72 Practische Anleitung. verlängert oder verkürzt, und also strenger oder leichter wirkend gemacht werden kann. Für grössere Platten werden grössere Ma schinen erfordert, welche gleichen Druck auf eine hinlängliche Weite gewähren. Einer solchen bediente man sich bisher in Stuttgart. Sie ist ziemlich zweckdienlich; nur zu schwerfällig und langsam. Eine Abbildung und Beschreibung ihrer Theile ist unten beyge- fügt. Hier muss der Stein ganz unbeweglich fest gelegt werden: die geringste Verrückung während dem Abdrucken, oder eigent licher zu sagen, während dem Abziehen ist schädlich. Ist man seiner Sache gewiss, dass der Stein nicht weichen kann, so wird er mit dem für den Abdruck bestimmten und eingefeuchteten Pa pier sorgfältig belegt, und noch mit einem oder etlichen Bogen weichen Papiers von oben versehen, nachher aber mit dem straff angezogenen Leder, das gleichfalls unbeweglich in seinem Rah men sitzen mtfss, bedeckt. Der Reiber wird immer zuvor ganz genau untersucht, ob er mit der Kante auf der Fläche des Stei nes überall vollkommen aufsitzt. Ist die geringste Abweichung Erhöhung oder Vertiefung merklich, so muss solches zuerst ver bessert werden, was bei Kleinigkeiten am leichtesten durch Ab schaben mit scharfem Glas geschieht. Wenn dieses in Ordnung ist, wird der Reiber eingeschraubt, und an dem äussersten Theil der Platte aufgesetzt und dann von dem Drucker (der zugleich auf das Pedal tritt und dadurch die nöthige Spannung hervorbringt) gegen sich gezogen bis an das andere Ende der Platte;- doch ohne dass der Reiber überschnappe, was dem Leder sehr wehe thut. Indem der Drucker abtritt, hört auch die Spannung auf; der Reiber wird zuxuckgeschoben, das Papier sorgfältig aufgedeckt und