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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190806234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-23
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1908
- Autor
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Deutlich waren die Fingerabdrücke am Halse sichtbar Anr Kinn war eine schwerere Verletzung, anscheinend durch einen Aanstschlag, und im Besicht Kratzwtztnden bemerkbar. Lin heftiger Kamps -wischen dem Lpser und seinen Mör dern muß stattgefunden haben. Las Korn ring» um den Leichnam war zertrampelt, die Erde aufgewühlt und die Nägel der Toten hptten sich in die Erde eingekrallt. Der erste Ueberfall hat direkt an der Chaussee stattgefunden. Dort bemerkte man im Straßenstaub Fußabdrücke und Fingerabdrucke. Beim Absuchen des Feldes sand man vor der Fundstelle des Leichnams Haarkämme der Daten Und — eine Blechzange. Es ist also anzunehmen, daß die Verbrecher ihr' Opfer an der Chaussee durch den Faust-, schlag betäubt, dann in das Feld geschleift und dort den Lustmord verübt haben. Bei der Leiche sanden sich ein kleines Handtäschchen, eine goldene Uhr mit goldener Kette und ein Portemonnaie mit Geld. Zu einer Beraubung ihres Opfers scheinen also die Mörder keine Zeit mehr gehabt zu haben. Als Täter kommen zwei Männer in Ve» tracht! der eine über mittelgroß, kräftig, 45—50 Jahre alt, mit schwarzem, struppigen Bollbart, schwarzem, abge tragenen Anzug und schwarzem, weichen Hut. Auf dem Rücken trug er ein graues Bündel, das mit einem Bind-, faden verschnürt war. Der andere ist klein, untersetzt, etwa 30 Jahre alt, von fahler Gesichtsfarbe, trug grün grauen Anzug, schwarzen steifen Hut und kleinen Schnurr« bart. (L. D-) Delagrange und der Motorflug. )fk( Tie Fortschritte aus dem Gebiete des Motors drachenflugcs häufen sich in einer Weise, daß der Chronist Mühe hat, zu folgen. Was heute noch Rekord war, wird morgen Überboten und gilt übermorgen als veraltet. Man wird sich noch erinnern, welcher Enthusiasmus herrschte, als Farman im Januar dieses Jahres als erster einen Kteisflug von 1 Kilometer mit einer Fahrzeit von zwei Minuten und einigen Sekunden zurücklegte. Man weiß auch, wie Farmann dann weiter übte und in einem an deren Flug auf beinahe 5 Kilometer bei etwa 7 Minuten Fahrzeit gelangte. Zu jener Zeit trat aber, neben den Namen Farmans bereits ein anderer, nämlich der von Delagrange. Es dürfte nicht uninteressant sein, den Lebenslauf dieses neuesten Reksrdträgers auf dem Ge biete des Motordrachenfluges zu betrachten. Leon Tela- grange ist im Jahre 1873 zu Orleans geboren worden,, woselbst sein Vater damals und auch noch heute eine große Spinnerei und Weberei leitet. Er erhielt die übliche Schulbildung der besseren Stände, war daneben aber ein begeisterter Sportsmann, der in gleicher Weise die Reit kunst, die Jagd, das Rudern, den Segel- und Radsport, sowie den Autsmobilismus betrieb. Nach dem Verlassen der Schule besuchte er die Akademie der schönen Künste in Paris und wackote sich der Bildhauerei zu. Bereits im Alter von 21 Jahren wurde er mit einem Skulptur werke in dem Salon zugelassen. Es ist bemerkenswert, daß keiner der drei Leute, die heute den Motordrachensport Frankreicks repräsentieren, durch eine besondere Ausbil dung aus irgend eine Weise besonders darauf hinge- wiesett wurde. Delagrange war, wie gesagt, Bildhauer und zwar ein erfolgreicher Bildhauer, der zahlreiche Me daillen erwarb, Henry Farman war pon Beruf Maler und Gabriel Boisin, der die Mstordrachen für beide kon struierte, war ursprünglich Architekt. Alle drei erkannten aber die Bedeutung, welche die Eroberung der Luft für die Menschheit besitzt, und wandten sich instinktiv diesem Gebiete zu.' IM Jahre 1905 wohnte Delagrange den ersten Flug versuchen bon Akchdeaoon, Bleriot und Boisin bei. Schon damals wurde er ein begeisterter Anhänger der Flug- Maschinen. Er ließ sich selbst von Boisin einen solchen Drachen bauen Nun aber vergingen znni J .hre ohne irgeno welche Erfolge. Wieder und immer wieder klappte etwas nicht, und erst im Mürz ItzOi kam Delagrange dazu, sich das erste Mal Nennenswert bon der Erde zu erheben und einen Klug von 60 Meter Länge auszuführen. Tann aber folgten sich die Rekorde Schlag auf Schlag. Im März dieses Jahres konnte er bereits 600 Meter zurück! gen, holte dann schnell Farman ein und lei tete dann am 11. April seinen bis jetzt noch nicht übertroffenen Rekord slug von rund 10 Kilometer Länge. Die ersten Rekorde all dieser Motorslteger waren nach der Länge der durchfahrenen Strecke bemessen. Man kam zu 100, 500 und 1000 Meter, um dann in die Kilometer zu gehen. Nun aber wurden die Zeiten länger, und es zeigte sich, daß auch die Zeitdauer von Wich.igreit war. Bereits bei den ersten, nur wenige Minuten dauernden Flügen waren die leichten Motoren außerordentlich heiß geworden. Seinen letzten Flug mußte Delagrange ab brechen, weil die Zylinder in Rotglut gerieten. Es war daher berechtigt, nun die Nreisstellung einmal ein wenig zu verändern und eine L imte Zeit, einen Aufenthalt in der freien Lust von blonderer Länge zu verlangen. Ter erste Preisstifter, der darnach handelte, war Armen- gaUd Und sein Preis ist für den bestimmt, der 15 Mi nuten hintereinander in der Lust bleibt. Diesen Preis wollte Delagrange kürzlich in Parts gewinnen, aber wie derum überhitzte sich sein Motor, der große Fsig ipparat verlor titzst Auftrieb und segelte mitten zwischen die zahl reich vorhandenen Zuschauer. Es war ein wahres Wüst» döt, daß dabei nicht Personen tödlich verletzt wurden, denn die schnellarbeitendcn metallenen Luftschrauben Müs« stN ja Mit ihren Flügeln ähnlich wirken, wie das Schwort eine- Scharfrichters. Delagrange hat nach diesem Miß erfolg seine Lachen zusammeng.packt und ist einstweilen nach Italien gereist, um verschiedene dort ausgeschri bene Skreckenpteise zu gewinnen und dann mit den >o erwo de nen Mitteln weiter zu bauen. Geht die Entwickelung tereffant z» behandeln, sodaß die Teilnehmer voll befriedigt schon i« kommenden Herbst in Betrieb gegeben werden unk zeigte deutliche Anzeichen, daß an denk unglücklichen waren. Schließlich wurden noch di« Wetnstöcke im Schloß- kann. Diese Verzögerung wird durch Abänderung der ur- Mädchen ein Stttlichkeitsver brechen Vorgenom hof« besichtigt. svrünglichea Planungen und durch einig» kleine Rebenum- men war. Der Tod war durch Erwürgen eingetreten. r. Röderau, 22. Juni. Zu einer frohen, stimm ungsvollen Fei« wurde die am Sonntag abend in Rothe- Restaurant abgehaltene Versammlung de- Landwtrtschaftl. Verein- Röderau und Umg. Betraf doch d«: Hauptpunkt der Tagesordnung die Prämiierung zweier treuer Dienst- boten. Dieselbe wurde durch Herrn Oekonomterat von Littrow - Dresden als Sekretär de- landw. KrelSoerein« Dresden vollzogen. Benannter Herr gedachte in beredten Worten der treuen Dienste dieser beiden und überreicht» dem Schirrmeister Hermann Müller vom Rittergut Bob ersehn eine Ehrenurkunde al- Anerkennung für 14 jährige, ununterbrochene Dienstzeit und der Wirtschaf- tertn Marte Jacob, bet Herrn Gutsbesitzer Kurze in Lessa feit 25 Jahren im Dienst, da- vergoldete, silberne Kreuz nebst Urkunde. Beide Ausgezeichnete dankten mit bt- wegten Worten. Nachdem der Vorsitzende die Hoffnung ausgesprochen hatte, daß der Landwirtschaft noch recht viele solcher braven Leut« erhalten bleiben möchten, erhoben sich die Verein-Mitglieder zur Ehrung der Jubilar« von ihre« Plätzen. Eine wettere Freuds wurde dann dem Schirr meister Müller dadurch bereitet, daß ihm der Hofmeister Eckhardt mit einfachen herzlichen Worten ein schönes Äe- schenk, gestiftet von den Arbeitern des Rittergutes, über reichte. Ein schönes Zeichen, ryelcheS die Geber ehrte. Hierauf beschloß der Verein, am 29. d. M. die Jungvieh- weide deckGenossenschaft Ehrenberg zu besichtigen und daran einen Abstecher in die sächsische Schweiz anschlirßen zu lassen. Die Partie findet mit Frauen statt und sind auch Gäste herzlich willkommen. Nach Stunden gemütlichen Beisammenseins ging die Versammlung auseinander mit dem Bewußtsein, daß hier treuer Dienst seine Anerkennung gesunden hat und auch weiterhin finden wird, Oschatz, 22. Juni. Dia 62 Versammlung des Sachs. Forstvereins nahm gestern in den Mauern unserer Stadt ihren Anfang. U. a- sind zu der Tagung die Mehrzahl der im sächsischen Staatsdienste stehendm Oberfvrsimeister Und Oberförster sowie viele Forstassessoren, Privatwald besitzer und Privatforstbeamte und der Lehrkörper der Königl. Forstnkademie Tharandt eingetvosfett. Als Ver treter der Königl. Staatsregierung ist Herr Landforst meister Winter vom Finanzministerium angemeldet Auch an den befreundeten Schlesischen Forstverein, Mährisch- Schlesischen Forstverein, Böhmischen Forstverein und den deutsch Forstverein in Böhmen ergingen Einladungen. Tie Männer der „grünen Farbe" sind in unserer Stadt, die selbst einen ansehnlichen Waldbesitz hat, mit großer Begeisterung aufgenommlen Wörden. Nach einem Begrüß- Ungsabend am Sonntag nähmen am heutigen Montag die Beratungen unter dem Vorsitz des Herrn Oberforst- meister Königl. Sächs. Geh- Forstrats Däger aus Schwar zenberg ihren Anfang. Wermsdorf. In Wermsdöäf, wo König Albert den Zwiang des Hofzeremoniells so gern abwarf und sich als schlichter Waidmann fühlte, ist ihm ein von Georg Bern kopf, einem Schüler und Mitarbeiter Schillings, entwor fenes Standbild errichtet worden, das gestern eingeweiht wurde. Tie Feier begann Sonnabend mit einem Zapfen streich und einem starkbesuchten FestkoMmers im „Gol denen Strauß". Sonntag früh fand nach einem Wöck- ruf um 6 Uhr der Empfang der Festgäste statt. Än dem Festzuge, der sich nach 12 Uhr mittags formierte, be teiligten sich 31 Militärvereine aus den Amtshauptmann- schasten Oschatz und Grimma, sowie 9 andere Vereine Mit ihren Fahnen und zwei Musikkorps, zusammen etwa 1500 Personen. Ter Zug nahm bei KeM vor dein Ddnk- Mal errichteten Königszelt uM etwa halb 2 Uht Auf stellung Unter den Ehrengästen bemerkte mktt verschie dene höhere Militärs, u. a. Exzellenz b- Winkwitz, ferner den Reichstagsabgeordneten des 11. sächsischen Wahlkreises Oberjustizrat Giese, 'Amtshauptmann b. Leipzig, Regie rungsrat Tr. Lotze, sowie den früheren Oschatzer Anits- hauptmann v. Carlowitz. Pünktlich um 2 Uhr ttaf Kö tg Friedlich August im offeneü Wagctt, vvn Dahlen kom mend und von der Reiterabtcilung des Kvi gerv.keinS ebgtholt, Mit den Herren feinet Begleitung aüf dem Festplatze ein. Nachdem der Vorsteher des Weimsdürfer M^itärtereins Hert Wagner dem König den Dättk süt fein Erscheinen abgestattet und Frl. Wagner dem Mo narchen einen Strauß überreicht hott, hielt sodann Herr Pfarrer Richter die Wetherede. Dann fiel die Hülle vom Denkmal, daS nun vom Vorsteher Herrn Wagner der Gemeinde übergeben w«urde. Nach der Besichtigung des Denkmals durch den König und der Ni.detlegustg von Kränzen drückte der Monarch dem Schöpfer s ine Ane - kennung aus und nahm hierauf die Parade über die Kriegervereine ab, Die im Schloßhofe Aufstellung gc- nommen hatten. Sodann ließ der König, vor dem Denk mal stehend, den Festzug, der sich nochmals formiert Hätte, an sich vorüberziehen, um nach kurzem Aufent halt im Schlosse alsbald nach Dresden zurüchprühren. Abends fand Ball auf zwei Sälen und eine festliche Be leuchtung des Denkmals und FestplatzeS statt.' Lommatzsch, 22. Juni. Die htestge Freiwillige Feuerwehr, die zuletzt im Jahre 1902 inspiziert worden ist, hatte fich gestern vormittag aufS neue einer Prüfung zu unterziehen. Der BesichtigungSauSschutz bestand au- den Herren Brandmeister Lehmann-To-wig, Hauptmann Heydt» Fischergaffe und Hauptmann Uhlemann-Großenhain. Al« da- Ergebnis der Inspektion teilte Herr Btan"direktor Lehmann-Coswig mit, daß die Hebung mit der mechanischen Letter und der Gerätebesund die Zensur 1, der FUßdieNst. der Stetgerzüg, der Tchlauchwagenzug und di« Angriffs» Übung die Zensur 2 erhalte« habe und daß die Gesamt zensur auf 2» oder „gut" laute. Meitze«. Der vahnbau Wilsdruff Gäriltz hat jetzt sehr wesentlich« Fortschritte gemacht. Trotzdem ist «» au« geschloffen, daß di« S > Taubenhrtm-Metßen Löthatn stände verursacht. Nosssn, 22. Juni. Am Gonnvabend nachmittag entgleist- ein« Lokomoitv» mit Tender bet einer Rangier- fahrt 1» hiesigen Bahnhofs. Di« entgleisten Fahrzeug, versperrten die Ein- und Ausfahrt der Lowmatzsch-Blesaer Züge. Die sie benutzenden Beisenden mußten außerhalb de« Bahnsteigs, in der Nähe deß UebergangS der Döbelner Straße, aus- und einsteigen. Die Ursache der Entgleisung ist nicht aufgeklärt. Roßwein. Im Webrteiche der StrtegiS auf vöhrigener Flur wurden Montag früh zwei zu- sammengebundrn« weiblich« Leichname auf- gefunden. In den Toten wurde die Wirtschafl-besttzett- Ehefrau Bogt aus Starrbach und deren 15 jährige Tochter erkannt. 88 Dresden, 22. Juni. In der heutigen Bunde«. Versammlung de» Deutschen Keglerbundes gab der Vorsitzende Thoma«-Dresden bekannt, daß der Bund zurzeit 46 verbände mit 18500 Mitgliedern umfasse und etu Vermögen von 14718 M. besitzt. Die nächst« Bundes versammlung wird in Wernigerode tagen Und al- nächster Krstort würbe Kiel gewählt. Wustrau - Bettln empfahl di« Wiederwahl de« geschäst-sührenben Vorstände- Und wurde derselbe einstimmig Wiedetpewählt. Dem Bunde neu vetgetreten ist der verband Görlitz. Feldmann-Netvyork überbrachte Grüße au- Amerika und lud für Monat Mai 1909 zum Gaufest der »Nationalen Kegler-Bereinigung Amerika- ein, bei welchem um die Würde drS Meister- schaft-kegler- gestritten wird. Zahlreich« Telegramme gingen ein, so au» Berlin, Gchwerin, Chemnitz, Altona und Marienbad. 88 Dresden, 22. Juni. GiN« famose Gründung, die Handels- und Industrie-Gesellschaft Schumann ä Co G. m. b. H., rief der 1858 in Altenburg geborene, wegen Betrugs vorbestrafte Kaufmann Eugen Ottomar Schumann im August 1907 in Dresden in» Leben. Gchumann selbst mittellos setzte sich mit einem jungen Mann au» Klotzsche, der in der Weltfirma al« Korrespondent tätig sein sollte, in Verbindung und beide bestätigten fich gegenseitig schrift- lich, daß Sch. S00Ü M., der junge Mann aus Klotzsche 50009 M. eingeschossen hätte. Damit wat das WelihauS gegründet — gegeben hat keiner auch nur einen Pfennig Trotzdem versandte Sch. schon vom 1. Juli hochklingende Prospekte an Kapitalisten mit der Aufforderung, einem ksn- kurrenz- unb ristkolosen Ünternehmett beizutreten, das nack dem Grundsatz«: «Keinen Kredit nehmen — keinen geben" arbeiten und Filialen in Leipzig, Berlin, Hamburg, Paris, Liverpool, London Und Newhork unterhalten und alle in großen Posten eiNgekaufte Waren durch Reichsbank-Giro- konto begleichen werde, Sch. aoatizierte sofort zum Direktor und versprach einem jungen Manne, ihn für den 1. Oktober als Buchhalter der Gesellschaft mit 250 M. durchzudrücken, nur müsse der junge Maiin de» besseren Eindrucks wegen sofort eine ^Einlage" geben. Der Hochbeglückte opferte 189 bekam weder Gehalt noch Stellung, sein Geld teilweise erst dann, al« Sch. wrttere Betrügereien gemacht hatte. Um 6000 M Einlage, die zu« Eintritt alS Teil- Haber einer Käsesabrik Nötig waren, zu erlangen, operierte Schumann als Heiratsschwindler. Durch eine Heirats annonce wurde er mit einet wohlhabenden 42 Fahre alten Technikers-Witwe aut Chemnitz bekannt und lud die Dame zur Besichtigung seiner Käsesabrik et« und renommierte mi der vollbezahlten Mafchininanlage, von der ihm selbst nichts gehörte. Dir Chemnitzer Braut schoß nach wenigen Tagen 300 M. vor und schenkte deut Schwindler eine Taschenuhr für 400 M. Sch. verjubelte das Geld und verpfändete die Uhr. Am 16. Oktober kam Sch» nack Chemnitz, überraschte die heiratslustige Witwe mitten in der Nacht Mit der Nachricht, daß er eiligst 1400 M. zur Einlösung eine» Waggons Käs« brauche. Die Frau vet- kaufte UM anderen Tag« «in Wertpapiet. gab dem Ver ehrer noch 1266 M. und war damit Geld Und Bräutigam los. Schumann wurde von der 8. Etrafknmmer des Dresdner Landgerichts zu 2 Fahren Gefängnis und 5 Aahien Ehrenrechl« Verlust verurteilt, Loschwitz. Einem Herzschlag erlag beim Vaden ir dem hiesigen Elbdade det Ltthographenlehrling Paul Oehmigrn au« DreSden-Pieschen. Po ft et Witz. Ain Sonnabend ertrank beim Baden in der Elbe ein zehnjähriger Schulknabe, der Sohn der Witwe Flicke. Mittweida. Am Sonntag abend in der 11,Stund' brach im Dachraum des Gasthofes Neudörfchen ein Schaden feuer au«, weicht« sich bald aus das ganze Grundstück auSdehnte. Der Dachstuhl, sowie das erste Stock wert wurden vom Feuer vollständig vernichtet und auch die übrigen Lokalitäten sind start beschädigt worden. Die Enlstehungsursache de« Feuers, das zu einer Zeit hrraue- kam, al« Saal und Gastzimmer stark besucht waren, ist noch vnermittelt. Leipzig. Die Persönlichkeit der, wie gemeldet, bei Grotzsteinberg aufgcsunbenen Ermordeten ist jetzt f st gestellt. ES ist die am 31. Tezemiber 1Ü79 in Leipzig ge borene Putzmacherin Martha Conrad; sie war als Ti- reittice in einem Puhgeschäst beschäftigt. Am Sonntag früh um 7 Uhr fuhr sie mit der Bahn Nach Groß'teinberg, um, trie schon früher, von dem Heilkundigen Chemnitz in Mngrt süt ihr eit kranken Brüder Hetlmitkl zu hoteu. Etwa eiste Viertelstunde von Gvvßsteinberg entfernt ist bte Tat votlführt werdest. üstt t/zS Uhr hörtest Arbeiter auf den bärtigen Felbern plötzlich gellende Hilfetnfe und sähen Mi Männliche Jstotviduen auf derst Wege nach Betersdors dävvsteilen. Bon destt Landimtstn Sckmieb wur den auf seinem Kartoffelfeld Spuren vvn gußtri ten ge sehen Er ging diesen Spuren nach ustd fand etwa 30 Meter hinein in eitlem Kornfeld den noch warmen Leich nam der Ermordeten. Der Leichnam lag aus deut Rücken
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