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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190801290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-29
- Monat1908-01
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1908
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und Anzeiger (Llbeblatt und Äuzeiger). 23. ÜÄegramnEdresss .LagsblattE. Riesa. Kwtsötatl Femsprech stelle Nr. 20. M die Kömgl. Amtshcmptmcmnschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Mittwoch, 2S. Januar 1SV8, avends. 61. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger srei InS HauS 1 Mart öS Psg, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Posianstalten I Mark 65 Psg, durch den Briesträger srei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemenlS werden angenommen. Anzrigen-Annahme sür die Nummer deS MsgabetageS bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Freibank Schänitz. Freitag, den 31. Jan, nachm. 2 Uhr Fortsetzung des Schweinefleischverkaufs (L r/, Kilo 35 Pfg.). Der ivernetndevorstand. W inck 4 ad aß «d für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittag- s Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 29. Januar 1908. —* Der K. S. Kriegerverein „König Albert" beging gestern abend im geschmackvoll dekorierten Saale des Wettiner HofeS sein Wtnteroergnügen, das mit einer Feier des Geburtstages Er. Majestät des Kaisers ver bunden war. Ausgezeichnet wurde die Festlichkeit durch den Besuch einer Anzahl Ehrengäste, die der an sie er gangenen Einladung in liebenswürdiger Weise nachge- kommen waren. Wie man schon seit einer Reihe von Jahren gewöhnt ist, bot auch diesmal Herr Kgl. Musik dirigent Günther mit seiner Kapelle ein vorzügliches Kon zert, bei dem ein Biolin-Solo deS Herrn Günther sich von den übrigen Stücken als besondere musikalische Leistung abhob. Auch der „Schubertbund" trug mehrere recht an sprechende Männer-Quartette vor. Lebhaften Beifall zollte man dem MusikkorpS wie den wackren Sängern. DaS Hoch auf König Friedrich August brachte Herr Prokurist Seidel aus und Herr Realprogymnasiallehrer Walther ge dachte mit entsprechenden Worten des Kaisers. Nach dem Konzert wurde eine Lotterie veranstaltet, bei der ein Trut hahn, mehrere Hasen und verschiedene GebrauchSgegenstände die Gewinne bildeten. Ballfreuden beschlossen das Winter- vergnügen, das recht gut besucht war und in echt kamerad schaftlicher Weise verlief. —* Nach einer kleinen Pause nimmt der hiesige Gewerbeverein seine Versammlungen wieder auf und bietet morgen Donnerstag seinen Mitgliedern einen hoch- interessanten Vortrag. Herr Lehrer Reuther hier spricht über: „Heimatliches Vogelleben zur Winterszeit" und wird seinen Vortrag an der Hand von Karten usw. erläutern. Angesichts deS interessanten Themas wäre recht guter Be- such der Versammlung zu wünschen. —* In der letzten Generalversammlung der Kantorei- Begräbnis-Gesellschaft wurde an Stelle des ver storbenen Vorstandes Herrn Riedel sen. dessen Sohn, Herr Hermann Riedel, einstimmig zum Vorstand gewählt. Weiter würde noch beschlossen, einen neuen Gala-Begräbniswagen anzuschaffen. Die Begräbnis - Gesellschaft „Kantorei" ist die älteste am Platze, sie besteht seit 1652. —* Mindestens mit unverminderter, wenn nicht ver stärkter Heftigkeit wütete den ganzen Vormittag der Sturm, der sich! vorgestern erhob. Heute früh ging er in einen Schneesturm über, lohne aber als solcher lange zu wüten. Der Schnee verlor sich bald wieder. Erschwert war durch den Sturm die Passage im Freien und es war auch heute an einzelnen Stellen „kaum zum Fortkommen". Der Sturm trieb Mit den Menschenkindern sein loses Spiel. Er entführte die Hüte der Männer und machte sich recht unnützlich bei den Kleidern der Damen. Auch der Fernsprechverkehr litt unter dem Sturm und insbesondere wurden die Starkstromdrähte vom Elek trizitätswerk arg in Mitleidenschaft gezogen. Das führte zu vielfachen Störungen sowohl im Tclcphonvcrkehr, wie in den Betrieben, die auf elektrische Kraft angewiesen sind. Von anderen Schäden ist zunächst noch nichts be kannt geworden. Die Hoffnung, dass die Straßen im Freien recht bald trocken werden würden, hat sich zu nächst noch nicht erfüllt, da neuer Regen die Tvocken- arbeit des Sturmes wieder zu nichte machte. — Der Westwind und der Regen bleiben sicher nicht ohne Einfluß auf die Eisdecke der Elbe, die noch un entwegt von der Grenze bis Aussig steht. Der Aufbruch deS Eises ist nunmehr bald zu erwarten. —* Folgende Patentschau übersendet uns das VerbandS-Patentbureau O. Krueger L Co, Dresden, Schloß straße 2: Wilhelm Stade, Riesa; Kopprtemen mit drei teiligem HalSeisen und verstellbaren Wulsten. (Gm.) — Ernst Wieler, Riesa; Kartensammler mit Locher, bet welchem die gelochten Karten auf Bügel gestreift werden. (Gm.) — Fa. C. Oetling, Strehla; Steinmeißel mit rhom bischem Querschnitt für Preßlufthämmer. (Gebrauchsmuster.) —* Eine Preiserhöhung läßt infolge der auf allen Gebieten der Lebens- und GeschäftSbedürfniffe einge tretenen Teuerung vom 1. Februar ab die Barbier-, Friseur- und Perrückenmacher-I n n u n g für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Großenhain eintreten. (S. Ins.) — In dem Befinden deS Herrn Kultusministers a. D. v. Sch lieb en ist, wie aus Taubenheim a. d. Spree berichtet wird, leider seit einigen Tagen eine ernste Wend- ung eingetreten, die nur schlimmes befürchten läßt. Se. Exzellenz bedarf der sorgfältigsten Pflege, die ihm neben einem Krankenpfleger in der Hauptsache von seiner Schwe ster, der Stiftsdame, Freiin v. Schlieben vom Stifte Joachimstein bei Radmerick-Nickrisch, in aufopfernder Weise widerfährt. — Die Bundesversammlung deS Bundes der Landwirte in Sachsen findet am 29. Februar im „Tivoli" in Dresden statt. Die Vorträge haben die Herren Freiherr von Wangenhetm-Kleinsptegeln und Chef redakteur Dr. Oertel übernommen. — Falsche Fünfmarkstücke sind, wie Berliner Blätter melden, jetzt in größerer Menge im Umlauf. Tie Stücks sind aus Silber mit einem Zusatz von Alumi nium hergestellt, sodaß sie 7 Gramm leichter als die echten Stücke sind. Tie falschen Münzen sind verhältnis mäßig gut ausgeführt. Tie Prägung ist deutlich und sorgfältig. Mangelhaft ist lediglich die Aufschrift auf dem Rands. Jtt den hier eingetriebenen Worten „Gott mit uns" ist das i mangelhaft und' verwischt ausge führt. Dieser Mangel wiederholt sich auf allen Falsch stücken, so daß sie daran leicht zu erkennen sind. Im übrigen tragen die falschen Stücke die verschiedensten Köpfe und Jahreszahlen. --i Wie notwendig die Fürsorge für unsere Jugend ist, zeigt die soeben veröffentlichte Statt stil über das stetig wachsende Verbrechertum unter der Jugend. Im Jahre 1906 sind wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Reichsgesetze 55 211 Personen unter 18 Jahren verurteilt Worden gegen 51000 im Jähre 1905 und 49 000 im Jahre 1904. Tie jugendlichen Ver brecher haben sich also dreimal so stark vermehrt als die Gesamtzahl der Verbrecher. —* Das nach dem Stande von Mitte November 1907 bearbeitete Hof- und Offizier-Adreßbuch für Sachsen, 12. und 19. Armeekorps, ist soeben im Verlag der Deutschen Hof- und Militäradreßbücher C. Dieterich in Stuttgart erschienen. Das Verzeichnis enthält die Adressen der Mitglieder des Königlichen Hauses, sowie deren Hofstaaten, ferner der Offiziere und Beamten des Armeekorps und der sämtlichen Militärbehörden. Das Buch wird jedem, der persönlich oder geschäftlich mit den Hof- und Offizierkreisen bezw. den Behörden in Derbin- düng steht, ein schätzenswertes Hilfsmittel sein. Da es aber 4 Mark kostet, wird es sich wohl nicht allzu schnell einbürgern, besonders da wir in Sachsen die „Kleine Rang liste" haben, die für 50 Pfg. so ziemlich denselben Zweck erfüllt. Gröba, 28. Januar. Wenn auch! die Vorzüge der Verwendung von Gas zum Kochen schon hinreichend be kannt sein dürften, so sei doch hiermit nochmals besonders darauf hingewiesen. Tie Vorzüge sind: 1. Reinlich keit. Keine Asche, kein Ruß, kein Rauch; die Kochge schirre bleiben stets blank und nutzen sich daher sehr wenig ab. 2. Bequemlichkeit. Ein Gasapparat braucht nicht stundenlang vorher angefeuert und unnütz in Brand gehalten zu werden. Es ist kein Nachschüren des Feuers und kein Nachjlcgen nötig. Eine Drehung des Hahnes genügt, um den Apparat sofort in und außer Be trieb zu setzen. Tie Bedienung ist die denkbar einfachste. 3. Regulierung der Wärme. Jeder gewünschte Wärmegrad kann durch! einfache Drehung des Hahnes so fort erreicht werden, was z. B. für das langsame Weiter kochen sämtlicher Speisen von unschätzbarem Werte ist. Mit keinem anderen Brennstoff läßt sich eine so andauernd gleichmäßig gelinde Hitze erzielen, wie mit Gas. 4. Zeit ersparnis. Ter Kaffee ist in 5 bis 10 Minuten, ein gutes bürgerliches Mittagsbrot in einer Stunde hergerich- tet. Es werden täglich 3 bis 4 Stunden Zeit erspart. 5. Ganz besonders empfiehlt sich das' Plätten mit Gas, da dies die billigste, bequemste und reinlichste Feuerung ist und der Plättraum kühl bleibt. Eine Stunde zu Plätten kostet etwa 3 Pfg. Hierbei fällt die lästige Nmwcchsclung sowie Erneuerung der Bolzen fort. Tie Gas-Plätteisen nutzen sich fast gar nicht ab. i Gröba. Am gestrigen Tage hielt der hiesige Frauenvereiu seine Hauptversammlung ab, die zweite seit seinem Bestehen. Aus dem vom Schriftführer erstatteten Jahresbericht ging hervor, daß der Verein sich in erfreu licher Weise werter entwickelt hat. Es wurden 22 neue Mitglieder gewonnen, während 6, darunter 1 durch Tod, 1 durch Wegzug, ausschieden. Ter Mitgliederbestand be trug Ende des Berichtsjahres 97. In 11 Versammlungen wurde fleißig gearbeitet. Im Durchschnitt beteiligten sich 25 Mitglieder an der Arbeit (Herstellung von Wäsche und Kleidungsstücken für Bedürftige). Nach der Arbeit wurde mitunter ein Vortrag geboten. Tie Weihnachts feier mit Bescherung war von Mitgliedern und ihren An gehörigen ziemlich gut besucht, sie nahm einen stimm ungsvollen Verlauf. Tic Einnahme des Vereins betrug 446,01 Mark, darunter 356,65 Mark Mitglieder- und 29,25 Mart freiwillige Beiträge, die Ausgabe betrug 342,92 Mark, darunter Geldunterstützungen 31 Marl, Un terstützungen durch Lebensmittel, Wäsche usw. einschl. bei der Weihnachtsbeschcrung 285,52 Mark. Tie Hauptver sammlung beschloß u. a. im Monat März einen Familien abend für die Mitglieder, ihre Angehörigen und Freunde der Sachs zu veranstalten. w. Boritz. Wie allerorten, <o wurde auch in unsrer Umgegend der Geburtstag deS deutschen Kaisers festlich begangen. Am Freitag der vergangenen Woche veran- stattete der hiesige Männergesangverein „Liederkranz" für seine Mitglieder eine Vorfeier in seinem Vereinslokale, dem Weberschen Gasthofe. In einer kurzen Ansprache wurde der Kaiser als Freund und Förderer des deutschen Männer- gesangS gefeiert. In das Kaiserhoch stimmten die zahlreich versammelten Sänger begeistert ein. Der übrige Teil des AbendS war der Fidelitas gewidmet. Allgemeine Gesänge und zündende humoristische Darbietungen versetzten alle Teilnehmer in gehobene Stimmung. — Der Kgl. Sächs. Militärverein „Kronprinz Friedrich August" zu Bahra, Boritz und Umgegend feierte am vergangenen Sonntag im Gasthofe zu Wölkisch sein diesjähriges Stiftungsfest. Wie immer schon, so war auch diesmal als Zeitpunkt der Ver anstaltung die Nähe des Kaisergeburtstages gewählt worden. Die Feier dieses vaterländischen Festtages verlieh dem Ganzen das Gepräge. Ueberall kam in dem Kreise der Kameraden, zu denen eine ganze Reihe tapferer Veteranen von 1866 und 1870/71 zählen, die Liebe und Verehrung für den obersten Kriegsherrn zum spontane« AuSbruch. Mitglieder vom Verbände Wölkisch des Wohltätigkeits vereins Sächsische Fechtschule erfreuten durch die mit Fleiß und Hingebung vorbereitete, reichen Beifall auslösende Aufführung des Dreiakters „Der Deserteur". Die vielen Trinksprüche aus beredtem Munde fanden lebhaften Beifall. Bis in die frühen Morgenstunden übte die flotte Ballmusik ihre Anziehungskraft aus und gar mancher erreichte erst den heimischen Herd, als die tiefe Nacht sich im Osten zu lichten begann. Oschatz. Bei dem Versuch eines Betruges würde in einem hiesigen Geschäft ein junges Mädchen abgefaßt. DaS Mädchen, das bet dem Lithographen Fanghänel in LeiSnig in Dienst gestanden, hatte dort Rabattmarken, die in der Fanghänelschen Offizin für den hiesigen Rabatt sparverein hergestcllt waren, veruntreut und versuchte nun hier volle Markenbücher in einem Geschäfte einzulösen. Die von der Betrügerin verwandten Marken waren jedoch Anzeige« aller Art mteilhaftcste beste Verbreitung.
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