Practjsche Anleitung. 43 die Beste noch einer genaueren Prüfung und einer Verbesserung bedarf. Nur durch Hülfe der Scheidekünstler wird sie zu einer gewissen Vollkommenheit gebracht werden. Die erste Vorschrift, die mir bekannt wurde, forderte nichts, als: 2 Theile Unschlitt-Seife oder 2 Loth; 5 Theüe reines weises Wachs oder 5 Loth; | Theil ausgelassenes Unschlitt oder | Loth, und 1 Theil (mehr oder weniger nach Gutdünken) abgeriebenen, aber trockenen Kienruss oder 1 Loth. Um diese Dinge gehörig zu vermischen, wird die Seife zart geschahen, in ein irdenes oder eisernes Gefäss gethan, und auf starke Glut gesetzt. Sie fängt bald an zu fliessen und sich zu er hitzen; alsdann wird das Wachs, in kleine Stücke gebrochen, sammt dem Unschlitt hinzugethan. Während der ganzen Opera tion muss die kochende Masse beständig und stark umgerührt wer den. Wann sie nun sehr heiss geworden ist, so fährt man mit einem brennenden Span darein und setzt sie in Flammen, wobei noch immer fortgerührt wird. Nach kurzer Zeit erstickt man die Flamme wieder durch einen genau auf das Gefäss passenden De- kel. Ist sie ausgelöscht, so wird der Kienruss in fortwährendem Kochen langsam hineingerührt. Glaubt man, das sich die Farbe hinlänglich mit der übrigen Materie vermischst habe, w T ozu eben nicht viel Zeit erfordert wird, so nimmt man das Gefäss vom Feuer und giesst es aus. Doch ist zu bemerken, dass man über haupt nicht eilen darf und dass es besser ist, die Materie lang über dem Feuer zu behalten, und zu einem sehr hohen Grad von Erhitzung gelangen zu lassen.