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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190803131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-13
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1908
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NS Wsssersilluöe Mü Riesa Dre«. den 4-182 4-124 Par dubitz 4-w 4-176 4-U8 4-170 4-130 4-137 Mel, N» Leit- «u»> mrri» sia - 2 4- 63 4- S 4-108 Elbe werter Wohnungen in Burgstädt läßt demnächst dep Neu- mung zu den Ausbrüchen des KrcthinismuL kundgibt, bau von weiteren drei Miethäuscrn vornehmen, die zu- gewinnt das blöde und zugleich brutale Geschwätz des TldckbruderS der Mugdanesen Bedeutung. Me wett übri gens der K'rethintSmus auch auf der linken Bkocksette Schule gemacht, bewies Siegfried Heckfcher, der Bllockjüngling, der nach Krcth auf die Bühne stolperte, den Rest des Krethscheu Wasserglases auSlecrte und unter verständnis innigem BeifallSgcheul der Maltzangtlde ein paar Un flätigkeiten gegen Stadthagen ausstieß. In persönliche« Bemerkungen wuschen die Genossen Heine und Stadt hagen den diversen Bbockbrüdern die schmutzigen Köpfe. Taß der Block Schluß machte, nachdem die Kreil) und Heckscher ihren geistigen Unrat abgeladen haben, gehört fv zum Wesen des ncuhottentottischen Parlamentarismus« wie die lachhaften Unbequemlichkeiten und groben Partei lichkeiten, die sich der Hottentotienhans auf dem Präsi- dentenstuhl, alias Herr Johannes Kämpf, wieder einmal in ungezählter Masse zuschulden klommen ließ." — Die Stadt Königsberg, in der die „Volkszeitung" erscheint, liegt nicht etwa in Arizona, sondern ist wirklich die Stadt der reinen Vernunft. häufig zu Zwistigkeiten. Konto« geriet in ein« nervöse gereizte Stimmung und al» «S am Mittwoch abermals eine häuslich« Szene gegeben hatte, griff der «rieche -um Re- volver, den er beständig bet sich trug. Er richtete in feiner Aufgeregtheit die totbringende Waffe zunächst gegen seine nichtsahnende Gattin und von drei Kugeln durch bohrt, brach dies« blutüberströmt zusammen. Dann stürmte Konto» in da» Wohnzimmer, verriegelte die Türe und schoß sich dann selbst ein« Kugel in die Schläfe. Der Lod trat sofort «in, während di« noch lebende Gattin schwer verletzt in da» Krankenhau» geschafft wurde. Im Besitze de» Griechen fand man ein in griechischer Sprach« am 1. März d. I. verfaßte» Testament, in dem der Unselige sein Vermögen auf 120 000 Franken angibt und zu E-ben desselben im Falle seine» TodeS seine in Griechenland wohnenden Angehörigen einsetzt. Seiner Frau ist in dem Testamente nicht Erwähnung getan. Die letztere gab bei ihrer Vernehmung an, daß ihr Gatte sich in finanziellen Schwierigkeiten befunden habe, richtiger ist jedoch die An nahme, daß Reue über seine Heirat, Sehnsucht nach der Heimat und die öfteren häuslichen Zwistigkeiten die Ver anlassung zu der blutigen Tat gewesen sind. — In Nickern bei Dresden goß die IS jährige Frieda Paulick Petroleum auf glimmende Feueranzünder. Hierbei explo dierte die Petroleumflasche und das brennende Petroleum ergoß sich über da» unglückliche Mädchen, da» sofort einer Feuersäule glich. Da» brennende Mädchen rannt« in seiner Angst auf den Hof, streifte dabei im Vorübereilen seinen acht Jahre alten Bruder, dessen Haare und Kleider eben falls Feuer fingen und war dann im Begriff, sich in den nahen Lockwitzbach zu stürzen. Nunmehr gewahrten Nach barn da« brennende Kind. Man eilte sofort mit Decken herbei und löschte zunächst die brennenden Kleider deS Knaben. Da« Mädchen ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Dresden, 12. März. Der Arbeitgeberverband für da« Baugewerbe zu Dresden versendet durch seinen Vor stand ein Zirkular, in dem auf den bevorstehenden Kampf im Baugewerbe hingewiesen und entsprechende Verhaltung«, maßregeln gegeben werden. Der Verband besteht auf dem Beschlüsse de« deutschen Arbeitgeberverbande«, demzufolge am 1. April sämtliche Baugeschäfte geschlossen werden sollen, in denen die Arbeitnehmer den neuen Vertrag nicht anerkennen. In Sachsen werden durch jenen Beschluß in Mitleidenschaft gezogen Dresden, Pirna, Döbeln, Oschatz, eventuell auch Vautzep, Chemnitz, Freiberg, Mittweida, Plauen und Zwickau. — Ein Konkurs, bet dem für die Gläubiger wenig übrig bleiben dürfte, ist derjenige über da« Vermögen der Unions-Brauerei, A.-G., in Dresden. Nach einer Bekanntmachung des Konkursverwalter« Bürger- meister a. D. Klötzer soll jetzt mit Genehmigung des Kgl Amtsgerichts die Schlußverteilung stattfinden. Zu berück sichtigen sind 550183,05 M. nichtbevorrechtigte Forderungen Die Teilungsmasse beträgt 84411,17 M., wovon auch noch da« im Schlußtermin festzusetzende GläubigerauSschutzhonorar abgeht. Auf die einzelnen Leidtragenden dürften also nicht viel mehr al« 5 Proz. ihrer Forderungen kommen. — Aehnlich liegt übrigen« die Sache mit dem Konkurs über das Vermögen der „Nationaldruckerei G. m. b. H. in Dresden", der „Dresdner Zeitung". Der Konkurs wurde am 29. April 1907 eröffnet und ist bi« heute noch nicht beendet. Die Gläubiger dürsten nicht mehr wie 8—10 Prozent erhalten. Nossen. Mit einem Stammkapital von 150000 Mark beabsichtigen mehrere Einwohner unserer Stadt eine Deckenfabrik (G. m. b. H.) zu errichten. Die städtischen Kollegien habe« beschlossen, den Unternehmungen 13 500 Quadratmeter Bauland nahe des Schützenhauses kostenlos zu überlassen und ihnen auch noch andere Vergünstigungen zugestanden. Die Fabrik soll schon am 1. Oktober d«. IS. im Gange sein. Freiberg. Der hiesige Gesangverein „Liedertafel" beging am Mittwoch die Feier seine« 50 jährigen Bestehen«. — Ueber den Geisteszustand der Grete Beier verlautet, daß die Mörderin zwar geistig minderwertig und hysterisch ver anlagt, bet Begehung der Tat aber im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und zurechnungsfähig gewesen ist. Frankenberg. Tas nach einer Brandkatastwphe neu errichtete Schloß Lichstenwalde geht seiner Vollendung entgegen, sbdaß Graf Vitzthum v. Eckstädt mit seiner Familie voraussichtlich im Mai seinen Einzug halten kann. Aeußcrlich zeigt der herrlich gelegene Bau nur unbedeu tende Veränderungen, dagegen ist die Inneneinrichtung durchaus modern gehalten. Zwickau. Mittwoch abend würde hter in einer von Fleischermeisier Heumer einberufenen Versammlung eine Viehmorktbank in Form einer Aktiengesellschaft mit 90000 M. Kapital gegründet. Ter Aktiengesellschaft traten sofort gegen 40 Herren bei. — Ter 65 jährige Bergarbeiter Metzel in Schedewitz hatte versehentlich im Dunkeln in eine Kaffeetasse, in welcher sich Schweinfurter Grün be fand, Portwein gegossen, den er geschenkweise von seiner Tochter in Leipzig erhalten hatte. Wetzel trank den Port wein aus und zog sich dadurch eine Vergiftung zu, an deren Folgen er gestorben ist. Groitzsch. Hier wurde in der Nacht zum Sonntag im Hofe einer Restauration der Eisendreher R. aus Pegau von dem Färber Wenzel Kocholaty aus geringsügiger Ur sache in den Kopf gestochen. Infolge starken Blutver lustes brach der Verletzte auf dem Nachhausewege bewußt los zusammen. Seine beiden Begleiter liefen, den Ver letzten im Blute liegen lassend, mit K. davon, letzterer ist verhaftet. Mittweida. Als die mit einem Zuge hiev auge- kommene Ehefrau des Agenten Graul in Chemnitz einen nach der Stadt fahrenden Omnibus besteigen wollte, siel sih vvm Schlage getroffen, tot zu Boden. Burgstädt. Ter Bauvcrcin zur Besch ffung prers- Sprechfaul. (Bekanntlich ohne Berantwortlichkeit der Redaktion.) Dem Verfasser deS Eingesandt „Lius ira vt ktuckio" Stammbuch, daß man für die OeffenUichkeit bestimmte Worte möglichst unzweideutig aufsetzen muß, um nicht durch die falsche Auffassung, welche man in Leserkreisen damit erweckt, ehrenwerte Männer zu beleidigen und in Len Augen ihrer Mitbürger herabzusetzen. Es ist oft namenloser Unheil durch solche Unvorsichtigkeiten angerichtet worden. Die Bürger, welche Einblick in da« Arbeitsfeld deS derzeitigen Leiter« de« Städt. GaS- und Wasserwerke« haben, zollen ihm das uneingeschränkteste Lob. Sie wissen, daß er zu den tüchtigsten, arbeitSfreudiystsn und pflicht treuesten Beamten unserer Stadt zu zählen ist. Fast ein Menschenalter lang hat er all seine Kraft in den Dienst der Oeffentlichkeit gestellt, um nun den üblichen Lohn der Welt: Undank zu ernten. Weiter: warum regt man sich auf, wenn sich ein ge borener Riesaer, welcher Fachmann ist, mit um die öffent lich ausgeschriebene Stelle bewirbt? Soll ihm nicht ge stattet sein, seiner Vaterstadt seine Dienste anzubieten? Welche Gründe hat man dagegen oorzubringen? Höchsten« sen einen, welcher aber leider diese Auffassung verneint: Der Prophet gilt nicht« in seinem Vaterland! Nun zu den „mehreren, ruhigeren, denkenden Bürgern"! Mich bäucht, Ihr lieben Freunde, beim Niederschreiben Eures Ergüsse« hat Eure altbewährte Ruhe auf dem Siede punkt, Eure Denkfähigkeit dagegen auf dem Nullpunkt ge standen. Ihr führt entschieden einen Kampf gegen Wind mühlen und regt Euch unnötig auf. Schon vielerorts und auch in unserer Gegend ist die Tatsache beobachtet worden, daß junge Leute, welche man in ein Amt setzte, sich al« vielseitige,' beruflich erfahrene, selbstverständlich auch „neue" Männer bewährt haben. Seid Ihr vielleicht niemals jung gewesen? Nun zu dem schrecklichen unverantworlichen Ratgeber Eure« neuen GaSdtrektor«. Darauf zu antworten ist mir eigentlich zu dumm. Ich will Tuch nur darauf Hinweisen, daß selbst der tüchtigste Fachmann sich in der ersten Zeit auf neuem Arbeitsgebiet al« Fremdling fühlen wird. Er wird, fall« er di« nölige Bescheidenheit besitzt, für Rat schläge von mit den Eigenheiten de« Betriebe» vertrauter Leite nur dankbar sein. Auch daS von der Familien-Sinekure habt Ihr sehr nett ausgedrückt. E« würde durchaus kein Novum sein, wenn einmal der Sohn dem Vater im Amte nachfolgte. In unserem engeren Vaterland« z. B. sind mehrere der artige Fälle gerade im GaSfach zu verzeichnen und diese Städte sind trotz solcher Ungeheuerlichkeiten noch viel toller gewachsen al« „unser mehr und mehr wachsend«»" liebe« Riesa. Oh Ihr Kleingläubigen, warum fürchtet Ihr Euch? Oder habt Ihr nur Knecht Rupprecht mit der Bürgerschaft spielen wollen? Unser Herr Bürgermeister und die Herren Stadträte werden für die süßen Drohungen der „ruhigeren, denkenden Bürger" hoffentlich noch ein mitleidiges Lächeln übrig gehabt haben. Auch der Einsender vertraut auf die Einsicht und Erfahrung aller Beteiligten. Gerechtigkeit vor allem! Vom Landtag. ).( Dresden, 13. März. Tie Zweite Kammer beriet heute die Petition der Aufseher der staatlichen Hüttenwerke bei Freiberg, Auf besserung ihrer Pensiousverhältnisse. Berichterstatter Enke (Freikbns.) empfahl namens der Deputation die Petition der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Tie Abgg. Wittig, Schmidt und Edler v. Quersurth (Kvns.) treten warm für die Wünsche der Petenten ein. Tie Kam mer beschloß dem Anträge der Deputation gemäß. Nach Erledigung weiterer Petitionen persönlicher oder lokaler Natur, die teils der Regierung zur Kenntnisnahme über wiesen, teils auf sich beruhen gelassen wurden, genehmigt das Haus bet Kapitel 16, Titel 21 des «ordentlichen Etats 27 500 M. für die Herstellung einer Laderampe mit fahr barem Drehkran, sowie einer Langholzladerampe auf dem Südbahnhvf Chemnitz nach der Vorlage. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. sammeu 21 Mahnungen in der Preislage Von 150 bis 180 M. erhalten sollen. Tie Baukosten werden durch.An teilscheine zu 100 M. aufgebracht. Glauchau. Tie Pferde de» Gutsbesitzers Ulbricht aus Livprandt» scheuten auf dem Wege von JeriSau nach der Scheermühle bet Glauchau und gingen durch. Hierbei wurde der Geschirrführer, ein 24 Jahre alter Knecht na mens OSkar Billing, vom Wagen geschleudert und so un glücklich überfahren, daß er schwer verletzt in das in der Nähe befindliche Zvllhäuschen an der Muldenbrücke bei JeriSau transportiert werden mußte. Dort ist der Be dauernswerte, ohne seine Besinnung wiedererlangt zu haben, verstorben. Zwiaau. Wegen räuberischer Erpressung wurde der Sand- und Gemüsehändler Tümmler aus Rodewisch vom hiesigen Schwurgericht zu 2 Jähren 8 Monaten Gefäng nis und wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung der ehemalige Zvllassistent Anders aus Glauchau unter Annahme mildernder Umstände zu 10 Monaten Gefäng nis verurteilt. In beiden Fällen wurden 3 Monate Unter- suchnngshaft in Anrechnung gebracht. Leipzig. Im Verein Leipziger Kaufleute und Fabrikanten finden Erörterungen darüber statt, ob sich 1913 mit der Hundertjahrfeier der Völkerschlacht und der Weihe deS groben Denkmals nicht die Abhaltung einer Deutschen Jndustrte-AuSstellung in Leipzig verbinden läßt — Im Keller der elterlichen Wohnung Hat sich der 16 Jahre alte Baufchüler Kurt Wobst erschossen. — Um einen Uber die Südstraße laufenden 7jährigen Knaben nicht zu überfahren, sah sich ein in voller Fahrt befindliches Automobil eines Fuhr- werkSbesitzerS genötigt, im letzten Augenblick auSzubtegen. Da» Fahrzeug fuhr hierbei gegen einen Ttraßenbahnmast und wurde vollständig demoliert. Führer, Paffogi,re und der vem Fahrzeug umgeriffene Junge kamen ohne Ver letzungen davon. vermischte» Der Münchner Erpresser, der die bekannten Drohbriefe an den Kommerzienrat Ludovici geschrieben hat, stand, wie die „Münchener Reuest. Nach«." melden, in der letzten Zeit fortgesetzt in Briefwechsel und Inse«. ratenaustausch mit dem Kommerzienrat. Seine ursprüng lich aus 1 Million geschraubte Forderung hat er auf 200000, dann auf 80 000 M. und schließlich auf 50000 M. ermäßigt. In einem Hutladen der Sendlinger Straße sollte gestern Kommerzienrat Ludovici zwei Geldpakete für den bewußten Ernst Hofmann aus Nürnberg hinter- legen und dann noch eine Viertelstunde vor dem Laden auf- und abgehen. Ter Erpresser hatte einen Tienstmann be auftragt, die Pakete abzuholen und sie ihm nach dem Hauptbahnhvf zu bringen. Ter Tienstmann wurde von der Kriminalpolizei in dem Hutlcrdcn sistiert Und mußte auf ihren Befehl das Lokal aus einem rückwärtigen Wege verlassen, um nach dem Hauptbahnhof zu gehen, wo die Polizei den Erpresser zu fassen gedachte. Tiefer jedoch, der allem Anschein nach die vvn ihm vorgeschsriebene Ab wickelung der ganzen Sache vor dem Hutladen in der Send linger Straße kontrolliert hatte, war natürlich mißtrauisch geworden, als er den Tienstmann den Hutladen nicht mehr verlassen sah, und hütete sich, an den Hauptbahnhvf zu gehen, wv ihn die Verhaftung erwartete. Bis jetzt fehlt jede Spur. Ein Tvselli-Skandal in Warschau. In der Warschauer Philharmonie wurde, wie dem „Berl. Lok.- Anz." vvn dort geschrieben wird, der musikalische Gatte der Gräfin Mvntignoso zum Mittelpunkte skandalöser Vorgänge. Herr Doselli war von der Direktion des genannten Instituts gegen ein Honorar von 3000 Frank unter der Bedingung engagiert worden, daß er in Be gleitung seiner Gattin im Kvnzcrtsaale erscheine. Seine künstlerischen Leistungen erwiesen sich als völlig un zureichend. Als Klaviervirtuvse erreichte er kaum das Maß eines SaVondilettanten; seine Komposition für Streichinstrumente, „Serenata italiana" paßte eher in das Programm eines Cafövonzertes als in das der Phil harmonie. Tie Unzufriedenheit des Publikums erreichte aber seinen Höhepunkt, als man erfuhr, daß die Gräfin Mvntignoso im Saal nicht erscheinen werde, weil sie Toselli überhaupt nicht begleitet habe. Auch von der Leitung der Philharmonie wurde Doselli zur Rede gc- stellt, da er außer dem hohen Honorar zwei Eisen bahnbillette 1. Klasse im „train-luxe" Florenz-Warschau erhalten hatte. Doselli hatte aber statt der „vertrags mäßig ausbedungenen" Gattin — seinen Diener mitge nommen und erklärte ruhig, er hätte das zweite Billett auch für seinen Hund verwenden können. Als Toselli, vvm Publikum ausgepfiffen, in das KÄnstlerzimmer zu rückkehrte, wartete seiner eins zweite Ueberraschung. Er sand dort einen Konzertagenten aus Lodz vor, der auf Grund eines gerichtlichen Urteils das Honorar Tosellis mit Beschlag belegte. Toselli hatte nämlich von dem nonzertagemen einen Vorschuß von 1001 Fr. erhalten und weigerte sich, nach Lodz zu reisen. Es kam zu heftigen Und lauten Auseinandersetzungen, die damit endigten, daß Tvsekli den Vorschuß zurückcrstaiten mußte. Hierbei wurde ihm unverblümt erklärt: „Sie sollten eS endlich begreifen, daß nicht Sie, sondern Ihre Gattin engagiert wird!" Lieblicher Stil. In der „Königsberger Volks zeitung" findet man folgendes „Tie Kreth — ins" über- schriebenes ReichstqgsresumS: „Zu der Justizdebattc ge hört eine K°rethrede wie der Kuhdreck zur Torfstraßc. Kareth ist zu sehr Clown, um als Scharfmacher ernst ge nommen zu werden, und wiederum zu dumm und plump, um selbst als Clown dem januschauerlichen Oldenburg oder dem Sonnenbergcr Liebermann erfolgreiche Kon kurrenz zu machen. Nur dadurch, daß die parlamentarische Junkerschaft durch die bekannten Tierlaute ihre Zustim- März Moldau Iler «a«r Bud- wo» Prag Inn«, vunz- lan Lam 12. 4- 20 4-I8Ü 4- eo 4-17S 13. 4- io 4-II4 4- 44 4-12i
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