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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040331011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904033101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904033101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-31
- Monat1904-03
- Jahr1904
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Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 28 Reklame» unter dem RedakttonSstrtch (4grspal1en) 7b 4. »ach de» Fainttieunach. richten (S gespalten) 80 Tabellarischer und Fiffernsatz entsprechend tzüher. — Gebühre« für Nachweisungen nud Ossertenannahm« LV Extra-Vetluge« (gefalzt), mit der Morgen »Ausgabe, ohne Postbefvrdernng ^4 60.—, mit Postbefürdernng ^l 70.—. Annahmeschlnh für Anzeige»: Abend»Ausgabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Autgabr: nachmittag» 4 Uhr. Anzeige» sind stet» an di« Expedition z» richten. Die Expedition ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi» Hend» 7 Uhr. Druck und Verlag von G. Pol» in Leipzig (Juh. vr. V.,R. L W. Kltalhardt). Nr. 185. Donnerstag dm 31. März 1904. 98. Jahrgang. Var Wchtigrle vom Lage. * Der preußische KriegSmiaister v. Einem traf gestern vormtttaa zur Inspizierung de» nach Süd westafrika abgehenden Truppentransport» in Hamburg ein. Zur Verabschiedung waren bei der Ein schiffung der Truppen noch erschienen vom Senat der Bürgermeister vr. Moenckeberg und der Senator vr. v. Melle; außerdem der Kommandeur deS IX. Armeekorps General leutnant v. Bock und Polach und viele andere Ofiziere. Der Dampfer „Markgraf" mit 500 Pferden sollte nachmittags, die „EntrerioS" mit 700 Pferden in vergangener Nacht nach Deutschsüdwestafrika abgehe«. * Iu dem Oldenburger PrivatbeleidiaungSprozeffe de» Redakteur» Biermann gegen den Minister Ruh st rat wurde letzterer unter Aufhebung de» ersten Urteils, da» auf 20 Geldstrafe lautete, zu 100 Geldstrafe, ev. 10 Tagen Haft verurteilt. * Wahrscheinlich ermutigt durch den Erfolg, den da» Gnadengesuch de» früheren Direktors Gentzsch gehabt hat, k^t in letzter Zeit auch der vormalige Direktor der Leipziger Bank Exaer ein Gnadengesuch um Erlaß de» Reste» seiner Strafe einaereicht. Diese» Gesuch ist jedoch, wie wir erfahre«, abgelehut worden. * Admiral Togo bestätigt, daß es den Japaner» noch nicht gelungen ist, die Hafeneinfahrt von Port Arthur zu sperren. * Nach japanischer Darstellung ist die russische Kavallerie, welche Tschöngdschu besetzt hatte, von den Japanern au» ihre« Stellungen geworfen worden. vir vestämplung sirr oekdrecheur. Von Dr. jur. Richard Thurow. m. Wenn eS richtig ist, daß Vorsicht im Umgehen mit Feuer, Imprägnieren von Stoffen uffv. besser gegen Brandschaden schützt als die beste Feuerwehr; wenn man nicht leugnen kann, daß Mäßigkeit und verständige Körperpflege die Krankheiten tausendmal wirksamer be kämpfen als der berühmteste Kurort und der erfahrenste Arzt: so leuchtet ohne weiteres ein, daß die Bekämpfung deS Verbrechens eine Bekämpfung feiner Ursachen sein muß. Wer das Verbrechen allein durch Unschädlich machung der Verbrecher auS der Welt schaffen will, gleicht dem Herkules, der die lernäische Hydra mit dem Schwerte bekämpft: an Stelle jedes abgeschlagenen Kopfes wachsen zwei neue. ES gilt daher vor allem, genaue Kenntnis der Lebensbedingungen zu erlangen, unter welchen das Unkraut des Verbrechens gedeiht, und Wege zu finden, diese Bedingungen zu vernichten. Wie dem Forscher überhaupt das Schauen des Werdenden, der Einblick in die Entwicklung eine unendlich wichtigere Erkenntnis quelle ist als die Betrachtung des Gewordenen, Fer tigen —, so muß uns auch die Kenntnis der Ursachen des Verbrechens und die Bekämpfung dieser Ursachen unend lich wichtiger sein als die scharfsinnigsten Definitionen strafrechtlicher Begriffe und als haarspaltende Jnterpre- tationen von Gesetzesstellen. Das Verbrechen ist — wie v. Li-zt treffend sagt — eine sozialpathologische Erschei nung; beseitigen wir die sozialen Ursachen des Ver brechens, so beseitigen wir damit das Verbrechen selbst. Noch sind wir freilich weit davon entfernt, ein fertiges Programm aufstellen und das rettende Rezept ver raten zu können, aber wir wissen wenigstens, in welcher Richtung wir vorzugehen haben; wir können die Frage formulieren, von deren glücklicher Lösung der endliche Erfolg abhängt. Die Frage nach der Bekämpfung des Verbrechens fällt jetzt zusammen mit der Frage: Wie be kämpfen wir den Alkoholmißbrauch, den Aberglauben, die Prostitution, die Spielleidenschaft und alle die anderen Ursachen des Verbrechens? Wenn uns die Statistik lehrt, daß Bromberg, die Pfalz und der Südostcn Bayerns die höchsten Zahlen an Verurteilungen wegen gefährlicher Körperverletzung auf weisen, so erkennen wir in diesen Gebieten die drei Mittel punkte deS Alkoholgenusscs, in Bromberg: Schnaps, in der Pfalz: Wein, in Bayern: Bier. Wenn die Statistik un» ferner zeigt, daß an Sonnabenden nnd Sonntagen, wo erfahrungsgemäß der stärkste Alkoholverbrauch statt findet, ungefähr fünfzebnmal soviel Roheitsdelikte be gangen werden als an den übrigen Tagen, so wird man Aschaffenburg Recht geben müssen, wenn er behauptet, daß der fünfte Teil der Körperverletzungen und der zehnte Teil aller Verbrechen überhaupt verschwinden würde, daß jährlich etwa KV OVO Menschen im Deutschen Reiche weniger dem Strafrichter verfallen würden, wenn e» gelänge, die Trinkunsitten zu beseitigen. Dürfen wir uns wundern, wenn die Säuferfamilien den fruchtbarsten Nährboden für die Heranzüchtunq der Verbrecher bilden? Don frühester Jugend ist das Kind des Trinkers Zeuge d« widerlichsten Brutalitäten und der rohesten Gewalt tätigkeiten; ein« einzig« NoheitSscene im Elternhause ver nichtet das. was der Schulunterricht mit unendlicher Mühe aufgebaut; die entnervende Fuselatmotvhärc dec tzSMich»« StchiihUAg — mnn man überhaupt noch da von Lum Abonnement pro II. Huartal oäer pro Monat Upril 1904 ro reichlicher gebrauch gemacht «orcken. 8-24 820 8ro 07S 258b 222 3-01 2402 1,78 8341 3033 S-84 7S08 b47S 258b !5>b >73y fite ae» Mo»,t».Fdo»»e»t»t»prei« von m. 1.— d.i »bkolong (IN. Zpro stoortal). tiir ar» Mo»»tr -tdo»neme»t»prrir v», M. 1.25 bei kreier Tu-ullung (IN. 5.75 pro stuanal). ä««r wir ckie»«» Sy»teni zur Erleichterung für unsere ge»ch»tjt»n Abonnenten ferner deib«k»lten. Sine 2 Pf.-Po»tk»r1« »n uns oäer mümtlick« 8«»t«llung in unseren Lrpeckiäonen, Kurgadestellrn, bei äen Teilun-s- »peästemen oäer unserem Lrägerperronal genügt, uni äi« sofortig« Zustellung «les Leipziger Lsgeblstter zu brvirken. — Mr diele» unsere geekrten Abonnenten ckringenck, von «tvr» vorkommencken Unpünktlichkeiten in cker Lustellong cke» Leipziger ^»gebtatl«» d«k0f» »chneller Kdkilf« gefällig«» umgekenct unsere Expedition, Iok»nni»-»»o« 8, zu benachrichtigen. l-iien wir eile unser« gerckästlen kiesigen unck «usvärtigen Leser, äi« noch nicht Abonnenten unseres glattes rinä, kieräurch freunälichrt »in. Von unserer neuen, äen Vorteil einer «r»ttr-I»»enio» r» 2 Lette« --- 50 ?f. pro momttr- M. 1.50 pro 0»«nair llv-»neme»t -««akrenäen Einrichtung, «oäurck äer ^bonn«nent»pr«i» für Morgen- unck Hbenck»o»g»b« sich in lllirklichkett nur stellt 50 ?f. Pf« Monat (M. 1.50 Pf» stNMtNl) bei Ndkolung, suf 75 Pf. pro Moore (IN. 2.rr Pf» stvartal) bei freier Tuslellung in» ffau», ist in äen «eiten Kreisen unserer kiesigen unä auswärtigen Leser SrpetUtion rles Leipziger Tageblattes Jokannirgasse 8 (fernsprecher 222). tiir tägliche Morgen- »so Menäaurgabe au Leipriger Tageblatt« einschliesslich äer «öchentllchen Lellag« „INuSa»tUN<!on" rrusgaberteNen «les Lriprlgrr eagcblattrrr n« Aevtr, Nl. V krükl z», O.f. Schubert » Nacht., llolonialvearenkälg. lt«tk»rinen»tr. 14, L- Lösch«, Oigrrrenkälg. Kltt«r»tr. 4, Lmcke»a>e Leikbidliotkek unä Kuckkälg. Im Norckrn. 6»rd«r»tr. 8, I). L. Kröger, Kutlerkälg. Sn«i»«n»u»tr. 1», ö. llklich, i. fa. 3ä« Kartmann, Papierkälg. Lokrstr. iz, 6. Hetzet Kolonialvarenkälg. ^orkstr. 32 (6cke berliner Strass«), f. lll. Kiest, Kolonialwarenkälg. Hm osten. Jokannisg»»»« 8, Faupterpeäitisn 0stpl»1z 4, Klfreä 6lrte, Oigarrenkälg Kanttsch« Sa»»» 4, f- fischer. Kolonislvarenkälg. Schütz«n»1r. z, I Schümichen, Kolonialvarenkälg. ^»uch»«r Str. >», 6. K. Keichel, vrogenkälg. im rasen. Urncktstr. »Z, I. s. Oanist, Kolonialvarenkälg. 8»y«r»ch« Str. 48, f). kleumeirter Nächst-, Cigarrenkälg. KSnig»pl»tz /, L. Lösch«, Cigarrenkälg. Sternvk>»rten»1r. 24, k)«n» paklistsch, Kotonialvskäig. 2390 Leitner Str. sz, V. Küster, Ligarrenkälg. Im lveelen. 8eetkov«n»tr. 2>, Lk- Peter, Kolonialvarenkälg. frankfurter Str. 22 (6tke Malärtr ), L. Sievers, Kolonialvarenkälg. K»n»t»ckt«r Stein weg», 0. Engelmann, Kolonialvekälg. 2151 vllalckatr. 3y, s. Vetterlein, Kolonialvearenkälg. Mestpiatz 32, M. Leirsner, Ligarrenkälg. c Inck^ vior- unck NaeNdarevte«. c. ^k-n Unger-Erottenckorf, 8. frieäet, Oigarrenkälg., 2veei- naunäorter Str. 6, 0- Oekler, Zernkarästr. zi. Lonnevitz, frau sircher, Fermannstr. 23 „ Lk-Keursing lllaisenkau»rtr.2 (am Kreu»), 6utritk»ch, lllorist Nöggeratk, 6igarren-6e»ch., ve- lit?«ch«r Str. 25 Gautzsch, 7ok. Mols, 6cke King- unä Oestrcher Str. Gokles, Ködert Kltner Nachfl., Linäentkaler Str. ö „ Paul Lchmiät, Krüäerstras»« 8 Kleinzschocher, G. Grüstmann, Tschochersche Str. 7a in L.-Plagveitz Leutzsch, KldertLinäner, üllettinerStr.51 in L.-Linäenau Linckenau, Klb.Linäner.KlettinerStr.zi in L.-Linäenau Möckern, Paul Schmiät, Krüäerstr. 8 in L.-6okli» N«us1»ck1,paulKuck,Knnonc.-6«peä.,6isendakn,tr., Neuschönefelck, Paul Kuck, Annoncen-Erpeäition, 6i»«ndakn»tr. 1 0etz»ch, Carl Scheitel, 6cke 0»t- unä Wittelstr. plagveitz, 6. Grüstmann, Tschochersche Str. /a prodstbeick», Keinkarä Sachse, Zuchdinäergerchäft Keucknitz, klll fugmann, warschallstr,»»« , „ 0. Schmiät, Koklgartrnstrass« »7 ,, Zernk. weder, Sab«l»b»rg«r»trL»»r n Schleussig, 8«nno Wichel, Känneristrtrars» zb Sellerbausen» 0. Oekler, Unger-Lrottenäort, Kern- karä»tra»s« gi, pari. Stünz, 0. Oekler,Knger-Orottenäort, Zernkarästr. zi, p. t7konb«rg, K. ffäntsch, Keistenkainrr Strasse 58 Volkmarsckorf, Paul Kuck, Znn.-6rprä„ 6isend»kn»tr 1 ,, Georg Niemann, Konraästrasse gz (6cke 8li»ab«tkrtr»»r«) Mähren, Paul Schmiät, Krüäerstr. 8 in L.-6oklir Erziehunq reden kann — erstickt alles, was bei auftreten dem verbrecherischen Gelüst als sittliche Gegenvorstellung wirksam werden könnte. Hier, auf dem Gebiete der Für sorgeerziehung Minderjähriger, harrt der Rcichsgesetz- gebung noch eine Fülle wichtigster Aufgaben; will der Staat eine der gefährlichsten Quellen des Verbrechen» verstopfen, so muh er sich der Kinder annehmcn, deren Eltern zur Erziehung unfähig sind. Ten Säufer selbst wird freilich kein Gesetz verhindern können, seinem Laster zu fröhnen; das zeigen z. B. England und Norwegen, wo das von schweren Strafen begleitete Verbot des Alkohol verkaufs an Sonnabenden und Sonntagen nicht die mindeste Wirkung zum Besseren ausgeübt hat, eben weil man niemanden verhindern kann, sich das erforderliche Quantum scholl vorher zu verschaffen; aber jedes der Sphäre des Alkoholmißbrauches rechtzeitig entzogene Kind wird dem Staat einen beträchtlichen Teil der Kosten für Strafvollstreckung ersparen. Ferri („Das Verbrechen als soziale Erscheinung") sagt mit Recht, daß die erhöhte Besteuerung, sowie alle indirekte Beschränkung der Pro duktion des Branntweins weitaus wirksamere Maß nahmen sind als monumentale Gefär^niSbauten. Auch das seit Jahren schon versprochene, aber noch immer in dem nebelhaften Stadium vorbereitender Er- Wägungen verharrende Reichswohnungsgcsetz könnte zu einem hervorragenden Faktor für die Bekämpfung de» Verbrechens werden. Die Zusammenpserchung großer Massen in den Mietskasernen, das Institut der Schlaf- burschen usw. leistet den Gelegenheit-Verbrechen, z. B. Diebstahl, auch Gittlichkectsdelikten ungeheuren Vor schub. Beständige Reibereien zwischen den Metern gHen dcit fruchtbarsten Boden für Beleidigungen, Körpervtr- litzungen, Hau»srieden»bruch und Sachbeschädigungen. Wenn sich auch das — z. B. in Mittelengland nahezu ver wirklichte — Ideal: für jede Familie ein Häuschen, so bald nicht erreichen lassen wird, so könnte doch durch ein ReichswobnungSgeseh in Verbindung mit ausgedehnten Expropriationen von Grundstücken durch die Kommunen und Kommunalverbände, Uebertragung des Erbbaurechts an Wohnungsgenossenschaften usw. unendlich viel Segen geschaffen werden, der sich auch in einer Abnahme gewisser Delikte äußern würde. Der russisch-japanische Krieg. Ver Aampf «in Lf<h»ng-f«h«. * Tskt», 30. Mürz. (Tel.) Der amtlich« Bericht über den Zusammenstoß zwischen den japanischen und russischen Truppen auf Korea lautet: Am 28. März vormittags N Uhr kam «ine «btriluug japanischer Kavallerie und Infanterie in Berührung mit etwa MO Mann russischer Kavallerie, welche Lschvagdschu be» setzt hatte. ES gelang, die russischen Truppen au» ihren Stell unaen -u werfen und die Stadt zu besetzen. Auf japa nischer Seite sind rin Offizier und vier Armeinr gefallen, verwundet wurden zwei Offiziere und zehn Gemein«. Man schätzt die Verluste der Russen ans dieselbe Hohe. (Siehe dagegen die folgende Meldung. D. Red.) * Peter-tzurg, 30. März. (Tel.) General Kur 0 patrin hat an den Kaiser folgende Meldung dr« .General» MischHchenko von gestern trlegraphirrt: Rach Erzählungen von Einwohnern drr Ltadt Tschöngdschu hatten die Japaner in dem Gefecht, das sich am 88. März bei dieser Stadt «etgnetr, über 100 Tote. 100 Verwundete wurden durch 500 koreanische Träger nach Nadschu gebracht. Auch an Pferden hatten di« Japaner groß« Verlust«. Der bei Tschöngdschu verwund«»» russische StobSkavitän Stepanow tft seinen Munden erlegen. Hsrt Nrth«r. Der Bericht des japanischen General» Togo erwähnt, wie uns aus Tokio depeschiert wird, zunächst die Art und Weise, in welcher die am 27. März entsandten Dampfer zur Sperrung Port Arthurs sich dem Ein gang des HafenS näherten und wie sie von den Russen versenkt oder von der Besatzung zum Sinken gebracht wurden. Sodann heißt es in dem Bericht, e» sei indessen bedauerlich, daß infolge eines gewissen Zwischen raumes, der zwischen den beiden Dampfern „Dahckomaru* und „Aoneyamamaru" geblieben sei, die Sperrung nichtvoll st ändig war. Die Verluste sind folgende: Komman dant Hirose und drei Unteroffiziere tot, ein Leutnant tödlich verletzt, ein Leutnant, ein Ingenieur, sechs Unteroffiziere und Seeleute leicht verwundet. Alle, die andere Besatzungen bildeten, wurden von unseren Booten ausgenommen. Der Komman dant Hirose und der zweite Maschinist Sugino, die bei der Aktion getötet wurden, haben den Beweis bewunderungs würdigen Heldenmutes gegeben. Unsere Torpedobootsflotttlle tat ihr Bestes, um die Sperrdampfer zu schützen und ihren Besatzungen unter dem heftigen feindlichen Feuer Hülfe zu bringen. Die Torpedobootsjäger „Tufaka" und „Tsubame" gingen u. a. bis ungefähr auf eine Seemeile an die Hafeneinfahrt, trafen dort auf einen feindlichen Torpedobootsjäger, griffen ihn an und fugten ihm beträcht lichen Schaden zu. Es scheint, als ob seine Maschine havariert se» und er sich infolgedessen zurückgezogen habe. Unsere Leute sahen, als sie den Hafen verließen, unterhalb des Goldenen Berges ein feindliches Fahrzeug liegen, das vollkommen gefechtsunfähig schien. Unaeachtet des sehr heftigen feindlichen Feuers erlitt die Flotille keine einzige Havarie. * Tschtfu, 30. März. (Tel.) Der Kapitän, ein Man« der Be satzung und ein Passagier de- japanischen Küstendampser» „Ha nyei", dir in Trugt schon angekommen find, berichten, daß die russische Flotte am Morgen de» 27. März in der Näh« der Miautau-Jnseln die „Hanyei" durch Schüsse znm Sinken ge bracht habe. Der Rest der Besatzung und die Passagiere, dir teils Chinesen, teil» Japaner waren, im ganzen 17, seien za Gefangene» gemacht worden. Vt« Aricgrko>er«sp»nbenttn I» Die noch Tokio entsandten Korrespondenten der aus ländischen Presse, so heißt es in einem Berichte auS der japanischen Hauptstadt, haben vorläufig mehr Gelegen heit, ihre Leistungsfähigkeit an Festtafeln als im Felde zu 'zeigen. Sie werden von den Japanern in glänzender Weise bewirtet. Aristokraten, hohe Militärs, die japa nische Presse und leitende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens laden die ausländischen Journalisten zu Gaste, oft sind bei diesen Festmählern auch Vertreter des japanischen Auswärtigen Amtes anwesend. Nach den Banketten zeigen sich die besten Ringkämpfer und die berühm testen Geishas Japans vor den Gästen. Aber, so heißt es in dem Berichte weiter, eigentlich wurden die Korrespondenten doch nicht nach Tokio geschickt, um die Japaner als angenehme Gastgeber kennen zu lernen, und sie haben vielfach auch die Empfindung, in einem ver - goldeten Käfig zu leben. Sie möchten aus dem Wohlleben heraus und in das KriegSgetümmel. Zur Un tätigkeit verurteilt, werden diese reizbaren Naturen bald verdrießlich. Sie sitzen jetzt in der japanischen Haupt stadt, völlig bereit zum Felddienst, mit ihren Dolmet schern, Dienern, Pferden und Zelten und können nicht von der Stelle, obgleich sie mit Genehmigung des japa- nischen Kriegsministeriums bereits während der lieber- fahrt nacb Korea Verträge abgeschlossen haben. Die Korrespondenten dürften schließlich, wenn jie die Er laubnis zur Abreise erhalten, eine große Enttäuschung er leben, denn sie werden kaum viel von militärischen Ope rationen zu sehen bekommen. Und fortwährend treffen noch mehr Vertreter der Presse, größtenteils Amerikaner, hier ein. Tie Anzahl der ausländischen Korrespondenten in Tokio ist bereits so groß, daß es geradezu unvernünftig ist, zu erwarten, eine Regierung werde in Kriegszeiten für eine solche Masse von Leuten die Versorgung mit allein Nötigen übernehmen. Beispielsweise hat ein ameri kanisches Wochenblatt, dessen Stärke eigentlich mehr auf dem Gebiete der Illustration als dem des Schrifttums liegt, sechs Korrespondenten in Tokio, die alle auf die Er laubnis zur Abreise warten. So viel Freiheit, wie seiner zeit die Korrespondenten im spanisch-amerikanischen Krieg genossen, werden sie diesmal jedenfalls nicht haben. Die Japaner haben den Korrespondenten auch mitgeteilt, daß es ihnen nicht erlaubt ist, die Kämpfe zur See von Privat- dampsern aus zu verfolgen. Die Pressevertreter wissen bis setzt noch nicht einmal, wann sie die Genehmigung zur Abreise erhalten werden, auch nicht, wohin sie gehen wer- den, denn diese beiden Dinge hält die japanische Re gierung geheim, da sie der Ansicht ist, daß aus ihrem Bc- kanntweroen die russische Heeresleitung Schlüsse für ihre Operationen ziehen würde. Im übrigen sind die Korre spondenten vonderAußenweltsogutwieab- geschnitten und erfahren bedeutend weniger über die allgemeine Lage, als die Zeitungsleser in Europa und Amerika. Deutsches Reich- * Berlin, 30. März. * Die Necht-lagc in »er Famrcker KtrchhnfSnnnelkscnhett. Der Bisckof von Metz füblt da« Bedürfnis, sein Bor gehen in drr Famecker Kirchhofsangelegenheit za rechtfertigen. Infolgedessen wird von der „Köln. Bolksztg." die Denkschrift veröffentlicht, dir der Bischof a» 3l. Oktober l902 an den Metzer BezirkSpräsidcnten gerichtet hat. Diese Denkschrift schaut nach der Meinung d«O rheinischen ZentrumSorganS „über di« Rechtsfrage grtzßrne Klarheit" — Allerdings! Aber lediglich in dem Simm, al« man nunmehr urkundlich weiß, daß der Bischof von Metz den Obrrpräsidjalerlaß von 1977 (der verschreiht, daß ß>» trennt« Kirchyofsrhteilantzi» nur in s»lche« G-Miiatz»
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