38 Practische Anleitung. Oberfläche mehr oder weniger rau haben, oder wie man sagt: ihm ein feineres oder gröberes Korn geben will. Zu diesem Zweck streut er neuen Sand auf, und zwar mit desto grösserer Vorsicht, damit er keine zu ungleichen und ja keine zu groben Sandkörner auf die Platte bekömmt. Die groben Körner reissen gewöhnlich zu tief in die Fläche ein, und daraus entstehen hohle Striche, die » in der Zeichnung und im Druck erst recht deutlich zum Vor schein kommen und vieles verderben. Wer auf Stein-Abdrücken die manchmalen vorkommenden weissen Striche bemerkt hat, die wie feine Linien oder Haare zuweilen über die Zeichnung hinlau fen, der weisst schon, welch übler Effect- aus diesem Umstand entsteht. Wenn also dieser sorgfältiger gesiebte oder gebeutelte Sand in einer dünnen Lage zwischen den Steinen ist, so wird langsam fortgefahren, bis man glaubt, dass die Sandkörner sich hinlänglich geründet haben, ohne zu viel zermalmt worden zu seyn. Hierauf wascht man die Oberfläche des Steines wieder rein ab, und betrachtet wohl, ob sie durchaus gleich angegriffen und nicht an einem Ort rauher als an dem andern seye. Wann der Stein aufgetrocknet ist, so entdeckt man dieses noch leichter und richtiger. Ist er nicht ganz nach Wunsch, so wiederholt man die eben beschriebene Operation nochmals, und fährt damit fort, so lange es nothig scheint. Die Gleichheit im Korn ist desswegen so genau zu beachten, weil hauptsächlich durch sie die Reinlichkeit der Zeichnung befördert wird, wo im Gegentheil ungleich gekörn te Stellen die Zeichnung bald gröber bald zarter erscheinen lassen, und den Effect stören. Die Ursache ist ganz natürlich. Auf den rauheren Stellen spricht der über die Fläche hingleitende Zeichen-