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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-17
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1908
- Autor
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«1. Jabrg. Freitag, 17. Juli 1908, abends. 1S4. iesaerO Tageblatt «Md A«z>rigvr («beblM und AnMgtch. «»grammÄdressn 6 I*Fernsprechsteü» ^a-oblatt-.«t.s<n SL2L Mr die König!. Amtshanptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage- Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl 50 Pjg., durch unser« Träger tret in» Hau» 1 Mart 6S Pjg, bei Abholung am Schalter der tatseri. Postanstalten 1 Mark VS Psg, durch den Briefträger srrt in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch MonalSabonnement» werden angenommen. Anzrigen-Anuahme sür di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — wrschästSstelle: Voethestraße SV. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Obst-Verpachtung. Di« diesjährige Obstnutzung an den hiesigen Kommunikation»wegrn soll Sonntag, den IS. Juli, vormittags V, 11 Uhr im Gasthofe hterselvft an den Meistbietenden verpachtet werden. Pausitz, den 15. Juli 1908. Der Gemetudevorftaud. Obst-Verpachtung. Sonnabend, den 18. Juli, nachmittags « Uhr soll da» zum Rittergut und Ge- meind« Merzdorf gehörige Obst und die Pflaumen im hiesigen Gasthofe meistbietend bedingungsweise verpachtet werden. Merzdorf, den 14. Juli 1908. Die Verwaltung. Freibank Glaubttz. Morgen Sonnabend von nachmittag« 6 Uhr ab kommt gepökeltes Schweines fleisch, Pfund 40 Pf., zum Verkauf. Der Gemetvdevorstand. Wß HgM Ar M Agg für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN« bi« spätesten« ^SMHGTAGoü vormittag» s Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 17. Juli 1908. Da» MtlitäroerordnungSblatt bringt folgende Personalveränderungen in der Armee: o. Ger»- dorff, Generalmajor und Kommandeur der 1. Feldart.- Brigade Nr. 28, unter Beförderung zum Generalleutnant mit einem Patente vom 27. 1. 08 zum Kommandeur der 1. Division Nr. 23, Meißner, Oberst und Kommandeur de« 2. Feldartillerie-Regiment» Nr. 28, zum Kommandeur der 1. Feldartillerte-Brigade Nr. 23 ernannt. Bier- ltng, Oberst und Ab1etlung«>Chef im Krieg-Ministerium, der Rang eine» Brigade-Kommandeur« verliehen. Zinke, Oberstleutnant und Abteilung««Kommandeur im 8. Feld- artillerie.Regiment Nr. 78, zum Kommandeur de« 2. Feld- artillerie-Regiment« Nr. 28 ernannt. Graf Vitzthum o. Eckstädt, Generalleutnant und Kommandeur der 1. Division Nr. 23, in Genehmigung seine« Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Generals uniform zur Disposition gestellt. ---* Dem 3. Feldartillrrte-Regiment Nr. 32 find von dem Oberst z. D. Lauterbach — zuletzt Kommandeur de« Fußartillerie - Regiment« Nr. 12 — 1000 Mark al« Schenkung zugewendet worden. Au« den Zinsen diese« Kapital« soll der Veteran Hähne! in Königstein a. Elbe bi» zu seinem Ableben den Betrag von 20 Mark jährlich am WeihnachtStage erhalten. Di« übrigen Zinsen sollen zur Unterstützung unverschuldet in Not geratener Ange- höriger oder ehemaliger Angehöriger de« Regiment« «er- Wendung finden und etwa nicht verwendete Zinsen jede«- mal am 1. Januar zum Kapital geschlagen werden. ---* Die diesjährige Rekrutenetnstellung wird in der Zeit vom 7. bis einschließlich 9. Oktober d. I. stattfinden. —* Gestern Abend fand die Schlußsitzung der Parkfest.«urschüsse im Ratskeller statt. Der Vor- fitzende des Stammtisch zum Kreuz, Herr Registrator Feind, dankte einleitend für die reg« Mitarbeit und die vielen Mühen und teilte mit, daß da» finanzielle Ergebni« de« Parkfest«». lAder doch nicht ganz die Erwartungen erfüllt habe, obwohl immerhin noch «in namhafter Reingewinn erzielt worden sei. Heber da« Rechnungswerk gab sodann Herr Kassierer Schuster nähere Auskunft. Siner Gesamt einnahme von 8441,11 M. stehen Ausgaben in Höhe von 2683,14 M. gegenüber, sodaß sich ein Reingewinn von 760,97 M. ergeben hat. SS würden sodann noch zwei Rechnungsprüfer bestimmt und schließlich beschlossen, öffentlich noch allen denen Dank zu sagen, welche ihre Kräfte in den Dienst de« ParkfesteS gestellt haben. —* Der kürzlich auf Tiefenauer Flur bet der mit geteilten Affäre schwerverletzte junge Mann ist im hiesigen Krankenhause seinenVerletzungen erlegen. Seine Beerdigung erfolgt morgen auf hiesigem Friedhöfe. S« ist der 20 Jahre alt« Maurer Ewald Groß« au« Fichtenberg. —X- Die 5. Ferienstrafkammer des Königlichen Land- gericht« Dresden verhandelte gestern Nachmittag gegen den 19 Jahre alten, schon mehrfach bestraften Dienstknecht Arthur Paul Risse au« Gröba und dessen Mutter, die 46 Jahre alt« Feuermann«»Ehefrau Ernestine Marie Schindler oerw. gew. Risse geb. Liebig au« Mahli« bei Wermsdorf, beide in Strehla wohnhaft, wegen Diebstahl« und Hehlerei. Risse diente seit Anfang diese« Jahre« bei dem Gutsbesitzer Haubold in Zaußwttz. Der junge Mann stahl diesem im Februar einen Sack Korn im Wert« von 17 Mark und 120 Sier im Merle von 7 Mark 20 Pfg. Riff« bracht« da» Korn und die Eier zu seiner Mutier, der Mitangeklagten Schindler, nach Strehla. Diel« ver kaufte da» Korn an einen dortigen Bäcker für 17 Mark und verwendete den Erlv» sür ihre Familie. Im März d. I. stahl Riffe in Strehla seinem Stiefvater, dem Feuer- mann Schindler, au» einer verschlossenen Holzkiste, die er gewaltsam öffnet«, dessen Ersparnisse von ungefähr 220 Mk. Der Feuermann Schindler ist Baler von fünfzehn Kindern und hat für diese in der Hauptsache zu sorgen. Riffe kaufte sich sür da» gestohlene Geld einen Anzug, ein« Zieh harmonika und macht« sich da« Leben schön. Er hat die 220 Mark vollständig verausgabt. Schindler hatte gegen seinen Stiefsohn wegen diese« schweren Diebstahls Straf antrag gestellt. Da« Gericht verurteilte Riffe wegen ein- fachen und schweren Diebstahl« zu 10 Monaten Gefängnis, die verehelichte Schindler wegen Hehlerei zu einer 1 mona tigen Gefängnisstrafe. — Run ist sie gekommen, die schöne Zeit der Frei heit für viele Tausende! Bieltausendstimmig erklingt da« Lied der Jugend: „Die Schule ist au«. Große Ferien!" Heute schloffen sich mit dem planmäßigen Unterricht« auf vier Wochen di« Tore unserer Schulen. Größere und kleinere Schüler kehren mit freudig strahlen dem Gesicht der Anstalt den Rücken, deren Nützen zu ver- kennen in ihren Kreisen eine starke Neigung vorhanden ist. Wie trägt sich heute Ranze« und Tasche so leicht! Birgt e» doch keine Heft« mit der Verpflichtung, bi« morgen ein« Arbeit tadellos eingetragen zu haben. Der goldenen Frei heit geht e« entgegen. Glücklich sind sie alle, ob sie nun am MeerkSstrande dem Spiele der Wellen lauschen, auf BergeShöhen die Hoffnung und den Zukunftsblick weiten, im reizvollen Grün der deutschen Wälder, im Sommerhaus d«S wogenden HalmenmeerrS und blumiger Wiese sich er- holen wollen; ob ihr Weg au» dem Schulzimmer in di« Gebirge der sächsischen Heimat, in die Nlpenländer oder in eine Sommerfrische der nächsten Umgebung führt; oder ob ihnen die Aussicht winkt, vier Wochen zu nicht immer ungetrübter Freude der nächsten Beteiligten in Wohnung, Hau« und Straß« ihre absolute Herrschaft etablieren zu können — sie fühlen sich alle frei und leicht, von Alltag«, sorgen entlaste'. Ein verhältnismäßig sehr großer Teil unserer Schuljugend geht während der vier Wochen oder mindesten« einige Zeit, in die Sommerfrische, vielfach auch zu Tanten, Großmütter« und anderen ähnlichen fegen » reichen Einrichtungen, deren man sich in der Regel beim Nahen der großen Ferien merkwürdig liebevoll zu erinnern pflegt. — Se. Exzellenz Kultusminister Dr. Beck forderte den Sächsischen Lehrerverein in einem Schreiben an den Vor stand desselben auf, seine Wünsche zur Reform der Volksschule mit entsprechender Begründung dem Ministerium «inzureichen. Dieser Schritt des Ministers hat in den Kreisen der Lehrerschaft überaus sympathisch berührt; gibt er doch die Gewähr dafür, daß der jetzige Kultusminister — im Gegensätze zu früherem Brauche — in der so überaus wichtigen Frage der Neugestaltung der Volksschule auch den Wünschen derer Beachtung zu schenken gewillt ist, die mit der Erfahrung ihres ganzen Lebens in der Praxis der Volksschule stehen und an deren Reform nächst unserer Jugend al« künftigen StaatLbürgerir am meisten interessiert sind. —* Die geplante Zusammenkunft der ehemaligen Zwickauer Gymnasiasten, die im Jahre 189,8 ge- legentltch des 400 jährigen Bestehens deS Zwickauer Gym- nastums angeregt wurde, ist für einen Septembertag nach den GerichtSfenen lvielleicht den 20. September) in Aus- sicht genommen. Wie wir hören, ist die Zusammenkunft in ganz einfach« Weis« — nachmittags Konzert, abend» Kommers — gedacht. — ES herrscht vielfach die Unsitte, bei Ausflügen zur Zett der Ernte meist au« Gedankenlosigkeit die reifenden Lehren abznstretfen und die Getretdrkörnerzu ver- Speisen. Man ist an wissenschaftlicher Stätte zu der Ueberzeugung gelangt, dech der Pilz, der diesen Körnern anhastet, nach und r"«b d»n Körper zu durchseuchen im- stände ist, bi« er den i herbetführt. Ein solcher Fall ist vor kurzem In ' - V in Schlesien vorgekommen. Kaufmann Pohl fühlte sich magenleidend und begab sich nach BreSlau zur Operation, bei welcher die Lerzte die obige Beobachtung aussprachen. Er ist nun an dieser Krankheit gestorben. Also Vorsicht beim Genuß von rohen Getreidekürnern. —Der soeben veröffentlichte Jahresbericht der Handelskammer Dresden enthält folgendes Urteil über die Wirkung der Handelsverträge: „Im Bericht«, jahr« trat die Erschwerung der Ausfuhr durch die neuen Handelsverträge schon viel mehr in Erscheinung. Ganz besonder« zahlreich sind die Klagen über völlige Unter- bindung oder lästig« Erschwerung der Ausfuhr nach Oester- retch-Ungarn. Einige Betriebe mutzten sich daher, wollten sie da« Geschäft in diesem Lande nicht ganz verlieren, dazu entschließen, dort Zweigniederlassungen zu errichten. Aehn- liche Klagen werden laut über da» Geschäft mit Rußland, mit der Schweiz, mit Italien usw. Daß diese Klagen Nicht so zahlreich find wie die über das österreichische Ge- biet, dürfte kaum den Schluß rechtfertigen, daß die Handels verträge mit jenen Ländern wesentlich besser sind, sondern vielmehr darauf beruhen, daß für unseren Bezirk Böhmen da» natürliche Hinterland ist und die Erschwerung der Geschäfte in der nächsten Nachbarschaft am schwersten em- Pfunden wird." — Sehr bemerkenswert und bezeichnend für die Lage der verarbeitenden Industrien sind einige Ausführungen des genannten Berichts über die Bildung von Syndikaten und PreiSkonoentionen. Der Bericht stellt fest, daß e« für die Industrie de« Dresdner Handelskammer- bezirke« nur in Au«nahmefällen möglich gewesen sei, zu Preisabmachungen und Einschränkungen des Wettbewerbe» zu gelangen. Denn der weit größte Teil dieser Industrien stellt in zahlreichen meist nicht über die mittlere Größe hinau«gehenden Betrieben Fertigerzeugnisse der verschiedensten Art, Beschaffenheit und Preislage her, so daß Preisner- einigungen den größten Schwierigkeiten begegnen. In der Schokoladenindustrie drohte die Durchführung von Preis- Vereinbarungen infolge der starken Steigerung der Roh- kakaopreise fast den altbewährten Verband deutscher Schoko ladenfabrikanten zu sprengen. In den meisten anderen Geschäftszweigen konnte nicht einmal der Versuch zu einer einheitlichen PretSregelung gemacht werden. Die Folge war, daß, solange der Aufschwung andauerte, die Verkaufs preise nicht entsprechend der Steigerung der Rohstoffpreise heraufgesetzt werden konnten, und daß bei dem dann ein tretenden Rückgänge der Rohstoffpreise sofort auch die Ver kaufspreise herabgesetzt wurden, obwohl vielfach noch zu teuren Preisen eingekaufte Rohstoffe verarbeitet wurden. * Gröba, 17. Juli. WaS eingeweihte Kreise längst als bevorstehend wußten, ist öffentlich geworden: Herr Gemeindevorstand Scheibe hat, wie wir erfahren, sein Amt freiwillig niedergelegt, offenbar deswegen, weil an ein ersprießliches Arbeiten unler den vorliegenden Umständen nicht mehr zu denken war, nach dem man von seiner Wiederwahl abgesehen hatte. WaS Herrn Scheibe sonst no<y bewogen haben mag, diesen Schritt zu tun, entzieht sich der Oeffentlichkcit; die ganze Angelegenheit wird sehr verschwiegen behandelt. Als ein in seinen Hoffnungen getänschter Mann verläßt Herr Scheibe seinen Posten, der ihm viel Arbeit zwar, doch wenig Dank gebracht hat. Anerkannt möchte aber heut« bei dieser Gelegenheit kurz werden, daß in den fünf Jahren, während deren Herr Scheibe an der Spitze unserer Ge meinde stand, sich Gröba k-äftig weiter entwickelt hat, daß gar manches Gute seiner Initiative zu danken ist und daß Herr Scheibe stets und bekanntlich nicht ohne Erfolg bemüht war, Gröba neue industrielle Etablissements, neue« Leben zuzuführen. Dis Geschäfte des Gemeindevorstand«« führt jetzt, wie man vernimmt, Herr Gemeindeältester August Gautzsch. Nossen. Durch den mutwilligen Streich eine» Schulknaben konnten hier vorgestern leicht zwei M-nschen-
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