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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190802116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-11
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1908
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Riesaer W Tageblatt ««d A«x»1grr (LlbebM m- Rächer). Wl»Sramm4kd«fft: Femsprechstelle .Lag.dlatt-. Rt.sa. Nr. 20. für die König!» AmtShcmptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 34. Dienstag, 11. Februar 1908, abends. 61. Jabrg. Da» Riesaer Tagebialt erschetat jede» Tag abends mtt Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Rteja I Mart 50 Pjg., durch unsere Träger stet tnS Hau» 1 Mark SV Pjg, bet Abholung am Schalter- der kotiert. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg„ durch den Briefträger tret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeiges-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich i» Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. , > . Oertliches und Sächsisches. Rtssa, 11. Februar 1908. —* Die StändigMischung der dritten geist lichen Stelle hat den hiesigen Mrcheirvvrstwnd schvn wiederholt beschäftigt, zuletzt wieder in der am vergange nen Montag abgehaltenen Kirchenvlsrstandssitznng. Auch diesmal wurde ein definitiver Beschluß, noch nicht gefaßt, vielmehr die Gelegenheit wiederum vertagt, da man von der Notwendigkeit der 'Dtändigmachung der Hilfsgeist lichenstelle noch nicht allenthalben überzeugt zu sein scheint. Tie Hilfsgeistlichenstelle wurde vor reichlich zehn Jahren, im August 1897, beschlossen. Tie Einwohnerzahl vvn Riesa mit Poppitz und Mergendorf betrug 11560, wozu Noch Weida mit damals 960 Einwohnern kam, sodaß also der ganze Bezirk 12 400 Deelen zählte. Rechnet man jetzt das ausgepsarrte Weida ab und zieht man in Be tracht, daß für die Garnifon, für die bis vor kurzem die hiesigen Geistlichen ebenfalls seelsorgerisch tätig sein muß ten, ein besonderer Pfarrer angestellt ist, so möchte man denjenigen nicht ganz unrecht geben, die glauben, daß man vorläufig von der Ständigmschung der dritten geist lichen Stelle noch absehen könnte. Deren Ansicht wird wohl auch von der Mehrzahl der Kirchenvorstandsmit- glieder geteilt werden, weil man wiederum zur Vertag ung der Angelegenheit zugevommen ist Tie näheren Ver handlungen hierüber entziehen sich unserer Kenntnis, weil die Berichte über Kirchrnvvrstandssitzungen nicht gegeben werden und die Sitzungen selbst nichtöffentlich sind. — In der Sitzung am Montag wurde dem Vernehmen nach noch beschlossen, Helferinnen bei den Kindergottesdiensten zu gewinnen zu suchen, einige Wanderungen in der Am- tierungsvrdnung der Geistlichen wurden bekanntgegeben und gutgeheißen; die Reparaturarbeiten an der Trini- tatiskirche, die ca. 3000 Mark betragen, sollen aus der Mrchenrechnung vom Jähre 1907 (nicht aus dem Erneue- rungssvnds) bezahlt werden. Weiter kamen in der Sitz ung noch verschiedene Eingänge und Mitteilungen zur Kenntnis. —* Der KreiSv^retn Riesa im Verbände Deutscher HandlungSgehülfen zu Leipzig hält am nächsten Freitag im Wettiner Hof sein Wtnteroer- gnügcn ab. Zur Mitwirkung hat der Vorstand Herrn Redakteur Alfred Pröhl aus Mittweida gewonnen, wel chem als Rezitator ein guter Ruf vorauSgeht. Herr Pröhl hat u. a. mit großem Erfolge in Dresden und Leipzig gesprochen. So schrieb u. a. der „Dresdner Anzeiger" am 31. Januar 1907: „Als Vortragender war Herr Redakteur Alfred Pröhl auS Mittweida gewonnen worden, der mit einem geschickt zusammengestellten Programm ernster und heiterer Dichtungen aufwartete. Vermöge seiner auSge- zeichneten rechorischen Begabung und seines kraftvollen sympathischen Organs gelang eS dem Vortragenden, die Eigenheiten der einzelnen Dichtungen voll zur Geltung zu bringen." — Hier wird Herr Pröhl im 1. Programmteile die mächtig packende Melchthalszene auS Schillers. „Tell" und die ergreifende Dichtung „In TturmeSnot" von Wolff sprechen. Im zweiten Teile folgen humoristische Sachen von Wechsler, Münchhausen und Zimmermann. Jedenfalls stehen den Besuchern genußreiche Stunden bevor. —* Am Sonnabend wurden auf hiesigem Bahnhofe zwei HandwerkSburschen festgenommen, die von Oschatz aus gesucht wurden. Dort hatten sie kurz vorher im „AmiShof" einen Automaten zertrümmert und beraubt. —* Amerikamüde Auswanderer haben am Sonntag abend den Bahnhof Röderau, gestern abend den Bahnhof Riesa wieder passiert. Insgesamt waren eS gehen 600 Personen, die in die österreichische Heimat zurück kehrten, nachdem ihnen da« Land, in das sie auSgewandert waren, Enttäuschungen statt Glück gebracht hatte. — Tie diesjährigen Herbstübungen des 12. (1. Königl. Sächs.) Armeekorps werden lt. „Pirnaer An zeiger" voraussichtlich in den Amtshauptmannschaften Meißen und Großenhain stattfinden. —* Das Direktorium deS landw. KreiSorreinS Dres den hat an die Mitglieder der KreiSvereine einen Hinweis auf die infolge des neuen KörgesetzeS in Aussicht stehende Erhöhung der Bedarfs an guten Zuchtbullen ge- richtet, und empfiehlt aus diesem Grunde, solch« junge Bullen und Bullenkälber von guter Abstammung und guten Formen, welche dem Typus der schwarzbunten Niederung«, schlüge (Oldenburger) angehören, doch nicht, wie bisher vielfach geschehen, ohne weitere» zu Schlachtzwrcken zu ver- kaufen, sondern für di« Verwendung zur Zucht zu reser- vieren. ES sei beabsichtigt, geeignete Vorkehrungen zu treffen, um den Absatz solcher Tiere zu erleichtern und eine leichte und bequeme Verbindung anzubahnen zwischen Züch tern, die solche Tiere anbteten können und Landwirten, die Bedarf an solchen haben. —* Der landw. KretSverein zu Dresden veranstaltet in Lommatzsch (Ratskeller) Freitag, den 28. Februar, nachm. 3 Uhr, eine Versammlung, in der in einem Hauptvortrag durch den KreiSoereinSvorsttzenden über die wichtigsten landw. TageSfragen auS dem Gebiete der Land wirtschaft gesprochen werden. In Betracht kommen hier Gegenstände aus dem landw. UnterrichtSwesen, der Tier zucht, insbesondere über das Körgesetz, Erfahrungen beim Wetdebetrteb mtt Rindern und Schweinen, Genoffenschafts» frage, Haftpflichtversicherung, Arbeiterfrage u. a. m. Sn diese Borträge sollen sich Aussprachen über dieselben und hiernach die Beantwortung der im Fragekasten vorgefun denen Fragen au« allen Gebieten der Landwirtschaft schließen. — Zu den diesjährigen Aufnahmeprüfungen an den 20 evangelischen Lehrerseminaren Sachsens hatten sich 1046 Knaben gemeldet, am katholischen Seminar zu Bautzen 25. Von den Angemeldeten unterzogen sich 1013 evangelische und 25 katholische den Prüfungen. Ausge nommen worden sind 710 evangelische und 20 katholische Schüler, darunter 28 Realschulabiturienten in die am Seminar zu Leipzig eingerichtete Parallelklasse IV. Wegen Raummangel mußten 171 Knaben, wegen unzu reichender Vorbildung 125, auS gesundheitlichen Gründen 12 zurückgewiesen werden. Im Jahre 1903 sind 1313 Knaben geprüft worden, 1904: 1362, 1905: 1365, 1906: 1293 und 1907: 1112; Aufnahmen fanden im Jahre 1903: 773, 1904: 740, 1905: 764, 1906: 766 und 1907: 674. Die Zahl der Parallelklaffen an den 20 evangelischen Seminaren wird im Schuljahre 1908/09 dieselbe sein, wie im laufenden Schuljahre 1907/08, nämlich 29. Daß der Lehrermangel noch nicht gehoben ist, erhellt schon auS der Tatsache, daß gegenwärtig 58 Seminaristen im öffentlichen Schuldienste als Vikar verwendet werden müssen. (Dr. I.) —* Man schreibt unS: Welcher sächs. RetchStagS- abgeordnete hat den Brief dem Zentrum ausgeliefert? Herr Kirchenrat v. Meyer hatte an 16 sächsische Reichs- tagSabgeordnete die Bitte gerichtet, bei der Beratung deS VeretnSgesetzeS gegen den etwaigen Versuch deS Zentrums auf der Hut zu sein, Ordensniederlassungen und Prozessionen unter da» BereinSgesetz zu bringen. Gelänge die« dem Zentrum, so würde das evangelische Sachsen mit Klöstern aurstaffiert und seine Straßen mit Prozessionen bevölkert werden. Wie ungehörig und unerträglich I Dieser Brief ist in die Sächsische Volkszeitung gelangt; wer ist sein Bote an da» ultramontane Organ gewesen? Die einen vermuten, bet den engen Beziehungen zwischen Zentrum und Sozialdemokratie habe wahrscheinlich der Abgeordnete Stolle den Römlingen Kenntnis von dem Briefe gegeben, die anderen meinen, dies sei vom Katholiken Zimmermann geschehen. Wer eS auch war, das ist sicher, daß diese Handlung in vollem Widerspruch zu dem Geist und den Interessen de« sächsischen Volke« steht. — Eine Rechtfertig ung Zimmermann« wird jedenfalls nicht lange auf sich warten lassen. — Für die Geivossen im 7. Rcichstagswahlkreise soll an Stelle des sozialdemokratischen Volksfreundes, des Organs für die um Dresden gelegenen Reichstags wahlkreise, ein neues Parteiorgan der Sozialdemo kratie erscheinen. Tie neue Zeitung wird, so wird dem „Tresd. Anz." geschrieben, den Titel „Volkszeitung" sich- ren und ist für die Städte Riesa, Großenhain, Lom matzsch und deren Umgebung bestimmt. Dabei ist nichts besonderes, allein: „Tie finanzielle Grundlage des Un ternehmens ist vvn den Gewerkschaften und der Partei bereits durch entsprechend bewilligte Summen gesichert." Sto berichtet der Volksfreund und gibt dadurch von neuem einen Beweis für die längst bekannte Tatsache, daß die „Freien" Gewerkschaften mit ihren Kassen die sozialdemo kratische Partei unterstützen. — Hier in Mesa bestand bekanntlich früher eine sozialdemokratische Zeitung für den Kreis, die aber nur kuM Zeit bestand und dann mit dem Volksfreund vereinigt wurde. — Zur Einschränkung des Handels mit Obst bäumen im Umherziehen hat das Ministerium des Innern die Amtshauptmannschaften und die Stadlräte der revidierten Städte angewiesen, ihre Organe alljähr lich zu Beginn der Pflanzzeit, d. i. im Frühjahr im Februar oder Anfang März und im Herbst Ende Sep tember, auf die Bestimmung des 8 56 Ziffer 10 der Ge werbeordnung aufmerksam zu machen. * Lichtensee, 11. Februar. Am Sonntag hielt der Radfahrerverein „Germania" sein diesjähriges Winteroer- gnüßen, bestehend in Ball und Tafel, ab. Verschiedene Ansprachen und vortrefflich ausgeführte« Kunstfahren ver schönten da« Fest. Ein Tafellted brachte allseitige Heiter keit in da« Fest hinein. m. Heyda. Zur „Messe in Trödelbach" hatte der hiesige Mannergesangverein seine Freunde und Gönner eingeladen. Biel Mühe und Sorgfalt hatten sich die braven Trödelbacher gegeben, um den Meßplatz (Saal des Wilkertschen Basthofe«) so au«zustaffieren, daß für Be friedigung aller Ansprüche gesorgt war. Hatte der Meß- besuch«! Wilkerthausen erreicht, so erwartete ihn daselbst die traditionell« gelbe Postkutsche mit dem Postillon hoch zu Roß und beförderte ihn auf dem denkbar kürzesten Wege nach Trödelbach. Die dort aussteigenden Passagiere wurden von einem Schwarm frischer Bauerndeandeln em- pfangen, die alle irgend einen Meßartikel an den Mann bringen wollten. Hatte man sich mühsam durch den Markttrubel Bahn gebrochen, so lud zunächst der „Kien— ematograph" zu lebensvollen Vorführungen, verbunden mtt Elektrtflerprozedur, ein. Neben ihm hatte der Pfeffer- küchler sein Domizil, und «em er und Fortuna hold war, der gelangte in den Besitz seiner tadellosen Fabrikate. Allerlei Wunderdinge barg das Raritätenkabinet; di« wichtigsten Tagesereignisse zeigt« das Panorama. Würde- voll schritt der baumlange Gendarm im Raupenhelm durch die Menge. Wer die Marktordnung übertrat — und da« geschah leicht — wurde vom Arme der Justiz erreicht und vom Richter im Talare oerknaxt. Im Gehölz hatte eine Bande Zigeuner, echte Diebsgesellen, ihr Quartier aufge- schlagen, bis die Razzia begann. Der Ruhe und Beschau lichkeit pflegten aber viele im feuchten „Hermanni-Eck". Mit voller Befriedigung kann der Verein auf diese mit Geschick und emsigem Fleiße vorbereitete Veranstaltung zurückblicken. Dresden, 11. Februar. Die Mittelstandsvereinig ung iur Königreich Sachsen hielt am Montag hier im Restaurant Zoologischer Garten einen von über 300 Kor porationen Sachsens mit 450 bis 500 Delegierten beschick ten außerordentlichen Mittelstandstag ab. Einer um 4 Uhr nachmittags abgehaltenen Borstandssitzung folgte um 5 Uhr eine geschlossene Telegiertenversammlung, die der zweite Vorsitzende, Obermeister Unrasch-Dresden, leitete. An Stelle des erkrankten Landtagsabgcvrdnetcn Baurat Enke- Leipzig referierte Landtagsabgoordnctcr Tr. Kühlmorgen über die Stellung des Mittelstandes zum Wahlrecht. Nach einer eingehenden Debatte wurde einstimmig die balgende Erklärung angenommen: „Wir befürworten ein Wahl recht, das im Wesentlichen auf den Grundlagen des Rc- gierungsvorschlages fußt, und zwar nach folgenden Ge sichtspunkten: 1. Verhältniswahl (Proporz), d. h. Ver- trctung aller Gruppen und Parteien nach dem Verhältnis ihrer Stimmenzahl; sei es in einem das ganze Land um fassenden Wahlkreis oder in größeren Wahlbezirken. 2. Pluralsystem mit mäßigen Zusatzstimmett, wobei besonders zu berüchichtigen wäre wirtschaftliche Selbständigkeit, Grundbesitz, Alter und höheres Einkommen. 3. Ent sprechende Vertretung der kommunalen Verbände, d. h. Wahl eines Teiles der Abgeordneten durch Kommunal verbände oder Gcmcindcvertrctcr, etwa nach den fünf KreiShauptmannschaftcn. 4. Vermehrung der Landtagsützc aus mindestens 90." lieber die Umsatzsteuer aus Konsum- Anzeige« aller Art mteilhOste ücstk MmtiU.
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