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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190806053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-05
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1908
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" . ......... Waflerstlade, « Tehero der Po -u ent nären Er flü lassunj Die am 1. Juli 1908 fällt,en Ztn«scheine der Hypo- thekenpfandbrtef« Serie 2, 3, 4 und 8 der Sächsische« vodeucreditauftalt in Dresden werden nach einer im Inseratenteil unserer vorliegenden Nummer befindlichen Bekanntmachung bereit« vom 1b. Juni d. I. ab bet sämt lichen Pfandbrief-Verkauststellen kostenlos «ingelöst. sichstgt bleibt und die amtlich« Bekanntgabe de« so ver änderten Gesetze« vor dem 1. Januar IVOS erfolgt. In der Debatte, di« sich auch diesmal ohne besondere Erregung vollzog, hob Vizepräsident Opitz (kons.) besonder« heroor, daß trotz de« weitesten Entgegenkommen« von Negierung und Ständen noch manche Wünsche der Lehrerschaft unbe rücksichtigt bleiben müssen, datz e« aber der Wunsch und die Absicht seiner Partei sei, bei geeigneter Gelegenheit noch manche« nachzutragen. Voraussetzung sei natürlich, daß di« erforderlichen Mittel ohne neue Belastung der beteiligten Gemeinden bereitgestellt würden, daß insbesondere die Ver träge de« Staates zu den Schullasten der ärmeren Ge meinde« erhöht werden. Dor allen Dingen müßten aber die größeren und reicheren Städte mehr al« bisher zu den Schullasten herangezogen werden. Vizepräsident Opitz gab noch einmal der Hoffnung Ausdruck, datz die gesamte sächsische Lehrerschaft die erreichten großen Fortschritte an erkennen möge, und verlas «in Dankschreiben de« süchs. Lehreroerein«, welche« die Freude und den Dank .der Lehrerschaft über da« so einmütig geschaffene Werk aus drückt. Auch durch «ine persönliche Abordnung an da« Direktorium der 2. Kammer habe der sächs. Lehrerverein seiner Dankbarkeit Ausdruck gegeben. Der Redner hoffte, daß mit Auinahme weniger Unzufriedener, di« «» ja immer geben wird, nun für längere Zeit Ruhe und Zu- srledenhett in die Reihen unserer Lehrerschaft etnkehren wird. <— Zn diesem Jahre scheint wieder einmal eine starke Zuwanderung des asiatischen Steppen huhns nach Deutschland bevorzustehen, wie dies schon 1K88 und 1863 der Fall war. Ta es sich um eine sehr anziehende und m ihren Ursachen bis jetzt noch nicht aufgeklärte Erscheinung handelt, wird allen Tier freunden nahegelegt, auf das Vorkommen jene» Vögel zu achten und wirklich sichergestellte Fälle — aber nur solche, nicht auf bloßem Hörensagen beruhende — nebst den begleitenden Umständen der Direktion des König!. Zoologischen Museums in DreSden-A. (Zwinger) mitzu teilen, da beabsichtigt wird, ein Gesamtbild des Vor kommens in unserem Vaterlande zu gewinnen; falls über die Zugehörigkeit eines erlegten Vogels Zweifel bestehe«, wolle man ihn mit aller Beschleunigung an das Museum zur Untersuchung einsenden. Indessen werden alle Jäger eindringlich gebeten, das anmutige Flugwild nicht zu behelligen, vielmehr nach Kräf ten für seinen Schutz zu sorgen. Dies gilt namentlich für Paare des Steppenhuhns, welche Versuche zum Brüten machen, was 1888 nicht selten geschahen ist. Bei richtiger Schonung ist eine dauernde Ansiedelung jener fremden Gäste nicht ausgeschlossen, was eine wertvolle Berei cherung unserer Vogelwelt bedeuten würde. Das Step- penhuhn hat die Größe und Gestalt einer Taube, aber nut sehr langen, spießartig ausgezogenen Schwingen und Schwanzfedern und ist im allgemeinen von sand gelber Farbe; das sicherste Kennzeichen bilden die bis zu den Nägeln herunter befiederten Füße. — Der Geschäftsbericht der Direktion der Groß en - hainerWebstuhl-und Maschinenfabrik, A.-G. besagt, daß zu Beginn de« abgelaufenen Geschäftsjahres 1907/08 bereits zahlreiche Aufträge vorlagen nnd die Ge sellschaft solche auch tm Verlaufe de« Jahre« reichlich her- einbekommen konnte. In vielen Fällen gelang e« auch, angemessene, höhere Verkaufspreise durchzusetzen. Aller dings mußten angesichts der allgemeinen Aufwärtsbewe gung auch höhere Aufwendungen für Materialien und Löhne, ebenso für Zinsen gemacht werden. Zuzüglich 2182 M Vortrag beträgt der Betriebsgewinn für 1907/08 148 218 M. Nach Vornahme der ordentlichen und außer ordentlichen Abschreibungen im Betrage von 4VS8S M. verbleibt ein Reingewinn von 107 529 M. Davon find zu kürzen für den gesetzlichen Reservefonds 5267 M., Spe- zialreseroefond« 20 000 M., Tantieme 9170 M., 6°/<> Dividende (i. B. 5°/o) 54 000 M. Zum Vortrage kommen sonach 19 090 M. Im neuen Geschäftsjahre zeigt die Kundschaft zunächst Zurückhaltung, weil der Bedarf in der Textilindustrie nachgelassen hat, sodaß sich die Weiterge staltung der Verhältnisse noch nicht übersehen läßt. — Die Generalversammlung findet am 19. Juni statt. ' Luppa, 3. Juni. Bei dem am vorigen Freitag mittag niedergegangenen Gewitter sind anscheinend durch einen Wirbelwind in den Luppaer Bauernhölzern, sowie auf Wermsdorfer Revier, in den sogen. Krahbergen und in Abt. 95, viele starke Fichten, Kiefern, Birken, Buchen und Eichen umgebrochen und ausgedreht worden. Im genann ten königlichen Forstrevier sind z. B- Eichen entwurzelt worden, die zwei Mann fast nicht umspannen können. Döbeln, 4. Juni. Ein unbegreifliches Vorkommnis wird dem hiesigen „Anz." von einem Tischlermeister aus Casabra, der heute frühzeitig mit dem Rade von seinem Wohnorte nach Döbeln gefahren ist, mitgeteilt. Am Zschepplitzer Berge bemerkte der Radfahrer heute früh 5 Uhr an einem Stratzenbaume lehnend ein Fahrrad und daneben eine Blutlache. Er stieg ab und sah im Grase neben der Straße einen Mann mit einer schweren Kopf wunde liegen. Der Verunglückte war besinnungslos. Durch den Nachtwächter, dem er den Unglücksfall sogleich melden wollte, erfuhr der Tischlermeister zum Erstaunen, daß der Unglücksfall sich bereits um 11 Uhr abends er eignet hätte und auch der Gemeindevorstand' davon be nachrichtigt worden war. Tie Gemeindebehörde hatte also den Verunglückten leider sechs Stunden lang liegen lassen! Ist da nicht eine scharfe Mge am Matze?! — Weiter erfährt der „Anz.", daß der verunglückte Rad fahrer ein zurzeit stellenloser Stallschweizer aus Eichardt oder Kleinweitzschen sei und daß heute vormittag in besinnungslosem Zustande in das hiesige StadtkrankenhauS gebracht worden ist. X Dresden, 5. Juni. S«. Majestät der König wird heute abend 7 Uhr 2 Min. mit den drei Prinzen söhnen nach TarotS abretsen und am 12. Juni hier wieder Eintreffen. verwandten zu Besuch tvetlte und bei einem! Spatziertzange nach Posta plötzlich verschwunden war. Jetzt wurde der kleine Leichnam aus dem Elbstronr gezogen. Großschönau. In der Möbelfabrik von Wilhelm Richter legten am Mittwoch früh sämtliche Arbeiter, gegen 100 au der Zahl, die Arbeit nieder. Der Grund der Arbeitseinstellung soll in der Entlassung eines Arbeiters durch den Betriebsleiter liegen. Freiberg, 4 Juni. Die Grete Beter und die Hebamme Kunze wurden heute wegen verbrechen« gegen da« kein « de Leben zu je 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Kirchberg i. S. Ein eigenartiges Jubiläum wurde am Himmelfahrtstage in unserem! Orte gefeiert. Ter Restaurateur Paul Rahm hatte alle diejenigen zu einer Zusammenkunft eingeladen, die wie er der vor 25 Jahren in Kirchberg grassierenden Trichinenkrankheit glücklich ent ronnen waren. Von dieser Krankheit waren damals viele Personen befallen worden und mehrere sind ihr erlegen. Einem Bericht zufolge sollen bei der kleinen Festlichkeit u. a. die Lieder gesungen worden sein: „Freut euch de- Lebens" und „Hei, wie ist das Leben schön." Plauen 1. V. Großes Aufsehen erregt hier der Selbstmord des hiesigen Architekten Brand, der sich Mitt woch vormittag in Zwickau erschossen hat. Der 54 Jahre alte Mann war seit 25 Jahren in Plauen Inhaber eines großen Architektenbureaus und ist Schöpfer zahlreicher bedeutender Lauten. Durch Ueberarbeitung hervorgerufene Nervosität soll ihn in den Tod getrieben haben. Wurzen. Tie Hitze der jetzigen Tage hat Dienstag nachmittag auch hier ein Opfer gefordert. Der 75 Jahre alte Privatmann Herr Wilhelm Kupfer von hier wurde aus einem Spaziergange von einem Hitzschlag befallen. Auf dem Transport nach seiner Wohnung ist er ver schieden. Leipzig, 4. Juni. Zu dem deren« gemeweien Frauenmord ist noch zu berichten: Bon der Polizei wurde ermittelt, daß die heute morgen aufgefundene grüß- lich verstümmelte Leiche identisch ist mit einem Dienst mädchen namen« Paula Emma Heine, 20 Jahre alt, Tochter eine» Markthelfers. Die Ermordete stand bet einem in der Schenkendorffstraße wohnhaften Kaufmann in Diensten und wurde seit gestern nachmittag vermißt. Die Mutter hat in dem Mädchen ihre Tochter mit Be stimmtheit wiedererkannt. ES handelt sich nicht, wie man zuerst annehmen konnte, um einen Lustmord, der im Dunkel der Nacht begangen wurde und dessen Opfer man, zur Unkenntlichkeit verstümmelt, in seinen einzelnen Teilen m» Wasser warf. ES handelt sich vielmehr um ein un glückliches Mädchen, da« in dem Bestreben, die Folgen verbotener Liebe zu beseitigen, einer Verbrecherin in die Hände fiel Die verbrecherischen Manipulationen hatten nicht den erwünschten Erfolg. DaS Verbrechen forderte da« Leben der Verzweifelnden. Unter den Händen der vermeintlichen Helferin verröchelte daS Mädchen. Aus Furcht vor Entdeckung faßte di« sogenannte weise Frau den furchtbaren Entschluß, den Le.chnam zu zerstückeln, um ihn in seinen einzelnen Teilen beiseite zu schaffen. Der Entschluß wurde zur Tat. Ob die Frau die Tat allein auSgeführt oder ob sie dabei Helfershelfer gehabt hat, steht noch nicht fest Abends gegen 6 Uhr fand der Fischer Böse etwa 30 Meter unterhalb der Braustraßen- brücke die beiden abgehackten Beine der Toten, in einen Gack eingenäht. Die Polizeihunde waren am Vormittag mehrfach auf die vlutspuren auf der Braustraßenbrücke gesetzt worden, ihre Tätigkeit hatte aber «in negatives Resultat. Telegraphisch wurde uns hierzu heut« nachmittag noch gemeldet: Als mutmaßliche Täter der Schreckenstat an dem Dienstmädchen Heine wurden die TischlerSeheleute Lohmann, Lützowstraße 22 in Leipzig wohnhaft, festge nommen. — Der 26 jährige Markthelfer Reich« au« Roitzsch bei Hall«, der am 14. März auf feine hier von ihm ge trennt lebende Ehefrau mehrere ReoolverschÜfse abseuerte, wurd« heute vom Schwurgericht zu 1*/, Jahren Gefängnis verurteilt. — Der Rechtsanwalt HanS Burd« wurde vom Leipziger Landgericht wegen Unterschlagung, Betrug» und Untreu« zu 3 Jahren 9 Monaten Gefängnis und 3 Jahren EhrenrrchtSoerluft verurteilt. Al« vermögens- und Kon kursverwalter hatte Bürde, ein bis über die Ohren ver schuldeter Mann, in den Jahren 1906 und 1907 zahlreiche Unterschlagungen und Schwindeleien begangen. Unter anderem unterschlug er da« Erbteil eine» jungen Hand lungsgehilfen, gegen 25 000 M. Seine Wohnungsein richtung im Werte von 8000 M., an der sich ein Ab zahlungsgeschäft da« Eigentumsrecht Vorbehalten hatte, verpfändete respektive verkaufte er für hohe Summen nicht weniger al« fünfmal. — Die Unterhandlungen der hiesigen Staatsanwaltschaft mit der österreichischen Justizbehörde wegen der Auslieferung deS im vorigen Sommer aus Leipzig flüchtig gewordenen, jetzt in Wien festgenommenen Rechtsanwalt« vurcka« I haben zu dem Ergebnis geführt, daß der Verhaftete am Dienstag nach Sachsen auSgeliefert worden tst. Seit Mittwoch abend befindet Burka» I sich nunmehr tm hiesigen Untersuchungsgefängnisse. soeben Prtnzei Ratgeb forschu zu er« u meldet wurde. Weite Hilfe c Ui wird d begütei Hause«, stone 1 wund« seinen Lenze, vier <i Dvaum Ehepac tigen l natürli doner engiisck Reise« Tnssor Hut ai Locken D schast i Newfie eine a er auf 20000c gesellst JvHrer ohne j -u sag« Dorfb« tzeglau die Gl Mehrer seine 8 bebens« ein mi sernun 6 Min. Ei die Lc aus OI Mystifi Undeka diese» HauSk borgest und er rr daß ui Zeuger Wedel Deeabe gericht hielt, wie es Schmit Euleni lungen des Zü keit be Ter F und z, fährt. rr richt. Berlin und G zu vei Ende k wurde Gesänl klagter Strafb ganger an bei messen Knobbi handln getrieb die Mi wurde: Mit al D die De Bei de tschechi hilft. -A Dresden, 4. Juni, von erschütternder Tragik gestaltet« sich eine Gerichtsverhandlung gegen «in noch gänzlich unbescholtene« junge« Mädchen, da« dem gleißenden Gold zum Opfer gefallen ist. Am 1. Oktober 1907 trat di« 20jährig« Frieda Pfützner au« Altenberg in den Dienst de« Hauptmann« a. D. O. Der letzter« war ein großer vogelltebhaber und -Züchter und hielt mehrere Räum« seiner Wohnung nur für sein« Zücht,reteu reserviert, die ander« Bewohner nicht betreten dursten. Neben den zahl- reichen Bogelhecken, Käfigen und Bauern hatte der Haupt mann eine groß« eiserne Kassette unverschlossen stehen. Da« junge Mädchen, da« soeben erst sein« Stellung angr- treten hatte, brav, ordentlich und fleißig war und früher stet« seinen Lohn an die Eltern in Altenberg abgesandt hatte, wurde nun von einer peinigenden Neugierde ge- trieben, einmal «inen Blick in jene für die Außenwelt un sichtbaren Räume zu tun, au« denen solch prächtige« Vogel- gezwttscher erklang. Al« nun der Hauptmann eine« Tage« einen Spaziergang unternommen hatte, betrat dar Mädchen mit klopfendem Herzen jene geheimnisvollen Vogelkammern. Ihr Auge erblickt« eine große Anzahl prächtiger gefiederter Gänger, doch unwillkürlich blieb «» an einer offenstehenden Kassette hasten, di« bi» zum Rand« mit schimmernden Zwanzigmarkstücken angefüllt war. Wie gebannt blieb sie in der Tür stehen. Da« Interesse am Gesänge der Vögel war mit einem Male verschwunden, dafür aber hing ihr Auge wie geblendet am Golde. Ohne die Folgen zu be denken, griff die Verführte in di« Kassette und eignete sich 500 M. an. Der Hauptmann merkte von dem Diebstahl nicht da« Geringste und da« Mädchen tat seinen Dienst nach wie vor zur vollsten Zufriedenheit de« Dienstherr«. Noch einmal, 8 Wochen später, schlich sie sich in das ge- heimuiSoolle Kabinett und eignete sich zum zweiten Male von dem Gelbe, diesmal aber einen Betrag von 1280 M. an, so daß sie jetzt 1780 M. in ihrer Kommode verwahrte. Auch dieser Diebstahl blieb zunächst unbemerkt. Aber nun- mehr gab di« jugendliche Diebin die Stell« auf, sie erhielt ein vorzügliche« Zeugnis und nahm sich jetzt eine Privat, wohnung, kaufte sich elegante Kleider und hatte schließlich, al« man daS Fehlen des Geldes bemerkte, noch 510 M. tm Besitze. Vor Gericht legte die jugendlich« Sünderin ein reumütiges Geständnis ab. „Ich habe immer die be- neidet, die schön gekleidet waren und wollt« mir auch schöne Kleider und Wäsche kaufen!" erklärte sie zu ihrer Entschuldigung. Als das Gericht das der Versuchung er legen« Mädchen zu einem Jahre Gefängnis verurteilte, er- klärte «» unter einer Flut von Tränen: „Hätte ich das böse Gold nicht gesehen, ich wäre nicht zur Diebin ge worden!" Dresden. Die Lage des ArbeitSmarkteS in Dresden «ar auch im April noch eine recht ungünstige. Die 45 Dresdner Arbeitsnachweise, die über ihre Geschäfts ergebnisse Berichte etnsandten, verzeichneten im April zu sammen 5929 männliche und 3760 weibliche Arbeitsuchende. Diesen standen gegenüber 3185 männliche und 4107 weib liche offene Stellen. Die Zahl der verbleibenden Arveds losen ist also, trotz der Wiederaufnahme der Arbeit im Baugewerbe, noch eine sehr groß«. Sehr ungünstig war die Lage in der Metallindustrie. Der Verband der Metall» industriellen in der Kreishauptmannschaft Dresden ver zeichnet 796 Arbeitsuchende, denen nur 432 offene Stellen gegenüberstanden. Der Arbeitsnachweis des Deutschen MetallarbeiteroerbandeS verzeichnet gar 534 Arbeitsuchende und nur 56 offene Stellen. Bei letzterem vermehrte sich geaentiber dem gleichen Monat be» Vorjahre« die Zahl d r Arbeitsuchenden um 262, dagegen verminderte sich die Zahl der offenen Stellen um 38. Ebenso ungünstig tst die Lag« in der Holzindustrie. Sehnlich ungünstig war die Lage in fast allen Berufszweigen. Roßwein. In der in KvnÄlrs befindlichen Flanell fabrik von F. G. Lehmann, Aktiengesellschaft, Böhringen, wurde sämtlichen 130 Arbeitern für 13. Juni gekündigt. Die Stillegung des einst mit zirka. 500 Arbeitern be schäftigten Betriebs bedeutet sür den Ort einen großen wirtschaftlichen Verlust. Niedersedlitz. Noch nie ist wohl eine Sitzung des Gemeinderates so zahlreich besucht worden, wie die am vorigen Dienstage. Ten Anlaß gab ein Antrag der Herren Petzold nnd Genossen: „Ten Herren Gemeindekassierer Röselmüller und Registrator Knauthe ihre Stellungen zu kündigen, da dieselben sich fortwährend unr auswärtige Vorstandsstellen bewerben." Beide Herren stehen seit lO Jahren im Dienste der Gemeinde und sind allgemein ge achtet und beliebt. Fast ohne Debatte wurde trotzdem der Antrag, von dessen Behandlung man anfangs dir Oeffent- lichkeit ausschließen wollte, angenommen. Bischofswerda. Daß die Fahrkartenausgabe einer KSnigl. Sächs. Staatsbahn in arge Bedrängnis geraten kann, ist zwar nicht schön zu hören, aber es kommt ein mal vor. In Schmölln wurde am Sonntag die Durch schnittszahl der Passagiere etwas überschritten, was man sich ja leicht erklären kann. So kam es, daß die Fahr karten ausgingen. Und die Menschen! Der Zug kommt. Eine Minute Aufenthalt. Alles drängt und drückt. Mas tun! Man ist indes schlau wie immer und gruppiert die Dränger, je 10 Mann, und schreibt einfach Fahrscheine. Und da sitzen nun die Aermsten im Wagen, gruppenweise natürlich, und suchten beim Ausstetgen ihr Gruppenhaupt. Lin Suchen, Hasten, Schimpfen, wie man'« an einem so schönen Sonntag gar nicht besser verlangen kann. Zittau. Sine rohe Tierquälerei ließ sich ein hiesiger Händler dadurch zuschulden kommen, indem er seinen, vor einem Wagen gespannten Hund, der infolge der gro ßen Hitze matt geworden war, an Ort und Stelle ab schlachten wollte. Dies gelang dem rohen Manne nur teil weise. Las gequälte Tier lief furchtbar heulend und blutend mit halbdurchschnittener Kehle umher, bis sich mitleidige Menschen erbarmten und den Hund erschlugen. Pirna. Tie Elbe hat wieder ein Opfer gefordert. ES ist dies ein 4 jähriger Knabe aus Dessau, der hier bei Juni E Moldau Jser »ger Elbe Bud- wet« Prag ÄA lau Lami Par dubitz M«l- ntk Leit- meritz Aus- ssq Dr«<- den Riesa 4. 5. — L - 10 —- 1 fehlt -i- 14 -i- " - 18 — 6 — 48 - 44 -t- »I -s- SV - 81 — 25 —UV -134 — 51 - 52
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