Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190802129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-12
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
auch L« Wahlgesetzentwnrf der Negierung getragen. Um dem Mittelstand« den Einfluß auf da« StaatSlrben zu sichern, der ihm gebührt, hat sich der Wahlgesetzentwurf vor plutokratischen Verirrungen ebenso gewtsirnhast gehütet wie vor einer Uebertreibung de« demokratischen Gleichheit«, prtuztp«, und daher erklärt e« sich auch, daß er bei den Vertretern extremer Standpunkte nur wenig auf veifall rechnen darf, Aber unser StaatSkvrper ist Gott sei Dank stark genug, um dem Mittelstände eine ausreichend« Wir kung und genügenden Schutz vor den extremen Richtungen zu verbürgen und ich freue mich, daß Sie al« Vertreter de« Mittelstände« sich Ihrer hohen Verantwortlichkeit be- wußt und fest entschlossen sind, gegen alle Extremen zu kämpfe«, welche die wahre Freiheit und Ordnung gefährden. Je mehr Sie diese Entschlossenheit durch die Lat beweisen, desto sicherer werden Sie auf die Zustimmung und die Hilfe der Negierung hoffen dürfen, und wenn ich auch zunächst nur für da« von mir vertretene Ressort de« Innern spreche, so glaube ich doch diese letztere Versicherung zugleich im Namen der übrigen Mitglieder der Regierung geben zu dürfen." — Diese Rede de« Minister« wurde mit lautem Beifall ausgenommen. — Bet der Pelilion«-Deputation der Zweiten Kammer ist vom Gtadtrat und den Stadtverordneten zu Lommatzsch eine Eingabe, die Zurückziehung der Petition, die Bahn- hofSneuanlage in Lommatzsch betreffend, eingegangen. — Ueber di« PersonenverkehrSetnnahmen der sächsischen StaatSetsenbahnen im Jahre 1S07 ist im „Dr. Anz." zu lesen: Obwohl die jüngst ver öffentlichten Einnohmeztffern der sächsischen StaatSeisen- bahnen für den Monat Dezember und da« ganze ver gangene Jahr nur al« vorläufige, der endgültigen Fest- stellung unterliegende zu gelten haben, so lassen st« doch schon jetzt eine Vergleichung mit den vorjährigen Verkehr«- «inuahmen zu, die um so mehr von Interesse ist, al« dabei die Einwirkung der Fahrkartensteuer stark in Betracht kommt. An sich und bet oberflächlicher Betrachtung zeigen auch die PersonenverkehrSetnnahmen im Jahre 1907 keinen Rückgang, sondern noch einen nicht unbeträchtlichen Zu- wach«. Die Zunahme gegen 1906 betrug rund 960 000 M. während sie im Güteroerkehre allerdings 5 921000 M. ergab. Die Steigerung betrug sonach im Personenverkehre noch nicht 2 "/<>, während st« sich im Güterverkehr auf 6 berechnet. Schon bet dieser Vergleichung zeigt sich die weit uugünstigere Entwicklung der Einnahmen im Personen- verkehr gegenüber derjenigen de« Güterverkehr«. Da« Verhältnis erscheint aber noch weit ungünstiger, wenn man die Zunahme der Einnahmen im Jahre 1906 gegenüber denen de« JahreS 1905 in Betracht zieht. Die Zunahme der PersonenverkshrSeinnahmen von 1906 gegen 1905 be- trug nämlich 3176 726 M. »der 6,9 °/g, war also mehr al« dreimal so groß, wie von 1906 zu 1907. In der GÜterverkehrSeinnahme war der Unterschied wett geringer. Die Zunahme betrug hier von 1905 zu 1906 : 6 700 000 M. oder 7,6 «/„ von 1906 zu 1907: 5 900 000 M. oder 6«/,. Der Anteil de» Personenverkehr» an der gesamten Ver- kehrSeinnahme, der 1903 noch 35,2°/, und 1906 noch 34,3 "/, betrug, ist im Jahre 1907 um ein wettere« Prozent gesunken. Zweifellos ist dieser Rückgang auf die Ein- führung der Fahrkartensteuer al« hauptsächlichste Ursache zurückziMhren. Nicht allein die normale Weiterentwicklung de« Personenverkehrs ist durch sie wenigsten« bis zu einem gewissen Grade gehemmt und aufgehallen worden, sie hat auch, und die» vor allem, eine bedeutende Verschiebung des Personenverkehrs nach den unteren Klaffen — beson ders nach der vierten — zur Folge gehabt. Bet den preußischen Staatseisenbahnen scheinen die Verhältnisse eher noch ungünstiger zu liegen. Während in Sachsen die kilometrische PcrsonenoerkehrSeinnahme im Dezember gegen die vorjährige ein Mehr von 19 M. ergab, blieb sie in Preußen gegen die vorjährige um 2 M. zurück. DieS mag damit zusammenhängen, daß Sachsen durch die Tarif, reform die etwas höheren Tarifsätze erhielt, die Preußen schon vor deren Einführung erhob. Ein weiterer Rückgang steht aber für Sachsen in Aussicht, wenn die vierte Wagen klaffe auch an Sonn- und Festtagen eingeführt wird. — Eine Mahnung auf offener Postkarte kann als Beleidigung aufgefaßt werden. Der Gastwirt Mohr in Sonneberg hatte von einem jungen Dresdner, der bei ihm als Besucher verkehrte, noch einen Restbetrag von 20 Mark zu bekommen. Mit der Ein treibung dieser Schuld beauftragte er das Dresdner Aus kunft». und Jnkassobureau „Stella", daS dem Techniker einige scharf gehaltene Zahlungsaufforderungen zukommen ließ. AlS der Schuldner hierauf nicht reagierte, verwendete man al» „ultima ratio" eine offene, rot gedruckte Postkarte, auf der dem säumigen Zahler gedroht wurde, daß man ihn auf die „schwarze Liste" setze und die Schuld öffentlich ausschreiben werde, fall» er nun immer noch nicht daS Geld eiuschicke. Diese unzarte Mahnung war an den jungen Techniker gerichtet, der bet seinem Vater in der Neustadt wohnte. Letzterer stellte nun, da auch dritte Personen von der kompromittierenden Karte Kenntnis ge- nommen hatten, gegen den Besitzer de« JnkassobureauS Arno Max GramS Strafantrag wegen Beleidigung. Ob wohl der Beklagte geltend machie, daß er nur in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe und sich auch auf frühere Gerichtsentscheide bei ähnlichen Fällen berief, ver- urteilte ihn da» zuständige Schöffengericht zu 15 Mark Geldstrafe. Ausschlaggebend wurde der Umstand, daß die Mahnkarte in die Wohnung deS DaterS gesandt worden war. —! Wie sehr unser König für die landwirt schaftlichen Angelegenheiten seines Landes sich interessiert, beweist d'e längere Unterhaltung, die er seinerzeit mit Herrn Tierzuchtinspeklur Oekonoinicrat Tr. Peterinann bei der Audienz geführt hat. Tas „Chemn. Tbl." erzählt darüber: Nachdem der König den Oeliono- nrierat genau nach seiner Tätigkeit befragt und erfahren Katte, daß ein Tierzuchtinspektpr die Hebung der Rinder-, Schweins- unff Ziegenzucht, sdtvie auch der Geflügel- und Kaninchenzucht zu besorgen hätte und dies hauptsächlich dadurch bewerkstellige, daß er die Züchter zu Genossen schaften vereinige, um beste männliche Rassetiere gemein sam zu halten und zu benutzen, meinte Le. Majestät: „Na, da ist noch sehr viel zu tun, da kann noch sehr viel ge leistet werden, ich weiß, wie schwer eS ist, einen guten Stamm Kühe zusammen zu bringen, ich habe das auf meinem Gute in Schlesien erfahren, daS hat Mühe gekostet und war nicht gleich erreicht." Ms darauf der Gefragte mitteilte, daß man sich schon seit reichlich 20 Jahren im erzgebirgischen Kretsverein nach der angegebenen Rich tung hin bemühe, die Rinderzucht durch Gründung von Zuchtgenossenschaften zu heben, erwiderte der König: „Na, da haben Sie noch sehr viel zu tun und das ist sehr wichtig und notwendig, übrigens wird Ihnen hierbei das Kürgesetz sehr gute Dienste leisten, das wir vor nunmehr zwei Jahren erlassen haben." Tiefes mußte der Gefragte bestätigen, worauf ihm Sie. Majestät zu seiner wichtigen Arbeit nocy weiter Glück und Erfolg wünschte. * Zeithain, 12. Februar. Am vergangenen Sonntag hielt der Mtlttärveretn Zetlhain und Umgegend in dem festlich geschmückten Saale de« Gasthof» zum Stern sein diesjähriges Stiftungsfest ab. Da« Fest, welche» von Anfang an «in echt kameradschaftliche« und gemütlicher Gepräge zeigte, wurde durch einen flotten Marsch de« Lrompeterkorp« der 68er eröffnet. Hierauf begrüßte der stellver tretend« Vorstand Robert Naumann die anwesenden Gäste und Kameraden mit markigen Worten; anschließend teilte er mit, daß dem Vereine «in Geschenk, die Büste Sr. Maj. de« König«, von den Kameraden Hoffmann und Fischer gestiftet worden sei. Bet der Enthüllung der Büste brachte der stellvertretende Vorstand Sr. Maj. dem König ein drei- fache« Hurra dar, da« begeisterte Aufnahme fand. Hieran schloß sich die KönigShymne. Herr Garntson-BerwaltungS- direktor Ebner und sämtliche Herren der Garnisonver- waltung beehrten den Verein durch ihr Erscheinen. Der Herr Direktor Ebner gedachte mit warmen Worten der Kameradschaft, während Herr Herrmann-Zeithain die wahre Gemütlichkeit hochleben ließ. Kamerad Blei-Zeithain for. derte die Anwesenden zu einem dreimaligen Hurra für Se. Maj. den Kaiser auf, da« gleichfalls begeisterten Anklang fand; e« folgte hierauf da« Lied: „Deutschland, Deutsch land über alles", gespielt vom Trompet-rkorp« deS F.-A.- R. Nr. 68. Im Namen der alten Veteranen und de« Verein« dankte den anwesenden Herren Beamten der Garnisonverwaltung für ihr Erscheinen Kamerad Kempe; er forderte alle Kameraden auf, auch fernerhin die Kamerad schaft zu hegen und zu pflegen und endete, indem er dem Herrn Garnison-Verwaltungsdirektor Ebner ein Hoch dar brachte. Kamerad Mucke brachte dem stellvertretenden Vorstand, Herrn Naumann, ein Hoch, desgleichen dem Schriftführer Herrn E. Hoffmann und Herrn Fischer, und dankte den beiden letztgenannten für die gestiftete KönigS- büste. Einer alten Sitte gehorchend ließ Kamerad Mucke den Neuvermählten Kamerad Herzog hochleben. Eifrig wurde der Göttin de« Tanze« gehuldigt und die Gemüt- lichkeit erreichte ihren Höhepunkt, al« sich herauSstellte, daß ein Vereinsmitglied, und zwar Kamerad Berger, am Stif tungsfest sein eigenes Wiegenfest feierte. Deutsche Frauen, deutsche Liebe, deutscher Wein und deutscher Sang: wo diese« fehlt, fehlt eines Festes weihevolle Stimmung. Die« dachte Kamerad Rtchter-Zeiihain, Tr.-Ueb.-Pl., als er den zahlreich erschienenen Damen ein Hoch auSbrachte. — Hochbefriedtgt gingen alle Gäste, wie auch die Mitglieder nach Beendigung dieses wohlgelungenen, von echter Kamerad- schäft und Vaterlandsliebe durchdrungenen Festes nach Hause. Dem Trompeterkorp« des F.-A.-R. Nr. 68, sowie dem Kameraden Jentsch-Zeithain für ihre tätige Mit- Wirkung an dieser Stelle nochmals den kameradschaft- lichsten Dank. Meißen. Turch einen peinlichen Vorfall wurden am vergangenen Freitag die Gemüter der Angehörigen eines im Dresdner Garnisonlazarett verstorbenen Sol daten aufgeregt. Tie Hinterbliebenen hatten eine Dresd ner Deerdigungsgesellschaft mit der Uebersührung der Leiche nacy ihrem Heimatsvrte, Jessen bei Meißen, betraut, und um jeden Irrtum zu vermeiden, der Gesellschaft den Weg, den der Leichenwagen zu nehmen hatte, über Cvs- wig, Weinböhla, Gröbern, genau vvrgeschrieben. Jedoch blieb zu aller Verwunderung der Leichenwagen, der mit der Leiche gegen zwei Uhr nachmittags im Trauerhause eintressen sollte, aus. Ein auf einem Fahrrade entgegen geschickter Lote vermochte keine Spur von den Vermißten zu finden, und auf telephonische Anfrage wurde den Har renden der Bescheid, daß der Wagen gegen neun Uhr früh von Dresden abgefahren sei und demnach längst an Ort und Stelle sein müßte. Nachmittags gegen vier Uhr hielt auf der Zehrener Straße vor dem Gasthause zur Güldenen Aue ein Leichenwagen; dessen Kutscher zog die Pscrde in den Stall, um zu füttern, und begab sich dann mit seinem Begleiter in die Gaststube, um etwas zu essen, weil sie noch keinen Mittag gemacht hatten. Ein anderer Gast las zufällig die Anzeige von dem Tode des Sol daten und im Laufe des Gespräches wurde es dem fiührer des Leichenwagens klar, daß er sich mit der Leiche auf falschem Wege befinde. Sein Begleitschein war im Bureau der Leerdigungsgesellschast versehentlich auf den Ort Jessen ber Lommatzsch ausgestellt und dadurch der fatale Vorfall verursacht worden. Natürlich wurde sofort um gekehrt und nach mehr als vierstündiger Verspätung traf der Leichenwagen endlich zur Beruhigung der Leidtragen den am Trauerhause ein. (Tbl.) Dresden, 11. Februar. Bei einem am 7. ds. Mts abends in das hiesige Garnisonlazarett ausgenommen«« nnd am 8 ds. MtS. daselbst versttorbenen Schützen der 1. Maschinengewehr-Abteilung Nr. 12 ist, wie schon mit geteilt, Genickstarre festgestellt worden. Turch die sofort cingcleitete Untersuchung der übrigen Mannschaften der Abteilung sind noch ein Sergeant und zwei Mann als Bazillenträger festgestellt unff siofort dem Garnisonlazarett zugeführt worden. Vorsichtsmaß regeln gegen ein Weitergreisen der Erkrankung sind vom Schützen-Regiment Nr. 108 getroffen worden. — Tie am 2. November 1907 in Dresden verstorbene firau Antonie verw. Tr. Fehrn,ann geb. Rudolph hat der Stadt Dresden ein Vermächtnis von 20000 Mark mit der Auf lage letztwillig zugewcndet, daß von den Nutzungen die ser Summe eins Freistelle in der Anstalt für epileptische Kinder in Klein-Wachau bei Radeberg begründet werde. Ter Rat hat dieses Vermächtnis unter dem Ausdruck des Tankes gegen die Erblasserin angenommen. — Die Sprengung des siebenten Bogens der Augustusbrücke er folgte heute vormittag 10 Uhr 15 Min. durch die vierte Kompagnie des 1. Pionierbataillons Nr. 12. Tie Pioniere hatten bereits seit voriger Woche mit den Vorbereitungen für das Zerstörungswerk begonnen und 64 Ladungen in den dem Untergange geweihten Bogen eingelegt. Auf dem Brückenbauplatze war eine elektrische Batterie auf gestellt, von der aus Zündschnuren nach dem Bogen führten. Kurz vor r/^ll Uhr erklangen die Signale zur Sperrung der Jnterimsbrttcke, die elektrischen Bahnen hielten und der Personenverkehr stockte auf einige Mi nuten. Ta erscholl ein dumpfer Knall, eine schwarze Rauchwolke erhob sich über dem Bogen, man hörte ein Krachen und Bersten, und der Bogen hob sich einen Augenblick, um dann in sich zusammenzustürzen. Tie Fluten des Stromes schäumten auf und eine Schar Tau ben flog erschreckt von der katholischen Hofkirche aus in die Höhe, dann war alles still; die Sprengung war vor züglich gelungen, ohne nennenswerten Schaden anzurich ten. Nur einige Planken ans der Jnterimsbrücke waren von mehreren zur Seite fliegenden Steinen durchschlagen worden. 88 Dresden, 11. Februar. Hier hat sich jetzt eine „Gesellschaft für Christentum und Wissentchaft" gebildet, die im heftigen Kampfe um di« Weltanschauung, der in unserem Volke entbrannt ist, da« Hauptziel verfolgen will: durch Vorträge, Schriftverbreitung usw. die Erkenntnis zu fördern vom Einklänge zwischen Christentum und einer Wissenschaft. — In Dresden und anderen Teilen deS Landes ist in der letzten Zeit ein angeblicher Burenkämpfer, jetzt Buchhändler, umhergezogen, der sich B. Köllner nennt und verschiedene Orte und Adressen als seine Wohnung angibt. Er besucht besonders Pfarrhäuser und beruft sich ous Empfehlungen durch Geistliche. In Dresden gab er sich al« Angestellter der Verlagsbuchhandlung von Zrcharia« aus, was der Wahrheit nicht entsprach. In der Lausitz hat er Bestellungen entgegengenommen und sich Geld an zahlen lassen. Lieferungen der Bücher sind nicht erfolgt. Da eS nicht ausgeschlossen ist, daß er auch anderwärts sein Mmöver versucht, so sei hiermit zur Vorsicht allen Ange boten auf Anzahlung gegenüber gewarnt. Köllner ist ein Mann von hoher Statur, grauem Vollbart und leidet an Asthma. Dippoldiswalde. Der Dresdner Kantor .vw. Lehmann, einer der ältesten Lehrer Sachsens, ist am 10. Februar in Höckendorf bei Dippoldiswalde beerdigt worden. Wilsdruff. In diesem Jahre wird die Teilstrecke Wilsdruff—Taubenheim der Bahn Wilsdruff—Müßen — Döbeln ausgeführt. Auch der Bahnhof Wilsdruff wird ganz bedeutend vergrößert. Ferner wird von der Stadt ein neues Schulhau« errichtet. 88 Glauchau, 11. Februar. Hier soll im kommen- den Frühjahr mit dem Bau der neuen Kirche im unteren Teile der Stadt, dem Wehrdigt, begonnen werden. Der Bau, der etwa 500 000 Mark kosten soll, wird vom Archi tekten Kandier in Klotzsche auSgeführt. Glauchau. Die sächsischen Fleischerinnungen werden hier im Mai ihren Verbandstag abhalten. Mit der Tagung wird voraussichtlich auch eine Ausstellung ver bunden sein. Zwickau, 12. Februar. Die im Falk-Schacht in Bockwa bei Zwickau verschütteten zwei Bergleute sind nach 16 stündiger Rettungsarbeit gestern vormittag 11 Uhr wieder zu Tage gefördert worden. OelSnitz i. E. Gestern wurde von einem leeren Güterzuge auf dem Bahnübergang beim Elektrizitätswerk ein Geschirr über fahren. Der Wagen ging vollständig in Trümmer. Da« Pferd wurde erfaßt und in den Straßen graben geworfen. Mit Hilfe mehrerer Passanten gelang e«, daß Tier wieder herauSzuziehen. Ein Eisenbahnwagen entgleiste. Der Gefchtrrführer ist erfreulicherweise mit dem Schrecken daoongekommen. Ellefeld. Aufsehen erregt hier die abermalige Verhaftung des kürzlich au« der UntersuchungSbaft ent- lossenen Agenten Cyrister von hier, der wegen Verdacht« der Brandstiftung an mehreren Scheunen verhafte« worden war. Nm Freitag abend brannte nun hier die Möckeische Scheune nieder. Der Verdacht, diese in Brand gesetzt zu haben, richtete sich erneut gegen den Agenten, sodaß er verhaftet wurde. Chemnitz. In einem Hause der St. Prioatstraße wurde die 72 jährige Witwe Klau«, die dort allein ein kleine« Stübchen bewohnte, infolge Rauchvergiftung tot aufgefunden. Die Bedauernswerte hat wahrscheinlich vor dem Schlafengehen noch Feuer im Ofen gehabt, au« dem vermutlich brennende Kohlen herausgefallen sind, die die Diele und die unter dem Ofen lagernden Briketts in Brand gesetzt haben. Oberlungwitz. Im Diemarschen Steinbruche wurde dem 55 Jahre alten Steinbrecher Josef Bertoul von einem herabstürzenden schweren Stein die Hirnschale zer trümmert; der Verletzte starb nach einigen Stunden im Krankenhaus«. — Beim Anstreichen eine« Streichhölzchen« explodierte dem zehnjährigen Knaben Nowack die ganze Schachtel. Hierbei traf die aufschlagende Flamme den Be dauernswerten ins Gesicht und verbrannte ihn schwer.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder