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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-09
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1908
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schäft anzuwetsen, dte ««der in geeigneter Weis« auf da» Unzulässig« und auf die Folgen diese« Gebühren« aufmerk sam zu mach« und st« üb« unangemessene« »erhalten dies« Fahrzeugen gegenüber zu belehr«. —sk. An hrttzen Lagen wirkt r« gang besonder« ab» kühlend und erfrischend für den Körper, wenn di« Küß« entblößt sind und allein durch die arabisch« Eandol« gegen etwaig« Unbilden beim Gehen geschützt »erden. G« sollte daher niemand unterlasten, sich diesen Vorteil, be sonder« beim verweilen im Hause, zu verschaffen; aber auch im geschlossenen Garten wird ein entblößter Fuß gewiß nur angenehm empfunden werden. Außerdem wird dadurch quf da« Nervensystem eine groß« Beruhigung au«geübt, Und innere Erregungen werden unbedingt viel schneller beseitigt, wenn die Füße ohne Bekleidung der Außenlust ausgesetzt sind. Wie man schon seit langem erkannt hat, daß bei hochgradiger körperlicher Erhitzung und drohendem Hitzschlag neben kalten Wasserumschlägen in den Nack« und auf dte Stirn auch da« Berieseln der Handgelenke mit kaltem Wasser di« Gefahr zu beseitigen imstande ist, so wirken auch entblößt« Füße, ohne daß man selbstverständlich die indi viduelle Dorstcht hierbei vergessen darf. Wer niemal« länger« Zeit mit entblößten Füßen gegangen ist, wird na türlich an kühlen Abenden im Garten nicht L« Fuß un bekleidet lassen dürfen, sondern er wird erst allmählich seine Fußhaut wieder abhärten und sich zunächst allein auf da« Zimmer beschränken. Indessen selbst der Verzärtelt« und verwöhnte wird sofort die Annehmlichkeit eine« entblößt« Fuße« empfinden, wenn er an heißen Lagen Kühlung und zu Zejtea der Erregung Beruhigung sucht. Mcktßen. Nm Sonntag nachmittag verstarb der älteste Insasse der ländlichen Armen- und Arbeitl-Anstalt, der am 8. Nooember 1812 in Skassa bet Großenhain geborene Johann Gotthelf Herrmann. Er hat also ein Alter von 95 Jahren erreicht. Sein Beruf al« Maschinen- bauer führt« ihn viele Jahre in der Welt herum. Er be reiste Frankreich, En stand und Amerika, bi« er sich vor mehreren Jahrzehnten seiner Heimat wieder zuwandt« und in der tzartmannschen Maschinenfabrik in Chemnitz arbeitete. Seit dem 1. Juli 1904, also genau 4 Jahre, befand er sich in der Anstalt. Dresden. DaS Seminar für Haushaltungslehrerinnen de« LandeSvereinS für innere Mission an der Bodenbacher Straße wurde gestern nachmittag feierlich eingeweiht. — Nach einer Schlägerei zweier Knaben blieb einer von diesen auf dem Heimwege bewußtlos liegen und alle Wieder belebungsversuche waren vergebens. Nach einiger Zett fuhr Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Mathilde durch Ober- poyritz, bemerkte den Vorgang und nahm sich de« Knaben an, brachte ihn in ihrem Wagen in die elterliche Wohnung, schickte nach dem Arzt« und übernahm selbst die Pfleg? des Knaben, bis der Arzt zur Stelle war. 8Z Cunewalde. Wir berichteten kürzlich über die eigenartige Wirkung eine« Blitzstrahls an einem Laub stummen, dem 50jährtgen Arbeiter Lewandowski. Er- gänzend wird noch folgendes berichtet: L. verlor vor ca. 10 Jahren Sprache und Gehör durch einen Unfall, der durch unvorsichtiges Hantieren bet Abgabe von Spreng, schüfst« in einem Steinbruch in der preußischen Ober- lausitz herbeigeführt wurde. Im „Sächsischen Hof" in Cunewalde war nun vor kurzem gelegentlich eine» schweren Gewitter« der genannte Arbeiter auf der Scheunentenn« beschäftigt. Ein schwerer Blitzstrahl erfolgte, der Arbeiter wurde durch den Luftdruck zu Boden geworfen. Infolge de» Schreckes und wohl in der Absicht, um Hilfe zu rufen, kamen dte Worte „Vater, Vater!* aus seinem Munde, womit er seinen Arbeitgeber meinte. In der Wohnung de« letzteren rief er dann noch der Frau seines Prinzipal« die Worte „Mutter, Mutter!* zu und tat dte Aeußerung, daß er nun wieder sprechen könne. Der Arbeiter ist jetzt wieder vollständig der Sprache mächtig, aber bezüglich de» Gehörs hat sich in seinem Zustande nicht« geändert. Stolpen. Bon dem früh V,8 Uhr von Pirna nach Neustadt t. G. verkehrend« Personenzuge mit Güterbe, sörderung sind heute auf hiesigem Bahnhöfe beim Ran gieren die Lokomotive und zwei Güterwagen im Zweig- gleis Ebert entgleist. Personen sind nicht verletzt worden Löbau. DaS 50 jährige vürgerjubtläum konnte vorgestern der vormalige Kürschnermetster Friedrich Wil helm Illg« begehen. Kamenz. Der weg« SittlichkeittverbrechenS ver haftete frühere LohnfuhrwerkSbefltzer Kalba» wurde Mitt woch früh in seiner Zelle erhängt aufgefunden. Kalba» sollte vormittag« an da« Landgericht Bautzen etngeltesert werden. Freiberg. Die gänzliche Abrüstung unsere« Vera- baue« wirft bereit« ihre Schatten voraus. Wie der „Freib. Anz.* mitteilt, wird dte historische Bergparade am Streit- tage (22. Juli) in Zukunft nicht mehr statifinden. Der Grund ist dem vernehm« nach rein materieller Natur. Man will den Letlnehmern dte Kosten für die Anschaffung neuer Paradekletdung für dte wenigen Jahre, die für dte StreittagSparade überhaupt nur noch in Betracht komm« können, nicht mehr zumuten. Der Gtreittag selbst aber bleibt wie bt«her freier Lag für die Berg- und Hüttenleute. Neugersdorf. Durch unvorsichtige« Umgehen mit einer Schußwaffe ereignete sich hier am Montag abend «in schwere« Unglück. In der Dämmerung hantiert« d«r Etstnarbeiter Neumann, wohnhaft an der Veorgstraße, mit einem Revolver. Plötzlich entlud sich dabei die Waffe und dte Kugel drang dem Mann« durch «in Auge in« Gehirn. Der schnell herbeigrrufen« Arzt, Herr Dr. Winkler, konnte nur noch den bereit» «tngetretenen Lod feststellen. D«r verunglückte stand Mitte der 20er Jahr«; er hinterläßt Krau und ein Kind. Man nimmt an, daß Reumann gerade in den Lauf de« Revolver» seh« wollt«, al« die Entladung geschah. Grimma. Der finanzielle Abschluß der Gewerbe- auSstellung ist ein so günstiger, daß der Haupta«»schuß schon fetzt, trstzbem da« genau« endgültige Grgebni« noch nicht »ottftgt, sich zur Zurückzahlung der Platzgelder an dte in Grimma wohnend« Aussteller entschlossen hat. Leipzig. Uebrr ein» neu« Lheatergründung in Leip» zig war« schon seit einiger Zeit Gerücht« im Umlauf. Wie de« Direktor de« Neuen 6perät«theat«rD, Herr Halle», dem ,S. L.* bestätigt, hat er nun den Plan gefaßt, ein eigene« neue« Operettentheater in Leipzig zu gründen. Die Pläne für da« neue Theater, da« seinen Standplatz in der Nähr de« zukünftigen Hauptbahnhof« erhalten soll, find bereit« ferttggeftellt. — Die Dre«dner Gastwirte haben bekanntlich de« Soldat»« «ad Soldatinnen der Heilsarmee den Zutritt zu ihren Lokalen verboten, da sie sich durch die Ziel» dieser Sekte geschäftlich geschädigt sühlen. «in gleicher Antrag ist jetzt auch IN der letzt»« Sitzung de« Verein» Leipziger Gastwirte gestillt worden, der vorauofichtlich Annahme finden wird. Aus der Welt der Technik. Stamanirumacherri. fk Die Komödie Poittevin-Lemoine ist ausgegangen, wie wir e« bereit« vor Wochen voraussagten. Herr Leukins hat die Gelegenheit benutzt, unter Zurücklass ung einiger unbezahlten Rechnungen zu verduften. Herr Poittevin ist für seine übergroße Vertrauensseligkeit gcmk'ßrcgelt worden und dürste zurzeit die Freuden des Ruhestandes genießen. Die geprellten Großhändler Aernher und Konsorten fanden dagegen im> Nachlasse LcnivineS ein Rezept, welches ein wenig an die bekannt« Vorschrift für die Herstellung einer Kanone erinnert: Man nehme ein lange» rundes Loch und gieße Metall herum, so hat man eine Kanone. Lemoine schrieb: Man nehme Kohle, schmelze sie, und lasse sie kristallisieren, so hat man Diamanten. Der Mann hat mit seinem Rezept völlig recht, und es fehlt lediglich an demjenigen, der da» Rezept aus- führt. Herr Lemoine war nicht der Mann dazu, aber es verlohnt sich vielleicht der Mühe, die Ausführungs- nnöglichkeiten zu betrachten. Tie Vorschrift fängt an: Man nehme Kohle. Tas läßt sich zur Not Machen. Freilich würde man vielleicht richtiger sagen: Man nehme reinen Kohlenstoff, denn gewöhnliche Kahle enthält allerlei Verunreinigungen, die dem Experiment nicht gerade förderlich sind. Nun aber geht das Rezept weiter: män schmelze die Kohle. TaS ist leicht gesagt, aber sehr schwer getan. Lange Zeit hindurch hat Man die Kohle überhaupt für unschmelzbar gehalten. In Temperaturen, bei denen unsere Urge steine, wie Granit, Quarz und dergleichen, bereits dünn flüssig wie Wasser auseinanderlaufen, bleibt die Kohle noch völlig fest. Man benutzt deshalb eine bestimmte Form deS Kohlenstosses, den Graphit, ja bekanntlich dazu, um feuerfeste Tiegel herzustellen, in denen aller lei Metalle, wie Silber, Gold und dergleichen geschmolzen werden. Erst bei Temperaturen, die wir nur mit Hülfe der Elektrizität, insbesondere mittels des elektrischen Lichtbogens erreichen können, zeigt die Kohle ein ver änderte» Verhalten. Sie wird in der Tat wohl flüssig, aber ganz unmittelbar an diese Verflüssigung schließt sich die Verdampfung. Auf den Kohlenstiften, die wir in unseren Bogenlampen verbrennen, befindet sich an den weitzglühenden Spitzen ein unendlich dünnes Häut chen flüssigen Kohlenstoffes. Sofort aber dampft dieser Kohlenstoss in gasförmiger Gestalt weg, so daß größere Mengen davon nicht erhalten werden können. Wir können uns von dieser Verdampfung sehr wohl über zeugen, wenn wir Bogenlampen mit luftdichten Glocken benutzen. Ter Kohlendampf kann dann nicht mit dem Sauerstoff der Luft zu Kohlensäure verbrennen, son dern schlägt sich in Form eines feinen schwarzen Be lages aus der Glasglocke nieder. Auch bei alten Glüh lampen, die längere Zeit mit zu hoher Spannung ge brannt haben, findet man diesen schwarzen Belag als einen Beweis dafür, daß hier Kohlenstoss verdampft. Mr können auch an anderen Stellen in der Natur gelegentlich den beinahe unmittelbaren Uebergang aus dem sesten in den dampfförmigen Zustand beobachten. Wenn wir z. B in einer langen Fvostperiode ein Stück chen GtS nehmen, wiegen und dann ins Freie, etwa auf ein Balkonbrett legen, so wird dies Stück im Laufe der Wochen ersichtlich kleiner, und wir können auf der Wag schale eine erheblich« Gewichtsabnahme feststellen. Ta- bei ist da» Eis nicht etwa geschmolzen, sondern unmit telbar verdampft. Mr sehen nun also, daß das Lemvinesche Rezept in seinem zweiten Teil: man schmelz« Kohle, sehr schwer durchführbar ist. Man könnte an seiner Ausführbarkeit überhaupt verzweifeln, wenn die natürlichen Diamanten un« nicht den zwingenden Beweis böten, daß die Kohle schmelzbar sein mutz. Mr besitzen ferner im elektrischen Stoom dte Mittel, um theoretisch jede gewünschte Tem peratur zu erzielen. Mr müssen also nur nach einem wetteren Mittel suchen, um zu verhindern, daß uns die Kohle bei solcher Erhitzung sofort dampfförmig ver pufft. Dazu nun scheint ein gewaltiger Truck notwendig zu sein. SS ist heute sehr wahrscheinlich, daß wir die Sohle wie Wach« oder Stearin würden schmelzen können, wenn es uns gelänge, die Erhitzung der Kohle in einem sehr widerstandsfähigen Gtahlkörper unter einem Druck von vielen Tausenden von Atmosphären rorzunehmen. Derartig« Versuche sind nun freilich außerordentlich kostspielig. Man braucht dazu einen Guhstahlkörper von ungeheurer Festigkeit, der an sich sicherlich nicht billiger sein würbe, al» eine« der modernen Riesengeschütz«. Man braucht ferner eine sorg fältige Isolierung dieses Körpers durch eine besondere Auskleidung gegen die kolossale Hitze, die im Innern entwickelt werden soll, denn sonst würde der ganze Stahl körper ja bereit» dünnflüssig auseinanderlaufen, lange bevor die Kohle auch nur Spuren von Erweichung zeigt. Man müßte ferner in diesen Körper di« beiden Strom pole druck- und hitzefest und voneinander elektrisch iso liert etnfübren, was an sich wieder ein technisches Kunststück bedeutet. Derartige Versuch« könnte« daher nur von Leuten unternommen werden, den«« es aus «ine Million mehr oder weniger nicht ankommt. Tann wäre auch einige Aussicht auf Erfolg vorhanden. Cs wäre wahrscheinlich, daß es gelingen würbe, ein Quan tum Kohlenstoff, sagen wir einmal: 10 bis 20 Liter, zum Schmelzen zu bringen. Damit wäre der zweite und der allerschwierigste Teil des Leinoineschpn Rezeptes erfüllt, und er bliebe nun nur noch der dritte Teil, der da lautet: „und nran lasse den geschmolzenen Kohlenstoff kristal lisieren'. Dazu würde es voraussichtlich genügen, wenn nran die geschmolzene Kohle unter Beibehaltung der Druckes nur recht allmählich abkühlen ließ. Lehrt doch di« Erfahrung, daß so ziemlich alle kristallisationsfähigen Körper auch wirklich kristallisieren, wenn Man sie schmilzt und dann langsam erstarren läßt. Au» diesen Ausführungen dürfte hervorgehen, daß unS bei dem augenblicklichen Stande Unserer natur wissenschaftlichen Erkenntnis der Weg zur Diamanten fabrikation ziemlich klar vorgezeichnet ist, daß wir die Mittel kennen und zur Anwendung keinerlei besondere Geheimtuerei, sondern vielmehr der exakte Versuch in großem Maßstabe notwendig ist. Zeh« Gebote für vogelltebhaber. 1. Schaffe niemal« einen Vogel an, ehe du dich ge nau Über seine Bedürfnisse unterrichtet und dich überzeugt hast, daß du sie ihm in naturgemäßer Weise erfüllen und ihm so den Verlust der Freiheit ersetzen kannst! Halte nie mehr Vögel, al« du bequem selbst zu versorgen imstande bist. 2. Bedenke, daß ein Vogelkäfig wohl zu klein, aber niemals zu groß sein kann! Di« Sitzstangen seien soweit voneinander entfernt, daß der Bogel, um von einer zur anderen zu gelangen, seine Flügel zu Hilfe nehmen und so Lungengymnastik treiben muß, die zur Gesunderhaltung seine» Blutes unbedingt erforderlich ist. 3. Schütze deine Vögel vor praller Sonnenhitze, Zug luft, trockener Ofenwärme und plötzlichen Lemperatur- schwankungen! Häng« den Käfig in Augenhöhe auf, am besten so, daß er der Morgensonne zugänglich ist! 4. Aeußerste Reinlichkeit ist die Grundbedingung jeder verständnisvollen Bogelhaltung. Achte besonders auf Sauberkeit der Sttzstangen, da sich sonst leicht Fußkrank- hetten etnstellen! 5. Füttere gut, aber nicht üppig, nahrhaft, aber nicht zu reichlich, nur so viel, al» der Vogel glatt aufzehrt, und richte dich in der Zusammensetzung de« Futter» nach der Jahreszeit und nach der Leiberbeschaffenheit der Bogel»! Dieser liebt Abwechslung im Futter; einförmige Kost macht ihn verdrossen und gesangSunlusttg. 6. Bringe von deinen Spaziergängen allerlei Lecker bissen aus der freien Natur mit! Dafür ist jeder Bogel sehr dankbar. 7. Sorge stets für reine» und frische» Wasser! Gib eS im Sommer zweimal täglich, im Winter überschlagen! 8. Krankheiten der Vögel find durch naturgemäße Pflege leichter zu verhüten al» später durch Quacksalbereien zu heilen. Verdoppel« deine Sorgfalt zur Mauserzett und glaube nicht etwa, daß der Bogel während der gesang». losen Zett nicht so gut gefüttert zu werden brauche. 9. Ueberlafse dte Sorge um dein« Lieblinge nicht anderen, am allerwenigsten Kinder« oder Dienstboten, son dern füttere und reinige stet» selbst! 10» Beschäftige dich liebevoll mit deinen Pfleglingen, sprich und spiel« mit ihnen, denn sie wollen im engen Käfig auch Unterhaltung haben! Sie werden e» dir durch Anhänglichkeit, Zutraulichkeit und fleißigen Gesang reich lich vergelten. (Flugblatt de« Verein« für Vogelschutz in Bayern, München, Widenmayerstraße 1). Vermischtes. tk. yerienzeitoerlreibtstoftZeilverderk Für die Schuljugend naht di« goldene Zeit der Ferien, st der st« sich nach Herzenslust im Freien herumlummeln kann. Aber für viel« Kinder birgt diese Zeit auch sittliche Gefahren, auf di- wir di« Eltern rechtzeitig aufmerksam machen wollen. Di« Beschäftigung mit den Lieren ist nun einmal ein natürlicher Jugendtried, den man dem Kinde nicht rauben, vielmehr so lenken soll, daß er dem Kinde nützlich wird. Beobachtet man eine liebevolle Behandlung mit dem Liere, so übt sich da« Kind in all den Lugenden, welche e« zu einem wohlg,schätzten Mitglied« der mensch lichen Gesellschaft machen; e» wird nachsichtig, mitleidig und gefühlvoll, dienstbereit, barmherzig. Oft aber ist wahrzunehmen, daß dte Knaben die Liere necken, mit Steinen werfen, stillstehend« Pferde stoßen oder kneifen, nach Vögeln schießen, über di« Straße ziehende» Schlacht, vteh mit Stöcken schlagen, vielfach werden die Kinder von Wagenführern mitgenommen, teil», um ihnen «ine Zerstreuung zu schassen, teil», um eine Aussicht über die Zugtier« zu haben, wenn sie ihre Kunden bedienen. Hier zeigen manche Knaben durch Reißen an den Zügeln, durch Schlagen mit der Peitsch«, daß sie den rohesten Fuhrleuten ost nicht nachstehen. Dieser Zeitvertreib aber gereicht den Kindern zum verderben; sie werden roh und gefühllos, er wird zu einer Quelle der Verwilderung; er ist der An fang der Verbrecher laufbahn. Biele Eltern bezeichnen diese Roheiten noch al» Kinderstretche und wollen dte große Gefahr nicht erkennen. Sie werden wenig Freud, an ihren Kinder« erleben, später aber sich wundern, wenn au» ihren einstigen Lieblingen ungeratene Kinder, Rauf bold« und Messerhelden geworden find.
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