könnten allein schon von der falschen Vorstellung befreien, die elek trische Lichtreklame beunruhige das Straßenbild, ja wir glauben sogar, daß, wenn sie nicht heute schon ein charakteristisches und gewohntes Element unseres großstädtischen Straßenbildes ist, sie es mit ihren Farben, ihrem stets wechselnden, sprühenden und funkeln den Spiel sicher noch werden wird und daß sie auch ein kritisches Publikum, sofern sie verfeinert und dezent angewandt wird, für sich gewinnen wird. Unsere Architekten hätten hier das erste Wort; sie werden sicher die Formel finden, die auch hier den nur scheinbar bestehenden Widerspruch zwischen Kunst und Lichtreklame löst und diese auf die höchste Stufe ihrer Entwicklung hebt“ 6. Reklame auf Theatervorhängen sind in der Regel nur in Varietä-Theatem üblich. Sie können höchstens als Ergänzung zu andern Reklamemitteln angesehen werden. 7. Reklamen in Straßenbahnwagen und auf Straßenbahn-Fahrscheinen. Auch die Straßenbahnwagen können der Reklame nutzbar gemacht werden und zwar, einerseits durch Anbringen von Plakaten außen und innen, und anderseits durch Bedrucken der Fahrscheine mit Reklamen. Die Plakate sollen nur wenig Text in großen auffallenden Buchstaben aufweisen, damit sie auch bei Nachtzeit lesbar sind. Manche Firmen liefern der Straßen bahn die Fahrscheine unentgeltlich und lassen als Entgelt eine Re klame auf die Rückseite aufdrucken. Damit aber auch diese beachtet wird, hat man in Essen außer der Geschäftsflrma H. u. L. Freuden berg eine Reihe interessanter, beschreibender und geschichtlicher No tizen aufgedruckt, die alle zusammen eine kleine Ortskunde von Essen und der Umgegend bilden. 8. Reklamebildchen werden vielfach Liebigbildchen ge nannt, weil die Liebig-Compagnie zuerst diese Bildchen in großem Maß stab eingeführt hat. Seither hat sich besonders der Schokoladen handel dieses Reklamemittels bemächtigt und zum Sammeln der Bild chen angeregt. 9. Vorträge. Manche Fabriken lassen in den verschiedenen Städten Vorträge halten, z. B. um eine neue Waschmaschine vorzu führen oder einen Konsumartikel in Proben anzubieten. • Diese Re klame kann eine gewisse Wirkung haben, aber man soll sie nicht überschätzen, da solche Vorträge doch in der Regel keinen starken Besuch, namentlich nicht aus besseren Kreisen, aufzuweisen haben. XII. Der unlautere Wettbewerb. Unlauterer Wettbewerb ist ein geschäftliches Gebahren, das sitt lich verwerfliche Mittel anwendet, um Kunden heranzuziehen oder andere Geschäfte zu schädigen. Es ist nicht Aufgabe dieses Werkes, alle diesbezüglichen Geschäftspraktiken zu besprechen. Hier kann nur der unlautere Wettbewerb durch schwindelhafte Reklame be rücksichtigt werden.