Practische Anleitung. 37 Auch erfordert es einige Uebung, bis man in kurzer Zeit eine Platte ganz eben zu schleifen versteht. Insbesondere muss man sich hüten, dass man nicht zu viel auf dem Mittelpunkt bleibe, weil daraus leicht Vertiefungen entstehen; und eben so, dass man nicht zu viel auf die Ecken hinausarbeite, weil sonst diese zu viel abgerieben wer den, und in der Mitte eine Erhöhung aibrig lassen. Legt man eine kleinere Platte unten hin, so dass sie immer ganz von der obern bedeckt bleibt, so kann sie bald gut geschliffen seyn; gewöhnlich leidet aber alsdann der obere grössere Stein in der Mitte, und muss nachher desto fleissiger abgeschliffen werden. Wann das Sand zermalmt und durch den Abgang vom Stein zu einem zähen Brey geworden ist, so greift er nicht mehr an und macht den Stein glatt. So lange es aber noch um die Ebnung des Steins zu thun ist, (und hierinn muss man fortfahren bis alle kleine Lücken und Schiefer, die zuweilen auf der Oberfläche sich befinden, rein abgeschliffen sind.) so muss man neuen Sand hinzuthun, oder den alten gar abflössen, und den Stein neu bestreuen. Beim Abwa- sehen sieht man leicht, wie w’eit die Arbeit-gediehen ist. Findet man sie endlich gut, das heisst: die Platte so rein, dass sie eine ganz gleiche Oberfläche und eine vollkommene Ebene hat, so wird der Stein nach der vorhabenden Absicht fertig gemacht. Hat man den Stein zur Kreidenzeichnung bestimmt, so giebt man ihm eine rauhe Oberfläche. Dieses verursacht nachher im Abdruck den täuschenden Effeckt, als ob die Zeichnung würklich mit schwarzer Kreide gemacht worden wäre, und befördert zu gleich das Ansprechen des Zeichenstifts und die Haltbarkeit der Zeichnung. Es steht in der Wülkühr des Schleifers, ob er die