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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190805254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-05
- Tag1908-05-25
- Monat1908-05
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1908
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Riesaer G Tageblatt »Md A«x»ig»r Mtblatt mü> AMgcr). «esramm-Adress« 61*vernsprechstrll- ^aP.»1»tt".«tasa. Nr.». Kdc -Le Königl. Auttshau-Lmamrschast Großenhain, das 5königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 120 Montag, SS. Mai 1908, aven-S. 61. Jahrg. Da» Mesa« Tageblatt erschein jede» La, abend» mit Ausnahme - der Sonn, und Festtag«. LierteljShrNcher Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Marl V0 Psg.,. durch unsere Trilg« frei k» Hau» L Marl Sli Psg, bet Abholung am Schatt« d« laiserl.' Postanstalten 1 Marl SS Psg, durch den Briefträger frei in- HauS 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnementS wndeu angenommen. Auzeigeu-Amlahm« sür die Numm« des Ausgabetages bi» vormittag S Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Wtuterltch in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe 80. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Freibank Glaubitz. Morgen Dienstag, sowie Mittwoch von nachmittags 4 Uhr ab kommt junge- fette» Rindfleisch, Pfund 40 Pfg., zum »erkauf. Der Gemeiadevorftand. für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätestens vormittag- 8 Uhr der jeweiligen Ausgabetages. Die GeschiistSstelle. Der Geburtstag des Königs wurde wie überall im Sachsenlande auch in unserer Stadt festlich begangen. Bon den Dächer« der fiskalischen und städtischen Gebäude wehten heute Flaggen, ebenso waren eine große Zahl von Prioatgebäuden mit Flaggen in den Lande-» und Reichsfarben geschmückt. Die für die Truppenteile der Garnison befohlene Parade konnte wegen der durch den Regen ein getretenen ungünstigen Bodenverhältnisse auf dem Göhliser Exerzierplätze nicht stattfinden. Dafür wurde 11 Uhr vormittag« Paroleausgabe, an der die Offiziere, SanitätS- offiziere, Beamte und dienstfreien Unteroffiziere der Garnison tetlnahmen, auf dem Alberiplatze abgehallen. Die Salut» batterie, die aus dem Göhliser Exerzierplätze Aufstellung genommen hatte, feuerte während dieser Zett 101 Schuß ab. Die Batterie wurde unter klingendem Spiele des Trompeterkorps ihres Regiment» nach dem Aufstellung», orte und zurückbegleitet. Nachdem der Garnisonälteste die Parole ausgegeben und ein Hoch auf Se. Majestät den König ausgebracht hatte, konzertierte da» Trompeterkorp» de» Regiments 68 bi» */,12 Uhr. Früh von 7 Uhr ab spielte das Trompeterkorps der 32. FeldartillerieregimentS Wecken an den Wohnungen der höheren Offiziere und auf dem Albertplatze. In den Schulen fanden heute vormittag Festakte, sowohl im Realpro- gymnastum wie in der Knaben» und Mädchen» schule statt. Hier wie dort bestanden die Feiern in mit Gesängen und Deklamationen umrahmten Festreden. Im Mittelpunkte der Feier, di« die Mädchenschule veranstaltete, stand die Festrede de» Herrn Lehrer Kaliofen, der dabei die Entstehung der ersten sächsischen Eisenbahn schilderte, eines Werkes, daS nicht nur unsrem sächsischen Vaterlands, sondern besonders auch unserer Heimatstadt Riesa den größten Segen gebracht hat; denn die schnelle Entwicklung, die in allen Verhältnissen durch Anlage der Eisenbahn eingeleitet wurde, war besonder» auch hier zu spüren, da ja Riesa an der ersten bedeutenden Bahnlinie liegt, die in Deutschland errichtet wurde, an der Linie Leipzig—Riesa—Dresden. Daß aber unser liebe« säch sischer Vaterland den ersten Faden zu dem großen deutschen Eisenbahnnetz ziehen durfte, ist neben der rastlosen Tätig» kett des weitblickenden amerikanischen Konsul» Friedrich List vor allem auch der von fortschrittlichem und opfer willigem Geiste erfüllten Leipziger Kaufmannschaft zu ver danken, die sich durch keinen Spott und durch keine An feindung von der Verfolgung de» gesteckten Ziele» abbrtngen ließ. Auch die sächsische Regierung unter König Anton dem Gütigen förderte den Plan nach Kräften, aber di« Landwirte fürchteten für die ErtragSfähigkeit ihrer Fluren, erhoben Einspruch und suchten da« Werk zu hemmen, wo sie nur konnten. Auch viele Handwerker suchten gegen den vahnbau Stimmung zu machen oder erhoben An sprüche auf Entschädigung, da sie ihren Verdienst zu ver- lieren fürchteten, und die Aerzte prophezeiten den Reisenden allerlei Lungen- und Gehirnkrankheiten. Trotzdem begann 1836 der Bau auf der ganzen Strecke, und eitel Freude herrschte besonder» in Meißen, daß die Bahn auf dem linken Elbufer und nicht von Dresden über Meißen und Lommatzsch geführt werden sollte. Nachdem am 27. April 1837 die Bahn bi» BorSdorf eröffnet worden war, sahen am 21. November 1838 die Bewohner Riesa» zum ersten Mal« den Zug von Leipzig her in ihren Bahnhof ein- fahren und am 7. April 1839 wurde die ganze Strecke dem Verkehr feierlich übergeben. Nachdem der Herr Redner so die Erbauung dieser ersten Eisenbahn Deutschland» ge- schildert hatte, beschrieb er die ersten Eisenbahnwagen und einige Einrichtungen de» damaligen Betriebe». Mit der Sachsenhymne schloß die erhebend« Feier. WkWsnchmis Heute Abend wird der festliche Tag noch durch da» üblich« Festmahl begangen. Ferner halten heute und morgen Mtlitäroereine ebenfalls noch Feiern ab. Die Mtlitärvereine beteiligten sich gestern auch an dem Fest- gotteSdienst, bei welchem Herr Pfarrer Friedrich predigte und die Bedeutung de» Tage» betonte. Die Technikerschaft RiesaS hielt am Sonnabend als Vorfeier de» König» Geburtstage» einen Festkomma» in dem recht hübsch dekorierten Saale von Höpfner» Hotel ab. Der Besuch d«S Abends au» der Bürgerschaft ließ etwa» zu wünschen übrig. Bemerkens wert war die Festrede des Herrn Baumeister W. ASmttS, der »die soziale Lag« des Technikerstandes und die Wertung seiner geistigen Arbeit" behandelte. Der offizielle Teil der Abends zog sich bi» gegen 12 Uhr hin. Dann ver einigte man sich zu einer „FidelitaS". Am selben Abend beging die hiesige Freie Bereinigung ehemaliger 10 3er Königs Geburtstag durch eine kleine Feier im BereinSlvkale, dem „Kronprinz", bei welchem des festlichen Tages in einer kurzen Ansprache gedacht wurde. Gesänge belebten den Abend und zur Erhöhung der Stimmung trug eine Bierspende bei. Auch ander« Korporationen be gingen den Geburtstag Er. Majestät in entsprechender Weise. Oertliches und Sächsisches. »>«,». 2S. Mal IMS. !—* Unter reger Anteilnahme von Brudervereinen und sonstigen Freunden beging gestern der im Jahre 1883 aus der Gesellschaft „Eintracht" hervorgegaugene Männergesangverein „San g-erkrainz" zu Mesa sein 25 jähriges Jubiläum. Aut Bormittag ver sammelte sich der Verein zu einer Ehrung der verstor benen BereinsNiitglieder auf deut Friedhöfe. Stanges grüße riesen die Sänger ihren dort ruhenden Kameraden nach und Herr Pfarrer Friedrich Fielt eine weihevolle Gedächtnisrede. Die Feier, bei der auch ein Quartett von Mitgliedern der Kapelle des Pionierbataillons Nr. 22 mitwirkte, war eine sttmMUngsvblle, erhebende Einleitung zu den Festlichkeiten, die am Nachmittag und ant Abend stattfanden. Nachmittags 4 Uhr vereinigten sich die Fest teilnehmer zu einem von der erstgenannten Kapelle aus geführten Konzert im Sitadtparke. Die Hauptfestlichkeit des Tages war ein abends von 8 Uhr ab im Hotel Höpfner flattgesundener Kommers, der sehr zahlreich besucht war und dem Jubelverein mancherlei Ehrungen brachte. Er war belebt von echtem deutschen Männergesang, durchs- flochten von Konzertmusil und Ansprachen und verlief in harmionischster Weise. Nach einleitender Kvnzertmusik sprach Fräulein Gertrud Fischer einen der Bedeutung des Tages gerecht werdenden Prolog. Dann sang der Jubel verein seinen Sängerspruch, worauf der Bereinsvorsitzende, Herr Brutto Golditz, die erschienenen geladenen Gäste mit herzlichen Morten bewillkommnete. Eine gehaltvolle Fest rede hielt Herr Pfarrer Friedrich, welcher einen Rückblick auf die im Verein in den 25 Jahren geleistete Arbeit gab. Der Festredner wies sodann daraus hin, welche Dienste das deutsche Lied durch seine Machst und Kraft in Freud' loder Leid geleistet hat und noch vollbringen wird, er schloß seine Rede mit der Aufforderung, auch fernerhin am Gesänge festzuhalten und ließ zu Ehren des deutschen Liedes von den Anwesenden ein „Lied hoch!" anstimmen. Mit großer Begeisterung stimmten die Sänger in das „Lied hoch" ein. Der Abend brachte dann die Ehrung zweier verdienter Bereinsmitglieder. Herr Ernst Stein bach wurde zum Ehrenmitglied ernannt; ihm wurde das diesbezügliche Diplom unter Glas und Rahmen überreicht, ebenso dem Vereinsvorsitzenden, Herrn Bruno Golditz, für fast 25 jährige aktive Zugehörigkeit zum Verein. Nach weiterem Gesänge nahte die Schar der Gratulanten, die dem Jubelverein unter Ueberreichung von sinnigen Gaben die besten Wünsche für weiteres Blühen und Gedeihen t. d. Exped. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bei Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annonicertrn Wohnungen re. finden kostenfrei« Aufnahme. übermittelten. Darunter befand sich zunächst der Vor sitzende des Sängerbundes Meißner Land, Herr Gersten berger in Lommatzsch, dann folgten die Vertreter der Vereine: „Amphion", K. S. Kriegerverein König Albert, Doppelquartett Echubertbund, K. S. Militarverein Art-, Psion, und Drain, Gesangverein Riesaer Bäckermeister, „Artzon", sämtlich aus Mesa, ferner „Liedertafel"-Som- matzsch, „Eintvacht"-Bobersen, „Liederkranz"-Boritz, M.z G.-B. Heyda und Gröba und „Eonoordia"-Strehla. Eben-« fs fehlten die Frauen und Jungfrauen, wie der gemischte Chor in der Reihe der Gratulanten nicht; sie überreichten Silberkranz, Fah-nenbänder, Täktstock und Manschetten für! den Fahnenträger. Die Geschenke der Vereine bestanden in Fahnenägeln und Bereinsutensilien. Außerdem hatten eine Anzahl auswärtige Brudervereine telegraphisch Glück wünsche übersendet. Der Vereinsvorsitzende nahm Ge legenheit, für die Ehrungen und reichen Gaben den Herz- lichsten Dank abzustatten. Tann ergriff der Bundesvor sitzende Herr Gerstenberger noch einmal das Wort, um des nahenden Geburtstages Sir. Majestät des Königs zu gedenken, und ihm ein freudig aufgeisioMMenes „Lied Hochs" zu widmen. Die Gesänge, die an diesem Abend ge boten wurden, wurden außer natürlich vom Festveretn, der den ersten Teil des Programms allein bestritt, von den «obenerwähnten hiesigen und auswärtigen Gesang vereinen ausgeführt. Dis zum Schluffe des Festes hielt die fröhlichste StimMUng an und für alle Teilnehmer wird dieser Abend eine schöne Erinnerung bleiben. Morgen abend findet das Fest seine Fortsetzung und seinen Schluß in einem jm Wettiner Hof stattfindenden Konzert mit nachfolgendem Ball. Für das Konzert ist Meder ein sehr reichhaltiges Programm ausgestellt; es bringt außer Chor gesängen ein Festspiel: „Des Gesanges Jubeltag". Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß zur Teilnahme an der Morgigen Festlichkeit auch alle diejenigen berechtigt sind, die an den gestrigen Veranstaltungen teilgestommen haben. —* Der kürzlich begründete Vaterländische Ar beiterverein Riesa und Umgegend hielt am Sonnabend abend im GesellschaftShause «ine BottragSversammlung ab, die allerdings — wohl «ine Folge regnerischen Wetter» — nicht sehr stark besucht war. Der von einem Herrn Dr. Görler gebotene Vortrag war recht interessant. Der Redner behandelte nach Schilderung der Entwicklungsgeschichte unser« deutschen Vaterlandes die Frage: Hat die Entwick lung Deutschlands auch dem Arbetterstand Glück und Segen gebracht? Er bejahte diese Frage, indem er auSführte: 1) die deutsche Politik ist ein Segen für unfern Arbeiter stand, 2) die deutsche Gesetzgebung ist ein großer Segen für unsere Arbeiterschaft, 3) die kulturelle Entwicklung Deutsch land» ist da« denkbar größte Gut deS deutschen Arbeiter». Mit einem Hinweis auf den nahenden Geburtstag de« König» und einem Hoch auf Ee. Majestät schloß Redner seinen gutdurchdachten, interessanten Vortrag. Der VeretnSschrtft- führer, Herr Hoffmann, berührte im Anschlüsse an den Vortrag die Ziele und Zwecke der Vaterländischen Arbeiter vereine, die in der Bekämpfung der Sozialdemokratie einen der hauptsächlichsten Punkte sehen. Der Sekretär der evangelisch - nationalen Arbeitervereine, Herr Kluge auS Dresden, war zur Versammlung erschienen und ergriff dann das Wort, um den im Vaterländischen Verein zusammen geschlossenen Arbeitern die Bitte vorzutragen, doch kollegialer vorzugehen. Die Gründung eine» Vaterländischen Verein» sei in Riesa kein Bedürfnis gewesen, da hier «in evangel.» nattonaler Verein seit Jahren bestehe, der über 180 Mit glieder zähle. Man hätte nicht einen Keil dazwischen treiben sollen, denn wenn «in Verein KönigStreue und der andere Vaterlandsliebe auf seine Fahne schreibe, so sei das doch dasselbe. Sr sei dasür, daß wenigstens an den Orten, wo evangelische Arbeitervereine bereit» bestünden, von der Gründung vaterländischer Arbeitervereine Abstand genom men würde. Herr Hoffmann entgegnet dem Borredner WOnWsnachveis!
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