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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190801303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-30
- Monat1908-01
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1908
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und Anzeiger Meblatt Md Anzeiger). Tckgramm-Adrrff« Femsprechsielle ^ag,b»att-,Rt«sa. Nr- W- sÜr die König!» Amtshcmptmannschast Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. - H 24 " Donnerstag, 30. Januar 1908, avends. 61. Jalrrg. Das Rtesa« erscheint jede« Ta- abmdS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bel Abholung in der Expedition in Rieja 1 Marl bO Pjg., durch unjere Träger irrt ins HmiS 1 Mark SV Pjg, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 6S Pfg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigrn-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraß« VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Sovuabeud, -e« 1. Februar 1908, vor«. 10 Uhr kommen im Gasthofe zum „Anker" hier — als BersteigerungSort — 4 Pferde und 2 Kutschwagen (Landauer) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 25. Januar 1908. Der Gerichtsvollzieher de- König!. Amtsgerichts. Am 1. Februar 1908 ist der erste Termin der Staatsgrundsteuer und Gemeinde- gruudfteuer fällia. Die Steuerbeträge sind bis spätestens zum 14. Februar 1908 zu Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Gemeindekasse abzuführen. Gröba, am 27. Januar 1908. Der Gemeiudevorstaud. Oeffentliche Sitzung des Gemeinderates zn Gröba, Freitag, de« 31. Jauuar 1908, abends V-8 Uhr im Gemetndeamte. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vergebung deS Schleusenbaues für eine Teilstrecke der Schloßstraße. 3. Einführung der Weidaer Abwässer in die Schleuse der Oschatzerstraße. 4. Besserung und Beleuchtung des Gartenwegs. — Nichtöffent liche Sitzung. Gröba, am 29. Januar 1908. Der Gemeiudevorstaud. M 1 av Aaa für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens Vormittags 9 Uhr deS jeweiligen Ausgabetages. Die «eschSstSNelle. ZS» Oertliches und Sächsisches. Riesa, 30. Januar 1908. --- Heute vormittag wohnte den Besichtigungen der Rekruten der I. Abteilung 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32 im Exerzieren zu Fuß und Exerzieren am unbe- spannten Geschütz Se. Exzellenz der kommandierende Gene- ral, General der Artillerie von Ktrchbach in Begleitung des Generalstabsoffiziers Hauptmann von Soeben und Seine Exzellenz der DivistonS-Kommandeur Generalleutnant Barth in Begleitung des Generalstabsoffiziers Hauptmann Jahn bei. Diese Herren trafen bereits gestern abend in der Garnison ein. Se. Exzellenz General von Kirchbach nahm Qltuotter tnr hiesigen Bahnhofs-Hotel, woselbst ihm heute früh vom Trompeterkorps deS 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 eine Morgenmustk dargebracht wurde. Se. Exzellenz Generalleutnant Barth übernachtete im Hotel „Kaiserhof". —* Was nach den Regengüssen erwartet werden konnte, ist eingetreten: daS bei HerrnSkretschen stehende E i S der Elbe ist heute in den zeitigen Morgenstunden auf - gebrochen. Aus Schöna meldete unS eine Depesche von früh 5,30 Uhr, daß dort bei 60 Ztm. über Null Eis- gang eingetreten ist. In den Vormittagsstunden passierte das Eis Königstein. Die von dort vormittags 11,30 Uhr ein- gangene Mitteilung hierüber lautete: „Hier ist seit 7,15 Uhr Vorm. daS Eis in vollem Gange. Das Wasser erreichte 10,30 Uhr vorm. seinen Höchststand mit 135 über Null." Da das Eis von Königstein bis Riesa ungefähr 10 Stunden Zeit braucht, dürfte in den heutigen Abendstunden hier der Durchgang des Eises zu erwarten sein. Auch Leit- meritz meldete von 8 Uhr vorm. Eingang bei 106 Ztm. über Null. — Wenn nicht neue Kälte eintritt, kann wohl bald die winterliche Ruhepause der Schiffer als beendet gelten. Höchstwahrscheinlich schon von nächster Woche an dürften manche Schiffer ihre Fahrten auf der Elbe teil weise wieder aufnehmen. —* Ter, wie gemeldet, in Bautzen an Genick starre verstorbene Soldat Friedrich Paul Wilhelm stammte aus Sageriß und diente im ersten Jahre. Wei tere Todesfälle sind nicht vorgekommen. Bis jetzt wurden in Bautzen 15 Manu, die der Genickstarre verdächtig sind, ins Lazarett'eingeliefert. Tie „Alte Kaserne" ist für die Mannschaften gesperrt und falls nvch weitere Sterbe fälle Vorkommen sollten, ist es höchstwahrscheinlich, daß über die ganze Garnison in nächster Zeit die Sperrmaß- rcgel verhängt wird. Tie 7. Kompagnie, der der Ver storbene angehörte, ist Vollständig isoliert —* Mehrfach schon wurde bemerkt, daß in einigen Fabrik-EtablisscmentS am neuen Hafen in Gröba gestohlen wurde. Jetzt ist es der hiesigen Wach- und Schließgesellschaft gelungen, in vergangener Nacht einen dieser Spitzbuben bei der „Arbeit" abzufaffen, während die anderen flohen. Seine Komplizen dürften nun aber auch erkannt werden. Vor einigen Wochen wurden übrigens, ebenfalls von einem Wächter der Wach- und Schließgesellschaft, 2 Kohlendiebe in früher Morgenstunde am hiesigen ElbauSladeplatze ertappt. — Die Schießübungen, die seit Beginn dieses JahreS von den Mannschaften älteren Jahrgangs des Plauener Infanterie-Regiments abwechselnd nach Kompag- nie» auf dem Truppenübungsplätze Zeithain vorgenommen wurden, erreichten heute ihr Ende. Die älteren Mann- schäften der letzten beiden Kompagnien deS Regiments, welche vorgestern vormittag gegen 8 Uhr von Plauen au« nach Zeithain fuhren, werden nach Beendigung der Schieß- Wmgsnachmis Übungen am morgenden Freitag nach ihrer Garnison Plauen zurückkehren. -- Vvr einigen Monaten hatten die städtischen Kolle gien in Frankenberg, um die heimische Geschäftswelt vvr dem sogenannten „fliegenden Hausierhandel!" zu schützen, ein Regulativ angenommen, das den Handel im Umherziehen mit einer Steuer belegen sollte. Tiefe war so gedacht, daß sie nach dem Raum, den der Wagen des auswärtigen Händlers auf städtischem Gebiet ein nimmt, bemessen wird; es war eine Staffelung vorge sehen. Tas Ministerium des Innern hat jedoch jenem Regulativ die Genehmigung versagt, weil dessen Bestim mungen geeignet seien, einen Gegensatz zn den Grund sätzen zu schaffen, die für die gesetzlich gewährleistete Ge werbefreiheit maßgebend sind. — Ter 14. (sächsische) Turn kreis weist nach der letzten Zählung 1145 Vereine mit 132105 Vereinsange hörigen auf. Außer der „Deutschen Türnzeitung" halten alle Vereine und außerdem viele einzelne Türner das Kreisblatt „Ter Türner aus Sachsen", wodurch ein reger Verkehr zwischen der Kreisleitung und den Vereinen unter halten wird. Aus dem Zählbcrichte sei noch folgendes erwähnt: Tie Zahl der Zöglinge (Türner von 14 bis 18 Jahren) ist auf 24026 gestiegen. 350 Vereine Pflegen das Frauenturnen bei einer Teilnahme von 11778 Tur nerinnen. Tie stärksten Frauenabteilungen finden sich in Leipzig und Dresden. Der Bericht hofft, daß dieses Tur nen, bei dem nicht weniger als 357074 einzelne Türnbe- suche gezählt wurden, sich auch weiterhin kräftig ent wickeln werde. Ferner weist der Bericht beim Türnen der eigentlichen Vereinsmitgliedcr für das Zähljahr 114641 einzelne Türnzeiten (Türnabende) mit 3 372 789 Turn besuchen nach. Auf einen Türner entfallen im Durchschnitt 44,7 Besuche. 247 Vereine besitzen eigene Türnplätze, wäh rend die übrigen meist in den Schulen eingemietet sind. Für die Ausbildung der Vorturner wurden in den Gauen 4191 „Stunden" — meist dehnten sie sich auf einen gan zen Nachmittag aus — unter Leitung der Gau- und Be zirksturnwarte abgehaltcn. Der größte Turnverein Sach sens ist der Allgemeine. Turnverein in Dresden mit 1264 Mitgliedern. —88 Im Jahre 1906 wurden im Königreich Sachsen 5148000 Tonnen Steinkohle gefördert. Dazu wurden mit der Bahn bezogen aus Schlesien 616000 Tonnen Steinkohlen, auS Rheinland - Weftfahlen 95000, aus Böhmen (Kladower Revier) 35000, aus sonstigen Ge- bieten 10900 Tonnen; insgesamt ein Bahnbezug von 756000 Tonnen, zu dem ein SchiffSbezug von 10000 Tonnen in der Hauptsache englischer Steinkohle kommt. Abzurechnen ist der Versand sächsischer Steinkohle, ins besondere vom Zwickauer Revier nach Thüringen, Bayern und Böhmen, insgesamt 924000 Tonnen. Daher haben im Königreich Sachsen 1906 4990000 Tonnen Stein- kohlen dem Verbrauche zur Verfügung gestanden, das sind 1107 kA auf den Kopf der Bevölkerung. An Braun kohle wurden 1906 im Königreich Sachsen 2314000 Tonnen gefördert. Davon geht ein Eisenbahnversand nach nichtsächsischen Stationen von 67000 Tonnen ab. Es kommt hinzu eine Bahnzufuhr von 807000 Tonnen Braun kohle aus Sachsen-Altenburg, von 1197000 Tonnen auS der Provinz Sachsen und anderen Revieren Thüringens und Preußens, sowie vor allem 3604000 Tonnen aus Böhmen; insgesamt die außerordentlich bedeutende Bahn zufuhr von 5608000 Tonnen. Außerdem wurden auf der Elbe 611000 Tonnen böhmischer Braunkohle nach sächsischen Slbeplätzen bezogen. Förderung, Zufuhr und i. d. Exped. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bei Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annonicerten Wohnungen re. rjnden kostenfreie Ausnahme. Versand ergeben, daß 1906 in Sachsen 8466000 Tonnen Braunkohle verbraucht wurden, daS ist auf den Kopf 1878 kg. Der gesamte Kohlenverbrauch im Königreich Sachsen belief sich 1906 also auf rund 13V, Millionen Tonnen (zu 1000 kg). Im Steinkohlenverbrauch steht Sachsen mij 1107 kg auf den Kopf der Bevölkerung er heblich unter dem Reichsdurchschnitte (der Verbrauch auf den Kopf betrug im Deutschen Reiche 1905 bereits 1859 kg); dagegen ist in Sachsen der Braunkohlenverbrauch nahezu doppelt so hoch als im Reichsdurchschnitt (Sachsen 1878, Deutsches Reich 998 kg auf den Kopf). — Die in verschiedenen Gegenden deS Königreiches Sachsen beobachtete große Säuglingssterblichkeit hat die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich gezogen. AIS ein geeignetes, bereits in verschiedenen größeren Städten mit günstigem Erfolge angewendetes Mittel zur Vermeidung der großen Säuglingssterblichkeit hat man die SäuglingS- Fürsorgestellen befunden. ES wird daher, wie man uns mitteilt, die Errichtung einer solchen Fürsorgestelle auf Staatskosten bei der Frauenklinik in Dresden geplant. An dieser Stelle sollen die Mütter über die zweckmäßige Er nährung und Pflege der Säuglinge unterrichtet werden und unter Umständen hierzu eine entsprechende Beihilfe erhalten. Außerdem sollen zur Hebung des Hebammenwesens im Interesse der Gebärenden für die Hebammen des Landes ständige Fortbildungs- und Wiederholungskurse eingeführt werden. —)fk( Der nahende Februar, der auch Faschings-, Narren- oder Schellenmonat heißt, ist der kleinste, aber der neckischste unter den zwölf Jahresbrüdern, selbst wenn er, wie diesmal, einen Tag mehr als gewöhnlich hat. Er ist der Possenreißer, der sich gern auf Kosten anderer lustig macht. Schon ist die Sonne merklich höher gestiegen, doch er plagt die Menschen oft mit empfindlicher Kälte. Er ist ein launischer Gesell: bald erscheint er mit häßlicher Kälte, bald wartet «r mit herrlichen Frühlingstagen auf. Er liebt die Ausnahmen. Allen Gehaltsempfängern macht er die Freude, mit weniger Togen als die anderen Monate aufzutreten, um dann wieder einmal einen Tag hinzuzusetzen, wie es in diesem Jahre der Fall ist. Auch bringt er die Ausgelassenheit des Faschings, die alle Welt zu Narren macht. Der Landmann wünscht sich im Februar klaren Himmel und möglichst viel Schnee auf den Feldern; denn Klar Februar, gut Roggenjahr, und: Die weiße Gans (d. h. der Schnee) im Februar brütet Segen fürs ganze Jahr. Dagegen: Schmilzt im Februar die Sonne die Butter, so gibt daS Jahr dann spätes Futter. Im übrigen ist der Februar ein Monat, den alle gern haben, weckt er doch die Hoffnung auf den nun nicht mehr fernen Früh ling. Denn ES geht ein Leuchten durch die Welt, Die ersten grünen Halme sprießen, Der Saat harrt hungring ringS daS Feld, Am Weidenbaum die Knospe schwellt, Lenzsehnsucht will sich ringS erschließen. Wird unser Frühlingsträumen wahr? So fragt das Herz im Februar. —* Mit Zustimmung Seiner Majestät deS Königs hat daS Ministerium deS Innern die für Anfang März dieses Jahres zu Gunsten deS „Sächsischen Krüppelheims (Königin Carola-Stiftung)" geplante öffentliche Ver losung von Nachlaßgegenständen Ihrer Majestät der Hochseligen Königin-Witwe unter Ausdehnung deS LoSoer- triebeS auf da» ganze Gebiet des Königreichs Sachsen ge nehmigt. Die Veröffentlichung der Nummern der gezogenen WshllWsnachmis!
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