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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-06
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1908
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Riesaer D Tageblatt ««-, Anfrigrr MeblM Nld AuMger). L««sramrE>reffe: ^44 Fernsprech stell» rag blatt Ries. ^444l4-!>v41144 Nr. 20. Akr die Königl. AmtShcmptmannschast Großenhain, das Zkönigl. Amtsgericht uyd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 154. Montag, 6. Juli 1S68, abends. 61. Jaljrg. Da» Riesaer Tageblatt erschein jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«. Lierieljäbrltcher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Pjg., durch unsere Träger srei in» Hau» 1 Mark 6ü Psg., bei Abholung am Schalter der kaiseri. Postanstalten 1 Mark SV Psg., durch den Briefträger Irrt in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzeigen-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrah« V0. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. > > Jm Versteigerung«lokal hier sollen Mittwoch, den 8. Jali 1908, vor«. 10 Nhr, 1 Schreibtisch, L Bertiko und 1 Musikautomat gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung lammen. Riesa, 3. Juli 1908. Der Gerichtsvollzieher Le- König!. Amtsgerichts. Die Radfahrerkarte Nr. 116, ausgestellt sür Herrn Ernst Heller i« Weida am 22. A 08., ist als gestohlen angezetgt und wird hiermit für ungültig erklärt. Der Gemeiudevorstaad. » - ...» — > — In hiesiger Flur sind mehrere srischgestrtcheue Wegweiser und Greuzzeichen beschmutzt und beschädigt worden. Drei Mark Belohnung werden demjenigen zuge- sichert, welcher derartige Beschädigungen so zur Anzeige bringt, daß die Täter bestraft werde« können. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Weida, am 4. Juli 1908. Der «emeiudevorftaud. Wl ggS MM gg für dar „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi« spätestens Vormittag- - Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die «eichiiftsftelle. Oertliches und Sächsisches. ^Riesa, 6. Juli 1908. —* Am gestrigen Sonntag nachmittag ging endlich nach langer Trockenheit ein heftiger Gewitterregen nieder, der den Landleuten sehr erwünscht kam, denn eine Bewässerung der Fluren tat dringend not. Aber deS einen Freud ist deS anderen Leid. Weniger erwünscht war der Regen dem Parkfestkomttee, besonders da der Guß zu der Zeit einsetzte, da sich die Menschen rüsteten, zum Parkfest zu wandern. Glücklicherweise hielt er nicht zu lange an, sodaß der ganze Erfolg deS Festes nicht in Frage gestellt wurde. Zu einem Teile mag er aber doch beigetragen haben, daß besonders da» ländliche Publikum nicht in solcher Zahl, wie man erwartet hätte, zum Feste erschien. Trotzdem war der Besuch noch recht gut und «s herrschte regeS Leben auf der Festwiese bi» in den Spätabend hinein. Die vorhandenen Sehenswürdigkeiten wurden ausnahmslos gut besucht und fanden auch durchweg rückhaltlos An- erkennung. Das gilt besonders vom ZtrkuS, in welchem Mitglieder deS SchützenturnoereinS recht Anerkennenswerte» boten, dann aber auch vom Cabaret, da» gleichfalls stet» sehr gut besucht war, nicht minder von der „Südwest- afrikatruppe", von den „Neuesten Wundern der Technik-, der Singmaschtne ujw. Regen Absatz fanden die Lose so- wohl bei der Gewinnhalle, wie bet der Radbude. Biel benutzt wurde die originelle Rutschbahn. Auch im Tanz- salon war es, besonder» in den Abendstunden, recht lebhaft und fidel. Heute, Montag, findet da» Fest seine fröhliche Fortsetzung. Alle Beranstaltungen sind wieder genau so im Betriebe wie gestern. Htngewiesen sei noch besonders auf dar den Schluß de» Feste» bildende Feuerwerk, dem Marmorgruppen vorangehen. Schon diese Veranstaltung allein ist den Besuch de» Festplatzes wert. Wie heute im Zirkus wieder neue Sachen zur Auf führung kommen werden, so hat man auch im Cabaret für heute ein neue», wesentlich erweitertes Programm vor gesehen, sodaß sich ein wiederholter Besuch de» Cabaret« empfiehlt. Die originelle Parkfestzeitung ist beinahe au», verkauft. Der noch vorhandene kleine Rest wird auf dem Festplatze zu haben und hoffentlich bald vergriffen sein. —* Der Evangel. Arbeiter-Verein von Riesa und Umgegend veranstaltet in diesem Jahre wieder «in größere» Sommer- und Kinderfest und zwar am Sonntag, den 16. August auf dem.Schützenplatze. —* Der Riesaer Schwimmverrtn „Otter*, der erst kürzlich ins Leben getreten ist, schnitt beim gestrigen Großenhainer JubiläumSschwimmfeste glänzend ab. Der 1. Vorsitzende, Herr Werkmeister Georg Hahn - Nünchritz, errang drei erste Preise, 1. im Juniorseitschwimmen 100 w, 2. im Schwimmen der Altersklassen und 3. im Streckentauchen — unter Wasser schwimmen. E» wäre erwünscht, daß sich dem jungen vielversprechenden Verein noch recht viel Mitglieder anschlössen. —* Im Welt-Kinotheater hat da» Programm wieder gewechselt und neue sehenswerte Ausnahmen werden in dieser Woche geboten. Näheres ist au» dem Inseraten- teile zu ersehen. —* Der 6. sächsische HandlungSgehilfen- tag, welcher am gestrigen Sonntag in Annaberg ab gehalten wurde und der von weit über 400 HandelSange- stellten au» über 200 Orten Sachsen», sowie von einer großen Anzahl Ehrengäste besucht war, konnte um 11 Uhr vom Vorsitzenden, Herrn Stadtverordneten Christoph an» DreLden eröffnet werden. An Ehrengästen halten der Einladung Folge geleistet: Herr OberregirrungSrat Dr. Perthen in Vertretung de» König!. Ministerium» de» In nern und der König!. Kret»hauptmannschaft Chemnitz, Herr Assessor Bernewitz in Vertretung der Königl. Amt», haupimannschaft Snnaberg, sowie «in« größer« Anzahl der Herren Stadträte und Stadtverordneten der Städte AuUa- berg und vuchholz, Herr Reich»1ag»abgeordneter Dr. Strese- mann, Vertreter de» Wahlbezirke» Annaberg, Herr Reich»- tagSabgeordneter Wilhelm Schack, sowie ein« große Anzahl Vertreter kaufmännischer Vereine der Städte Annaberg und vuchholz und von den politischen Vereinen hatte der Nationalltberale Verein Herrn Stadlrat Gleina al» Ber- treter entsandt. Herr Stadtverordneter Chrtstoph-Dr«»d«n begrüßte die Erschienenen auf» herzlichste und wünscht, daß die Tagung vom gleichen Geiste wie die früheren durch drungen sein möge. Seine Ausführungen endeten mit einem begeisterten Hoch auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm und auf Se. Majestät König Friedrich August. Der An regung deS Vorsitzenden, an Se. Majestät den König ein VegrüßungStelegramm abzusenden, wird begeistert zuge- stimmt. In äußerst sachlicher und ausführlicher Weise be handelt hierauf Herr Paul Hildenhagen-Dresden das Thema: „Die Regelung der Sonntagsruhe im Handels« gewerbe*, während Herr O. Wege-Letp-tg über „HandluugS- gehilfenkammern, die Stande»oertretung der Handlung», gehilfen* spricht. Die Borträge führten zu folgenden Ent schließungen: „Der 6. Sächsische HandlungSgehtllentag richtet an den hohen Reichstag da» dringende Ersuchen, den ihm vorgelegten Entwurf eine» Gesetze» betr. die Ab änderung der Gewerbeordnung (No. 552 der Drucks, de» Reich-tagS, 12. Leg.-Per. 1. Sefl. 1907) dahin erweitern zu wollen, daß dem Gesetzentwürfe unter Abänderung der 88 105 b ff. Vorschriften angefügt werden, die die Be seitigung der Sonntagsarbeit im Handelsgewerbe herbei, führen, mit Ausnahme derjenigen Arbeiten, deren Der- richtung an Sonntagen in Notfällen oder im öffentlichen Interesse unbedingt erforderlich ist.* „Der 6. Sächsische HandlungSgehilfentag erblickt in dem vom ReichSamt deS Inneren den Bundesregierungen vorgelegten Entwurf zur Abänderung de» bestehenden EonntagSruhegesetze» keine wesentliche Verbesserung des gegenwärtigen Zustande» und ist der Ueberzeugung, daß ein Bedürfnis nach sonntäglicher Kaufgelegenheit und Arbeit im Handelsgewerbe nicht vor handen ist. Er richtet daher an die hohe Königl. Sächsische Regierung das dringende Ersuchen, ihrerseits auf eine Ab- änderung der 88 105 b ff. der R.-G.-O. hinzuwirken, da mit baldigst die völlige Sonntagsruhe im HandelSgew^be elngeführt wird, mit Ausnahme derjenigen Arbeite», d^en Verrichtung an Sonntagen in Notfällen oder im öffent lichen Interesse erforderlich ist." „Der 6. Sächsische Hand- lungSgehilfentag nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis, daß durch die Bekanntgabe de» Entwurfes eine» ArbeltS- kammergesetze» der erste Schritt zur Erfüllung de» in den Februarerlaflen vom Jahre 1890 gegebenen Kaiserlichen Versprechen» getan worden ist. Der 6. Sächsische Hand- lungSgehilfentag gibt aber der Erwartung Ausdruck, daß die in der Begründung deS Gesetzentwurfs in Aussicht ge stellten besonderen Einrichtungen für die gesetzliche Der- tretung der Handlungsgehilfen nunmehr baldigst geschaffen und die Wünsche der kaufmännischen Angestellten nach Errichtung paritätischer Handlungsgehilfenkammern (Kauf- mannikammern) erfüllt werden.* —* Wie die Handelskammer Dresden mit- teilt, sind neuerdings auch di« russischen Grenzzollämter Mlawa und Alexandrowa ermächtigt worden, Waren auf Grund der ihnen mit der Post zugestellten Ortginalfakturen zu verzollen. —* Bei der Handelskammer Dresden, Ostra- Allee 9, kann eine vertrauliche Mitteilung betr. Absatz- und Kreditverhältnifle in Port Said «ingesehen werden. — Die Fünfzigpfenntgstücke der älteren Ge prägeformen mit der Wertangabe „50 Pfennig* gellen vom 1. Oktober an nicht mehr al» gesetzliche« Zahlungsmittel. Bi» zum 30. September 1910 werden sie aber bei den Reich», und LandeSkassen noch in Zahlung genommen bez. umgelauscht. Die Ersatzstücke tragen bekanntlich die Wert angabe „V, Mark*. — E» darf darauf hingewiesen werden, daß mit dem 80. September d. I. die Frist abläuft in der die Etn - talerstücke deutschen Gepräge» noch bet den Reichs- und LandeSkassen zu dem Wertverhältnis von drei Mark gleich einem Taler sowohl in Zahlung als auch zur Umwechslung angenommen werden. Vom 1. Oktober 1907 ab gelten diese Taler bekanntlich nicht mehr al» gesetzliches Zahlungsmittel und brauchen von niemanden außer den genannten Kassen hi Zahlung genommen zu werden. Dom 1. Oktober 1908 ab sind auch die Reichs- und LandeS- kassen nicht mehr verpflichtet, die Taler anzunehmen. Die Besitzer solcher Talerstücke werden zwecks Vermeidung von Verlusten gut tun, hierauf zu achten. — Der Wasserstand der Elbe ist nach wie vor langsam im Rückgänge. Natürlich bleiben diese Verhält- Nisse nicht ohne Einwirkung auf die Schiffahrt. Schon seit längerer Zett können die Fahrzeuge nur mit halber Ladung fahren und kommen bei der Talfahrt nur langsam vor- wärt». Win man au» Bodenbach meldet, rechnet man dort bereit» bet weiter anhaltendem Fall mit der Einstellung der Elbschiffahrt. — Unser neue» Feldgeschütz ist infolge seiner Rohrbremse viel komplizierter und schwieriger zu behandeln, al» da» bisherige Feldgeschütz. Eine große Anzahl von Vorrat-teilen, die man früher nicht kannte, ist neu hinzu- gekommen. Deshalb ist die Verwaltung de» neuen Feld- artilleriegerät» auch ungleich schwieriger und erfordert un gleich mehr Zeit, als die de» alten Feldartilleriematerials. Da ein besonderer Unteroffizier zur Verwaltung deS Materials bisher nicht vorhanden war, so wurde meist ein älterer Geschützführer mit diesem wichtigen Dienste neben seinem anderen Dienste betraut. Au» den oben ge schilderten Gründen erhält, wie man dem Pirnaer Anzeiger au« Berlin schreibt, in Zukunft jede Batterie einen Unter offizier al» Geräteunteroffizier mehr, für den auch eine besondere Zulage, wie sie jetzt schon der Quartiermeister bekommt, ausgeworfen werden soll. Bis zu der Ge nehmigung dieser „GerSteumeroffizierstelle* durch den Reichstag wird ihr Dienst wie bisher durch einen Front- Unteroffizier wahrgenommen. — Der halbfremdsprachliche Name „Geräteunteroffizier", der nicht sehr glücklich gewählt erscheint, wäre vielleicht besser durch die gut deutsche Be zeichnung „Geschütz meist er" zu ersetzen. —fk Die sozialdemokratische „Zittauer VolkSztg." be schäftigte sich kürzlich mit den Forderungen deS Abgeord neten Lehrer» Pflug im sächsischen Landtage. „1600 Mark Mtntmallohn pro Jahr — 5,30 Mark pro Tag — und steigende» Einkommen bi» 3600 Mark pro Jahr, also 12 Mark pro Arbeitstag, bet 4^ stündiger täglicher Arbeitszeit und 3 Monate Ferien!" So ruft da» sozialdemokratische Blatt mit Nachdruck au» und fährt fort: „Einen solchen Lohn hat bi» heute noch keine einzige der „sozialdemokra tischen* Gewerkschaft verlangt. Herr Pflug aber hat im Landtage geschimpft wie ein Anarchiste, weil die Regierung diese Lohnerhöhung nicht „voll und ganz" bewilligen tat... Wa» den Lehrern recht ist, das ist den Arbeitern doch auch billig! Ist ein Bolksschullehrer denn etwa mehr als ein Arbeiter? Ein qualifizierter Arbeiter, ein Mechaniker, Tischler, Maschinenbauer, Uhrmacher, Maler usw. hat in sehr vielen Fällen ja meisten» eine größere Vorbildung, größere BerufSkenntnisse al» ein Volksschullehrer, der mit Ach und Krach fehlerfrei — nicht immer! — schreiben, etwa» auf der Geige spielen und Kinder prügeln gelernt hat. Der Arbeiter hat Anspruch auf denselben Lohn, den der Lehrer verlangt." — Diesen vom giftigsten Haffe gegen di« Lehrerschaft erfüllten Artikel mögen sich die Lehrer merken, wenn die Sozialdemokratie wieder einmal versucht, sie mit allerlei schönen Redensarten in ihre Netze zu fangen. —* Die großen Schulferien fallen diese- Jahr in di« Zeit vom 18. Juli bi» 16. August. Di- Schulen werden Freitag, den 17. Juli geschlossen, und der Unter- richt beginnt wieder — soweit die Volksschulen in Betracht kommen — Montag, den 17. August, der höheren Schulen und Lehranstalten «st am Montag, den 24. «uoust. «u»
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