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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190804031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-04
- Tag1908-04-03
- Monat1908-04
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1908
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Oettliches und Sächsisches. «Issa. S. «prU 1S08. —Die Ordnung der Prüfungen an den hiesigen Mäd-euschule« wird tm amtlichen Le», varltegend« Stumm« veröffentlicht. Di« Prüfungen beginnen am Mon tag, den und enden am Donnerstag, dm April. Sonnabend, den 11. April findet die Entlastung der ab gehenden Schülerinnen, Montag, den 13. April Versetzung und Aufnahme der schulpflichtig gewordenen Kinder statt. * ES sei auch! an dieser Stelle auf die Ein- latzung des KirchienvorstandeS im amtlichen Deil zu dem 0« Sonntag, den 5. April, im Gasthof „Stadt Riesa" in Pvpp itz stattfindenden Familienabend htngelviesen, zu dem selbstverständlich mit den Bewohnern von Poppitz und Mergendorf auch andere Glieder der Kirchgemeinde Herzlich willkommen sind. —* Der gegenwärtig geltende Fahrplan der Bächs.-Böhm. Dampfschiffahrtsgesellschaft erfährt vom kommenden Sonntag av eine kleine Erweite rung. Außer den bisherigen Fahrten verkehrt noch ein Schiff 10,55 Uhr Vorm. ab Riesa nach Dresden; auch das früh von Meisten nach Riesa verkehrende Schiff, das r/^S Uhr hier anksmmt, verkehrt nunmehr wieder. Außerdem ist je von und nach Riesa ein Schiff eingeschoben, das nur Sonntags verkehrt. ES verläht Mesa 3,45 Uhr nachlm. Die Ankunft des Srnntagsschisfes von Dresden erfolgt 7,50 Uhr nachm. Die Abfahrtszeit des nachmittags nach Mühlberg verkehrenden Schiffes erfolgt jetzt S Stunden später--als bisher, also 6,15 Uhr. Die Fahrzeiten sind Vom Sduntag an folgende: *) Nur Sonn- und Festtag». SW Mühlberg — V.sv — — 2.— » LöSniH » Kretnst; 6.88 7.20 — —E 225 2.50 - Strehla 7.40 — 3.10 . SohliS-gschetza — 8.— — — 320 I« Ries« —— 8.38 — 4.05 ab Riesa -.18 10.88 125 3.4k« 420 . «rildel 7.38 11.18 1.88 4.08* 4.50 7.80 11.30 2.10 4.20* 5.05 - BmitzNsenmiihkr .. Merschwitz - Hirschstein » Niederlommatzsch 8.— 11.40 2.20 430* 5.15 tz.18 11.58 2.35 4.45* 5.80 tz20 8.30 8.40 12.— 12.10 2.40 2.50 4.50* 5.-* 825 3.45 - Diesbar 12.20 3.— 5.10* 5.55 In Meißen M- 1.40 420 6.30* 7.15 » Dresden 12.8» 4.28 7.10 9.20* — Ab Dresden 7.38 11.15 2.18 4.-* . Meißen 0.48 »28 1.80 4.15 S.05* » DieSbar 7.28 10.18 2.10 4.55 6.45- <> Niederlommatzsch 7.35 1028 2.20 5.05 6.55* - Hirschstein « Merschwitz - Voritz-Rosenmühli « Nünchritz «rödel -.40 10.80 2.28 5.10 7.-* -.48 7.50 H25 1026 10.40 1».kiO 10.86 2.30 2.38 2.45 2.80 5.15 520 5.30 8.38 7.05* 7.10* 720* 7.28* in «tesa tz.so 11.20 3.15 6.— 7.50* ab Riesa 9.18 — — 6.16 — 'n VohliS-Zschepa S.3S — — 820 —— » Strehla 9.48 — 6.45 — » kreiuitz ,968 — —— 6.85 — - LöSntg - Mühlberg 10.08 — 7.05 — 10.30 — — 7.30 — In der auf der Wettinerstraße befindlichen Bchauhalle des Herrn Photograph Werner ge langen von heute ab eine Reihe photographischer Auf nahmen der neuen Schule in Gröba zur Ausstel lung. Sämtliche Aufnahmen sind ungemein scharf; sie stellen nicht nur Herrn Photograph Werner ein glänzen des Zeugnis seiner Leistungsfähigkeit aus, sondern bringen auch die Schönheiten und Eigenheiten der neuen Schule zur besten Geltung. Es befinden sich darunter fowohl Aufnahmen der äußeren Ansicht des Gebäudes von verschiedenen Seiten, wie auch Aufnahmen, die :m Innern der Schule gemacht worden sind. Interessenten seien auf die Bilder besonders aufmerksam gemacht. —* In den nächsten Tagen läßt die Firma Oswald Hahn, Dampfziegrlwerke in A »Hirschstein, zur Beförderung der daselbst hergestellten Mauerziegel und Jsolterplattrn vorläufig zwischen vlthirschstetn und dem Riesaer Elbquat einen Kraftwagen verkehren. Der in den Daimler-Werken gebaute Wagen wird «ine Tragfähigkeit von ca. 100 Zentnern besitzen und ist mit ein« eigen» hierzu konstruierten Auf- und Abladevorrichtung und einem auf dem Wagen selbst montierten Krahn versehen. Nach den anderwärts, selbst in ungünstigen Terrain Verhältnissen gemachten Erfahrungen zu urteilen, dürfte der Wagen durch die Ermöglichung schnellerer Beförderung und durch die bedeutenden Vorteile, die der Wegfall der Pferde und Fuhrwerke mit sich bringt, sich dem Besitz« nutzbringend «weisen. Die Verteilung der Last auf die über 30 ow breiten Radfelgen ist naturgemäß ungleich günstiger al» bet den sonst benutzten Ztegelwagen, «in Umstand, der infolge- besten auch wesentlich geringe» Nachteile für die Beschaffen heit der Wege verspüren lassen dürste, al» bei der früheren Art de» ZiegeltranSporteS. . —* Der Theaterverein zu Riesa veranstaltet am kommenden Sonntag einen öffentlichen Theaterabend im Hotel Höpfner, beißdem da» vieraktig« Volk»stück „Die Dorshrxe" zur Aufführung gelangt. —* Dem Lande«. Obstbauverein für da» Königreich Sachsen ist bekannt geworden, daß in manchen Städten an den üblichen Markttagen auch Obstbäum« zum ver kauf gestellt werden, die wohl oft nicht vollwertig sind. Hierzu kommt noch, daß der Verkäufer solch« wenig geeig- neter Pflanzware «ine Sicherheit für die Obstsorte nicht zu geben vermag. Zumeist sind die Verkäufer nur Händler, welch« die Bäume nicht selbst herangezogen, sondern bezogen haben. Wer solche Bäume anpflanzt, darf ein freudige» Gedeihen derselben nicht erwarte», ebenso werden Enttäusch ungen bet der Gewinnung der ersten Früchte nicht au»- bleiben. Im Interest« de» Obstbaue« ist zu empfehlen, de« Bedarf an Obstbäumen nur au« bewährten vaum- — r schule« z« decke«, welche di« Sorte« des Lande«-vbstsorti- ment» führ« «ad für Sortenechtheit bürgen. — Der am 1. Mat In Kraft tretende Dommier- fahrplan der Sächsischen StaatSetsenbahnen wird auf den Linien Leipzig —Riesa —Dresden und Rö- derau —Riesa folgende Neuerungen bringen: Der abenvS 7 Uhr 56 Min. von Dresden Hauptbf. abgehende und jetzt 11 Uhr in Leipzig DreSd. Vf. eintreffende Per- Ponenzug wird künftig auch! in Machern, Sommerfeld und Paunsdorf-Stünz halten. Die Ankunft in Leipzig erfolgt erst abends 11 Uhr 08 Min. Der jetzt vorm. 0 Uhr 08 Min. von RSderau abgehende Personenzug nach Mesa wird früher gelegt und verläßt Röderau künftig schon 8 Uhr 30 Mn. vorm., er erreicht Mesa bereit» 8 Uhr 40 Min, wodurch Schnellzugsanschluß nach Leipzig ^Ankunft 9 Uhr 47 Min. vorm.) gewonnen wird. —* Die altbekannte Wollwarenfabrik F. G. Lehmann A.-G. in BSHrtgen (Sa.) gelangt mit allen zugehörigen Baulichkeiten am S. Mat in vvhrigen zur Zwangßverstei- gerung. Di« ausführlichen Taxen d« gerichtlich -«stellten Sachverständigen können in der Kanzlei der Handels kammer Dresden während der Geschäfttstuaden von l/,9—1 Uhr und */,4—7 Uhr eingeseheu werden. — Nach einer Ausschreibung de» Gouverneur» von Lome soll da» Kalklager von Tokpli auf die Lauer von 25 Jahren ver pachtet werden. Die Pachtbedingungen können in der Kanzlet der Handelskammer Dresden, Ostra-Allee S «tage- sehen werden. —KZ Der 1. April d. I. war für den Niederelbe- Turngau ein bedeutungsvoller Tag. 25 Jähre voll endeten sich, daß seine Geschicke in den Händen eines bewährten Führers liegen. Am 1. April 1883 wählte der Gauturntag Herrn Gerichtssekretär Clemens Thiele in Oschatz zum Gauvertreter. DH. ist 53 Jähre Turner, s langjähriger Borturner, längere Zeit Durnwart, Leiter i der Turnerinnenabteilung, Gründer des Oschatzer Turn vereins, unausgesetzt TürnratSmitglied, 23 Jähre Vor sitzender, jetzt Ehrenvorsitzender tm Oschatzer Turnverein, 31 Jahre Gauturnratsmitglied und endlich 25 Jahre Gau vertreter des 8. Niederelbe-Turngaues. Der alte Turn veteran wurde 1843 in Dresden geboren. Turner wurde er mit 9 Jahren schon in Grimmia, wo er als Schüler den Privatturnunterrichit des alten Haugwitz besuchte. Später siedelte er nach Oschatz, und seine erste Arbeit war die Neugründung de§ Oschatzer Turnvereins im Jahre 1862, dem er sich als Borturner und Durnwart widmete. Dem Vereine gehört er seit dieser Zeit an und »sch! heute erscheint der 65 jährige alle Dienstag abend in Begleitung seines Schwiegersohnes auf dem Turnplätze zum Turnen. Als Gauvertreter entwickelte LH. eine sehr umfangreich« Tätigkeit. Ist der richtigen Erkenntnis, haß besonders die Landvereine der Unterstützung bedürfen, widmete er die sen besonders seine ganze Kraft. Daß TH. während seiner langjährigen Tätigkeit auch über die Grenzen des Gaurs hinaus bekannt wurde, ist Wohl selbstverständlich; ver trat er doch den Gau auf fast allen deutschen und sächsi schen Türntagen, besuchte er doch seit dem Leipziger alle deutschen Turnfeste und beteiligte sich dort mehrmals am Turnen der alten Riege „Alldeutschland". Wer heute den 65 jährigen in seiner Frischst und Mast sieht, der mutz erkennen, welch guten Einfluß das Turnen auf ihn hatte, srdatz er selbst sagen konnte: „Ich habe stets geturnt und turne noch heute zu meinem Glücke; ich danke meinem Durnerleben unendlich viel, es war unendlich köstlich und hat mir über manche Widerwärtigkeit des Levens hinweg geholfen." —* Zum Besuche des unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen, am 20. bis 25. Juni a. c. in Dresden stvttfindenden dreizehn ten Deutschen Bundeskegeln, hat sich auch eine Anzahl deutsch-amerikanischer Kegelbrüder vom Verband Nenchorker Kegelklubs, welcher auch Mitglied des Deut schen KeglerbundeS ist, angemeldet. Die Festausschüsse sind eifrig bemüht, Has Fest glänzend zu gestalten. Die beim Vorsitzenden des Deutschen Keglerbundes Osmar Thomas und beim Vorsitzenden des Sächsischen Kegler bundes Richard Gnauck, beide in Dresden, fortwährend einlaufenden Anmeldungen zum Bund«, lassen eine sehr große Teilnahme äm 13. Deutschen Bundeskcgeln er warten. — Die „Zittauer Morgenztg." brachte die Meldung von einem Kompromiß in der Wahlrechtsfrage, das zwischen Konservativen und Nationalliberalen auf folgender Grundlage abgeschlossen worden sei: Die Zahl der Abgeordneten der Zweiten Kammer wird auf 97 er höht, davon werden 15 von den Wählern, deren Ein kommen 1200 Mark nicht übersteigt, nach dem allgemeinen gleichen Wahlrecht unter Anwendung des Proportional systems gewählt. Die übrigen 82 Abgeordneten werden nach einem Pluralwahlrecht mit drei Zusatzstimmen ge wählt. Die Trennung in städtische und ländliche Wahlkreise wird beibehalten. — Das „Leipziger Tageblatt" demen tiert heute diese Meldung. Eine solche Einigung sei bis her noch nicht erfolgt. — Nach beendigten Schießübungen, welche für einen Deil der Mannschaften des Infanterie-Regiments Nr. 134 aus Plauen in der Zeit vom 26. März bis 1. April in Zeithain stattfanden, verließ am Mittwoch der letzte Trupp, bestehend aus etwa 240 Mann, wieder den Trup penübungsplatz und kehrte nach Plauen zurück. — Wie verlautet, wird eine Vertagung des sächsischenLandtagesbis zum Herbst geplant. Der Landtag würde dann im Mai vertagt werden, um im Oktober wieder zusammenzutreten. — Aus München wird gemeldet: Prinzessin Anna von Sachsen reist am Freitag von Bozen nach Innsbruck, wo sie der Kämmerherr General zur Dispo sition von Criegern übernimmt und nach München bringt. Dort wird sie ein anderer sächsischer Hosbeamter abholen und nach Leipzig geleiten, wo sie mit dem von der Mittel mcerfahrt heimkehrenden König wieder zusammentrisst — Donnerstag nqchmittag wird Se. Majestät der König mit seinem Töchterchen die Station Riesa auf der Reise nach Dresden passieren. — Durch Königliches Dekret ist den Ständen das Projekt einer elektrischen Straßenbahn von Dres- den nach Klotzsche zugegangen, die in der laufende» Finanzperiode gebaut werden soll. Die Kosten werden auf 310000 Mark veranschlagt. * Gröba, 3. April. Die Ordnung für die öffent- lichien Prüfungen an der hiesigen Schule wird im amt liche« Teile vorliegender Nummer veröffentlicht. Die Prüfungen finden Montag und Dienstag statt. Sonnabend den 11. April erfolgt die Entlassung der Konfirmanden. sGrob«nhatn. Mit der rechten Hand in die Zahnräder eine» im Gange befindlichen Selfaktor» kam in «tner hiesigen Spinunei die Fabrikarbeiterin Sk. und zog sich schwer« Verletzungen zu. Da» unglückliche Mädchen konnte erst nach einiger Zett au» ihrer qualvollen Lage befreit werden, da der Selfaktor nicht sofort zum Stillstand gebracht wnden konnte. — Zwischen Großenhain und Zabeltitz stürzte gestern nachmittag gegen 4 Uhr ein neun- jähriger Knabe au» dem Schnellzuge, der in Begleitung seiner Eltern nach Elsterwerda fuhr. Der Knabe kam mit einigen Hautabschürfungen und der Aurkugelung de» linken Ellbogen» davon und konnte bereit» um 6 Uhr seinen Eltern nach Elsterwerda nachgeschickt werden. * Meißen. An der hiesigen Landwirtschaftlichen Schule hat Sonnabend, den 28. März, der 29. Winter- kursuS, welcher 135 Schüler zählte, mit einer öffentlichen Prüfung aller Klassen seinen Abschluß! gefunden. Nach der Prüfung kamen die verliehenen Auszeichnungen zur Verteilung Ein Belobigungsdiplom erhielt u. a. Wil helm Rendler aus Heyda bei Riesa. Der diesjährige (26.) Sommerkursus nimmt Dienstag, den 28. April, seinen Anfang Für denselben liegen bis jetzt 30 Neuanmeldungrn vor. 14 Schüler des Wnter-UnterkursuS treten außerdem in den Sommer-Obo» kursus über. Weitere Anmeldungen nimmt der Direktor der Anstalt, Professor A. Gndler, bis Mitte April mündlich oder schriftlich noch entgegen. Döbeln, 2. April. In der gestrigen Stadtverord- netensitzung wurde die erfreulich? Mitteilung gemacht, daß die Stadthauptkasse im Jahre 1907 mit 64 845 Mark Ueberschutz abgeschlossen hat und daß dank dieses Ergeb nisses und trotz Erhöhung der Beamten- und Lehrer gehälter für die nächsten Jahre keine Steuererhöhung zu erwarten ist. Eine weitere erfreulich? Nachricht war die Mitteilung, baß Herr Franz Dyhrsen testamentarisch 1600 Mark dem Bürgerheimfonds zugewendet hat. Dresden, 2. April. In der heutigen Dtabtvcrord- netensitzung wurde zum dritten Bürgermeister (12000 M.) Stadtrat Dr. May-Tresden mit 47 von 76 abgegebenen Stimmen gewählt. Stadtrat Koch erhielt 25 Stimmen. Tie Wahl für den freigewordenen Stadtratsposten ist auf acht Läge verschoben worden. — Gestern feierte Herb Oberlehrer Feller an der Taubstummenanstalt zu Dres den in geistiger und leiblicher Frische sein goldenes Jubi läum als Taubstummenlehrer. Um 11 Uhr vormittags fand deshalb ein Festaktus in der Anstaltskapelle statt. Dem Jubilar wurde das Ritterkreuz 2. Masse des Königl. sächsischen Verdienstordens als Zeichen der Anerkennung für die dem sächsischen DaubstumMenbildungswesen ge leisteten Dienste überreicht. — Ter zwölfjährige Schul knabe Kröner, der tm Februar aus der elterlichen Woh nung JaksbSgafse 1 a verschwunden war, ist heute früh im Großen Gehege als Leiche aus der Elbe gezogen wor den. Der kuabe, der die Seminarvorschule besuchte, hatch sich dort etwas zu schulden kommen lassen, weshalb det Lehrer an den Vater einen Brief schrieb. Der KUabe hat nün den Briefträger äbgelauert und ihm den an seinen Vater adressierten Brief abgenommen, um alsbald mit dem Briefe zu verschwinden und den Tod in der Elbe zu suchen. Zeulenroda. Hier ist es am Sonntag anläßlich eines Streiks bei der Firma Homberg u. Külz zu schweren Aüsschreitungc.n gekommen. Die Firma hatte unorgani sierte Arbeiter, eingestellt und . da sie dem Verlangen der organisierten Arbeiter, diese zu entlassen, nicht ent sprach, kam eS zum Streik, in dessen Verlauf die organi sierten Gehilfen den Bahnhof mit Streikposten besetzten, um den Zuzug fremder Arbeiter abzuhaltcn. Am Sonn tag kehrte der Former Köpfler mit dem letzten Zuge von Leipzig nach Zeulenroda zurück. Zwei Arbeitsgc- nvfsen erwarteten ihn auf dem Bahnhofe, um ihn gegm etwaige Angriffe der Streikenden zu verteidigen, da er als Streikbrecher angesehen wurde. Als die drei den Bahnhof verließen, wurden sie von 16 bis 20 Mann verfolgt, beschimpft, geschlagen und mit dem Tode be droht. Köpfler selbst wurde niedergeschlagen und so schwer mißhandelt, daß er gestern noch nicht vernehmungsfähig war. Dir beiden anderen gaben Schreckschüsse ab, und es gelang ihnen, zu entfliehen. Köpfler, der bewußtlos auf gefunden wurde, hat nicht weniger al» 6 Stiche in den Kopf erhalten. Der Former Hauser und die Arbeiter Fisckier und Solcher aus Zeulenroda sind festgenvmmen worden, Löbau. Im nahen Glossen veranlaßte der 16 jährige Sishn de» SchloßgärtnerS Duchale auf dem hiesigen Rittergute die in den mittleren Jahren stehende land wirtschaftliche Arbeiterin Frau Günther unter dem Ver sprechen, ihr einige Weißkrautköpfe zu schenken, zu einem Besuch im Gewächshaus. In demselben Augenblick, als die Frau das Gewächshaus betrat, warf der junge Mann ihr eine Schlinge über den Kopf, "doch kam die Frau dadurch frei, daß der Strik riß. Darauf zog der Burschst einen Revolver und schoß Frau Günther in den Kopf, während er drei Schüsse auf sich selbst abgab. Alle vier Schüsse haben jedoch keine schweren Verletz ungen verursacht. Was den Schloßgärtnerssohn zu die ser Tat veranlaßt hat, ließ sich, bisher nicht ermitteln.
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