78 -P R actische Anleitung. » l Leinöl denen mit Fett bereiteten Stellen neue Nahrung giebt, und das Wasser sich auf dem ohnehin nassen Theile absetzt. Unter Allem, was man dem Ungeweihten beim Steindruck zeigen kann, ist vielleicht nichts überraschender als dieses Verfahren. Er muss nothwendig glauben, dass jetzt alles verloren seye: Keine Spur von der schönen Schrift oder der schönen Zeichnung mehr! Man kann so den Stein eine kurze Zeit ruhen lassen; dann über streicht man ihn mit sehr verdünntem Gummi-Wasser und schwärzt ihn wieder ein. Ein zweites Wunder erscheint; dann alles kommt jetzt wieder zum Vorschein, nur reiner und besser, als kaum zuvor. Aus der nämlichen Erscheinung hat man vielleicht die unend- liehe Dauer eines solchen bezeichneten Steines ableiten wollen; und wahr ist es, durch richtige Anwendung derselben kann man ihn lange brauchbar erhalten. Nur nimmt auch die Zeichnung auf dem Stein, wie alles, nach und nach ab, und wird endlich untauglich. Einigen Nachrichten zufolge solle bei andern Instituten diese Operation mit zu der ersten Bereitung des Steines gehören, und daselbst keine Einschwärzung auf Kreide oder Tusch stattfinden. Die Sache ist nicht nur möglich; vielleicht hat sie auch ihre Vor züge ; nur habe ich selbst keinen Versuch damit gemacht. Es müsste dann nothwendig so dabei gehalten werden, dass diese Verrichtung die letzte vor dem ersten Einschwärzen würde, und dass vorher alles vorgenommen seyn muss, was der Stein fordert, um abgedruckt werden zu können. Wann nämlich der Stein bereits seine Portion Scheidewasser empfangen hat, wohl genetzt und mit Gummi-Wasser versehen ist, so wird entwedef einfaches Terpentinöl den Dienst thun, allen Auftrag abzulösen und denen dadurch offen werdenden