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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190806066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-06
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1908
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Riesaer D Tageblatt ««d A«r»rge» Meblaü mü> Attztigech. Awtsötatt °°rr^ für die Kvnigl. AmtShcmptmarmsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rät der Stadt Mesa, sowie de« Gemeind erat Gröba. 130. So««aveud, 0. Juni 1S08, abends. 61. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt «scheint jede, La« abend« mV Uutnabme det Emm. und Festtag«, vierteljährlicher vez*g«pretr bet Abholung in der Expedition in Riesa I Marl bv Psg., durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mark «S Psg, bei Abholung am Schatt« der 'atserl. Postanstatten 1 Mark SV Psg, durch den Briefträger srei in» Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnrrnentS werde» angenommen. Atqrigrn-Annahme sür die Nummer de« Ausgabetages bi« vormittag S Uhr ohne Bewähr. Rotationbdmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Seschästsstelle: Soethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. . - " . Anläßlich de< in einzelnen Teilen des Bezirk« ausgetretenen Unwetter« und de« damit verbundenen Hochwasser« wird zur Nachachtung für die OrtSpolizetbehörden und die Eingesessenen auf folgende« htngewtesen: L. Etwaige Reparaturen an «rücken, Stegen, Wegm — insbesondere an deren Decken und Schleusen — haben alSbald zu erfolgt«. 2. Wohuräumt, in denen da« Wasser gestanden hat, sind, wenn möglich, bi» zu ihrer Austrocknung nicht wieder zu benutzen. Ist die« nicht tunlich, so sind die Räume au» gesundheitlichen Rücksicht« und um da« AuSlrocknen tunlichst zu befördern, an haltend zu lüste«. 3. Di« OrtSpolizetbehörden und die Mühleubefitzer wollen dafür Gorge tragen, daß der höchste Wafferstand markiert wird. Großenhain, am 5. Juni 1908. 468 L Königliche Am1Sha«Ptmav«schast. Auf Blatt 144 der hiesigen Handelsregisters, di« Firma Hübler L Co. in Riesa betr, ist heute eingetragen worden, daß der Kaufmann Edmnnd Gnftnv Gellert in Riesa guS der Gefellfchaft auSgeschieden und den Kaufleuten Joha««e» Sptgaht, Johannes voelkaer, Grast Winkler, sämtlich in Riesa, Gesamtprokara mit der Beschränkung erteilt worden ist, daß nur zwei von ihnen ge- metnsam die Firma zeichnen dürfen, Riesa, am 6. Juni 1908. Königliche- Amtsgericht. Die diesjährige Ktrschennutzung in der RittergutSflur, aus der Pausitzer Chaussee uud im Garten der StadtkankenhauseS soll Donnerstag, de« 11. Juni 1908, nachmittag» 2 Uhr in der RatSkanzlei öffentlich versteigert werden. Die Auswahl unter den Stetem, die Vergebung der Nutzung an mehrere Bieter und die Ablehnung sämtlicher Gebot« bleibt Vorbehalten. Die Pachtbedtngungen können in der Rairkanzlei «ingesehen werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 5. Juni 1908. Fnd. Die diesjährig, Ktrschennutzung auf Abt. 3 der Zehren-Döbelner Straß« (Glauchaer Strecke) Seerhausen. Riesaer und Riesa-Strehlaer Straße soll Dienstag, den 9. d. M. von mittag» 12 Uhr an im Gasthaus „Zum Anker- in Gröba gegen sofortige Bezahlung und unter den vor der Ausbietung bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Meißen, am 1. Juni 1908. . Königl. Straßen- und Waffer-vaniuspektiou H. Die ObstttUtzUNg an der zum Trl-P Zeithain gehörigen Abendrothstraße und auf dem Flurstück 173 a drS Flurbuchs für vobersen wird am 18. Juni d. I. Vor mittag» 19 Uhr im Geschäftszimmer 21 verdungen. ZuschlagSfrtst: zwei Wochen. Di« vorher einzusehenden Bedingungen liegen hier au». Königliche Garnisonverwaltnng Tr.-P. Zeithain. Die Grasnntznng der westlichen Verbretterung der Artillerie-Schießplätze» aus dem Truppenübungsplatz Zeithain wird am 10. Juni 1908 vormittag» 10 Uhr im Geschäftszimmer 21 in 1 Lose meistbietend, gegen sofortige Barzahlung, öffentlich ver steigert. Die Bedingungen werden vor der Versteigerung bekannt gegeben. Königliche Garnisonverwattnng Tr.-P. Zeithai«. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der KommuuikattouSweg von Oelsitz nach Weida wegen Ausbringen von Massenschutt vom 9. Juni bi» 14. Jnui dieses Jahres für den Fährverkehr gesperrt und dieser in zwischen über Pausitz verwiesen. Da« unbefugte Befahren de» gesperrten Wegs wird nach 8 866des Reichsstraf gesetzbuchs bestraft. Oelsitz, am 5. Juni 1908. Der Gemeindcvorstand. Mit Genehmigung der Kgl. Amtshauptmannschaft Meißen wird der Kommnnts kattouSweg von Althtttchsteiu-Gosa nach voritz wegen Beschüttung vom 10. bi» mit 18. d. M. für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird inzwischen auf die alte Straße nach Boritz verwiesen. Althirschstein, am 6. Juni 1908. Der Gemeindevorstand. All g» Agg für da» „Messer Tageblatt- erbitten wir uns bi« spätestes vormittag» 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die VeickiistssteLe. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 6. Juni 1908. —* So stehen wir denn vor den verkehrsreichsten Festtagen de» ganzen Jahre», dem Pfingstfest. Zwar kann Niemand wissen, wie da» Wetter wird, das Prophe zeien ist hierbei ein recht undankbares und betrügltcheS Unterfangen, aber gerüstet ist wieder von Tausenden zu den traditionellen PfingstauSflügen mit Emsigkeit. Jeder und Jede hofft im Stillen, daß sich da» Blättchen zum Besten wende und diese fröhliche Hoffnung befördert die Vorbereitungen. Wenn dann am Morgen des ersten Feier tage» regnerische Wolken der Sonne Glanz trüben, dann — läßt man sich noch lange nicht abhalten auszufliegen. Man weiß: Auf einen trüben Morgen, da folgt ein Heller Tag! Ist man erst unterwegs, dann läßt sich die gute Laune so leicht nicht unterkriegen, selbst wenn der „Helle Tag" auSbletben sollte. Gar ,n hoch wird man di« Ansprüche in Bezug auf das Pfingstwetter nicht stellen, die Menschen sind nicht allzuschwer zu befriedigen. Nicht zu kalte Luft und ab und zu ein Gonnenblick tun viel, die Ausflügler froh zu stimmen. Ein» nur sei von Herzen gewünscht, nämlich, daß sich das vorjährige Pfingstwetter, wer sich daran erinnern kann, nicht wiederhol«! An beiden Tagen regnete es fortgesetzt und manche Sommergarderobe und manch prächtiges Hutgebilde erhielt den Sarau». Trostlos sah e» in den Ausflugsorten au»; der erhoffte Verdienst wandelt« sich durch die Ungunst der Wettergewalttgen in eine schwere, nicht wieder gut zu machende Einbuße. Wenn doch an den diesmaligen Feiertagen nicht ideale» Pflügst- wetter herrschen sollte, so bietet der Gedanke an da» vor- jährige Pfingstwetter vielleicht einigen Trost. Schlechter wie damal» kann« nicht werden, daß «» aber viel, viel besser »erd«, sei allen Pfingstwanderern gewünscht, damit diese Tage sür alle in Wahrheit werden: Fröhliche Pfingsten! —SEK. DaS deutsche Wort Pfingsten ist ähnlich wie das französische Pentecote auf das im Neuen Testa mente gebräuchliche griechische Wort Pentekoste zurückzu führen. Letzteres bedeutet „der fünfzigste (Tag)". Das Voll Israel pflegte sein Pfingstfest, bei ihm Fest der Wochen, auch Fest der Ernte oder Erstlinge genannt, am SO. Tage, also volle 7 Wochen nach dem Passahfeste zu feiern. Unser Wort „Pfingsten" hat aber mehr Verände rungen auszuweisen als der französische Name, es zeigt sogar einen Anklang an unser „fünf" oder „fünfzig", was noch mehr im althochdeutschen simfchustim' zu Tage tritt, aus dem dann das mittelhochdeutsche pfinges tag und unser neuhochdeutsches Pfingsten abgeschliffen wurde. Während beim Passah- oder Osterfeste vom Volke Israel dem Herrn die Erstlingsgarbe der neuen Ernte darge bracht wurde, opferte man zu Pfingsten zwei gesäuerte Brote, welche aus dem neuen Mehl gebacken waren und als Zeichen des Dankes für das von Gott gespendete täg liche Brot galten. Der Israelit sollte sich, wie die „Sächs. Ev. Korr." schreibt, an diesem Tage des Segens freuen, den Gottes milde Hand ausstreute, und dieser Freude auch durch Opfergaben, Brandopser und Dankopfer Ausdruck verleihen. Bei letzteren wurden auch Verwandte und Dürf tige zu den Opfermahlzeiten freigebig hinzugezogen, so daß auch diese einen fröhlichen Tag hatten. Das Pfingsten Israels entbehrt der geschichtlichen Beziehung, es ist nur Erntedankfest. Das christliche Pfingsten hingegen ist, wie bekannt, der Erinnerung Per Ausgießung des Heiligen Geistes gewidmet, durch welche die Jünger aus einem schwachen, verängstigten Häuflein eine Schar tapferer, auch den Tod nicht scheuender Christuskämpser wurden. Da am ersten christlichen Pfingstfest gegen 3000 Seelen ge tauft wurden und so die christliche Kirchje begründet ward, ist das Fest als Geburtstag unsrer Kirche auch ein Freu denfest. Menn wir bedenken, welch' wunderbare Wand lungen die Welt durch den Geist des Christentums er fahren hat, und wie viele Völkerschaften durch seine Tätig keit dem Heile zugeführt wurden, wird Pfingsten uns ein Erntedankfest geistlicher Art. Aber auch ein Littfest soll eS sein, da die Christenheit im Kämpfe gegen all die feindlichen Mächte immer wieder des Geistes der Kraft, der Liebe und der Zucht bedarf. —SEK. Der Maibaum darf beim Pfingst fest nicht fehlen, auch wenn es, wie in diesem Jahre, in den Juni fällt. Wir möchten die Maie im Hause und in dK Kirche nicht vermissen, sie gehört zum Feste, wie der Christbaum zu Weihnachten. Die meisten unsrer Leser werden aber kaum wissen, daß schon unsre heidnischen Ur ahnen vor vielen hundert Jahren ihren Maibaum hatten. Nach der nordischen Göttersage sand die Vereinigung Wodans (Vertörperung der lebendigen Naturkraft) mit Frigga oder Freia (der Erdgöttin) in den ersten zwölf Tagen des Mai statt. Deshalb begingen unsre Altvordern diese Lage festlich. Man hielt an ihnen das sogenannte ,LNallag" oder „Maifeld", den altdeutschen Land- und Gerichtstag ab. Tie Mitte des dazu geheiligten freien Platzes nahm der Maibaum, meist eine Birke, ein. War dem Ernst sein Recht geschehen, entwickelte sich frohes Spiel um den Baum herum, an dem sich alt und jung beteiligte. Ter Maibaum gehörte zu den Festsymbolen, welche, wie die „Sächs. Ev. Korr." erzählt, die christliche Kirche gern übernahm, um ihre Feste dem Volke von Anfang an lieb und wert zu machen. Hatte doch schon Israel sein Pfingstfest, das ein Erntedankfest war, mit Blumen und Laubgewindcn geschmückt. Außerdem konnte man in dem grünenden Baume ein Sinnbild des neu er wachenden Lebens erblicken; ein neues geistliches Leben bewirkt auch der Heilige Geist. So wurde das Psalmen wort (Ps. 118, 27): „Schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!" zum Losungsworte des Pfingst festes. Zwar wollen neuere Forscher sür dieses Wort als genauere Uebersetzung treten lassen: „Bindet das Opfer tier mit Seilen, daß es zu den Hörnern des Altars geführt werde!" Aber ihre Gründe sind nicht zwingend genug, um uns zu belvegen, die alte, liebe und liebliche Aufforderung aufzugeben. Wir wollen auch aus oen Psalmen uns zum Schmucke des Festes mahnen lassen und auch zu Pfingsten wie in der Adventszeit sprechen: Mein Herze f oll dir grünen zu stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß. —* Anläßlich deS in einzelnen Teilen der Großen hainer Pflege ausgetretenen Unwetter» und des damit verbunden gewesenen Hochwassers ergeht im amtlichen Teile vorliegender Nummer eine amtShauptmannschaftliche Bekanntmachung, in der sür die Ortspolizeibehörden und Eingesessenen Verschied,ntltche» zur Nachachtung empfohlen wird. — Der 22 jährige Soldat Meyer der 1. Kompagnie des Königl. Sächs. Infanterie-Regiment» Nr. 179, welcher sich kürzlich ohne Urlaub von seiner auf dem Truppen» gute Vsdeek - Zier.
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