76 Pract ische Anleitung. / Zeichnung erreicht. Die beiden Zapfen werden mit einem becherför migen Ueberzug von dichtem Leder versehen, den man abnehmen und wieder ansetzen kann. Diese ledernen Becher sind äusserst bequem, da der Drucker sie mit den Händen fasst und die Zapfen in denselben sich mit der Walze frei bewegen. Ist eine solche Walze mit Farbe gehörig überzogen, so wird sie anfangs nur ganz leicht über die Platte hin und hergerollt. Die Farbe setzt sich auf der Zeichnung ab und schwärzt sie ein. Die S t o m p e n werden von fest aufeinander gerollter und zusam men geschnürter Leinwand nach beliebiger Dicke verfertiget; und mit ihnen die Farbe durch Aufstossen angetragen. • Jedes dieser Instrument? hat seine Vorzüge. Der Ballen für die stärkere Kreiden-Zeichnungen; - die Walze für die Schrift und den Stich; - die Stompen für die feine uud subtile Zeichnungen. Der ge- scheide Drucker wird sich das bald zu merken wissen. Um delicate Sachen und besonders Zeichnungen mit abwechselnden Tönen gut zu drucken, müssen nothwendig Stompen von verschiedener Grösse parat seyn, damit den einzelnen stärkeren Stellen die gehörige Kraft gegeben werden kann, ohne die leichteren und schwächeren zu überladen. Aber auch das Aufträgen der Farbe auf diese Druck-Instrumente fordert Vorsicht und Vortheil. Man verfährt also dabei: Wann die Farbe aus Firniss und der angeriebenen Schwärze bereitet ist, so bringt man einen Theil davon auf eine polirte Steinplatte, dehnt sie auf derselben mit einem steinernen Reiber aus, so dass sie nur eine dünne und gleiche Lage ausmacht. Hierauf wird der Balle oder der Stompen mit Gewalt aufgestossen und so lange damit fortgefahren,