48 P r a c t i s c h e Anleitung. stein (Röthel) eingerieben, das Papier etwa mit Gummi (der sich wieder auflösen lässt) an dem Rand befestiget und dann mit einer eisernen Spitze auf den Contouren nachgefahren. Auf diese Art er hält man die ganze Zeichnung auf der Platte, und darf sie hernach nur mit der Tusche überziehen. Wer aus freyer Hand zeichnen und seine Umrisse vorher gern berichtigen möchte, der kann solches, dem Stein oder Druck unbe schadet, mit Reissblei auf der Platte selbst thun. Das Reissblei ist unschädlich, und die nicht gültigen Striche hindern beim Abdrucken nichts. Nur ist es rathsam, sich eines feinen englischen Reissbleies (ächten Graphits) zu bedienen, weil die harten und oft unreinen Bleie leicht in die Platte einreissen, und die Fläche verletzen. Noten und Schriften können zwar auch kalquirt werden; mit einiger Uebung ist es aber leicht dahin zu bringen, dass man sie aus freyer Hand schreibt und auf diese Art auch mit verkehrter Schrift schnell umzugehen lernt. Man theilt seinen Platz gehörig ein und liniert mit Bleistift. Bei den Noten rastrirt man zuerst, und füllt hernach wie auf dem Papier die Zeichen aus. Damit besonders die Notenköpfe schön rund und egal ausfallen, kann man sich dazu einer Form bedienen, welche die Rundung aufdrückt und leicht aus zufüllen ist. _ Die Tusche, welche gewöhnlich in consistenter Gestalt aufbewahrt wird, muss, mit distillirtem oder mit Regen-Wasser aufgelöst werden; altes Regenwasser ist noch besser dazu als frisches. Es ist gut, nicht mehr auf einmal flüssig zu machen, als man ohngefähr nöthig zu haben glaubt, weil das übrigbleibende schnell vertrocknet, und zum zweiten oder drittenmal wieder aufgelöst, keine guten Dienste mehr