Eine Fabrik, die solche Innenplakate für den Zwischenhandel anfertigen läßt, versende sie nicht unverlangt, sondern frage vorher an oder lasse sie vielmehr durch einen Reisenden oder Platzvertreter überreichen, der am besten selbst eine Stelle dafür aussucht und für die Anbringung Sorge trägt. IX. Ausstellungen. Ausstellungen haben für die Teilnehmer einen doppelten Zweck: Anbahnung neuer Verbindungen und Auszeichnung in dem Wett bewerb. Für Großhandel und Industrie sind sie ein Reklamemittel, das ihnen sowohl auf dem inländischen Markt als auch auf dem Weltmarkt gute Dienste leisten kann. Große Ausstellungen, nament lich Weltausstellungen, weisen allerdings eine solche Masse von Pro dukten auf, daß das einzelne fast völlig verschwindet. Zudem wird die Aufmerksamkeit der Besucher zu sehr durch die vielen Ver gnügungen abgelenkt. Mehr Erfolg versprechen dagegen gutinszenierte Provinzial- und Fachausstellungen. Eine Ausstellung ist „die öffentliche Vorführung der Produktion (na mentlich der künstlerischen oder gewerblichen Tätigkeit) eines Be zirkes oder Landes nach einer planmäßigen Ordnung, zu dem Zwecke, von der Leistungsfähigkeit oder Produktionsrichtung ein Bild zu geben und eine geschäftsmäßige, durch den öffentlichen Wettbewerb und den zusammenfassenden Vergleich verstärkte Reklame zu machen“. Man hat die Industrieausstellungen mit Recht die Wahrzeichen des Fortschritts in den einzelnen Zweigen gewerblicher Tätigkeit genannt. Sie bilden gewissermaßen die hohe Schule der Industrie und vermitteln ein übersichtliches Bild der gewerblichen Ausbildung einzelner Völker oder einzelner Bezirke. Dadurch, daß sie einen Antrieb zur Nach eiferung ausüben, bilden sie einen wichtigen Faktor in der Kultur entwicklung. Sie fördern aber auch das Wissen von vielen Tausenden von Besuchern. Die Aussteller selbst haben einen doppelten Vorteil von den Aus stellungen: 1. werden ihre Produkte in weiten Kreisen bekannt und finden neue Abnehmer; 2. fühlen sie- sich zu neuen Fortschritten an getrieben, denn die Konkurrenz spornt an und die Konkurrenten lernen gerade auf den Ausstellungen sehr viel voneinander. „Des Jahrmarktes Ende war der Ausstellung Anfang“. Daß dieses Wort nicht unbegründet ist, geht schon daraus hervor, daß, abgesehen von den ersten Versuchen, bei denen mehr eine belehrende Absicht vorherrschte, die Ausstellungen schon bald nur mehr den Zweck hatten, den Industriellen und Handwerkern eine vermehrte Absatz gelegenheit zu verschaffen. Die Veranstalter hatten lediglich einen ma teriellen Nutzen im Auge, und erst allmählich fing man an, auch