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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190802183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-18
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1908
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Messer W Tageblatt ««d A«r»rg»v (Llbtblatt Mld AyrigtH. rckgramvEdress« v«nfp«!dsirlle ,r«».rlatt-.«tssa. Nr. 20. für die Sönigl» AmtShcmpLmannschast Großenhain, das König!» Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. LV. Dienstag, 18. Aevrimr 1S08, aveuds. «1. Jatzrg. Da» «tesaer Tageblatt «scheint jrb« Ta, abend» mit «»»nähme da Sonn, und Festtag«, «ierteljklhrlicyer Be^i,»prrt» bet Abholung in da «xprdttton in Mela 1 Mart SO Psg., durch untere Trüger srtt in» Han» 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Schalt« da katsrrl. Postanstalten I Mark VS Psg., durch den Briefträger tret in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzeigen-Bimahme für die Numma de» Ausgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Voethestratze VS. — Für die Redaktion veranttvortltch: Hermann Schmidt in Riesa. Freiing, >e« S1. F«bru«r 1S08, vor«. 1« Uhr kommen tm Auktionslokal hier 88 Flaschen Wein, 1 EiSschrank, vtlder, 1 Regulator, 1 vüssetschrank, 1 großer Küchentisch, 1 Spiegel u. a. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 15. Februar 1S08. Der Serichttvollzteher des -öuigl. Antt-gertchtt. M M BS ov B 4» für tza» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir un« bi» spätesten» SS HA K T S A S.HH vormittag» V Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. Februar 1908. —* Man schreibt un»: Noch einmal: Durch welchen sächsischen Reichstagsabgeordneten ist das klerikale Organ Sachsens in den Besitz «ine» vertraulichen Briefe» von Kirchenrat v. Meyer gekommen? Wir wiesen neulich darauf hin, daß «in vertraulicher Brief, den Kirchenrat v. Meyer in Sachen de» VeretnSgesetzeS an 16 sächsische MichStagSabgeordnete geschrieben, teilweise wörtlich im klerikalen Organe Sachsen», der Sächs. Volkszeitung» abge druckt worden ist. Dabei erwähnten wir da» Gerücht, der Abgeordnete Zimmermann werde mit dieser Briefübergab« in Verbindung gebracht. Der Abgeordnete Zimmermann weist jene» Gerücht al» völlig unberechtigt zurück. So be dauerlich eS einerseits ist, daß er da» Opfer eine- falschen Gerüchtes geworden, um so erfreulicher ist e» andererseits, daß er zur Sächs. Volkszeitung kein« Beziehungen hat. — Wer hat dieser den vertraulichen Brief v. MeyerS auS- geliefert? Dieses Rätsel harrt noch der Lösung. —* Zwei blinde Künstler, die Herren W. Blank und H. Meyer au» Leipzig, beabsichtigen am 26. Februar hier im SesellschaftShauS ein Konzert zu geben. Nach einem kürzlich in Torgau abgehaltenen Konzert wurden die Lei- stungen der Genannten, wie aus dem uns vorgelegten .Kreisblatt- ersichtlich, recht gut beurteilt. ES heißt darin, daß die beiden blinden Künstler in ihren Darbietungen die Erwartungen in hohem Maße übertroffen haben. —88 In Lehrer- und Elternkretsen wird e» lebhafte Genugtuung Hervorrufen, daß da» König!. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterricht» im Einverständnis mit dem «vangeltsch-lutherischen LandeSkonsistorium di« Einführung eines biblischen Lesebuch«» an Stelle der ganzen Bibel unter Beibehaltung de» Neuen Testamentes und der Psalmen in den für die vier letzten Schuljahre bestimmten Klaffen genehmigt hat. Damit wird endlich ein Wunsch erfüllt, der schon längst im In- tereffe religiöser Erziehung der Kinder ausgesprochen wor den ist und nicht, wie man oft vermutet und verdächtigt hat, von Feinden der Kirche, von Verächtern der Bibel, sondern von treuen Kinderfreundin, welche« eS besonders am Herzen lag, der Jugend die reichen Schätze der Wahr heit und der Leben», welche in der Bibel enthalten sind, zum bleibenden Gewinn darzubieten. Gerade in Sachsen hat man schon während der ganzen vorigen Jahrhundert» darauf hingearbettet, daß den Kindern für die Schulzeit nicht mehr die ganze Bibel, sondern ein BtbelauSzug in die Hand gegeben werde. 1824 erschien da» Werk von Engel, Direktor in Plauen, 1830 da» von Kritz, Diakonu» in Leipzig; tm Jahr« 1853 wurde von Leipzig au» an da» sächsische Ministerium die Bitte um Einführung einer Schulbibel gerichtet, dieselbe war ohne Erfolg; nicht ganz so eine Verhandlung der zweiten Ständekammer tm Jahre 1868. Scho« damal» äußerte sich da» LandeSkonsistorium, um sein Gutachten angegangen, dahin: .Die göttliche Würde und Autorität der Schrift wird nicht angetastet, wenn naturwüchsige Ausdrücke über gewisse Dinge den Kindern vorenthalten werden, ferner erscheine e» auch nicht kirchlich unzulässig, wenn besorgte Erzieher Bibel- auSzüge wünschten.- Etwa fünf Jahre später erschien die Schulbibel von Dr. theol. Hofmann, welcher betont, „der Pädagogik erwächst die Aufgabe, eine Bearbeitung der Bibel zu liefern, welche nicht» vom eigensten Wesen der Schrift nach Inhalt wie «ach Form preiSgibt und doch zugleich den Bedingungen eine» Schulbuche» entspricht.* Obwohl schon «in bedeutsame» Werk, ist e» doch in den letzten Jahrzehnten von drei anderen übertroffen, welche nach dem Grundsätze gearbeitet sind: „Die Gchulbtbel darf keine eigenen Zutaten enthafte», sondern nur die Bibel selbst mit bloßer vurschetdung gewisser Stücke aü» päda gogischen und methodischen Gründen.* Diesem Grundsätze entsprechen di« drei BibelauSzüge, welche ganz unabhängig von einander ziemlich zu gleicher Zeit erschienen sind: 1. Die Glarner Familienbtbel; 2. DaS biblische Lesebuch von Völker und Strack, welche» nach mehrfachen Ueber- arbettungen seit 1823 für ganz Preußen als Schulbuch überall da, wo e» begehrt wird, genehmigt worden ist; 3. die Bremer Schulbtbel, an welcher 48 Männer der Kirche und Schule mit gearbeitet haben. Da« an zweiter Stelle genannte Buch ist nunmehr auch für sämtliche säch- fischen eoangelisch-lutherischen Schulen zur Einführung ge- nehmigt worden, für welchen Entschluß den obersten Be- Hörden Anerkennung gebührt. —* Der Stenographenverband Stolze- Schrey hat an da» sächsische Ministerium de» Kultu» und de» öffentlichen Unterricht» da» Ersuchen gerichtet, „für stenographischen Unterricht an den höheren Lehranstalten de» Königreiche» neben dem gabelSbergerschen Systeme daS stenographische EinigungLsystem Stolze-Gchrey zuzulaflen, und, wenn sich nach vergleichender Beobachtung der Lehr erfolge die Ueberlegenheit de- Systeme» Ttolze-Schrey her- auSstellt, da» gabelSbergersche System durch diese» zu er setzen. Zur Begründung wird angeführt, daß seit der Ver ordnung vom 7. März 1873, durch die die gabelSbergersche Redezetchenkunst al» wahlfreier Lehrgegenstand an den Gymnasien, Realgymnasien und Lehrerseminaren des König, reiche» etngeführt wurde, die stenographische Entwicklung nicht sttllgestanden hat. In der Eingabe wird weiter be tont, daß e» den Verfassern der Eingabe fernliegt, die seit Jahrzehnten erwiesene hohe Leistungsfähigkeit der gabel»- bergrrschen Schrift auch nur tm mindesten anzuzwetfeln. Wa« sie für Stolzr-Schrey in Anspruch nehmen, ist ledig- lich, daß mit dieser Kurzschrift die gleiche, nun auch bereit» eia Jahrzehnt hindurch an den verschiedensten Stellen be- kündete Leistungsfähigkeit bet einem weitaus geringeren Aufwande von Zett und Arbeit zu erzielen ist. ES wird ferner anerkannt, daß Gabelsberger heute noch in Gesamt- deutschlaud da» Nebergewicht besitzt. Aber e» hält diese« nur durch die staatliche Förderung in Bayern, Sachsen und einigen kleineren Staaten aufrecht, und Stolzr-Schrey, daS einer solchen Förderung entbehrt und nur in zwei Ländern neben Gabelsberger zum Schulunterricht zugelassen worden ist, hat nach der letzten abgeschlossenen Zählung für die Zett vom 1. Juli 1905 bis 30. Juni 1906 in der Zahl der in Deutschland Unterrichteten Gabelsberger nahezu er- reicht. Da bei gleicher Leistungsfähigkeit von Stolze-Schrey die Lehrzeit um «in Beträchtliche» geringer ist, läßt sich eine sorgsam« Prüfung der Frage nicht länger umgehen, ob man der Schuljugend, deren Ueberbürdung so viel beklagt wird, «inen größeren Arbeitsaufwand zumuten darf, als er tm Hinblick auf den gewollten Zweck unbedingt erforderlich ist*. — Auf Ersuchen der KreiShauptmannschast Dresden veranstaltete die Handelskammer Dresden eine Umfrage bei den Banken deS Bezirks über die Entwickelung de» Scheckverkehr» im Jahre 1907. Dabei ergab sich, daß bet den 8 Banken, die Auskunft erteilten, die Zahl der Tcheckkonten vom 1. Januar 1907 bi» zum 31. Dezember 1907 gestiegen ist von 426 auf 522. DaS Gesamtguthaben dieser Konten betrug (bei 7 Banken) am 1. Januar 1907 8611615 M., am 31. Dezember 1907 9914 996 M. Der größte Jahresumsatz eine» Scheckkontos betrug 210 Millionen Mark, der kleinste 30 M. Diese Zusammenstellung, für die leider gerade einige der größten Banken die SuLkunftSerteilung ablehnten, zeigt, daß die Bemühungen zur Ausbreitung des Scheckverkehr» doch nicht ohne Erfolg waren. — Der Sächsische Schtfferveretn hält am nächsten Sonnabend, den 22. Februar vormittag« 11 Uhr tm Weißen Saal« von Helbig» Etablissement in Dresden seine 63. ordentliche Hauptversammlung ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. die Erledigung deS Jahresberichte» und der JahreSrechnung für 1907, ferner die Ehrung von fünf langjährigen Mitgliedern, Neuwahlen, Besprechungen über Fahrwafleroerhältnifle auf der Elbe, über Schiffer schulen usw. — Der Verein sächsischer G em etndebeamten will ein« Bittschrift wegen Anrechnung der Militärdienst jahre für die schon pensionierten Gcmeindebeamten an die Königliche Regierung und an die Ständeoersammlung zur Absendung bringen. — Di« Zahl der au» Amerika heimkehrender Rück- Wanderer ist jetzt sehr groß. In der Nacht zum Mon- tag ging wieder «in Sonderzug von Leipzig nach Dresden mit etwa 450 Rückwanderern hier durch und Montag vormittag passierte ein solcher Zug wieder den Bahnhof Röderau. Di« Züge gingen nach Dresden, von wo sie alsbald nach Telsche» weitergeleitet wurden. —* Die Schneeglöckchen, die ersten Verkünder de» nabenden Frühling», blühen hier bereits in mehreren Gärten. Wenn sie ihr weiß-grünes Köpfchen aus dem Erdreich erheben, dann ist daS Ende deS Minters nicht mehr fern, daS ist die frohe Gewißheit, die uns das Schnee- glöckchen bringt. — Ende dieses Monats kommt wieder die Zeit heran, wo der Enckesche Komet nach 3^/, Jahren wieder in die größte Erdnähe gelangt und sichtbar wird. Mit un bewaffnetem Auge kaum sichtbar, zeigt er sich gewöhnlich als eine Nebelkugel mit undeutlichem Kern von schwanken- dem Durchmesser und einem seitwärts gerichteten Schweif. Er wird im Sternbilde der Fische in der Nähe der Bahn de» Saturn und MarS etwa vom 25. Februar ab sicht bar sein. — Sin China- und Afrtkakriegertag wird voraussichtlich Anfang August d. I. in Chemnitz statt- findeu. —i Leit Jahren wird in allen Zeitungen Vor dem bekannten Schwindel der sog. spanischen „Schatz gräber" gewarnt, und man sollte meinen, es könnt: niemand mehr ans den plumpen Betrug hineinfallen. Tah dem aber nicht slol ist, hat sich erst kürzlich gezeigt. Erhält da — schreibt das Chemnitzer Tageblatt -- ei» Einwohner eines Ortes in der Nähe von Chemnitz einen jener bekannten Briefe, in denen der Empfänger gebeten wird, bei der Herbeischaffung eines großen Schatzes (ge wöhnlich ist eS eine in einem Koffer verborgene angeb liche Kriegskässe) mitzuwirken. Dem Briefempfänger wer den goldene Berge versprochen. In Wirklichkeit ist es aber natürlich auf seinen eigenen Geldbeutel abgesehen; denn derjenige, der auf den Köder anbeißt, wird vor allem er sucht, zur Herbeischaffung des Koffers mit dem wert vollen Inhalte eine größere Summe Geldes flüssig zu machen. Einen Brief mit solch verbockendem Anerbieten erhielt auch jener Einwohner. Er zog nun einen Be kannten ins Vertrauen, und beide beschlossen, um die in Aussicht gestellten Reichtümer mit umso größerer Sicherheit einheimsen zu können, selbst nach Madrid zu fahren. Ter eine der beiden unternehmenden Reisenden, der zuvor in einem Chemnitzer Geschäfte tätig war, hielt es garnicht für nötig, sich Urlaub zu erbitten, denn wenn man nur erst im Besitze jenes Schatzes ist, dann istS mit dem Arbeiten ja ohnehin Schluß. Welche Luftschlösser mögen die beiden Schatzgräber aufgcbaut haben, als sie nach dem sonnigen Süden im Blitzzug — die Sache mußte ja mit möglichster Beschleunigung betrieben werden — dampften. In Madrid sielen aber all diese schönen Lust schlösser in nichts zusammen. Tie beiden hoffnungsreichen Reisenden mußten die betrübende Erfahrung machen, daß die ganze Schatzgeschichte eitel Schwindel sei. Glücklicher weise hatten die beiden —> wie sie wenigstens versichern —1 den Schatzschwindlern noch k^tn Geld anvertraut. Um Anzeige« aller ArtmteiWeste beste Verbreitung.
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