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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190802135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-13
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1908
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««d A«r»rs»r (LldeblM Md AvMtü. «»Sra«m«>vH« FernsprechstAl« «tvsa. Nr. ». fLr die KVrrigl. AmtshcmptmarmsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht mrd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 36. Donnerstag, 13. Februar 1908, avends. 61. Jabrg. La» Mesa« Tageblatt erscheint jeden Ta, abend» mit «n»nahme d« Sonn, und Festtage. BirrtelsahrNch« »ezugSpret« bet Abholung in d« Expedition in Mesa 1 Mart SO Psg., durch unsere Trüg« sret in» Hau» 1 Mark « Psg, bet Abholung am Schalt« der laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg, durch de» Briefträger srS in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatsabonnementS werden angenommen. Auzeigen-Aunahme sür die Numm« de» Ausgabetage« bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer 6 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Boethestraße VS. — Für dir Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Aus -e« Jufauterie-Schietzplstze bei Hatdehäuser werden Scharfschießen ab gehalten: vom 17. bi» 21. Februar 08 täglich ungefähr von 8° vorm. bi» 6° nach«. Die Sperrung dser Schießplätze und deren Gefahrenbereiche wird an jedem Schießtage so bewirkt, daß fie V, Stunde vor Beginn der Schießen durchgeführt ist. Der Wülknitzer Weg ist bet allen Schießen für den Verkehr frei. Die Wege de» Platze» sind bet geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 30. März o. I. Nr. 302 V., abgedruckt in Nr. 75 de» Riesaer Amtsblattes, wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach ZZ 366" bez. 368' des Reichs- strafgesetzbuchS bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSetnwohnern auf dem vorge- schrtebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 11. Februar 1908. 17 o v. Königliche AmtShauptmanuschaft. Die Ltefemng des Bedarf» an Salz (Dürrenberger) und Brauukohlev-WürfelbrikettS (au» den Lauchhammer Werken) für da» Rechnungsjahr 1908 soll öffentlich vergeben werden. Die alle» Nähere ent' haltenden Bedingungen können beim Proviantamt Riesa eingesehen werden. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 13. Februar 1908. / —* Auf der Glbe wird e» nach und nach immer lebendiger. Die Schleppschiffahrt ist auf der sächsischen Stromstrecke und auf der Nnterelbe ausgenommen, während in Aussig wegen de» niedrigen WafferstandeS der Verkehr noch ruht. Den Gröbaer Hafen haben die talwärts be stimmten Kähne zum größten Teile verlassen. Heute trafen hier die ersten Fahrzeuge der neuen Deutschböhmischen ElbschiffahrtS-Akttengesellschaft von Madeburg au» ein. — Eine wichtige Mitteilung machte in der Sitzung der Handelskammer Zittan deren Vorsitzender, Geh. Kom merzienrat Preibisch. Er erklärte, daß in der am 4. Febr. in Dresden stattgefundenen Sitzung de» sächsischen Eisen- bahnrate» bestimmt in Aussicht genommen worden ist, vom 1. Oktober an im inneren sächsischen Eisenbahnverkehr die vierte Wagenklasse auch an Sonn- und Feiertagen einzuführe». — Mußte man auch wünschen, daß diese volkstümliche Forderung schon für den Sommer fahrplan erfüllt werde, in Rücksicht auf sonntägliche Aus flüge, so darf doch mit Genugtuung begrüßt werden, daß sich das Finanzministerium bequemt, den Wünschen deS Landtags noch in diesem Jahre nachzugeben. — Wie uns aus Plauen i. B. gemeldet wird, hat die käsige Handels kammer mitgeteilt, daß in nächster Zeit auf allen deutschen Bahnen die Wiedereinführung der Rückfahr karten mit viertägiger Giltigkeit beoorstehe. Außerdem habe die Generaldirekttou der sächsischen Eisen bahnen in absehbarer Zeit die Wiederaufhebung der Fahrkartensteuer in Aussicht gestellt. —* Der Keplerbund, dem sich, wie gestern mit geteilt, auch der Zwetgverein Riesa de» evangelischen Bun de» angeschloffen, hat sich die Förderung der naturwissen schaftlichen Bildung unserer Volke» zur Hauptaufgabe ge- macht. Er will dem Streben unserer Zeit nach tieferer Erkenntnis auf allen Wissensgebieten und in allen Volk», kreisen entgegenkommen. G» handelt sich nicht um ein Konkurrenzinstitut gegenüber anderen naturwissenschaftlichen Instituten oder gar gegenüber den Fakultäten, sondern der Ertrag der wissenschaftlichen Arbeit soll lediglich in die Allgemeinheit durch Wort und Schrift übergeführt werden. Man will die wissenschaftlichen Ergebnisse dem Volke in gangbarer Münze bringen. Auf dem Boden der Freiheit der Wissenschaft stehend, bekennt sich der Keplerbund zu der Ueberzeugung, daß sich die religiöse Erfahrung, da» philosophische Erkennen und die naturwissenschaftlichen Tatsachen zu einer harmonischen, wahren Weltanschauung vereinigen lassen. In weiten Kreisen der gebildeten Ge sellschaft ist die Gründung diese», Bunde» wie eine er- lösende Tat empfunden worden. Die Mttgltederzahl — der Bund besteht erst seit November 1907 — ist auf weit über 1000 gestiegen, und hohe jährliche Beiträge, sowie nicht unerhebliche Legate stützen die nun beginnende Arbeit. Vortragstätigkeit und Herausgabe naturwissenschaftlicher Zeitfragen sind fürs erst« vorgesehen. Auch eine natur- wissenschaftliche ZeitungSkorrespondenz wird regelmäßig er scheinen. Möge e» dem Keplerbunde gelingen, zur Der- ttefung der Bildung unsere» Volke» und zur Wahrung seiner höheren Güter fruchtbringend zu wirken. — Erledigt ist die Nebenschulstelle zu Seerhausen bei Riesa. Kollator: die oberste Schulöehörde. Außer freier Dienstwohnung im Schulhause und Gartengenuß 1200 M. Grundgehalt, 200 M. widerrufliche pers. Zulage, 220 M. für vier Ueberstunden, 137,50 M. für Unterricht in der Fortbildungsschule und im Turnen, 89 M. für ktrchendienst- WMMMNts ltche Verrichtungen. Einige Erfahrung in der 2 Hastigen Schule dringend erwünscht. Bewerbungen bis zum 23. Februar an den König!. BezirkSschulinfpektor zu Oschatz. — In letzter Zeit hat in der Umgegend von Großen- Hain ein Unbekannter, der sich als Techniker auSgab, Briefmarken zum Kaufe angeboten, die vermutlich von einem Diebstahl herrühren. Bor diesem Unbekannten, der möglicherweise auch in hiesiger Gegend versucht, Brief- marken oder auch Pelzsachen umzusetzen, wird hierdurch gewarnt. Er ist zirka 170 Zentimeter groß, von kräftiger Gestalt, hat blonde» Gesicht und flotten Schnurrbart, trägt dunklen Jackettanzug und weichen Hellen Filzhut. — Die Jägerzettung „St. Hubertus- bringt folgenden Bericht über JagdergebntsseimKöntgreichEach- sen: Nachdem nunmehr auf fast allen Revieren Halali geblasen ist, kann man auch ein Endergebnis über die durchschnittlichen JahreSresultate hier im Königreich Sachsen ziehen. Hoch- und Rehwildjagden standen in ihren Er gebnissen nicht, oder doch nur in einigen weniger pfleglich behandelten Gegenden gegen die Vorjahre zurück. Man möchte sogar sagen, daß in den gut gepflegten Revieren der Abschußetat trotz der schlechten Brunft ein günstiger war. — Hasen versprachen bei der Hühnerjagd mehr, al» sie schließlich hielten. Die Resultate auf fast allen Revieren, die Sandgegenden Nicht ausgenommen, waren recht kläglich, und man greift nicht zu niedrig, wenn man dieselben durch schnittlich mit b/z der normalen Strecken bewertet. — Ka ninchen waren nicht sehr zahlreich vertreten; selbst die Heidegegenden waren nur mäßig besetzt. Die Kaninchen waren aber alle gut bet Wildbret, geringe Exemplare wur den nur sehr vereinzelt angetroffen. — Fasanen ergaben im allgemeinen auch nur mäßige Resultate. Nur, einzelne bevorzugte Reviere in der Riesa-Lommatzscher Gegend wiesen ziemlich gute Strecken auf. — Rebhühner waren allgemein sehr schlecht ausgekommen. In den bekannten Revieren ist kaum V« de» sonstigen Abschüsse» erreicht wor den. — Die Wildentenjagden auf den Teichen der Großen hainer und Moritzburger Gegend befriedigten allgemein. — Wildgänse und Gänsesäger werden in diesem Winter viel- fach angetroffen. — Auch der nordische Tannenhäher war ein häufiger Gast in unseren Wäldern; Seidenschwänze wurden zweimal beobachtet. — Auffallend waren diese« Jahr die hohen Strecken an Raubzeug. Auf fast allen Holzjagden wurden ein oder einige Füchse erlegt. < Daß die im öffentlichen Interesse erlassene Ver- Vrknung, nach der die Sparkassen einen erheblichen Teil ih«s Vermögens in münbel sicheren (vor allem Staats-) Papieren anlegen müssen, für die Sparkassen von gvoßent Nachteil sein kann, zeigt der Jahresabschluß der Sparkasse zu Schönefeld bei Leipzig, eines guten In stituts, dessen Vermögensübersicht mit fast genau 16 Mil lionen Marl bialanciert. Tiefe Sparkasse hat an ihren mündelsicheren Papieren im Jahre 1907 einen Kürsver lust von 80513,30 Mark erlitten, der den erhielten Rein gewinn aus dem Geschäftsbetriebe (86 404,84 Mark) bis auf einen Rest von noch nicht 6 Mille aufgezehrt hat. , Ein Grundstücksbesitzer in einer Landgc- meinde hatte zugegeben, daß bei seiner Heranziehung zu Len Gemeindeanlagen sein Einkommen richtig ge schätzt morden sei. Er verlangte jedoch einen entsprechen den Abzug, indem er geltend machte, der im Haushalt plane eingestellte Aufwand sür die Verzinsung und Tilg ung mehrerer zu Beschleusungszwecken aufgenvmmenen Tarlehne könne ihm gegenüber nicht als Gemeindeauf- wanb angesehen werden, weil er seinen Anteil von die sem Aufwande bei der schon vor Jahren erfolgten Be ¬ aus da» Riesaer Tageblatt — S laufende Nummern 15 Pf. — nur bet Abholung in der Geschäftsstelle Gorthestraße 59. Einzel-Nummer 10 Pf. zahlung aller ihn betreffenden Schleusenbaukosten bereits entrichtet habe. Tas Oberverwaltungsgericht hat über diesen Anspruch mündlich verhandelt, ist aber zu einer abweisenden Entscheidung gelangt. Ter Gerichtshof geht davon aus, daß die erhobenen Ausstellungen sachlich nicht gegen die erfolgt« Veranlagung, sondern gegen den Haus haltplan gerichtet seien. Einwendungen gegen den letz teren könnten aber mit Rechtsmitteln, die nur die Ver anlagung beträfen, nicht verfolgt werden, weil sie außer halb des steuerrechtlichen Gebiets lägen. Mit einer ge regelten Finanzverwaltung in Staat und Gemeinde würde es unvereinbar sein, wenn jeder 'Steuerzahler durch Be mängelung deS ihm abgeforderten Abgabenbetrages die früher gefaßten Beschlüsse über die Bedürfnisse des Ganzen und deren Deckung in Frage stellen könnte. (Dr. I.) .—! In der Fastenzeit spielen die Pfannkuchen eine wichtige Rolle und sind ein beliebtes Gebäck. Uebev ihre Entstehung gibt es verschiedene Lesarten. In diesem Jahre kann er fogar ein Jubiläum begehen. Nach Auf zeichnungen eines Fachmannes entstand er in der Hofküchtz Friedrichs des Großen 1758. Ein Zuckerbäcker war ge waltsam zu den Kanonieren „gepreßt" worden. Sein Körperbau erwies sich aber als untauglich. Ter unter nehmende Bursche wollte nun Mchengehilfe beim Mund koch werden. Ter König rief zwar: „dazu ist der Kerl auch nicht capable, wenn er nicht einmal mit einer Gra nate und Kanonenkugel umzugehen versteht," aber der Aspirant hatte gute Fürsprache, und so wurde ihm wenig stens ein Versuch gestattet. Er sollte ein Pvobegericht Her stellen. Ta rührte der pfiffige Bursche nach eigenem Re zepte ein delikates Gebäck zurecht, „die Pfannenkugel", zum Beweise, daß er mit gefüllten Kugeln doch Bescheid wisse. Ter Pfannkuchen wurde seitdem alljährlich um die Fastenzeit ein ständige» Gericht bei Hvfe, wie endlich auch in ganz Deutschland. —' Der 14. Februar trägt den Namen „Valentins- tag- seit langen Zetten. Ursprünglich soll die Sitte, an dem genannten Tag sich durch daS Lo» einer Dame für da» ganze Jahr al» Ritter zu verpflichten, au» England gekommen sein. Jedenfalls finden wir Andeutungen schon bei Shakespeare. Manche leiten den Ursprung von der Tochter Heinrich» IV. her, die sich bei Turin ein Schloß bauen ließ und ihm ihren Namen „Valentine- gab. Bet der festlichen Einweihung am 14, Februar hatte sie sür ihre Damen eine Ueberraschung, eine Lose-Ziehung, ange- geordnet, die den Fräuleins ihre Ritter bestimmte, mit der Verpflichtung, daß jene das ganze Jahr im Dienste der Damen bleiben mußten. Auf dem Land herrscht in be stimmten Gegenden noch heute die Ueberzeugung bet den Mädchen, daß der ihnen am BalentinStage zuerst begegnende Bursche „ihr Valentin-, d. h. später ihr Ehemann werde. Natürlich wissen die Liebenden sehr häufig genug, dem Zufall nachzuhelfen, sodaß jeder „Valentin- auch seine „Valentine- trifft. In England wird die ValentinSsitte gern zu anonymen Liebeserklärungen benutzt. Zärtliche Briefe, von Blumen oder Süßigkeiten begleitet, zeigen ein von einem Pfeil durchbohrte» Herz und tragen allerlei VerSchen, z. B.: Wenn du mein bist, Dein ich bin Al» dein lieber Valentin. * Grödel, 12. Februar. Heute früh, da e» noch dunkelte, stürzte ein mit Mehl beladener Wagen um und begrub ein Pferd unter sich. Hilfsbereite Leute waren sofort zur Stelle, den Wagen wieder zu heben, doch konnte da» WchnckWUkts.
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