sen, wie eine zimlich dicke Steinplatte verwahrt werden solle, dass die eben nicht übernatürliche Schwere des Druckes sie nie verletzen kann. Die zweite Einwendung geht ganz allein gegen die Unerfahrenheit des Druckers. Die schönste und vollendeteste Kupferplatte wird unter den Händen eines ungeschickten Dru- kers verdorben. Eben so würde es auch der Steinplatte ergehen. Ein geübter, vorsichtiger und gescheider Drucker aber, der den Stein als Stein zu behandeln versteht, wird weder sich noch den Stecher in Verlegenheit setzen. In Stuttgardt sind mit sehr gerin gen und fehlerhaften Hülfsmitteln doch schon über 3000 gute Ab drücke von einer gestochenen Steinplatte gemacht worden. Eine weit bedenklichere Schwürigkeit entstand bei der Frage: wie ist es aber möglich, einen bereits zum Druck präparirten oder schon öfter ein geschwärzten Stein, zu retouchiren, wann der Stich an einzelnen Stellen noch mangelhaft wäre ? Hierinn würde der Stein dem Kupfer freilich jweit nachgestanden haben, wenn nicht dieses Problem eben so leicht und glücklich gelöst worden wäre, als alle vorhergegangenen. Man überzieht den Stein, so oft man will, mit frischem Gummiwasser, und kan alsdann alles nach holen, was nöthig seyn möchte. Ueber das praktische Verfahren wird unten das Weitere nach getragen werden. An die ersten Proben des gelungenen Steinstichs reihte sich der kühne Schluss an, dass vielleicht die Holzschneide-Kunst eben so gut als die Kupferstecher - Kunst auf Stein nachgeahmt werden konnte. Bekanntlich ist aber das Verfahren dieser zwey Künste ganz das Entgegengesetzte: wie der Kupferstecher den Schat ten in das Bild gräbt, so schneidet der Holzstecher die Lichter