74 Practische Anleitung. auf demblosen Stein. Wann ein Tropfen derselben innerhalb 4 bis 6 Sekunden mehr als einige wenige Bläs’chen hervorbringt, so ist sie noch zu stark, und unterfrisst gerne die subtilen Punkten und Striche. Bei den gestochenen Steinen ist keine weitere Vorbereitung nö- thig, als dass sie hinlänglich mit Wasser getränkt werden, indem sie schon vor dem Grundiren geätzt worden, und die Haupt-Er forderniss durch den oben angezeigten Oel-Auftrag erhielten. Hingegen müssen die auf Holzschnitt-Manier behandelten Steine mit starkem Scheidewasser in den aufgegrabenen Stellen bestri chen werden. Man thue diess mit einem weichen Pinsel und vor sichtig, damit jede weise Stelle gewiss angegriffen seye. Nachher übergiesst man die Platte mit Wasser und schwärzt schnell ein. Die mit Gummi bezeichneten und mit Oel gebeitzten Steine er halten einen Guss von verdünntem Scheidewasser. Dieses wird im mer auch beobachtet, so oft man den Grund oder den nicht be zeichneten Theil des Steines weiss erhalten will. Das Scheidewas ser widersteht der fetten Schwärze und macht die Oberfläche des Steines poroser, wodurch er dann leichter und mehr Wasser einzieht. Ist Alles beobachtet worden, was nothwendig vorausgehen muss, so kommt dann der Drucker mit der Farbe. Diese trägt er ent weder durch lederne Ballen (den Ballen der Buchdrucker ähnlich) oder durch Walzen die mit Leder überzogen sind, oder durch Stom- pen (Estompes'), aus Leinwand bereitet, auf. Die ledernen Ballen haben einen hölzernen Stiel und ge wöhnlich eine runde Form; sind mit gutem Leder beschlagen und mit Haaren fest ausgestopft, so dass sie unten fast eine Halb-Ku gel bilden. Diese Ballen kann man sich von verschiedener Grösse