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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190802077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-07
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1908
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Riesaer G Tageblatt ««d A«r»rg»r (LlbeblM md AoMger). Tekgramm-Adress«: Fernsprrch stell« ^kag d at^. Rtvsa. «- Pir die Kömgl. Amtthmlptmmmschift Großenhain, dar König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemelnderat Gröba, 31. Freitag, 7. Februar 1908, abruds. «1. Jakrg. DaS Riesa« Tageblatt «scheint jede« Tag abend» mit Ausnahme d« Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in lliiesa 1 Mart SV Pjg„ durch unsere Trüg« sret ins Hau» 1 Mark 6S Pfg„ bet Abholung am Schall« der kaiseri. Postanstalten 1 Mark SS Pfg„ durch de» Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigm-Annahme für die Numm« d«S Ausgabetage» bis vormittag V Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich! Hermann Schmidt in Riesa. : ' ES werden Scharfschießen abgehalten: ») auf de« Jufauterie-Schietzplatze bei Haidehänser und d) auf dem Feldartillerir-Schietzplatze bei Zeithain «ur nördlich des Wülknitzer WegeS: vom 10. bis mit 15. Februar 08 täglich ungefähr von 8° vorm. bi« 6" nachm. Die Sperrung dieser Schießplätze und deren Gefahrenbereiche wird an jedem Schießtage so bewirkt, daß sie */, Stunde vor Beginn der Schießen durchgeführt ist. Der Wülknitzer Weg ist bei allen Schießen für den Verkehr frei; die Mühlberger Straße dagegen bei dem Schießen auf dem Feldartillerie-Schießplatze gesperrt. Die Wege des Platzes sind bet geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschastliche Bekanntmachung vom 30. März v. I. Nr. 302 V., abgedruckt in Nr. 75 deS Riesaer Amtsblattes, wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß llebertretungen nach 88 366" bez. 368» deS Reichs- strasgesetzbuchS bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge' schrieben«» Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 6 Februar 1908. 17 k v. Königliche Amtshauptmanuschaft. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 8. Februar dsr. Ihrs., von vormittag» 9 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof 1. da» Fleisch zweier Riader und dreier Kälber (roh) zum Preise von 40 Pfg., 2. das Fleisch zweier Schweine (gekocht) zum Preise von 40 Pfg. und 3. SV irg gekochte- Riadfletsch -um Preise von 30 Pfg. pro V, ^8 -um Verkauf. Riesa, am 7. Februar 1908. Die Direkttoa de- ftädt. Schlachthofe-. OerLliches und Sächsisches. Riesa, 7. Februar 1908. —* Nach der schönsten Stadt Rußlands, nach Kiew, das man das russische Jerusalem nennt, führte gestern abend der hiesige Gewerbeoerein seine zahlreich Herbetge kommenen Mitglieder und Gäste in einem prächtigen, sehr interessanten Ltchtbilder-Vortrag, den Herr Eisen- bahnajsistent Lüttich aus Dresden hielt. Der Saal deS „Kronprinz" hatte sich stark mit Zuhörern gefüllt. Der Vortragende berichtete Selbsterlebtes und SelbgeseheneS und fesselnd war nicht nur sein Vortrag, sondern auch die lange Reihe von zum Teil farbigen Lichtbildern, die auf der Leinwand vorüberzogen. Im ersten Teile seines Vor trages schilderte Herr Lüttich, nach kurzer Berührung der hauptsächlichsten Punkte auf der Reise dahin, die Eisen- bahaverhältnisse im russischen Reiche, die Verhältnisse im RevisionS- und Paßraum WoloSczik und dann die Stadt selbst. Kiew ist die alte Residenz der Großfürsten und weil von ihr daS Christentum auSging, hat man ihr den Beinamen: da« russische Jerusalem gegeben. Auf einer Art Vorland am Dnjepr liegt die große Vorstadt Podol, in der sich hauptsächlich der Handel abspielt. Darüber auf hohem Kreidefelsen liegen Altkiew und PetscherSk, welche beiden Stadtteile durch die eleganteste Straße, den Krescht- schatik, verbunden sind. Ganz gewaltig ist der Verkehr in dieser Straße und von früh bis abends rollen unaushörlich tausende von Fuhrwerken und Fahrzeugen vorüber. Kiew hat zahlreiche Kirchen, die mit ihren hohen Glockentürmen und den mächtigen echtvergoldeten Kuppeln der Stadt ein ungemein malerisches Aussehen verleihen. Der Vortragende führte eine Anzahl Kirchen im Bilde vor, darunter das auf hohem Berg stehende, goldgedeckte Michaeliskloster, daS ein mit Brillanten reich verzierte» Bild de» Erzengels Michael, des Schutzpatron» der Stadt, und da» silberne Grabmal der heiligen Barbara enthält, ferner die Kathedrale der heiligen Sophia, die 1037 auf dem Platze errichtet ist, wo im Jahre vorher JaroSlaw über die Petschenegen siegte. Der Altar in dieser Kathedrale ist drei Stock hoch und wie durch seine Größe durch seine Schönheit und seinen großen Wert berühmt. DaS Innere besteht aus Galerien, Säulen und Gewölben, in deren Zwischenräumen sich die Gräber der Großfürsten befinden, u. a. das Marmorgrab JaroSlawS. Der prächtige Glocken turm der Kathedrale zur Himmelfahrt Mariä besteht aus vier Stockwerken, in denen sich zehn Glocken befinden. Auf dem höchsten Punkt von Altkiew ist die Kirche deS heiligen Andrea» deS Erstberufenen errichtet. Ungeheurer Reichtum ist in all diesen Kirchen aufgespetchert, besonder» aber in dem im südlichen Teil PetscherkS liegenden Lawratistenkloster, dessen Schilderung der Vortragende im zweiten Teil seine» Vortrage» gab. Unter diesem Kloster ruhen in weitverzweigten Gängen die zahlreichen Heiligen, jeder in einer besonderen Nische. Da» Lawratistenkloster ist da» älteste Rußland» und zu ihm wallfahrten alljähr- lich vom Mal bis in den September hinein schätzung». weise 150000 Russen. ES verfügt über einen fabelhaften Reichtum, besitzt weite Länderstrecken und viele Dörfer zu eigen. Da war nun besonder» interessant die Schil- derung dieser Reichtümer und im Gegensatz dazu die unsägliche Not und Armut unter der russischen Be völkerung. Millionen find in den Klöstern aufgehäuft, während dar Volk, daS zu ihnen pilgert, sich von Brot und Wasser nährt, sich in Lumpen kleidet und bei den Massen ansammlungen sich Krankheiten holt, anstatt daß sie, wie sie hoffen, von ihren Krankheiten gehellt werden. Der größte Gegensatz tritt hier in die Erscheinung: Not und Elend auf der einen, Reichtum und Pracht auf der an deren Sette. Das Lawratistenkloster soll allein soviel Ver mögen haben, daß sämtliche Bewohner des großen russischen Reiches zwei Jahre lang völlig verpflegt werden könnten. — Mit steigendem Interesse wurden die Ausführungen deS Vortragenden entgegengenommen und ihm durch leb hafte« Beifall am Schlüsse gedankt. Der Vorsitzende des Gewerbevereins nahm Anlaß, dem Vortragerstatter, der schon zum vierten Male im Gewerbeverein Vortrag hielt, noch besonders zu danken. —* Man schreibt unS: Im Monat Januar gab sich in einem Artikel d. Bl. die Ansicht kund, daß die Butter- preise billiger würden; ein Lichtblick in die Zeit der Teuerung. Leider scheint sich die Ansicht nicht zu bewahr heiten, denn die Preise für Butter sind an den EngroS- Märkten derartig hohe, wie wohl um diese Jahreszeit noch niemals dagewesen; höchsten» zu Weihnachten ist ein so hoher Preisstand notiert worden. — Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden notieren den Preis von 133—136 M. pro 100 Pfund; diesen Engrospreisen wär« ein Detail- preis von M. 1,50 angemessen. Leider scheint die Tendenz noch eine steigende zu sein, «S ist »och gar nicht abzusehen, welchen Preis dies kostbare Produkt erreichen kann, es wird die Ansicht vertreten, daß die Zeit der hohen Preise wie in den 70 er und 80 er Jahren wtederkehre, wo Butter ca. 180 M. pro 100 Pfund engroS kostete. Fragen wir nun, woher kommt dieser Mangel an Butter, so erfahren wir, daß England alle Ware aufntmmt, welche uns in andern Zeilen von Holland, Dänemark, Schweden, Finn land und Sibirien zugeht, da Englands Kolonien, vor allem Australien, eine mangelhafte Ernte und auch zum Teil ein besseres Exportgebiet in Südafrika gefunden haben. England ist gezwungen, andere Weltmarktplätze zur Deckung seine» Konsums in Anspruch zu nehmen. Die Preise sind dadurch so emporgeschnellt, daß dieselben den deutschen Importeuren keinen Nutzen mehr lassen. Die ausländische Butter fehlt auf dem deutschen Markt, eS ist Buttermangel und die Preise steigen dementsprechend auch im Inland. Weniger bekannt wird e» sein, daß Deutschland, welches Anfang der 90 er Jahre noch Butter exportierte, seitdem zu dem größten Importland geworden ist. Deutschland führte im Jahre 1897 noch aus 36 040 är im Werte von 7 Millionen M. 1906 „ „ 4 400 , , , , 1 Million „ führteein 1897 100 860 , , „ „ 15» Millionen „ 1906 375 087 „ „ „ „ 68« . Der deutsche Verbraucher kann beim Einkauf seiner Butter gar nicht vorsichtig genug sein, er weiß nie, was für Ware und welchen Ursprungs ihm al» sogen. Land butter verkauft wird. ES ist doch erwiesen, daß sogen. Butterhändler auf dem Lande einen Teil ihrer Butter vom Grossisten aus den Großstädten beziehen und ausgeschlagen dann ihren Kunden als Landbutter ins HauS bringen. Darum Vorsicht ihr Hausfrauen beim Einkauf, legt lieber in einem reellen Geschäft einige Pfennige mehr an, als vielleicht sibirische Butter kaufen; in den Backwaren be kommt ihr schon genug von diesem ausländischen Zeug, welches heute noch ohne Ursprungszeugnis eingeführt werden kann. —7. Der in Riesa wohnende Bäcker Gustav Adolf Gernegroß und dessen Ehefrau Bogumila Gernegroß ge borene Praczek erhielte» von der Hl. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Dresden wegen Urkundenfälschung 3 Wochen 3 Tage Gefängnis, beziehentlich eine 7 tägige Gefängnis strafe. Gernegroß wohnte bis Ende vorigen Jahre» tu Großenhain. Er war damals Hausmann und noch un verheiratet. Seine jetzige Ehefrau führte ihm die Wirt schaft. Gernegroß hatte gleichzeitig eine Unterageutur für die Versicherungsgesellschaft „Victoria" in Berlin, deren Vertreter in Großenhain der Generalagent Schlechte ist. Der Angeklagte gab diesem als Kaution einen Wechsel über 100 Mark. Auf denselben hatte die Mitangeklagte, die damals «och ledige Praczek Emma verehel. Gernegroß geschrieben. Außerdem unterschlug der Angeklagte noch 26 Mark 29 Pf. Prämiengelder. Segen dieses UrteU hatten die Eheleute Gernegroß Revision eingelegt. Die selbe wurde von dem Reichsgericht verworfen. —7-. Die 5. Strafkammer de» König!. Landgericht- Dresden verurteilte gestern nachmittag den 25 Jahre alten in Zeithain wohnenden Kaufmann Erich Walter Retnmth wegen Vernichtung einer Urkunde zu 7 Tagen Gefängnis. Der Angeklagte hatte mit einer Gesellschaft einen Vertrag abgeschlossen. Er geriet mit dieser in Differenzen. Als Reimuth am 4. September ». I. mit dem Vertreter der Gesellschaft eine Unterredung hatte, nahm er diesem eine Vertragsurkunde und zerriß dar Schriftstück, um der Ge sellschaft ein Beweismittel zu entziehen. —* Ein hiesiger Glasergeselle kam dieser Tage wegen Verdachts der Bigamie in Haft. Der Mann ist von Hamburg, wo er Frau und zwei Kinder besitzt, abgegangen und hatte sich nach Dresden gewandt, wo er ein von hier gebürtiges Mädchen kennen lernte, mit der er sich ver heiratete. Auch dieser zweiten Ehe sind zwei Kinder ent sprossen. Gegenwärtig befindet er sich nun beim hiesigen Amtsgericht in Untersuchungshaft. * Tie zweite Deputation der Ersten Kammer be antragt: Tie Kammer wolle in UebereinstimMung mit der Zweiten Kammer beschließen: die Petition der Ge meinde Reinsdorf bei Waldheim UM Errichtung eines Haltepunktes an der Riesa—Chemnitzer Eisenbahn zwischen den Bahnhöfen Waldheim und Schweikershain auf sich beruhen zu lassen. — Folgende beachtenswerte Verhaltungsmaß regeln für Fuhrwerke bei Begegnung mit Automobilen veröffentlicht der Landrat zu Wittmund im „Wilhelmshavener Tageblatt": 1. In erster Linie sind die Bestimmungen über das Ausweichen von Fuhrwerken strengstens zu beachten. Es einpfiehlt sich, zeitig auszu weichen, insonderheit beim Fahren mit mehreren zu- sammengcvoppelten Wagen. Beim Stillstehen sind die Magen ganz aus der Fahrstraße zu bringen. 2. Ueberhvlt das Automobil einen Wagen, so ist es nicht nötig, mehr Raun: zu geben, als einem anderen Fuhrwerk; es besteht in diesem Falle keine Gefahr, die Pferde werden erst auf merksam, wenn das Automobil schon vorüber ist, und zeigen meistens ihr Erstaunen, indem sie in dem Augen- Anzeigen aller Art mteiWeste beste MreitlU.
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