Practische Anleitung. <71 ben. Der grosse Schwamm, der nur zum leichten Abwaschen und Einnetzen des Steines gebraucht wird, muss nie zum Abputzen des überflüssigen Farbestoffs, und noch weniger zu dem Aufträgen des verdünnten Scheidewassers gebraucht werden. Eben dieser grosse Schwamm muss fleissig ausgewaschen werden, weil es unvermeid lich ist, dass sich nicht auch kleine Theile von der Druckerfarbe demselben anhängen; Bleiben diese aber daran, so kommen sie leicht mit dem Wasser wieder auf den Stein und werden im Druck festgepresst, wodurch Flecken oder Unreinigkeiten auf der Platte entstehen. Das Haupt - Instrument für den Steindruck ist die Presse. Die beste und tauglichste Presse ist aber wahrscheinlich noch nicht erfunden; indessen hat man sich besonders in München sehr viele Mühe darum gegeben. Dass der perpendikulär würkende Druck, - wie bei der Buchdrucker - Presse - nicht anwendbar seye, das hat die Erfahrung gezeigt. Der Walzen-Druck - wie bei der Kupfer drucker-Presse - ist zwar für den Steinstich, oder was sonst ver tieft in den Stein hineingeht, unverbesserlich; aber für den erhöh ten Auftrag ist er ebenfalls untauglich, weil erdenseiben zu leicht in die Breite treibt. Man bedient sich desswegen gewöhnlich ei ner Presse, die mit einem Reiber versehen ist, und in der Theo rie am meisten mit der Glätt-Maschine überein kommt. Der Rei ber mit seiner scharfen Kante wird nur über die Platte hergezo gen und verweilt also nicht lange auf einer Stelle. Für Experi mente oder kleine Sachen kann sich der Liebhaber compendi'cuse Pressen dieser Art anschaffen. Die Kraft wird durch einen Hebel bestimmt, der mit dem Fusse getretten wird, und nach Belieben