36 ' Practische Anleitung. vorzüglich darauf zu sehen, dass man sie in genau-gleicher Dicke erhält, wofür aber meistens schon die Natur gesorgt hat. Solle ein solcher Stein zum Steindruck gebraucht werden, so muss er vor allen Dingen auf der bearbeiteten Seite noch weiter abgeschliffen, und für einige Manieren auch polirt werden. Diese Operation ist an sich nicht künstlich; sie erfordert aber die strengste Aufmerk samkeit, damit der Stein durchaus eine reine horizontale Fläche erhalte, und keine Vertiefungen noch Erhöhungen zurükbleiben. Es würde sonst der Druck nicht überall gleich oder zum Theil gar nicht ansprechen. Zum Schleifen bedient man sich eines reinen Floss- oder des so genannten Silber-Sandes mit Wasser. Um den Sand in so viel mög lich gleichen und nicht zu grossen Körnern zu bekommen, trägt man ihn mittelst eines breiten Trichters oder Seihers, der auf dem Boden in gleichweiten Oefnungen durchgeschlagen ist , auf den Stein, breitet so eine ebene, nicht dicke Lage darauf aus, und giesst Was ser dazu. Alsdann nimmt man einen zweiten Stein, mit der guten Seite nach unten gekehrt, und bewegt diesen auf dem Sande hin und her. Auf diese Weise werden zwei Steine auf einmal geschliffen. Gewöhnlich richtet man die grössere Sorgfalt auf den untenliegen den, der dann früher fertig wird. Ist der obere nicht zu gleicher Zeit ganz gut geworden, so wird er nachher zur Unterlage genom men, und mit einem neuen Stein vollends gar gemacht. Auf diese Art kann die Manipulation immer fortgesetzt werden. Es ist schwü- riger, zwei gleich-grosse Steine miteinander zu schleifen, als wann der obere etwas kleiner ist, weil man im letztem Fall mehr über die Bewegung Meister ist, und eher zusehen kann, wie man arbeitet.