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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190806112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-11
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1908
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d A«-rig»r tLlbeblM Ml- Anzeiger). Telegramm-Adress« „Tageblatts «t»s» Amtsblatt Femsprechstcll» Nr. SV. für die Kömgl. AmtShauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Nat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba- Donnerstag, 11. Zimi 19V8, avends. 133. 61. Javrg. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Ta- abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. LierteljShrlicher Be»u-»prri» bet Abholung in der Expedition tn Rieja 1 Mart 50 Psg., durch unsere Träg« srrt tn» Hau» 1 Mark 65 Psg„ bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger tret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Au-rigeu-Anuahmr sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormfttag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationkdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle. Goethestraße 59. — Für die Redaktion »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Für die Erweiterung der Knabenschule gelangen hiermit in getrennten Losen zur öffentlichen AnSschret-nn-: a) Erd. und Maurerarbeiten, b) Steinmrtzarbeiten, o) Ztmmererarbeiten. Angebotsformulare können im Gtadtbauamte gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden und sind bis Montag, -en 2S. Juni 1S08, vormittags 10 Uhr daselbst «»»gefüllt und mit entsprechender Aufschrift versehen, wieder etnzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte, volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung aller Angebote bleibt Vorbehalten. Riesa, den 11. Juni 1908. Der Rat der Stadt Riesa. Gustav Adolf-Fcst iu Gröba. Der Großenhainer Zwetgoerein der evangelischen Gustav Adolf-Stiftung feiert, so Gott will, sein diesjährige» Jahresfest am Trinitatisfest, den 14 Jimi, in Gröba durch einen nachm. 3 Uhr beginnenden Gottesdienst in der dortigen Kirche, an welchen sich ein« Nachversammlung im Saale de» dortigen Gasthofe« „Zum Anker" anschließen soll. Die Predigt im Festgotte»dienste hat Herr Pfarrer Satlow tn Linz gütigst übernommen. Alle Gönner und Freunde der Gustav Adolf-Sache werden hiermit zur Teilnahme herzlich eingeladen. Großenhain, am 9. Juni 1908. Der Zweigvereiu der evavg. Gustav Adolf-Stiftuug. 8. Pache, Vorsitzender. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 11. Juni 1908. —* Ter Zweigverein der evangelischen Gustav Adolf-Stiftung hält nächsten Sonntag sein Jahres fest in Gröba ab. Im Gottesdienst, der nachm. 3 Uhr beginnt, predigt Herr Pfarrer Satlow aus Linz. Im Anschluß an den Gottesdienst findet eine Nachversamm- lllng inl Saale des „Anker" statt. —* Auf den Sonnabend, den 13. laufenden Monats, abends 8 Uhr, im Saale des Wettiner Hofes hier statt findenden Dortrag des Herrn Tr. med. Festner-Riefa über: „Krankenpflege im Hause" sei hiermit wie derholt ganz besonders hingcwiesen. Ta dieser Dor trag für jede Familie, namentlich für jede Hausfrau von großem Mert ist, so wird auch darauf aufmerksam ge macht, daß demselben die sich hierfür Interessierenden aus Stadt und Land, insbesondere auch Frauen, un entgeltlich beiwohnen können und im allgemeinen In teresse nur zu wünschen ist, wenn von dieser Gelegenheit recht ausgiebig Gebrauch gemacht wird. —II. Da» Standgericht des Pionier-Bata illonS Nr. 22 tn Riesa hatte am 9. Mai gegen den Gefreiten Richard Bruno Enderlein wegen AchtungSverletzung ver handelt, war aber zu einem sreisprechenden Urteil ge- kommen. Gegen die Freisprechung hatte der „Gerichtsherr" Berufung eingelegt und so kam die einfache Sache vor das Kriegsgericht in Chemnitz. Während einer Pause beim Exerzieren am 11. April hatte Enderlein, ohne sich etwas dabei zu denken, mit dem Gewehr auf den Erdboden ge stampft. DaS hatte ihm der Unteroffizier A. mit den Worten verboten: „Wollen Sie gleich das Stampfen sein lassen?" Enderlein, der sich auf den Anruf herumgedreht hatte, wendete sich wieder nach der anderen Seite und sprach sür sich hin: „DaS Auge des Gesetze» wacht!" Mehrere Soldaten, aber auch der Unteroffizier hatten diese Aeußerung gehört und die Folge war die Anklage. Da» Kriegrgericht gelangte, wie die Vorinstanz, zur Freisprechung und verwarf die Berufung. Es nahm an, daß der ve- schuldigte nicht die Absicht und da» Bewußtsein gehabt habe, durch die witzig sein sollende Redensart den Bor- gesetzten zu beleidigen. —* Begünstigt durch die feuchte und warme Witterung sind in diesem Jahre die verschiedensten Baumschäd- ltnge in großen Massen ausgekommen und schä- digen unser« Obstbäume, Ziersträucher und Bäume. Herr Stadtgärtner Kintz el schreibt uns über dieses Thema folgende»: Einer der gefräßigsten ist der Schwamm spinnes Die jungen Räupchen schlüpfen im April au», leben anfangs gesellig beisammen, verteilen sich dann später aber über den ganzen Baum und beginnen dann erst ihre eigentliche vernichtende Tätigkeit. Nach mehrmaligem häuten, gewöhnlich gegen Mitte Juli, sind die Raupen erwachsen, hören mit fressen auf, verlassen die kahl ge- freffenen Zweig« und suchen sich geeignete Verstecke auf, tn Rindenritzen, Asthvhlen, Brettevvänden, Zäunen und der gleichen mehr und verwandeln sich dort zur Puppe. Nach ungefähr zwei bis drei Wochen schlüpft der Falter ans, legt sei >e Eier an alle möglichen Orte, z. v. an Stämme, Teste, Hecken, Mauern usw. ab. E» sind dir« klein« Häufchen von 809 bis 509 Stück. Dieselben werden so- fort mit den gelbltchgrauen Haaren de« Hinterleibes be deckt, so daß da» ganze auf den ersten Blick wie ein Glück Feuerschwamm auSsteht, daher auch der Name Schwamm- spinner. Ein weiterer Schädling, den Dchwammspinner in der Gefräßigkeit fast noch übertreffend, ist der Ringel spinner. Begegnen wir, wie eS jetzt häufig geschieht, einer hellbräunltch langbehaarten Raupe, so haben wir den Ringelspinner vor un». Gerade in diesem Jahre sind diese Raupen in ungeheuren Mengen vorhanden und ist gerade in jetziger Zeit nicht» sicher vor ihnen. Sie fressen das Laub der Eiche, Linde usw. gerade so wie das Laub sämt licher Obstbäume, sogar die Rosen sind nicht sicher vor ihnen. Lassen wir nun der Gefräßigkeit des Rcmpenheere» ungestört freien Lauf, so ziehen sie, nachdem sie einen Baum nach und nach abgeweidet haben, zu einem andern und daS so lange, bi» sie gegen Mitte Juni vollständig ausgewachsen sind. Jede einzelne Raupe sucht sich dann ein passendes Versteck, meist zwischen zusammengesponnenen Blättern, und verpuppt sich darin. Nach etwa drei Wochen kommt der Falter hervor. Da» Weibchen legt in wirklich künstlicher Weise kurze Zeit nach dem AuSschlüpfen seine Eier, etwa 300 bis 400 Stück, in einem festgeschloflenen breiten Ringe an nicht zu dicke Zweigchen. Die einzelnen Eierchen sind glänzend wetßgrau, haben tn der Mitte einen dunklen Punkt und werden bald glashart, so daß ihnen weder Frost noch Hitze oder Nässe Schaden bringen kann. — Die» wären nur zwei von den vielen Schädlingen. Nun noch etwas zur sicheren Vernichtung derselben. Man braucht durchaus nicht große Aeste, ganze Baumwipfel und einzelne Zweige von den Bäumen herunterzuschnetden, wie e» oft geschieht. Damit ist dem Nebel durchaus nicht ab- geholfen. Ehe man dazu kommt, den einen Ast abzu- schneiden, an dem der Schaden sichtbar ist, hat sich ein großer Teil der Raupen schon über den ganzen Baum verteilt und würden wir dadurch, neben der nur teilweisen Vernichtung der Raupen, un» in die Gefahr hegeben, den ganzen Baum durch da» HerauSschneiden großer Aeste im vollen Wachstum, in seiner Konstitution empfindlich zu schädigen. Ein sicher wirkende» Mittel zur; Bekämpfung der Raupen haben wir im Obstbaumkarboltneum. Man nimmt einfach ein Gefäß, tut 10 Liter Wasser hinein, dazu */, bi» V, Liter Schacht» Obstbaumkarboltneum, rührt da» ganze tüchtig durcheinander und spritzt nun mit irgend einer Obstbaumspritze sorgfältig über den ganzen Baum. Die vom Karbolineum getroffenen Raupen werden in kurzer Zett tot sein, die nicht getroffenen werden durch den schlechten Geschmack der Blätter wohl veranlaßt werden, dem Baume den Rücken zu kehren. Bkt sorgfältiger Aus führung jedoch werden wohl sämtliche Raupen getötet sein. — Tie zahlreichen, von der sächsischen Dtaatseisen- bc.hnvertvaltung sür die Feiertage vorgesehenen Bor- und Nachzüge zu den fahrplanmäßigen Zügen wur den fast sämtlich in Verkehr gesetzt. Auf dem Dresdner Bahnhof- wurden vom Freitag bis mit Montag nahezu 300 solcher Entlastungszüge abgelassen, und zwar rund 60 nach und von Görlitz, 65 nach undvon Leipzig über Riesa und Döbeln, 12 nach und von Berlin, 70 nach und von Pirna—Schandau—Bodenbach und 80 nach und von Tharandt—Chemnitz—Reichenbach. Hiervon ent fielen 24 aus den Freitag, rund 100 auf den ersten Feier tag und etwa 65 auf den zweiten Feiertag. — Ter AmtStag der Herren Gemeinde vorstände im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Großenhain fand gestern nachmittags von 2 Uhr ab unter Vorsitz und Leitung des" Herrn AmtshauptmannS Tr. Uhlcmann, Geheimer Regierungsrat, im Saale des Hotel de Saxe in Großenhain statt. An den Amtstag schloß sich die Jahreshauptversammlung des Vereins sür Wohlfahrtspflege in den im amtshauptmannschaftlichen Bezirk Großenhain gelegenen Städten, Landgemeinden und selbstständigen Gütern. Schließlich folgte noch ein Vortrag über das sür jede Familie höchst wichtige Thema: „Krankenpflege im Hause", den Herr Tr. med. Festncr aus Riesa hielt. — Vom Bundesvorstand der evang. -luth. Männer und Jünglingsvereine im Königreich Sachsen ist in der letzten Landesversammlung in Dresden beschlossen wor den, das nächste. Landesposaunenfest im Mai 1909 in Großenhain abzuhalten. Der Sächsische Bund zählt gegenwärtig 218 Vereine mit 12 621 Mitgliedern, darunter 637 Bläser. — Seine Majestät der König hat genehmigt, daß den Schützengesellschaften zu Sebnitz und Lom matzsch anstelle der bisher von ihnen geführten und an die Arjenalsammlung abzugebenden ehemaligen Militärsahnen nach Maßgabe der verfügbaren Geldmittel neue Fahnen durch Seins Majestät verliehen werden. Nach Beschaffung der Fahnen wird deren Uebersendung an die betreffenden Stadträte zur Ueberreichung an die Schützengesetlschasten durch das Kviegsministerium ver anlaßt werden. — Ter Verband deutscher Spiritus - und SPiri - tuoseninteressenten, der gestern in Dresden tagte, sprach sich entschieden gegen jedes Spiritusmono pol aus. Er erwartet, daß die Regierung die Interessen aller Zweige der Spiritusindustrie schützen wird, um diese lebensfähig zu erhalten, und schlägt vor, die be stehenden Einzelsteuern durch eine einzige Fabrikatsteuer in der Höhe der derzeitigen Belastung des Gebrauchs von 90 Mart zu ersetzen. — Bon der Landesverficherungsanstalt Königreich Sachsen zu Dresden sind im April 1908 (gegenüber März 1908) 818 (759) Invalidenrenten, 82 (71) Kranken renten und 89 (118) Altersrenten neu bewilligt und an- gewicsen worden. Tie Rückzahlung von Beiträgen er folgte in 1120 (1164) Heirats- und 250 (300) Todesfällen sowie an 1 (3) Unsallrentner. Tie von der Versicher ungsanstalt vereinnahmten Beiträge bezifferten sich auf 1376 671 Mk. 30 Psg. (1309 429 Ml. 58 Psg ). In ständiger Heilbehandlung der Versicherungsanstalt befinden sich am Monatsschlusse, bei einem Zugang von 307 (247) und einem Abgang von 200 (206) Patienten einschließlich 195 (182) Pfleglingen der Lungenheilanstalt Hochwald, ins gesamt 637 (530) Versicherte. —* lieber die Tätigkeit der Heilsarmee in Sachsen wird un» geschrieben: ES sind von Geilen der Heilsarmee tn den letzten 2 Jahren im Königreich Sachsen 2 sozial« Anstalten eröffnet worden, ein Rettung-Heim für Mädchen tn Leipzig mit Platz sür 20 Mädchen und ein» in Dresden, in welchem 25 Mädchen ausgenommen werden können. Durch da» Leipziger Heim gingen eine Anzahl Mädchen, di« al« wirklich gebessert entlassen werden konnten. Da» Dresdner Heim ist erst seit 6 Monaten eingerichtet. Die Ein ichtung dieser beiden Heime haben die Summe von je 10000 M. beansprucht. Eine Kinderkrippe in Meißen konnte auch eingerichtet werden. Die arbeitenden Mütter Kaiser Wilhelm Kriegerdenkmal Kose« v-sm.
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