8o Practische Anleitung. davon gesehen; nämlich dass zarte Striche nach und nach matt wurden und nicht mehr ansprechen wollten. Man muss also auch hierinn äusserst behutsam seyn. Wahrscheinlich hat die Ausdünstung der Haut einen schädlichen Einfluss auf solche präparirte Stellen. Nie ist der Druck gefährlicher als in sehr heissen Tagen, wo die Luft gleichsam das Wasser von der Platte hinwegleckt. Man kann alsdann nicht genug netzen; die Arbeit wird aufgehalten und doch seilen schön. Muss nothwendig an solchen Tagen gedruckt werden, so ändere man das Lokal und suche einen feuchten und temperirten Ort. In sehr kalten Tagen hingegen darf man mit dem Druck nicht an fangen, bis die Platte ein klein wenig erwärmt und das Zimmer gut geheitzt ist. Es ist noch eine Frage darüber .-welche Gattung von Papier für den Steindruck am besten seye?- zu beantworten. Gewöhnlich nimmt man sehr starkes und dickes Schweizer-Papier; dieses hat den Vortheilj, dass es durch das Einnetzen sehr nachgiebig wird und sich besser anschmiegt, auch durch seinen Körper die Platte selbst mehr ver wahrt. Es ist desswegen sehr gut und zu schönen Abdrücken unver besserlich. Allein von Seiten der Nützlichkeit betrachet, kommt es zu hoch, um allgemein angewendet werden zu können. Es ist aber durch Thatsachen erwiesen, dass man jedes Papier, auch das dünnste zu solchen Abdrücken gebrauchen kann. Der Drucker muss sich als dann durch Zwischenlagen helfen, damit der Reiber nicht ^unahe auf die Zeichnung selbst komme. Nur ist ganz ungeleimtes dünnes Papier desswegen gefährlich, weil die Strenge des Firnisses zu stark angreift, und die Oberfläche eines solchen Papieres sich leicht ab löst oder gar auf dem Stein hängen bleibt.