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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190802268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-26
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1908
- Autor
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Mesaer W Tageblatt und Anzeiger Meblatt md AuMger). »»gummGdwfstr Femfprechstello .Tagsblatt-. «ivsa. Nr. SO. für die König!. Amtshauptmamrschast Großenhain, das König!. Amtsgericht And den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 47. Mittwoch, SS. Februar 1SV8, aveuds. 61. Jabrg. Da» Rielaa Tageblatt «schrtttt jede» Tag abend« mtt Au-nahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Mart V0 Pjg., durch unsere Träger stet in» Hau» 1 Mart SS Psg, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch. den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzeigen-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa. " - ' --- ' .."-7^:—— SS—» Al» Beiträge der Besitzer do« Pferde« «ad Riader« -ur Deckung der tm Jahre 1907 bestrittenen Berläge a) an viehse«che«evtschSdigaagea (Verordnung vom 4. März 1881, Ges.- u. D..VI. E. 13 fg.) d) an Entschädigungen für aichtgewer-liche Schlachtungen iGesetz vom ^98 Ausführungsverordnung vom 2. November 1906, 24. April 1906 Ges.- u. B.-Bl. S. 74 bez. 364 fg.) sind nach Maßgabe der Viehaufzetchnung vom 2. Dezember 1907 zu leisten für jedes tm Prioatbesitz befindliche Pferd ' zu«) 3 M. 26 Pf., Rind unter 3 Monaten et nschl. der Kälber unter 6 Wochen zu a) — M. 23 Pf., Rind von drei Monäten und darüber zu a) — M. 23 Pf., zu b) 1 M. 26 Pf., zus. 1 M. 49 Pf., sowie für jedes im Reichs- oder Staatsbesitz befindliche Rind von drei Monaten und darüber zu d) 1 M. 26 Pf. Die zur Etnhebung dieser Beiträge berufenen Polizeibehörden (Ltadträte, Bürger, meister, Gemeindeoorstände) werden angewiesen, auf Grund der von den Kreis- oder SnttShauptmannschaften an sie zurückgelangten Verzeichnisse die oben ausgeschriebenen Beiträge von den Biehbesitzern unverzüglich einzuheben und bis spätesten» den 1. April 1908 unter Beischluß der Verzeichnisse an die Kreis- und Amtshauptmannschaften abzuliefern. Die Kreis- und AmtShauptmannschaften haben die vereinnahmten Beiträge für das BiehseuchenentschädigungS-Konto tn der gewöhnlichen Weise der Ministerialkasse zu zurechnen, die Beiträge für die Schlachtviehversicherung jedoch bis Ende April dsS. IS. an die Kasse der Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung abzuliefern. Dresden, am 22. Februar 1908. Miuisterium des J««er«. GS ist wahrzunehmen gewesen, daß trotz des Verbotes in ß 56 Ziffer 10 der Reichs-Gewerbe »Ordnung Bäume und insbesondere Obstbäume im Umherziehen feilge- boten werden. Die OrtSpoltzeibehörden werden daher hierdurch besonders auf die Be achtung der obengedachten Bestimmungen aufmerksam gemacht, wie die Obstzüchter in ihrem eigenen Interesse vor dem Ankauf derart feilgebotener Obstbäume gewarnt'werden. Großenhain, am 19. Februar 1908. 468 ' Königliche Amtshanptmaunschaft. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 26. Februar 1908. 7—* Bei der heute vvn vormittags 10 bis nachmit tags 3 Uhr hier im Ratskeller stattgefundenen Wahl eines Mitgliedes zum Landeskulturrate wurden fünf Stimmen abgegeben, die auf Herrn Rittergutsbesitzer Svchße-Merfchwitz lauteten. Wie hierbei, so wurden auch bei der gleichzeitig stattgefundenen Wahl zweier Mit glieder und zweier Ersatzmänner zur Genvssenschaftsver- sammlung der land- und forstwirtschaftlichen Kerufsge- nvssenschaft die vom Bund der Landwirte vorgeschlagenen Kandidaten gewählt. Zur Wahl zur Genvssenschastsver- lung wurden ebenfalls fünf Stimmzettel abgegeben, die auf dis Namen Lämpe-Zschieschen, Fleischer-Kleinwolms- dorf, Täweritz-Prausitz und Richter-Radeburg lauteten. —* In vorliegender Nummer ergeht eine Bekannt machung der Königlichen Amtshauptmannschaft, nach welcher die Ortspolizeibehörden auf die Beachtung der Bestimmung in 8 56 Ziffer 10 der Reichs. Gewerbe-Ordnung hingewiesen werden, nach welcher der Handel mit Bäumen aller Art usw. im Umherziehen verboten ist. —* In der gegenwärtigen Hochsaison der fastnacht- e lichen Vereinsvergnügen sind die jeweiligen Herren Vorstandsmitglieder zumeist mit vielem Eifer und Geschick bestrebt, den Mitgliedern und Gästen originelle Festfreuden zu bereiten. Ein Ausflug nach dem Dollarlands, ein Se- sindeball u. a. mehr wurden von unseren Vereinen Heuer geboten und haben beifälligste Anerkennung seitens der Teilnehmer gefunden. Nicht mindere» Lob wird wohl auch die fidel.gemütliche BauernkirmeS finden, die gestern die Alt- Gemeinde „Amphion- im reich geschmückten Saale des Hotel Höpsner bereitet hatte. Außerordentlich zahlreich waren in bunten Trachten aller Art fröhliche Festgäste er. schienen, so zahlreich, daß der geräumige Saal sich fast als zu klein erwies die Menge unterzubringen und dabei den nötigen Platz zu schaffen, um Terpsichore« den üblichen reichen Tribut zu zollen. Die KirmeSgäste wurden nun auch mitKaffee und Kuchen von den Festgebern in kirmeS- üblicher Weise geatzt, doch erwiesen sie sich insofern nur allzusehr auf der Höhe der Zeit stehend, weil reichlich Zahlung geleistet werden mußte und Trinkgelder nicht ver- boten waren. Verschiedene Vorträge, Solotänze rc. gaben rege Unterhaltung und ein gediegener Reigen der „wohl habenderen Bauern- und der drallen schmucken „Bäuerinnen" fand reichen Beifall. Ein Tabentempel zeigte in verlocken der Weise die Objekte, die in einer aufgelegten Lotterie gewonnen werden konnten — oder auch nicht. — In stetem Wechsel wogte die bunte Menge auf dem „Dorfplatz" und drehte sich lustig tm Kreise bi» an die Morgenstunden des neuen Tages. Jedenfalls hat der „Amphion" wieder die Genugtuung, seinen Mitgliedern und Gästen abermals ein schönes Fest geboten zu haben. —* Morgen abend von 8 Uhr ab findet im Hotel „GesellschaftShauS" ein kirchlicher Famtltenabend für die Garnison-Gemeinde, besonder» für die Unteroffiziere, Beamten und deren Familien mit Borträgen, Lichtbildern und musikalischen Darbietungen statt. DaS hierfür aufgestellte Programm ist äußerst reichhaltig; es werden Musikstücke, Gesänge und, wie schon au» den kirch lichen Nachrichten zu ersehen gewesen, interessante Vorträge geboten. — AuS den soeben veröffentlichten Personalver. änderungen in der Armee sei mttgeteilt, daß Herr o. Kommerstädt, Rittmeisterz. D., unter Fartgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubnis zum fer. neren Tragen der Uniform des 1. Ulan.-RsgtS. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", der Abschied bewilligt wurde. —Ll. Wegen Mißhandlung, Beleidigung und vorschrifts widriger Behandlung Untergebener hatte sich der Unter offizier Bruno Arthur Albrecht vom 22. Pionierbataillon in Riesa vor dem Chemnitzer Kriegsgericht zu verantworten. Der Angeklagte wurde 1903 Soldat, war von 1904 bis 1907 bei der Echutztruppe und hat sich bis Ende 1907 gut geführt; nur eine gering« Disziplinarstrafe hat er bis- her verbüßt. In der Syloesternacht schlug er einen Pionier G. von der 1. Kompagnie, weil dieser ihn nicht vorschrifts mäßig gegrüßt hatte, mit der Faust tn den Rücken und als S., von A. nach dem Namen befragt, nicht sofort ont- wartete, riß er dem Pionier dar Seitengewehr heraus und stieß ihn dabei an daS Schienbein und beschimpfte ihn dabei in roher Weise. Einen Stoß mit dem Knie in den Rücken versetzte A. auch dem Pionier K. gelegentlich einer Uebersetzung in der Ruderfähre über die Elbe; auch in diesem Falle beschimpfte A. den Untergebenen. Da er leugnete, waren 10 Zeugen aufgeboten. Durch die Be weisaufnahme wurde die Anklage in allen Punkten gestützt. DaS Gericht erachtete aber minderschwere Fälle als vor liegend, da die Soldaten selbst angsben, daß sie nur ge ringe Schmerzen gehabt haben. DaS Urteil lautete auf drei Wochen Mittelarrest. — Se. Majestät der König hat beschlossen, die Ur kunde über die Stiftung der Carola-Medaille vom 17. September 1892 dahin abzuändern, daß die Verleihung der Carola-Medaille in Zukunft auf Vor schlag einer vom König und seinen Nachfolgern an der Krone jeweilig nach freiem Ermessen zu bestimmenden und dem Ministerium des Innern namhaft zu machenden Dame des Königlichen Hauses zu erfolgen hat. Zugleich hat der König in deckbarer Erinnerung an die aufopfernde und segensreiche Tätigkeit Ihrer Majestät der hochseligen Königtn-Witwe Carola auf dem Gebiete hilfreicher Nächsten liebe beschlossen, zu bestimmen, daß zu mehrerem Gedächt nisse an diese unvergleichliche, für die Linderung und Be hebung der Not der Lermsten des Lande» unermüdlich tätige Fürstin, der Begründerin und ersten Protektorin de» Albert-Vereins die Vorschläge zur Verleihung der Carola-Medaille dem König auch in Zukunft in der Regel für den 5. August, den Geburtstag Ihrer Majestät der Königin - Witwe Carola, zur Entschließung zu unter breiten sind. — In landwirtschaftlichen Blättern ist zu lesen: „Nach einer Mitteilung der Landwirrschaftskammer für die Provinz Pommern im „Landw. Wochenblatt für Pommern" ist zurzeit da» Angebot von galizischen Arbei tern reichlich und reisen viele Arbeiter ohne weitere» nach Deutschland, um sich Arbeit zu suchen. Infolgedessen dürfte voraussichtlich Galizien schon Ende März oder An fang April sämtliche verfügbare Wanderarbeiter abgegeben haben, sodaß später solche nur noch mit großen Beschaffung«- kosten bet vielleicht höheren Löhnen zu erhalten sein werden. Frühzeitige Bestellung und Abnahme der Leute wird daher dringend empfohlen." — AuS dieser Notiz geht hervor, daß noch fortgesetzt ausländische Arbeiter nach Deutschland kommen und Verdienst finden, während die einheimischen Arbeiter NrbeitSlosen-Versammlungen veranstalten. DaS ist ein Zustand, so bemerkt daS „Meißner Tagebl." dazu, der vom nationalen Standpunkte aus nur zu beklagen ist. Daß die ausländischen Arbeiter kein Gewinn für Deutsch- land sind, ist erst dieser Tage wieder in der Zweiten sächsischen Kammer bei der Besprechung de» Kapitels Gendarmerie hervorgehoben worden. Es ist eine verdienst- liche volkswirtschaftliche Aufgabe, für das Land die erfor derlichen Arbeitskräfte aus der deutschen Bevölkerung zu rückzugewinnen und damit die Einwanderung kulturell niedrig stehend er Ausländer überflüssig zu machen. Der weitere Ausbau der Arbeitsnachweise dürfte hierzu das ge eignetste Mittel sein. Daß die Arbeit auf dem Lande mancher schlechtbezahlten Fabrikarbeit vorzuziehen ist, steht wohl außer Zweifel, und ebenso ist e» leider Tatsache, daß vielfach nur eingebildete Genüsse der Stadt zur Entblößung deS Landes von Arbeitskräften beitragen. — AuS der Spezialberatung über daS Nordostbahnprojekt in der Zweiten sächsischen Kam mer sei noch folgendes dem gestrigen Bericht: nachgetragen: Ministerialdirektor Geh. Rat v. Seydewitz: Zu der Frage der Nordoftbahn erscheint in nächster Zeit eine eingehende Denkschrift. Vielleicht wartet man mit einer Debatte bis zum Erscheinen dieser Schrift. Abg. Knobloch lFreikons.): ES scheint, daß die Regierung dem Projekt der Nordoftbahn nicht mehr günstig gegenübersteht. Ich kenne zwar ihre G ünde nicht, aber, um ein geflügeltes Wort zu gebrauchen, ich mißbillige sie. Die Forderung nach unentgeltlicher Dar bietung des Areals ist etwas stark. UeSrigenS ist die Nordoftbahn keine Nebenbahn, sondern eine normalspurige Bahn. Abg. Kockel (Kons.) bittet die Regierung, daS Projekt der Nordoftbahn energischer in Angriff zu nehmen. Abg. Hartmann (Natl.): Dem Herrn Finanzministrr möchte ich erwidern, daß die Kammer keineswegs den not leidenden Bahnen daS Wort redet. Bedauerlich ist eS, daß die Nordoftbahn mtt ganzen anderthalb Zeilen im vor liegenden Dekret abgetan wird. DaS hat sie doch wohl nicht verdient. So unwichtig ist sie nicht. Wir wollen auch sparen. Aber an diesem Platze wäre daS verkehrt. Die Bahn würde den Verkehr von Görlitz—Dresden ent lasten. Man muß bei den Bahnbauten immer bedenken, daß Sachsen die dichteste Bevölkerung hat. Finanzmiuister Dr. v. Rüger: Die Regierung hat sich eine Veröffentlich, ung über die Nordoftbahn vorbehalten, sie lehnt es aber ab, jetzt darüber Auskunft zu geben. Die dichtere Bevöl. kerung, von der der Herr Vorredner sprach, ist nicht allein maßgebend für ein ausgedehnte» Bahnnetz. Abg. TrSber (Kons.) bittet die Regierung, sich wohlwollend zum Projekt Anzeige« aller Art mteiWeste beste Lerbreiillyg.
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