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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190806244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-24
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1908
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Riesaer A Tageblatt ««d A«r»ig»r <LlbedlM «ud Anzeigers. Lelrgrmmn-Adressn E! ^»44 FemsprechsteU, raa b at^ » ^4Hl4SV4l144 N-.M. für die Königl. AmtshauptmMnschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 144. Mittwoch, 24. Juni 1908, avends. 61. Jahrg. La» Riesaer T-g-k>>"" erschriat jede» Ta» abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark VO Psg., durch unsere Trüge» sret in» Hau» 1 Mark SS Psg, bet Abholung am Schalter der katseri. Poftanstalten 1 Mark SV Psg, durch den Briefträger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzeigrn-Annahmr sür di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Krettrz, den SS. Juni 1908, vvrmtttsgs 11 Uhr kommen tm Gasthofe zum „Anker" hier — all» BersteigerungSort — 1 Pferd (braune Stute) und 2 Lastwagen gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 20. Juni 1908. Der GerichtSvollrteher de- Königl. Amtsgerichts. - M M da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» »ormittags - Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 24. Juni 1908. —* Wie wir vernehmen, wird der neue Bürger- meister unserer Stadt, Herr Dr. Scheider, sein Amt am 1. August antreten. —* Die Riesaer Bank gibt unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer ihre ZlnSveränderuygen sür Bar- «inlagen bekannt, worauf wir aufmerksam machen. —* Die Reservisten, die in diesen Lagen bei den hiesigen Artillerieregimerttern «ine Uebung abzuletsten Hattens haben heute in der Frühe Riesa wieder verlassen. —* Bei der Belustigung auf der Schaukel eines Gast- hlofeS der Umgegend hatte ein etwa lOjähriger Schüler einer. Döbelner Schulklasse, die xinen Ausflug nach dem betr. Orte unternommen hatte, das Unglück, herabzusallen und ein Bein zu brechen. —* An einigen Stellen unserer Stadt sind in den letzten Tagen hohe Reklamewände aufgestellt wo» den, deren Zweck mancher sich vorerst nicht erklären kann. Tie Ausstellung ist auf Veranlassung des Zirkus Blumen feld Wttre. erfolgt, der an diesen Wänden Plakate größ ter Dimensionen anbringen lassen wird, die das Publi kum zum Besuche seiner Vorstellungen veranlassen sollen. Ein Unternehmen wie dieser Zirkus hat natürlich den Wert der Reklame voll erkannt und er könnte dem rech nenden Geschäftsmann als Beispiel dienen Die Leitung des Zirkus weiß genau, daß Reklame die Seele des gan zen Geschäfts ist und daß der dafür aufgewandte Be trag zehn- ja hundertfach sich verzinst. Auch der Ge schäftsmann sollte nie, auch in der stillen Sommerzeit nicht, nachlassen, seine Arnl'el zu empfehlen. Der Nutzen Wird nicht, ausbleiben. Der Zirkus Blumenseld Wwe. gibt Hunderte aus — um tausende einzunehmen. — Se. Majestät der König wird voraussichtlich am 21. Juli eine Reise in den westlichen Teil deS Erzge birge» und den östlichen Teil des BogtlandeS an treten, und zwar vom Vorort Cainsdorf aus über Kirch berg nach WerneSgrün, Rothenkirchen, Rodewisch, Unter- göltzsch, Falkenstein, wo Majestät bei Domherrn Freiherrn von Trützschler zum Falkenstein übernachten wird und anderen Tages nach Auerbach, Sorga, Brunn, VogelSgrün, Schnarrtanne, Schönhaide, Eibenstock rc. — Das Präsidium de» Königlich Sächsischen Militär- oeretnSbundeS bewilligte au» der Kaiser Wilhelm- Augusta-Stiftung an 247 Witwen von MilttäroereinSmit- gliedern 3705 Mark und an 10 Waisen 85 Mark Unter stützungen, sowte.au» der Wettin-JubiläumS-Stiftung an 55 Empfänger 615 Mark. — Jetzt, da die stolze Blumenköntgin Frau Rose da» Zepter führt, da die Linde ihre zarten Blüten erschließt, berauschende Duftwellen die milden Juntnächte durchwehen, wacht in den Herzen der Johanniswürmchen die Liebe auf. Die zierlichen Käfer zünden gleich der Hero ihre Fackeln an und durchschwirren liebesehnend die schwülen Nächte. Wie leuchtender Diamantstaub hängen sie an den Gräsern oder funkeln sie in dem Strauchwerk unserer Gärten und Promenaden und bieten die lieblichst« Illu mination, die man sich denken kann. Wie schade, daß alle» so flügelschnell entschwindet, daß der köstliche Rosenmond Juni mit seinen Zaubernächten in kurzer Zett seinem Bruder Juli weichen muß und uns die Scheidehand reicht. * Gröba, 24. Juni. Di« WasserwerkSange- legenhett, die schon an di« vier Jahr« hier an der Lag«»ordnung steht, ist in den letzten beiden Sitzungen de» Gemeinderat» ein erfreuliche» Stück gefördert worden und e» wird voraussichtlich nun nicht mehr allzulange dauern, bi» Gröba ein« Wasserleitung besitzt. Daß bei einem solchen Unternehmen alle Fragen, di« di« Vorarbeiten betreffen, eingehend beraten und besprochen werden, ist natürlich und die Sitzungen ziehen sich deshalb immer in di« Länge. Zu der gestern abend abgehaltenrn Sitzung stand al» wesentlichster Punkt lediglich die Vergebung der Schürfarbeiten in Roitzsch auf der Tagesordnung, trotzdem währte die Sitzung bi» nach >/,10 Uhr. In der vorherigen Sitzung war beschlossen worden, die Schürfarbeiten in Roitzsch ausführen zu lassen. Der Herr Gemeindevorstand gab nun gestern die diesbezüglichen Angebote der Firmen bez. Ingenieure bekannt, teilte auch noch einmal den ganzen Sachstand mit. Dabet erwähnte er, daß bei den Bohrungen im Döllnitztal aus einem zweiten Bohrloch« eine Wosser- probe entnommen und abgesandt worden ist. Da« Gut- achten über die erste Wasserprobe ist noch nicht eingegangett. Die Angebote über Ausführung der Schürfarbeiten usw. lauten dahin, daß die Firma Franke L Vergold in Rade beul 1100 M. für Schürfarbeiten einschließlich der AuS- arbeitung de» Projekt» fix und fertig bis zur Genehmigung», einreichung verlangt. Die übrigen Firmen und Ingenieure verlangen die Entschädigung der Schürfarbeiten nach dem lassenden Meter. Nach eingehender Erwägung und Be- ratung wurden der genannten Firma die Schürf arbeiten übertragen. Dabei tauchte die Frage über Entschädigung-Pflicht bet Wasserentziehung auf und man beschloß, anderwärts Erkundigungen darüber etnzu- ziehen. Zur Einholung dieser Erkundigungen wurden die Herren Strehle und Jlgner in schriftlicher Abstimmung bestimmt. Auf weitere Anregung, den Wasserwerk». auSschuß zu verstärken, wurden die Herren Geißler und Hammitzsch noch in den Ausschuß gewählt. Mehrfach wurde dann empfohlen, von jetzt ab einen Sachver ständigen für da» Wasserwerk anzustellen, doch konnte man sich in dieser Frage zunächst nicht einigen; sie soll in der nächsten Sitzung mit erledigt werden. — Vor Be handlung der WasserwerkSangelegenheit wurde die Er- Neuerung der Aufschriften am Rathause Herrn Maler Rost al» dem Mindestfordernden übertragen. Herr Rost führt die Arbeit für 20 M. au»; die übrigen Angebote lauteten auf 25,60 bez. 32 M. — Wie verlautet, soll das finan- zielte Ergebnis de« verflossenen Gauturnfeste» ein erfreuliches sein. So wären die großen Mühen und Opfer, di« die Herren de» Festausschuss«» hatten, doch keine ver geblichen gewesen. Oschatz, 23. Juni. Am heutigen zweiten Tage der Hauptversammlung de» sächsischen Forstveretn» erstattete Oberförster Ledig den Kassenbericht. Der Verein besitzt ein Vermögen von 13000 Mark und zählt 417 Mitglieder. Den ersten Vortrag hielt Forstrat von Lindenau über da» Thema: Die Beziehungen der Fichte auf Lehmboden -um Humu» und di« Folgerungen daraus für das Pflanzen der Fichte. Im zweiten Bortrage behandelte Professor Groß einen Ausflug nach Schloß Seebach, dessen Besitzer Freiherr von Berlepsch durch seine Verdienste um den Vogelschutz in ganz Deutschland bekannt ist. Der Referent wünschte wegen der Wichtigkeit de» Vogelschutzes zur Bekämpfung der forstschädlichen Insekten die Bereitstellung größerer staatlicher Mittel al» bisher. Mitteilungen über die Bekämpfung der Nonne machte dann Forstmeister Schmidt-Kreyern. Seit 1905 habe der Sächsische Staat zur Bekämpfung der Nonne in den Staat»waldungen be reit» 241934 Mark ausgegeben, davon im Jahre 1908 103000 Mark. In der Debatte trat zutage, daß die Frage der Nonnenbekämpfung für eine reichSgesetzltche Regelung noch nicht reif sei. Nachdem noch Prosesior Martin-Tharandt über den Erfolg verschiedener Pflanz, weisen kurz berichtet hatte und beschlossen worden war, die nächste Hauptversammlung in Ztt 1 au und die übernächste in Bautzen abzuhalten, wurde die Tagung beschlossen. — Im Hutbergsteinbruch hat sich schon wieder ein schwerer Unfall -ugetragen. Noch trauert di« Familie des Schmiede» RogowSky um ihren dort tätlich verunglückten Angehörigen, noch liegen die neuerlich verunglückten Ar beiter Bündig und Frohn in der Leipziger Universität«. Augenklinik, da kommt schon wieder eine Hiobspost vom Hutberg. Am Sonnabend nachmittag ist der Schmied Franz Lohschmtdt dadurch verunglückt, daß ihm ein Splitter beim Bearbeiten von Stahl in» Auge drang. Dadurch wurde da» Auge so stark verletzt, daß sich die Ueberführung des bedauernswerten ManneS in die Augenklinik zu Leipzig notwendig machte. * Pulsen b. Gröditz. Am Montage hörte die in der Stube beschäftigte GutSbesttzerSfrau Richter ein sonder bares Klopfen in der oberen Stube. Beim Nachsehen ge wahrte sie einen fremden Mann, welcher sich bemühte, einen Schrank zu erbrechen. Frau Richter holte schnell Hilfe herbei, doch entkam der Dieb durch ein hinteres Feaster, au» welchem er aüf den Backofen sprang und dann quer in die Felder lief. Als den Täter vermutet man einen früheren Knecht, der erst vor wenigen Tagen aus der Strafanstalt entlassen ist. In der daneben stehen den Komode waren 1000 M. aufbewahrt. Meißen. In unseren heimischen Weinbergen hat die Peronospora viticola (der falsche Mehltau) in letzter Woche rasende Fortschritte gemacht. Der Pilz hat bereits fast sämtliche Blätter zahlreicher Stöcke in vielen Bergen überzogen und die Gefahr, daß die diesjährige Ernte wieder verloren geht, ist groß. Außerdem ist in den Bergen um Bohnitzsch, Gröbern usw. die Gelbsucht der Reben außeror dentlich stark in diesem Jahre aufgetreten. Die Berge sehen schon von weitem ganz gelb aus. — Kürzlich wurde einem Meißner Fischer bei einem Fischzuge an der Nieder wartha« Brücke ein seltenes Glück zuteil. Der Fischer hatte sein Netz am Morgen auSgeworfen und ließ sich vom Wasser langsam stromab tragen. Plötzlich wurde das Netz in die Tiefe gezogen. Nur mit großer Mühe gelang eS dem Fischer, das Netz an die Oberfläche zu ziehen. Wie erstaunte er, als ihn «in mächtiger Wels mit seinen glotzenden Augen anstarrte. Schnell warf er das Tier in den Kahn, und nur mit Mühe gelang es ihm, da» mit dem Schwanz« peitschende Tier zu töten. Da» Gewicht de» PrachtfischeS betrug 32 Kilogramm. 88 Dresden, 23. Juni. Ein unglückseliger Zufall brachte den 35 jährigen Fabriksattler Karl Adolf Großmann au» Plauen wegen fahrlässiger Tötung seines vierjährigen Söhnchen» auf die Anklagebank. Gr. ist ein fleißiger nüchterner Mann, der durch Hausarbeit Ueberverdienst macht und mit seiner auS Frau und drei Kindern im Alter von 1—5 Jahren bestehenden Famlie im besten Einvernehmen lebt und die Kinder mit Nachsicht und Strenge erzog. Insbesondere war ihm der vierjährige Ernst Paul, ein besonder» lebhafte» Kind, ans Herz ge wachsen. Am 18. März d. I., dem Bußtage, stand Groß- mann in der Wohnküche wieder am Arbeitstische, um Hau»- bestellungen zu erledigen. Neben ihm auf dem Sofa spiel ten und balgten sich ein einjährige» Mädchen und der vierjährige Paul. Der Vater hatte aufrichtig« Freude daran, bi» Paul ungezogen wurde und der mit dem Mit tagessen beschäftigten Mutter die Zunge zeigte. Großmann ergriff mit der linken Hand einen in der Fensternische stehenden Rohrstock, um den unartigen Sprößling eine wohlverdiente Lektion zu verabfolgen, vergaß jedoch un glücklicherweise, da» in seiner Rechten gehaltene scharfge- schliffen« Sattlermesser wegzulegen. Da sich der Knabe gegen den Strafvollzug sträubte, warf der Vater dar Messer auf» Sofa, griff mit beiden Bänden zu und ver- setzte dem Kinde einige leichte Sch' > auf das Gesäß. Plötzlich schrie der Knabe grell auf und ein Blutstrom quoll ihm unter den Kleidern hervor. Da» scharfe Messer war ihm beim Niederfallen auf da» Sofa tief in den Unterleib gedrungen und hatte ein« klaffende Wunde, au» der die Eingeweide hervorquollen, verursacht. Die bestürz, ten Eltern riefen sofort ärztliche Hilf« herbei, der kleine Paul wurde nach dem Kinderhospital geschafft, starb jedoch trotz der eifrigsten Bemühungen der Aerzte an schwerer innerer Verletzung. Großmann erklärte vor Gericht unter einer Flut von Tränen, daß er selbst nicht wisse, wie alles zugegangen und gab die sehr glaubhafte Versicherung ab, Oieliertiniilktinirrr Parier MW ml n,Mck M 8cki»k in 8nm W Mn. Miiimn ck sG MWeie 8eMe. LnMlWttMM P»lnt. " z, WM.UWMW zu WkW SM hjk Riebeck-Bier-RitSerlage, hin, Minlstk. U.
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