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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040322012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904032201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-22
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Morgen-Ausgabe MWM..TagMaü L U.- Nr. 148. 98. Jahrgang. Dienstag den 22. März 1904. U-L 0L n*»> pk- »a. l- IaUt.tt.r7-1!0 «.0. »0. 'S g. 0L VS. 8L «L »L Loyola mischte. Wir haben voll Verehrung auf Leo XHI. geblickt, der sich, wie selten ein Mensch, zu entleiblichen und in seiner hohen Mission aufqugehen wußte. Aber wir wollen uns freuen, daß die Masse der Deutschen durch solche Betrachtungen nicht beirrt wird. Die Phantasie des Volkes behält Recht und die Unwissenden sind die Wissen den geworden. * Graf Bülow hat in diesem ffalle kalkulatorische Politik betrieben. Geflissentlich vermeide ich den Ausdruck: kapi- talistische. Denn die großen Banken von heutzutage wissen ganz genau, daß sie der Phantasie nicht entraten können. Sie engagieren sich mit horrenden Kosten Leute, die ein paar „Ideen" haben. Fast in feder Bankdirektion sitzt jetzt ein Mann, dem die Banktechnik ein Buch mit sieben Siegeln ist und der nur zu dem Zwecke in das Di rektorium berufen ist, zu großzügiger Initiative anzu regen. In einer Frage der inneren Politik hat auch Graf Bülow diese großzügige Initiative bewiesen. Unter seinen beiden Vorgängern siechte das deutsche LebSn in der Ost mark dahin und die Kanzlerschaft Caprivis und Hohen lohes war auf diesem Gebiete nur eine einzige Unter lassungssünde. WaS geschehen ist, war der zähen Uner müdlichkeit deS damaligen Oberbürgermeisters Witting zu danken, der den hochmögenden Herren in Berlin immer wieder die Notwendigkeit der Abwehr ins Gehirn bohrte und hämmerte. Hier hat Graf Bülow keine Arbeit, keinen Aufwand und — was ihm bei der Weichheit seiner „Psyche" besonders hoch anzurechnen — selbst die Unpopu- larität nicht gescheut I Und diesem mühseligen, noch lange nicht vollendeten Werke ruft er nun die rührigsten Gegner, die trefflichsten Minierer ins Land. Sie werden kommen und werden, wie einst auf dem Schlosse deS Grafen Balle strem, als „Gäste" auf den Schlössern der polnischen Ma- gnaten weilen. Sie werden die Geistlichkeit der östlichen Provinzen von der Bürde und dem Odium der Agitation entlasten. Diese Agitation, deren Wege jetzt offen lagen, wird von nun an viel ungreifbarer als bisher, ge wissermaßen unterirdisch erfolgen. Nichts wird das an gebliche Bollwerk deS 8 1 dagegen vermögen, denn die Je- suiten werden nicht als geschlossene Kolonne kommen, sie werden dar zerstreute Gefecht üben und der plumpe Apparat des Gesetze» wird machtlos gegen sie sein. Als Graf Bülow das Wort sprach, die Ostmarkenfrage sei die jenige Frage, „von deren Entwickelung die nächste Zu kunft unsere» Vaterlandes abhängt", da mußte er sich sagen, daß er nie wieder eine Maßregel befürworten dürfe, deren Wirkung auf die Ostmarkpolitik nicht zuvor sorgsam geprüft sei. Es war sein nationales Gewissen, das ihn im Osten des Reiches energisch eingreifen ließ. ES war zugleich parlamentarische Taktik und liberalisie render Doktrinarismus, der ihm die Maßnahme zu Gunsten der antinationalen, vaterlandslosen Agitatoren eingab. Ich vermute, daß Graf Bülow, wie alle viel be lesenen, weitgebildeten Deutschen, bisweilen weltbürger liche Anwandlungen hat. Möge er dann immer auf die nationale, nie auf di« kosmopolitische Stimm« hören. O, tL «.o. 78 S. sLL eoa. M zoa. >.«oa .7V». a. >20 6. Regeldetri richtig und immer nach ungeschriebenen Ge setzen falsch handeln. Die Phantasie leitet die Geschicke der Staaten. Die Volksphantasie trägt sie empor, und wenn sie erschlafft, so verfallen auch jene. Das verkennen unsere modernen Staatsmänner vollständig. Sonderbar, in einer Zeit, in der die Masse als Held für das Drama entdeckt und in ihm gefeiert wurde, in einer Zeit, die in gewissem Sinne von der Masse beherrscht wird, lauscht keiner der leitenden Staatsmänner von der hohen Warte seiner Stellung in die Ebene nieder, au? der eine tausendstimmige Sinfonie zu ihm dringt. DaS staatliche Leben spielt sich in einer kleinen Gruppe ab. Probleme werden zu Personalfragen, auf dem politischen Schachbrett erfolgt bald dieser, bald jener Zug und daS alles vollzieht sich in einer exklusiven Sphäre in leblosem, Marionettenhaften Spiel. So ist man immer wieder genötigt, zu wünschen, daß die Regie- renden, um mit dSV russischen Novellisten zu sprechen, „ins Volk geben" und daS Oedland ihrer Imagination von volkstümlichen Vorstellungen düngen lassen möchten. Gewiß, zweimal zwei ist vier. Aber ebenso gewiß ist es, daß das, was jetzt raffinierte und entnervte Literaten als sublimen Unsinn bespötteln, Heldentum und Heldenver- ehrung. alles Große erzeugt hat. Ja, zweimal zwei ist vier. Aber das Häuflein der Spartaner in den Termo- pylen starb für das Vaterland, „wie das Gesetz es befahl". Vom Standpunkte des Rationalismus aus einfach töricht; bewundernswürdig nur dann, wenn man die Macht der Idee, mit anderem Worte der Phantasie anerkennt. Als da» römische Reich deutscher Nation nicht mehr von der Dolksphantasie getragen war, wurde es zur Mumie, die unter dem rauhen Griff des Korsen in Staub zerfiel. Als die deutsch-nationale Idee wieder Herrschaft über die Phantasie der deutschen Völker gewann, erstand das neue Deutsche Reich. Das ist der hauptsächlichste Vorzug der Monarchie, daß die Persönlichkeit des Monarchen zur Phantasie des Volkes spricht. Die Geschichte des Volkes, der abstrakte Staatsbegriff, sie sind in der Person des Herrschers verkörpert. Seit Jahrhunderten personifiziert der Jesuit in der Phantasie des Volke» die römische Kirche, insofern sic die Andersgläubigen verfolgt und auSrottet, jeden verheißen- den Keim geistiger Freiheit erstickt, über alle Regungen wissenschaftlichen und künstlerischen Leben», die nickt von ihr gebilligt sind, das Leichentuch einer finsteren Lehre deckt, unbekümmert um die Mittel, nur ihre Macht zu steigern sucht und diese Macht nur zum Kampfe gegen die deutsche Nation und germanische Geistesfreiheit ver wertet. Der Jesuit personifiziert dem Volke den Despoten, den Romanen, jenen Erbfeind, der jenseits der Alpen thront und der in Jahrhunderte langem Kampfe die deut- schcn Kaiser und die deutschen Völker niederzuzwingen suchte. Und sind diese Empfindungen, so ungeklärt sie sein mögen, nickt historisch berechtigt, nicht logisch begründet? Die Gebildeten bewundern die großartig, Energie, die sich mit mystischer Glut und kühlem Geschäftssinn in * Tschifu, 21. März. (Tel.) DaS au« den Kreuzern „Hattschen", .Haitschi", „Hattien" und „Haidschu" bestehend« Peijang-Ge- schwader unter Admiral Tsah ist hier angekommen; es wird an- arnommrn, es solle nach Niutschwaug gehe», sobald der Flu i-frei ist. Mr Politik Ser fiationalirmur. Der Kanzler des Deutschen Reiches, Graf Bernhard von Bülow, hat wieder einmal eine ausgezeichnete Rede gehalten. Tine Rede, um die ihn der tote Radowitz im Elysium beneiden könnte. Ich habe diese Rede gelesen, sie bewundert, sie gebilligt, und dennoch sagte mir eine innere Stimme, die ich nicht zum Schweigen zu bringen der- mochte, daß diese ausgezeichnete Rede grundschlecht sei, und daß sie um so schlechter sei, je ausgezeichneter sie scheint. Graf Bülow hat viele Einwände seiner Gegner widerlegt, aber wenn er sie alle widerlegt hätte, so würde dieser unangefochtene Sieg nur noch deutlicher gezeigt haben, warum seine Politik unS Niederlagen bringen wird und muß. Es war mir während der Lektüre nicht gelungen, die Ursache meines Mißbehagens ins Helle Licht de» Bewußtseins zu rücken. Erst jetzt hat sich mein Gefühl geklärt und ich glaube in wenige Worte zu- sammenfassen zu können, wo der Grundmangel der Bülowschen Politik liegt. Es könnte geziert und zu- dringlich erscheinen, daß ich in so ganz persönlichem Tone über ein Thema spreche, dem gewiß die sachliche Behand lung nottut. Allein ich habe die Empfindung, daß es vielleicht noch manchem anderen Deutschen so ergangen ist wie mir, daß Mancher sich das Mißbehagen, daß er in stinktiv empfand, nicht zu erklären vermochte und daß es ihm wie Schuppen von den Augen fallen wird, wenn ich jetzt sage: Graf Bülow treibt eine Politik des RationalirmuS, eS fehlt ihm an Phantasie und daher gebricht eS ihm auch an Verständnis für die Regungen, die in der Volksseele schlummern. Natürlich weiß ich sehr gut, daß philosophisch und ästhetisch Gebildete statt Seele Psyche sagen und daß man sich leicht lächerlich macht, wenn man gar von der Volksseele spricht. Ein verstorbener preußischer Land- gerichtsdirektor verneinte die Existenz der öffentlichen Meinung, ein bayerischer Minister fragte ironisch, WaS der liberale Gedanke sei und eine oldenburgische Excellenz erklärte erst kürzlich, daß sie Preßvergehen nicht kenne. Trotzalledem sind diese totgesagten Begriffe noch heute bei guter Gesundheit und auch die Volksseele lebt und ist da, wenngleich sie sich nicht wägen, nicht ziffermähig erfassen und als Handelsobjekt nicht verwerten läßt. Diese Volks seele versteht den bloß Vernünftigen nicht und der bloß Vernünftige — da» Wort Vernunft im trivialen Alltags- sinne genommen — versteht sie nicht. Alle», wa» Graf Bülow sagte, war vom Verstände diktiert und daher war alles im mathematischen Sinne richtig und im höheren Sinne falsch. Gewiß, die An regung zur Aufhebung des 8 2 ging aus dem Reichstage selbst hervor, Autoritäten au» den verschiedenen Parteien haben sie befürwortet, die Darstellung der einzelnen Fälle, in denen Konzessionen an das Zentrum erfolgt sind, war zutrefffend, da» Benehmen deS Kanzlers dem Parla ment gegenüber korrekt. Gegen die ganze Maßregel läßt sich nicht» einwenden als da» Eine, daß sie da» ganze Volk, soweit e» dem protestantischen Glauben anhängt und die Freiheit liebt, soweit e» nicht vernünftelt, sondern empfindet, soweit eS nicht rechnet, sondern liebt und haßt, tief erregt und verletzt. Aber doch nur in seinen Vor urteilen, so höre ich einwenden. Darauf erteilt der alte Fritz, der tiefer blickte, al» der Rationalismus seiner Zeit, die bündige Antwort: Die Vorurteile sind die Vernunft de» Volkes. Wer in den Vorurteilen nicht mehr sieht, als Vorurteil«, wer nicht fühlt, oder nicht mindestens ver standesmäßig begriffen hat, daß in manchen Vorurteilen, die unS töricht scheinen, Weisheit schlummert, daß in ihnen Instinkte wirken, die für die Erhaltung einer Nation wahrscheinlich unentbehrlich sind, der wird in großen Stunden stets fehl grerfan, niemals den PulSschlag der Ratton in den eigenen Abern fühlen, immer nach der l.0. L -l»L 8 8. -a -L »«,<»»»». 11».' U1.S4ML »S U. »0L 7V » 78 L wa. 10 a. — L rva. -L wa. WL — a. io» — L WL — L wa. wo. 18» — S. wa. oa. «a. -L ». d, 0 ti. 0. s.».2oe-rs..a. St»«» ttsrk: S. a. ,vaa. .— a. .78 0 .7»0. 0. S. .L»a. ssa. so 6. söT — a. 78 0. — L das» Wir «lies«» System 8rl«id,t«rung für vnser« gssektlzren Rvonnenton krnier deldeknlren. Sine 2 pt.-postkart« an im» oder mündliche öesteliung in unseren Expeditionen, Ausgabestellen, bei den Leitung»- «peäiteuren oder unserem LrSgerpersonil genügt, um die »okortig« 2urt«1long de» Leipstgee La-eblatte» ,u bevli-ken. — Mir drtten vnser« geekrten Abonnenten «Irin gen «1, von etva Vorkommen den vnpünktlitvkelleii in der Tuslellons de» Leipziger O»-«dl»tts» bekuk» »dineUer Adkilse g«4Llli-»t umgebend unsere Expedition, Iot»»nni«g»»»» S, zu denacvriektigen. VM* Wie vo» LV. MLrr ab «eudiarAtrettAäe Udonnentt« erdatte« von liiere» (age ad «nrer Man 1» iLglicher Morgen-». -rde«as«rgade dir 1. Uprtt gratis »«geranät. HxpeäMon Leipzig" Jokannl»-«»« S (seensprecher 22»). »0. l.0. .0. .0. .0. .0. v. »0. Der rnsfisch-sapanische Krieg. Do» Jalee. Einer der gegenwärtig meistgenannten Flüsse ist der Ialu, der Grenzfluß zwischen Korea und der Mandschurei, lieber denselben lesen wir in der deutschen „Gt. Peter»- burger Zeitung": Der Ialu entspringt im Lschangpaischan- gebirge. In seinem Oberlaufe fließt er saft ostwestlich, in einem tief eingeschnittenen Bette. Bet Mauörrschan biegt er in einem rechten Winkel nach Süden ab, und sein weiterer Lauf behält diese fast südliche Richtung bi» zur Miindung in der Koreabai bei. Bei Mauörrschan tst der Ialu 250 Meter breit und gegen 5 Meter tief, und sein klares Wasser strömt zwischen einigen hundert Meter hohen Hügeln hin. Tas Ufergelände bleibt auch weiter bis zur Mündung gebirgig, erst bei Widschu treten die Berge am südlichen Ufer zurück. E» breitet sich hier eine größere Ebene au». Schiffbar ist der Ialu nur etwa 100 Kilometer von der Mündung flußaufwärts. Er hat zahlreiche Nebenflüsse, die, zwischen Gebirgen dahm- fließend, im Frühjahr und im Sommer auStreten und alle Taler unpassierbar machen. Al» Defensivstellung ist der Ialu vorzüglich geeignet, und die natürlichen Vor teile de» Terrains haben die Russen, wie ja wiederholt gemeldet worden ist, durch geschickte Befestigungen wesent- lich erhöht, so daß die Japaner sicherlich erst nach er- bitterten Kämpfen den Uebergang über den Fluß werden erzwingen können. Am Ialu stehen übrigen» vorge schobene russische Streitkräfte, zu denen, wie die Depeschen melden, die südlich schweifenden Patrouillen zurückbe ordert sein sollen. Von einem strategischen Aufmärsche der Armee kann hier eben wohl noch keine Rede sein. Die Meldung von der großen Schlacht, die letzter Tage am Ialu stattgefunden haben soll, ist noch immer unbe stätigt. Vie mMSLrlsehe Aage in Nsrbkerea. * L»»d»>, 21. März. Der Petersburger Sonderbericht erstatter de« „Standard" depeschiert, 40000 Russe» seien am Tschöngtschüngang, nördlich vo« Andsch» konzentriert, wo eine gleiche Anzahl Japaner aufgestellt sein soll. Da« erste Treffe» wird in dieser Nachbarschaft erwartet. — „Morning Leader" erfährt au« Kobe vom 20. März: Zwischen russische« und japanischen Borposten in Nordkorea finden häufige Scharmützel statt. Sech« japanische Offiziere und zwei Zivilisten wurde» bei Widschu Sonn abend gefangen genommen und nach Irkutsk gesandt. (Boss. Ztg.) Var lvicbN-rtt von cagr. * Lbg. Vr. Arendt (freikonf.) hat im preußischen Ab- aeordaetenhause den Antrag einaebracht, da» in Wannsee befindliche Grab de» Dichter» Kleist m erhalten und den Platz von fiaatswegen anzukausen. Pnnz Friedrich Leopold von Preußen hat jedoch bereit» erklärt, er mache die Grabstätte de» Dichter» der deutschen Nation zum Geschenke. Die Grabstätte bleibt also erhalten. * Im Gefolge de» EadellprozesseS tauchen in der Presse „Erklärungen" auf. Der frühere Oberprästdent v. Bitter „erklärt" seine Beteiligung am Falle v. Wil lich uud der frühere Oberbürgermeister Witting schreibt über dasselbe Thema iu der „Nat.-Ztg." * Beschlagnahmt wurde auf Beschluß deS Amts gericht» Berlin der Offiziersroman „Erstklassige Mensche»" von Frbru. v. Schlicht (Graf v. Baudissin), Verlag von Otto Janke in Berlin. * Eia in München kursierende» Gerücht, der wegen feiner Differenz mit dem Zentrum in letzter Zeit vielgenannte bayerische Krieg»minister Frh. v. Asch sei zurück- getreten, wird von zuständiger Seite dementiert. * Im Altenberger Spielbankprozesse wurden gestern die vier Hauptangeklagtea zu geringen Geldstrafen verurteilt. Anzeigen-Pret» die «gespaltene Petitzeile Sv Nsklams» nut« dem Redaktion «strich tSaespatte») 7» 4, »ach da» Famtlleaaach- richten (ögrspaltau) bO Taöell arischer «n» Hissrrnsatz rutspwchea» höh«,. — Gedührrn für Rachwellwi-e, «atz Vffeklenannayuw Al 4 G-krtt-SeU-sr« (gefalzt), ntt, mit des Moraa»->»«»ab«, »du« Postbflvrdar»«- 60.--, mit Poftbesörderung -di 70s—, U«,«H»efchl»tz fite Atz-eipe«: Abend-Äusgab«: vönnittoa» 10 Ute. Morgeu-Ausgabet nachmittag» 4 Uhr. «»zeigen fitz» stet« an Re Expedition ,» richte». Di, Expedition ist Wochentag« »nunterbroche» geöffnet von früh S bi» abend« 7 Uhr. Druck und Verlag von O. Pol« tu Leipzig (Inh. Vr. B., R. ch M «ltuthardh. Bezugs-Preis s» der Hanptttpedttto» oder deren Ansgabs- pelle, ab««holt: »ierteliLhrtich ^tl S.—. bat zweimaliger täglich« Zu stell »na in« Hau» 8.78. Durch dl« Post vezogkn für Deutsch- land u. Oesterreich virrtelsShrltch 4.S0, f« di« übrige» Länder laut Aeitu»g«preiSltst» Aedsttia» «m» Grtzeöttta«! JohamttSgasft S. Fernsprecher 1KS «. llSL -UtalrrpedUtanea: «lfredvatz», Buchtzaadlg., U»tv«fittft«sw.t Aernspr. Nr. 404«), L Lösche, Katharine» praße 14 (Fernsprecher «r »»») ». König«- platz 7 (Fernsprecher Ar. 7V0H vaupteAUlsle Dresöenr Marie»praße S4 (Fernsprecher Amt l Nr. 171-). Haupt-Filiale -erlttl: CarlDuacker, Herzg'.Bayr.Hosbuchhandla, LÜtzowstraße lO(8tr»lprrcher«mtVl Nr.igoA.) «in»ck>llesslick> der wöchentlichen Srilag« „IKuKeakUNckSN" laden wir alle unser« -eachäyten bi,»i-rn und au««ärtl-en Lerer, di« noch nicht Abonnenten unsere» glatte» sind, hierdurch freundlich»« ein. Von unrerer neuen, den Vorteil einer «katis-lurettis» rm 2 Leise» -- 50 l»l. pro Mo»sir- ««ä m. 1.50 pro v»an«lr--stzH»»e«e»l -«vtibrenden Einrichtung, wodurch der Udonntmenlsprei» kur Morgen- und Abendausgabe »ich in Wirklichkeit nur stellt SO Pf. Pt« M«»»1 (M. 1.S0 pro ffaarttzl) bei lldkvlung, auf 7» Pf. pro INomtt (M. r.rs pro siaaritz» bei freier 2u»tellung in» flau», ist in den veiten Kreisen unserer kiesigen und »usvtrligen Leser . rs reichlicher gebrauch gemacht «srcken, Stlte» Hark: >». »L >a. s. s. 0. s. a. Lum Abonnement pro II. Quartal oäer pro Monat April 1904 für Se» Motztztr-Kb-tzsemetztrprei» »4» M. 1.— bei »bkolvng (M. r — »rs A»srisl). fßr St» Mo»»tt-1ldo»>t»tiltrpreir vo» IN. t.rs bei kreier Zustellung (M. Z.75 pro tzmittsl), Ult tägliche Morgen- MUI ftdenaatztgabe a« Leipriger lagebiatter Deutsches Deich. * Berlin, 21. März. * I» Gefolge »e» Entzellprazeffe» werden bereit» von verschiedenen Seiten „Erklärungen" abgegeben. Der frühere Oberpräsident der Provinz Posen Bitter schreibt in der „Kreu^eitung": Der frühere Oberbürgermeister von Posen, Geh. RegierungS- rat Witting, soll u. a. ausgesagt haben, daß ich in meiner Eiaen- schalt als Oberpräsident der Provinz Posen dem verstorbenen Lanvrat v. Wil lich kurz vorKaisersGeburtstaa imJanuar 1903 ein Telegramm habe zugehen lassen, nach welchem sich Willich von der Kaiser geburtstagsfeier fernhalten sollte, und daß hierin di« letzte Veranlassung zu seinem Tode zu finden sei. Fall« dttse Aussage zutreffend wiedergegeben sein sollte, entspricht sie nicht der Wahrheit. Weder kurz vor Kaisers Geburtstag noch überhaupt ist vo» mir ein Telegramm des behaupteten oder ähnlichen Inhalt- an Herrn v. Willich abgesandt worden. Dagegen ist richtta, daß ich Herrn v. Willich gelegentlich einer Besprechung seiner peflSnlichen Verhältnisse, soweit mir erinnerlich, bereits im Dezember l902 und jedenfalls lange vor Kaiser» Geburtstag, den Rat gegeben habe, einen Urlaub, welchen sein Gesundheitszustand erforderlich machte, so zeitig anzutreten, daß er Kaiser» Geburtstag nicht mitzumachen brauchte. Herr v. Willich hat gegen dir hierfür geltend gemachten Gründe, welche au-jchiießlich von dem Interefl« für seine Person diktiert waren, einen Einwand nicht erhoben und im Gegenteil, al« sich die Einholung de» Urlaube» verzögerte, gegen Mitte Januar aus eigener Initiative und oh»e daß ich hiervon Kenntnis batte, bei dem Minister de« Innern eine Verfügung erwirkt, die ihm die Möglichkeit bot, den betreffenden Tag tn Berlin dienstlich zuzubringe». Die Folgerungen subjektiver Art, welche Geheimrat Witting an den Vorgang geknüpft hat, finden durch diesen Sach- verhalt ihre Beleuchtung und Erledigung. — Geheimrat Witting soll ferner geäußert haben, daß bet einer Unterredung, zu wrlcher ich Herrn v. Willich berufen und zu der Herr Witting den letzteren begleitet babe, so heftige Auseinandersetzungen zwischen mir und Willich stattgefundrn hätten, daß eS ohne die Beschwichtigung von Witting zu Tätlichkeiten gekommen wäre. Auch diese Behaup tung — die Richtigkeit der Berichterstattung voroutgrsrtzt — ent spricht nicht der Wahrheit. Bet der erwähnten Untnrednng, zu der sich übrigen« Herr v. Willich tn Begleitung de« tzerrn Mittag ohne mein« Aufforderung «ingesunden hatte, ist auch nicht da« geringste vorgrkommrn, wa« für die vorstehende Leuße- runa einen tatsächlichen Anhalt zu gewähren vermöchte. Dazu bemerkt Geheimrat Witting i» einer an die „Nat.- Ztg." gerichteten Zuschrift: 1) Um die Jahreswende 1908 08 hat Landrat von Willich mich in Berlin ausgesucht und mir in hochgradiger Erregung mitgeteilt, daß der Oberprästdent von Bitter von tbm veriangL Willich solle der Kaiser-Geburtstagsfeier tn seinem Kreis« Birnbaum ferubleibe». Die« hab« ich »«ugrueidlich am 17 März a. au«g»sagt. Genau gleiche Aeußerungen über die Haltung de« Herr« von Bitter bei diesem Anlaß hat Willich auch gegenüber andern, Personen getan, die die« zu bekunden bereit find. 8) Uebrr eine Unterredung zwischen Herrn von Bitter »nd «Mich, der ich auf wiederholten dringend,» Wunsch d^ Letzter« und mtt ausdrücklich«: Zustimmung de« H,rrn von Bitter bei wohnte, hab« ich mich, vom PrivatNLaer Maior a. D. Endell bs- fragt, vor Gericht dohi» geäußert, daß diese Unterreduna «ttw äußerst erregte war. Dn von mir hierbei gemacht« Aus«»- ich hätte tn manchem Augenblick beinah« befürchtet, ,« «ilrtz« Anzeiger. Amtsblatt -es Königlichen La«-- und -es Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, -es Nates ««- -es Nolizeiamtes -er Lta-t Leipzig. lLe»r-o. 1.0. t.0. t.»o«tl). .—b» «.v. bg. o. a. s-6- «.o. pt). L o. l. o. 8. M.0P.S7 L. s.0. Lo. — s.0. — ko. u»a. i.v.»SM US L t.0.
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