213 — 3,0 — 7.0 0 6 IP Im Oebirge kanä am 2. Mär/ stellenweise ttärksrvr Kegen- unä 8oknecf»I1 statt (löstsult, kioktolderg 12 mm), im ädrigen kerrsobte änrodweg trüdes Wetter ebne wvseotliob« Niväer- sodiäge. Oie Temperatur oadm rasok r«, ikr rietst«« Minimum betrug nur oook — 7* (kivktvldcrg-, mit .Zusoadmv äer 8oek- station tritt übvrai Tauwvttvr ein (Maximum Oresäen 3"), äi« Mittelwerte sokwsnkteo nm clie Xormule. 8<-kneetivkeu in «len Mitteitugen 2—8 em, keittenknia 28, Altenberg 42, kioktvidvrg 170 cm. Wetterlage io Luropa um 1. Marr, 8 vkr kritd: Unter «ler Weckselwirkung sedr Koben Orurkos im II See kräteiis mit einem Maximum von 788 mm über kapplanä untt einer tiaekeo Oepreaeioo unter 757 mm in 8W-Lurop» weben noräösliicdo, an «ter Noräavvküstv »uktrisekenlts Wioäv, weleke trübes, vorwiegend trockenes Wetter dringen; «sie Temperatur sckwankt nm neu Nuilpuukt.
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