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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190804068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-04
- Tag1908-04-06
- Monat1908-04
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1908
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««d A«r»rg»r (LldebM m- An-eiga-. mmnn—dich» FmW-echM. M.20. Mk die Lörrigl. AmtShavptmmmsHast Großenhain, das Königl. Amtsgericht «nd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröVa. , ' 89. Montag, 6. April 1998, abends. 61. Jahrg. Da» Mesa« Tageblatt «scheiat jede» Da» «Send» mV «»»nahm« d« vmm. und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träg« frei tu» Hau» 1 Mark SS Psg, bet Abholung am Schatt« der latserl. Postanstaltrn I Mark SS Psg., durch dm Briefträger sret in» Hau» 2 Mack 7 Psg. Auch MonatLabonnementS werdm angenommen. «nzeigen-Amuchm« für die Numm« de» Ausgabetage» bt» vormittag S Uhr ohne Bewähr. RotatlonSdmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Boethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. - R. Die Laadreuteu auf dm Termin Ende März und die vrandverfichernngS- deiträge auf dm 1. Termin diese» Jahre», letztere nach 1 Pfg. für die Gebäude- eiuhett, find bi» , zu« 8. April dieses Jahres, die Gemeiudeaulageu auf dm 1. Termin nach einem Drittel! de» JahreSbetrage» find bi» zu« 81. April dieses Jahres an unsere Steuerkaffe abzuführen. Der «at der Etadt Mesa, am 28. März 1908. Die hiesige freiwillige Feuerwehr soll derstSrtt werdm. Anmeldungen werden bi» zum 15. April 1908 erbeten. Anmeldelistm liegen im Gemeindeamt«, bei Herrn Brandmeister Zimmer, im Gasthofe zu Gröba» im Gasthaus« zum Anker, 1u dm Restau rationen von Hartung und Gartenschläger und in der Hafenschänke au». Gröba, dm S. April 1908. Der Semeiudevorstaud. VI u. 6. L Gröbel. Zeichensaale auL. VS» 8 Uhr 8" , Ofterprllfuugeu am Realprogymnasium mit Realschule Walther, Jonscher. Salich, Keller. Heimcich. Richter. Keller, vömer. Reinhardt, Kallenbach. 1 Jonscher, Snavth. DouuerStag, v. April. Lat. (VI) Französ. (6. L.) Relig., Rechn. Singen Französ., Geschicht« Geographie, Geometrie (4. L) Deutsch, Naturbeschrbg. Englisch, Latein Turnen i tu der Turnhalle Turnen j der Knabmschule geo 10» 10«» 11-° 4 4" , v IH Die Zeichnungen der Schüler liegen während der Prüfung im Die Eltern und Angehörigen der Schüler, die Behörden und Schule werdm zu den Prüfungen ergebenst etngeladm. Riesa, den 6. April 1908. 5. Realkl. IV u. 4. 8 N IN 0 III Geistliche Musikaufführung. Trinitatiskirche Mesa. — Judica 1908. Heute vor 149 Jahren war'». Der greise Meister, der zumeist, dm Orgelpart, seiner Oratorien selbst über nahm, ließ den befreienden Schluß seine» „Messias" in der großzügigen D-Tur-Kadenz ausklingen. Tann ge leiteten seine Langer den Alten, der nahezu erblindet war, die Chorstufen hinab. AM Tage draus schloß der Titane seine Augen für immer. In der Westminskrabtei, der Walhalla der britischen Großen- ist seine Grabstätte. Roubilliacs berühmte Hündeljtatue ziert sie. Das englische Volk betrachtet heute noch Handels Person, sein Leben und sein Schaffen als spezifisch britisch-national. Noch Amte wird z. L. der auch nur einigermaßen gebildete Engländer auf Konzertprogrammien Darbietungen Hän- delschier Musik nur ungern missen. Dieselbe Stellung, dis der Engländer zu Händel einnimmit, ist auch in Italien nicht so ganz selten. Jst's doch noch gar ntM lange her, daß ein zwar nur unbedeutender italienischer Musikus in origineller Weise Händel als Interpreten italienischer Tonkunst, die während seines Aufenthalts im sonnigen Süden nachhaltig auf ihn eingewirkt habe, bezeichnet:. Mag nun auch der oder jener in der sogenannten Lang atmigkeit besonders seiner Oratorien die Charakterzüge englischer Ausdauer und Zähigkeit loder in der leichteren, faßlicheren Form seiner Werke, die, das Mag zugegeben werden, an die ausgesprochen doktrinäre Kontrapunktik Dachs nicht heranrei^ t, südländische Leichtigkeit und Ge fälligkeit erkennen wollen, — in der Rüstigkeit des Schaf fens, in der klaren Erkenntnis seiner 'Arbeitsziele und im korrekten Durchdringen zu diesen Zielen prägt sich Händels »rechtes Deutschtum aus. Solch unverwischbar deutschen Charakter tragen die Werke, die gestern in der Trinitatiskirche zu Gehör gebracht wurden. Die gewal tigen, impulsiv erklingenden Akvordschjritte des 1. Satzes des G-Moll-Konzertes vor dem Passionsteile des -Messias" reproduzierten, ich möchte sagen, unwillkür lich Vorstellungen vom Erlöser auf dem Leidenswege unter der Last des Kreuzes. ES ist darum recht wohl zu ver stehen, wenn in der Darbietung dieses Werkes, das man sonst gern vollständig gehört hätte, im Rahmen eines Passionskonzertes vor dem Allegrosatz gebieterisch Hakt gemacht wurde. Den zweiten und den dritten Satz (Adagio) zu hören, der in seiner motivierten Gestaltung selbst die entschiedenen Wagnerianer enthusiasmiert, wird sich Hof. fentlich ein ander Mal Gelegenheit bieten. In der er wähnten Kürzung erreichte-s, der den 2. Teil deSs„Messias" beginnende Chor „Siehe, das ist Gottes LamM" einen nach Form und Inhalt gediegenen Anschluß. Eine Aufführung in der «originalen Instrumentierung mit Harfe und Kla vier zur Ausführung der Dsntinuostimme, wie sie Chry- sander rekonstruiert hat, ist aus musiktechnischen und auch aus finanziellen Gründen nicht leicht zu ermöglichten. Mit Freuden wurde es aber begrüßt, daß Kürzungen der umfänglichen Mozartschen Partitur in Thrysanderschem Sinne vorgenommen worden waren. Wesentlich wurde die Ausnahme noch erleichtert durch den gänzlichen Weg fall einiger Rezitative, Arien und Möre. Die Aufführung des Ganzen war würdig. Sie stützte sich wesentlich mit auf die Solisten. Fräulein Melanie Dietel, die Vertreterin der Svpranpartien, ist in Riesa keine Unbekannte mehr. Ihr Sopran brilliert nicht im Essekthajchcn. Da» tut sie schon nicht als bewährte Ge sangspädagogin. Aber gerade die natürliche Einfachheit- die zu Herzen gehende Innigkeit der Auffassung („Schaut her") und Tongebung verbunden mit absoluter Donrein- Heit ließen die Wiedergabe der Stopranpartien als murer gültige Leistungen erscheinen. Herr Paul Haase ent sprach ebenfalls den gestellten Anforderungen. Nament lich in den mehrfach der Baßstimme unbequem liegenden Höhen bewährte er sich Die Entgleisung in den Molen der Arie „Warum toben die Heiden", wobei das Orchester genötigt war einen halben Takt zu wiederholen, um den Contakt wiederherzustellen, war im Da capo weniger auf fällig. Bolle Anerkennung sei auch der Dame des Kirchen- chtores gezollt, die, mit schönem, sonorem Alt ausgestattet, die Reihe der fslistischjen Darbietungen eindrucksvoll sr- öffnete. Der numerisch nicht gerade starke, aber qualitativ hervorragende und wohldisziplinierte Chor gab sich mit Luft und Liebe der Bewältigung Vst schwieriger Aufgaben hin. Namentlich brachte er die dramatisch angelegten Chöre „Wie Schafe gehn" und ,Hvch tut euch auf" zur schönsten Geltung. Die Kapelle des Feldartilterie-Regi- ments Nr. 32 bewährte sich iml Orchesterpart bestens. Angenehm berührte es- daß Herr König!. Musikdirigent Günther selbst unter den stark in Anspruch genommenen Streichern mitwirkte. Im Verein mit dem Organisten Herrn F. W. Scheffler, der mit bekannter Technik, Sicherheit und mit deM nötigen Feingefühl seines Amtes waltete, gestaltete das Orchester die Wiedergabe des er wähnten G-Moll-Konzertes besonders lobenswert. An dem etwas unreinen Schluß des 2. Teils trug lediglich dir durch Demperaturschwankung verursachte Differenz zwi schen der Orgel- und der Orchesterstimmung Schuld. Die Hauptarbeit hat Herr Cantor Fischer be wältigt. Seiner bewährten und umsichtigen Leitung ist es zu danken, daß ohne zu scheitern über die mancherlei Klippen des Werkes hinweggesteuert wurde. Ihm war kein Mißerfolg beschrieben wie dem seligen Philipp Ema nuel Lacht, der 1777 in Mannheim den „Messias" infolge Abneigung des Publikums gegen Händelschje Musik nicht zu Ende fingen lassen konnte, der schöne und reine Erfolg des gestrigen Händel-Abends sei ihm Lohn für die unend- liche Mühe und Arbeit, die die Vorbereitung und Durch führung einer derartigen Veranstaltung kostet. Das Konzert war gut besucht. Nicht ganz unbedenklich ift es Indessen, wenn eine große Anzahl von Stühlen auf dem Altarplatze frei bleibt. Eine „Messias"-Auffiih- rung in Riesa sollte immerhin als ein allererstes Ereignis im internen Stadtleben gewürdigt werden. SHönebaum. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 6. «pcil IMS. —* Tagesordnung zur Sitzung de» Stadtver- ordneten-Kollegtum» am Dienstag, den 7. April 1908, nachmittag» 6 Uhr. 1. Rechnung der Ritterguts- ökonomie - Verwaltung auf das Wirtschaftsjahr 1. Juli -1906 bi» dahin 1907. 2. RatSbeschluß, betreffend di« Er- Neuerung der Einfriedigung am ehemaligen Schloßgarten an der Parkstrabe und Berwtlligung der Kosten von 750 M. 3. Rat»beschlub, betreffend den wetteren Ausbau de» Lein- pfade« bi» zur Moritzer Fähre als Promrnadenweg und Derwilltgung der Kosten, einschließlich der Kosten für die zu pflanzenden Bäume, in Höhe von 1550 M. 4. Rat», deschlutz, betreffend den Abbruch deS alten Prchschuppen» hinter der Schlotzbraueret, Erneuerung der Bedachung am MS hau» im Novnengarten und Derwilltgung der Kost« von 753,10 und 210,29 M. 5. RatSbeschluß, betreff«» die Veränderung der Einfriedigung am früher Thoma»ffch« Haus«, Harrptfwatze Nr. 6, und Berwtlligung der Kost« von 850 M. au» Konto 5d, 2 de» Haushaltplane». 6. Rat»* beschluß, betreffend die zu unterlassend« Herstellung einer Einfriedigung au dem städtischen Grundstücke, Flurstück Nr. 650, au der Goethestraße. 7. RatSbeschluß, di« Ver mehrung der gewerblich« FortbildungS-Schule um 3 Klaffte^ Beschränkung der allgemeinen Fortbildungsschule auf 8 Klaff« und Bewilligung de» hierdurch bi» Sud« 1968 entstehenden Mehraufwandes an 318,75 M. 8. RatSbe-^ schloß, betreffend die Erhöhung der WohnuugSgekdzuschüffe auf da» doppelte, rückwirkend vom 1. Januar 1908, au die Lehrer de» Realprogymnasium». 9. Stadträtliche» Gv» such« um Vorschläge für die Neuwcchl eine» Veztrk»vov- steher» für dm 5. Bezirk. 16. Ratrbeschluß, betreffend dkr Erhebung der Gemetndeaulag« im Jahr« 1908 nach dem einfach« Satz. 11. Verordnung der Königlich« Kret»- Hauptmannschaft, betreffend die Verwendung de» Sparkassen» reingewtnue» vom Jahre 1906. 12. Verordnung de» Königlich« Ministerium» de» Inne«, di« Personen» dampfschiffahrt auf der preußisch« Elbstrecke von der säch sischen Elbstrecke abwärt». RatSdeputierte: Herr Bürger^ meister Dr. Dehn«, Herr Stadtrat Ayrer. —* Herr Pastor Luthardt hat gestern in Albermur bei Schneeberg Gastpredigt gehalten und ist daraufhin vom Kirchenvorstand einstimmig zum Pfarrer von Slbernau ge wählt worden. Der Kirchenvorstand hat auf die beide« anderen Gastpredigt« verzichtet. —* In einem hiesig« Stratzenbrieskasten ist am 4. d. M. ein Petschaft vorgefunden worden, auf dem drei Buchstaben (anscheinend T. G. N.) und die Zeichen eine« Handwerks (Schiffer, Anker mit Rechen) eingraotert sind. DaS Petschaft kann von dem Derlustträger im hiesigen Hauptpostamt in Empfang genomm« werben. —* Der Evangel. nationale Arbeiterver ein für Riesa und Umgegend hatte die Freude, daß sich zu seinem gestern von ihm im Kronprinz veranstalteten Famtltenabend eine sehr zahlreiche Zuhörerschaft einge funden hatte. Der Abend brachte in schöner Abwechslung Ansprachen, Zither- und GesangSvorträg« und theatralische Aufführungen. Einleitend begrüßte der Vorsitzende, Herr Oberlehrer Walther, die Erschienenen. Zwei Einakter „Der Zigeunersriedel" und „Die böse Stiefmutter", von Mit- gliedern de» Verein» fthr hübsch vorgeiührt, fanden all- fettigen Beifall, der nicht minder auch Her« Pastor Beck für einen gehaltvollen Vortrag über da» Amt der Pfarrer zu teil ward. Der Abend nahm einen sehr harmonischen Verlauf. —* Bor gut besetztem Saale konnte gestern der hiesige Theateroerein da» Volks stück „Die Dorshexe" aufführen. Da» Stück fand gute Wiedergabe durch die Mitglieder de» Verein», die sich samt und sonder» befleißigten, ihren Rollen gerecht zu werden. Da» Publikum spendete an den Aktschlüssen lebhaften Beifall. —* Den Tod in der Elbe hat vermutlich der Bootsmann Hermann Hofmann au» Nünchritz gefunden. Der Kahn, auf dem der Genannte beschäftigt war, lag iu der Nähe der Karpfenschänke bei Meißen. H. wurde am Sonnabend früh vermißt und e» besteht die Vermutung, daß er am Freitag abend, al» er hat an Bord gehen
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