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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-27
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1908
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. * ' ' - 'N » . Nch« Bttttltgung In Fällen der Feuerbestattung erfolgen dm«, dt» grundsätzliche GteMna der Kirche zu dieser B« stattuugSart zu wahren. Mit dieser Vorschrift würde eß 1« Widerspruch« stehen, «,nn auch «ach der kirchlich«« Lrau«rsrt«r, di« 1« wottverkündigvng, G«btt und Kram besteht, »der auch ohne «in« solch« di« Abführung v« Leich« behus« ihrer Verbringung nach d«m Verbrennung»- ort« «ni«r Glockengeläut« oder Gesang «ine» Kirchenchor« erfolgen dürft«. E« ist bither stet» abgelehnt worden, diese kirchlichen geterlichkettrn für di« Abführung einer Leiche zur Verbrennung zu genehmigen. Glockengeläut« und Gesang eine« kirchlichen Thor» können gewährt wor den, sofern sie Bestandteile einer kirchlichen Trauerftier sind, nicht aber, sofern sie lediglich die Abführung einer Leiche zur Verbrennung feierlicher gestalten sollen. — Be- zügltch de» Geläute« könnte noch in Frag« kommen, ob etwa durch örtliche Bestimmungen ein die kirchliche Trauer feier abschließende« Geläut« im Gterbeort« nachzulasten wäre, etwa ähnlich dem in manchen Parochien für einig« vegräbntßklasten vorgesehenen Nachläuten. Gegen solche Festsetzungen würden Bedenken nicht bestehen, vorausgesetzt, daß nach Zeit und Dauer de« Geläute« seine Zugehörigkeit zur kirchlichen Trauerst!« erkennbar, dagegen di« Deutung au«geschlossen bleibt, al« soll, die Leich, bet ihrer Abführung zur Verbrennung noch ein Geleit durch die Kirchenglocken erhalten. Deshalb müßte diese« NachgeVute auch in den Fällen unterbleiben, wenn di« TrauerftteramVerbrennung»- ort« in einer auf dem Landstücke der BerbrennungSanlag« selbst oder in besten unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Nedehalle stattfindet. Tin kirchlicher Sängerchor würde bei der T.rauerfeier mitzuwirken unbehindert sein, dagegen nicht für die Abführung de» Leich« zur Verfügung gestellt werden dürfen. '!»..>' > —Saatenstanb im Königreiche Gachsen Mitt« Juli LS08. (Allgemeine Ueberstcht.) «ährend der »«richt,zeit — Mitt« Juni bi» Mitt- Juli — war die Witterung überwiegend trocken und an manchen Tagen sehr heiß. Nur vereinzelt traten Niederschläge, zum Teil in veglettung von Gewittern «in, die im Vogtlande und Trzgebirge etwa» ergiebiger waren, al« in den übrigen Landesteilen. Erst am S. und 18. Juli regnete «» an haltend, wodurch dt« auf den Feldern und Wiesen Herr- schenke Trockenheit etwa» gemindert wurde. Stärkerer Hagelfall wird au« den Bezirken 7 (Amt«gertcht Pultnitz), 65 (Taucha, Breitenfeld) und S8a (LAigestld, Mtttttftida) gemeldet. In einigen anderen Bezirken hat dir Hagel nur unbedeutenden Schaden angerichtet. Da« Winterge treide ist durch di« Trockenheit nur wenig beeinflußt worden; der Stand ist, abgesehen von den spätbestellten Beständen, meist ein guter. Der Winterweizen leidet vielfach durch Rost, auch hat er sich infolge von Sturm und starken Niederschlägen im Mat und Anfang Juni mancherort» ge lagert. Im Durchschnitt de» ganzen Lande« wird Wetzen wie im Juni mit 1,8 beurteilt. Der Winterroggen ist in folge der Trockenheit und großen Hitz« zum Teil notreif geworden, wodurch die Körnerentwicklung etwa« beein trächtigt worben ist. Auch find mancherort« lückige Sehren zu beobachten. Di« DurchschntttSnote beträgt wie Mitt« Juni 1,9. Di« Ernte de» Roggen«, der in diesem Jahr« etwa» früher zur Reife gelangte al« sonst, hat begonnen. Die Wintergerste ist geborgen und zum Teil bereit« ge droschen; der Trdrusch ist gut. Auch der Rap« ist meist «ingeerntet. Der Ertrag ist verschieden, oft befriedigt er, in manchen Bezirken ist er dagegen gering. Da« Sommer, getreide hat namentlich auf leichten und scharfen Böden durch di« Trockenheit gelitten. T« find vielfach gelb« und au»gebrannte Stellen zu beobachten; auch wird da« Stroh meist kur- bleibe«. Dagegen wuchert^ da» Unkraut weiter und überragt die kurzen Bestände, dt« vielfach dünn find. Auf besseren Böden steht da« Sommergetreide gut, hier läßt die Rtspenbildung beim Hafer auf einen guten Körner- ertrag schließen. Di« Gerste ist vielfach notreif geworden. Im Durchschnitt de« ganzen Lande« werde« beurteilt (die in Klammem beigefügte Zahl ist die Durchschnittenste im Juni) Sommerweizen 2,2 (2,1), Sommerroggen 2,1 (2,0), Sommergerste 2,2 (2,0), Hafer 2,4 (2,1). Auch di« Kar- toffeln haben unter der Trockenheit zu leiden. Ihr Stand ist meist dürftig und lückenhaft, wa« auch in der Durch- schnittSnote zum Ausdruck kommt, die von 2,4 Mitt« Juni auf 2,S Mitt« Juli herabgegangen ist. Bei den Früh kartoffeln ist der Knollenansatz gering. Außerdem kommt in den Kartoffelfeldern viel Unkraut vor, da« hier wie auch auf den Rüben- und Krautfeldem zuerst «egen zu großer Rässe, dann wegen der starken Verkrustung und Hätte de« Boden« schwer zu beseitigen war. Dt« Rübe«, die zum Teil noch nicht vollständig au«gepflanzt werden konnten, find infolge der Trockenheit in der Entwickelung zurückge blieben. Der zweite Schnitt Klee läßt sehr viel zu wünschen übrig; oft ist der Klee so gut wie gar nicht nachgewachsm. Ebenso ist die Entwickelung de« zweiten Schnitte« auf den Wiesen sehr mangelhaft. Spät gemähte, trocken gelegene wiesen find zum Teil «»«gebrannt. Auf feuchten Wiesen ist der Gralansatz gut. G» wird ange nommen, daß der am S. und 13. Juli niedergegangene Regen ein« Besserung de« Futterwuchse« herbeiführen wird, andernfalls würde sich die bereit« etngetreten« Futterknapp heit noch weiter auldehnen, denn auch da» spät «ingesäte Gemenge hat sich nur mäßig entwickeln können. Für da« Vogtland und Erzgebirge, wo e« etwa« mehr geregnet -al, treffen die geschilderten Verhältnisse nicht in dem Maße zu, wie für dt« anderen Landeöteil«. Der mangelhaft« Stand de« Kl««» und der Wiesen geht auch au« den Durchschnitt«- noten hervor, die sich bet Klee von 2 Mitte Juni auf 2,8 Mitte Juli, btt BewässerungSwiesrn von I,S auf 2,2 und btt anderen Wiese» von 1,9 auf 2,8 verschlechtnt haben. Die Heuemte konnte btt dem beständigen Wetter allent halben rasch und gut beendtt werden. Der Ertrag befrie digt sowohl nach Menge, al« auch Beschaffenhttt de» Heue«. Don Vflanzenschädtaern werden Rost und in einem Falle MsHAKSW — , > HAMM <7—n eine Mads («wrwutltch die Halmfließe) in dem Halm« d«r Gerste, dt« da» «ach«tum derselbe« verhindert, genannt. Wegen ttner Klttnigfett, der aygemeinen Unsitte de» Sammeln» -»genannter,,Militär-Andenken", muß der Soldat der Landwehr vom Beztrkskommand» 1 1» Dresden Reinhold «exander weder auf die Anklage bank. Gelegentlich eine« militärischen Uebung während der Herbstmanöver im August und September 1907 eignete er sich fünf Patronenhülsen an. Ein in der Schützenlinie neben dem Angeklagten stehender Kamerad hatte mit Platzpatronen geschossen; die von diesen Schüssen her rührenden Hülsen nahm Meder an sich und nach be endigter Hebung mit' nach Hause, vor kurzem wurden infolge eine» Tiebstahls-Berdacht» im Hause de« Ange klagten selten« der vtttzörd» Recherchen angestellt und bei dieser Gelegenheit die fiskalischen Hülsen entdeckt. Die Fvlge war ein Strafantrag wegen militärisch ausgezeich neter Unterschlagung UpL Urteil lguchte auf.16 Lag mittleren Arrest«. !-- Beiden Stckcktgeisenbahnen find'int Monat Mär- 6582440 Personen und 2686987 D, Güter beför- bett Morden, von der Äesamtttnnachm« an 11698467 Mark entfallen S594O99 Mark auf den Personen- und 8101868 Mark auf den Güterverkehr. Tie Gesamtein nahme in den Monaten Januar bi« mit Mär- 1908 be trägt 38179188 Mark, da« sind gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt de« Vorjahre» 46154 Mark mehr. -s- Großenhain, 26. Juli. Da« 825jährige Be stehen d«r hiesig«« priv. Schttb«nschütz«n-Gesellschaft wurde heut«, unter ungemein zahlreicher Beteiligung au«wärtiger Schützengilden festlich begangen. Mittag« 1 Uhr wurde zum Festzuge gestellt, der ein abwechslungsreiche» und farbenprächtige« Bild zeigte. Der Festzug, dem eine Ab- tetlung de« Großenhainer Husaren - Trompeterchor« zu Pferd« in mittelalterlicher Tracht voranritt, war beschickt von den Schützengesellschaften Klettwitz bet Lauchhammer, Mühlberg, Hop«»w«da, Radeberg, Senftenberg, Lommatzsch, Elsterwerda, Radeburg, Pirna, Herzberg, Liebenwerda, Ortrand, Meißen, Riesa, Königsbrück, sowie der Großen hainer Gilde, der priv. Stahlbogrnschützengesellschaft, den Militär-, Gesang- und Turnvereinen. 86 Fahnen und 5 Mustkchör, belebten den Zug. Auf dem Hauptmarkte hieß Herr Bürgermeister Hotop vom RMhautz-Balkon namen« der Stadt die Schützen willkommen, gab einen kurzen Rückblick der Geschichte der Jubelgesellschaft und ließ sein« Rede au»Ningen in ein Hoch auf Kaiser und König, da« begeisterten Widerhall fand. Auf der auf dem Hauptmarkr errichteten Tribüne, auf der di« Herren Ehrengäste, dt« z. Z. anwesenden Herren Offizier« d«r Garnison und de« vezirttkommando« nebst dem Vorstand« der Jubttgesellschaft Platz genommen hatten, fand sodann di« Ueberreichung der der Jubelgesellschaft zugedachten Geschenke, darunter einer Ehrengabe de« Herrn Geh. Regierunggrat« Dr. Uhlemann unter entsprechenden Ansprache statt. Nach dem «folgte Umzug in den Straßen d«r Stadt und Aurzug nach dem Festplatz«, wo sich bald ein buntbewegte« Leben entwickelte. Ein in der 7. Abendstunde austretender Gewitterregen brachte zwar etwa» Unordnung in di« yestplatzbesucher, vermocht« aber di» Feststimmung nicht zu stören, die bi« in die späteren Stunden anhittt. Meißen, 26. Juli. Eine vefichtkgung der Frei- willigen Feuerwehr Meißen durch den Ausschuß de» Mttßen-Großenhain« verbände« wurde heut« Sonntag hier abgehallen. Nach dem Empfang der auSwättigen Kameraden im »Hamburger Hof" wurden di« Geräte der zweiten Abteilung besichtigt und Hebungen auf dem Hos- pttalplatz« und am Steigerhause, Brouhaugftraße, vorge nommen. Anschließend erf-lgt« dt« vefichttgung der Ge rät« der ersten Abteilung auf der Eerbergaff« und di, Vornahm« «in« Schulübung mit Geräten am Hahn,- mann»platz« und auf dem Neumarkt«. V,1 IM fuhren sämtlich« Gerät« «ach der Schule am NsumWt. Di, Theaterwach« marschiert« nach dem Gtadtth«ater, dt« «rste Abteilung fuhr mit den G«rät«n nach d«m Klttnmarkte, di« zwtttr nach dem Hahn«mannSplatz« zur Alarmbereit schaft, Di« Wehrabtttlungin wurde« kurz nacheinander alarmiert. Nach der vekämpfung de« Brand,« sand ,in gesellige« vttsammensttn in der Gttpelburg statt. 88 Meißen, 26. Juli. Unter großer Beteiligung und begünstigt vom schönsten ab« heißen Sommerwetter sand am Sonnabend und Sonntag in der alten Mark- graftnstadt Meißen da» 4. Krttlschwimmfest de« Kreise« VH de« Deutschen Schwimmverbande« (Köntgrttch Sachsen), dessen Schirmherr König Fttedttch August von Sachsen ist, statt. Da« Dftst wurd« am Sonnabend mit einem stütz- lichen BegrützungSkommer» im Hotel »Hamburg« Hof eröffnet. Heute vormittag fand eine Kampstichterfitzung im BeretuSbad im Wtnt«haf«i statt, wttch« die vormittag«- Wettkämpfe folgte«. An den Wettkämpfen nahmen teil: d« Schwimmverttn »Aegir-, d« Schwimmklub, d« Deut sch« Schwimmverttn Themnitz' und d« Schwimmklub »wicking- au» Themnitz, bi, Schwtmmv«,ine .Amateur- Schwimmklub-, ,G«manta-, »Neptun-, »Poseidon-, »Spar ta- und ,G«mania--DreSd«n, die Schwimmverein, Großen- Hai« und Hoftna, fern« d« Schwimmverttn Leipzig, sowie .Lttpztg^ost-, »Posttdon- und »Germanta'-Lttpzig, endlich dt, Schwimnw«ttne Zwickau und Meißen, insgesamt mit 269 Personen, vormittag» 10 Uhr begannen im Winter hafen di« Junior - Prüfunglschwimmen, worauf mittag» gemeinsam« Mittag»taf«l folgt«. Um */,2 Uhr setzte sich der Festzug nach dem Winterhafen in Bewegung, woselbst dt« Nachmtttag»wtttkä«pf« ihren Anfang «ahmen. Trotz d« kolossalen Hitz« waren dt« Schwimm« doch guter Saun« und dt« Zuschau« htttten «benfall» wacker Stand. Nach d«n Kämpfen verttnigten sich di, Schwimm« zu einem stucht-fröhlichen Komm«», auf dem der Krei«- und Festvorsttzende, Dr. med. Hopf-Dre»din, die Festrede hielt. Al«dann fand dt« Steg«»«randtßung und Prei»v«tttl«ng statt. Dresden, 25. Juli. Heut« fand hi« di, Ver mählung de« Herr« Amwhauptmonn» Gr. Mehnert in Dtppoldtäwald« mit der Tochter du» Seh. Regierunglratr« Dr. Httnk statt. Der jung« Ehemann ist dn Bruder d,» Landtaggpräfidente« Dr. Mehn«t. Gch. R,gi«png«rat Dr. Httnk gilt al» verfass« de» neu« sächsischen Wahl- gefttzrntwurf«. — Btt« Feuermache» mit Petroleum ex plodiert« d« Frau Komm»! in Köntg»bttick, dw wttt über 70 Jahre alt ist, die Petroleumkann». Di« Gretstn erlitt so schwere Brandwunden, daß st, dem Krankenhaus« in Dre«den zug,führt werde» mußt«, doch «lag sie vor der Gtnlieferung den Verletzungen. Themnitz. Schlecht bestellt ist e» mit b« Sttt- ltchkttt im brnachbarten Ort« Dittersdorf- Die Strafbehvrde ist jahrelang begangenen schweren verbrechen an minder jährige« Mädchen auf die Spur gekommen, und «ine An zahl Burschen im Alter von 14 bi» 16 Jahren, sowie ein 80 jährig« Gret«, d« sich bi« in diese» hohe Alter straf- frei gehalten hatte, find schon zu G,fängnt«strastn verur teilt worden. Ei« Lehr« de« genannten Orte« hat schon damal« al« Zeug« angegeben, daß die Mädchen zum großen Teile den Anlaß zu den Unstttlichkeiten gegeben hätten. Deshalb hatte btt den bisherigen Angttlagten da» Gericht mildernde Umstände angenommen. Diese« hatte sich jetzt erneut mit den Verhältnissen in Dittersdorf zu beschäftigen. D« 87 jährige, noch unbestraft« Strumpfwirker und Uhr macher Ernst Psoh in Dittersdorf stand unter Anklage. Die Verhandlung, zu d« 11 Zeug« geladen waren, en- digte mit der Verurteilung de» Angeklagten zu einer Ge samtstrafe von fünf Jahren Zuchthaus und zehnjährigem « GhrenrechtSvirlust. Au« der -Urteilsbegründung war zu entnehmen, daß Pfoh an den 12 Mädchen, meist zu wird«- holten Malen, sttt dem Jahre 1904 vollendet« Sittlich- keitSoerbrechen »in grauenhafter Weift- verübt hat. Such in dieser Verhandlung wurde festaestellt, da- die Mädchen oft selbst den Anlaß zu dem unsittlichen Treiben gegeben haben. Bet der Beharrlichkeit, mit der sich Pfoh aber ver gangen hatte, sah da« Gericht von Annahme mildernd« Umstände ab. — Da« wär« auch noch schön«! OelSnttz. Al« Nachklang zu dem heurigen unbe friedigend verlaufenen Schützenfeste erschienen in den letzten Nummern de« vmtSblatte« zwei ungewöhnliche Inserate. Eine Rteftnschtldkröte im Werte von 150 M. war einem Schaubudeninhaber entlauft», und d« letztere sah sich ge nötigt, abzuretse», ohne de« Ausreißer« habhaft geworden zu sein. Da der Besitzer der Schildkröte dem Wieder bringer 10 M. Belohnung bot, so veranstalteten ein« An zahl Knaben am Mittwoch ein Kesseltreiben in der Um- ,, gebung de» Schützenplatzer, und e« gelang auch, da« Tier in einem Kornfelde aufzustöbern und ttnzufangen. Die zweit« Ankündigung rührt vom Gerichtsvollzieher her, wttch« Freitag im Amtsgerichte fünf Faß Vier versteigerte, di« auf dem Schützenplatze einem zahlung«unfähigen Schankztttinhaber abgepfändet worden warm, und ihren Beruf verfehlt hatten. Hohenstein-Ernstthal. Ein schwerer Unglück«, fall mit tödlichem AuSgang« trug sich am Sonnabend mittag gegen 1 Uhr in der Nähe de« .hiesigen-Bahnhofes zu. Der 21 jährige Streckenarbeiter Willi Zill lief auf dem Bahnkörper, um an seine Arbeittstätte zu gehen, al« « von dem von Themnitz kommenden Personenzuge ange- fahren wurde. Er erlitt einen solchen Stoß von der Solo- motive an den Kopf und Rücken, daß « den Bahndamm herunterkollert« und sofort tot war. Der Fall ist um so tragischer, da Zill« Baler schon vor Jahren infolge Sturze« von der Treppe tödlich verunglückte und er nun der Mit ernährer sein« Mutter war. Er sollte zum kommenden Herbst beim Militär eintreffen. Anvaberg. In seinem Vtttche« erstickt ist am Donnerstag nachmittag da« vi« Monat« alte Töchterchen de« Restaurateur» K. Während sich die Mutter auf kurze Zeit in die Gaststube begeben hatte, hatte sich da« ziemlich kräftig entwickelt« Kind auf da« Erficht gelegt und war dem Erstickung»tode anheimgefallen. Die sofort von der Polizei «ingeltttet« Untersuchung ergab, daß den Eltern ein« Schuld nicht beizumrflm «ar. Der Ehemann war über den bettübenden Vorfall so aufgeregt, daß « öffent lichen Skandal vollführt« und seine Frau in einer höchst brutalen Weift mißhandelte, wa« schließlich noch an dem selben Abend zu sttn« Verhaftung führt«, Vermischtes. 11 Durch Grubengase.getStek. In Kola btt Ostvowo stieg der Wirtschaftsbesitzer Walniail in seinen Brunnen, um eine Letter heraufzuholen. Er tvurde durch Brunnengaft betäubt und stürzte in die Tiefe. Auf die Hilferufe seiner Frau eilte ein anderer Wirtschaftsbesitzer: herbei, den da« gleiche .Schicksal ereilte. Beide Leichen wurden geborgen. ir Autvmob'ilunglück. In der Nähe de« nieder^ ländischen Grenporte» Boerentaal fuhr ein mit acht Per sonen besetztes Automobil auf eine Mähmaschine auf. Ta» Automobil wurde vollständig zertrümmert und alle Insassen herausgeschleudert. Mn achtjährig«»» Mädchen wurde auf der Stelle getötet, zwei Tamen und ein Herr schwer und die übrigen leichter verletzt. ii Wasserschäden inRutzland. Tie letzte große Ueberschwemmung Moskaus hat einen materiellen Scha den von 100000 Rubel angettchtet. Bedeutend ist auch der Schaden im GvuvernemeW, wo 4000 Morgen über schwemmt wurden. In dem vom Hochvasser überschwemm ten Gelände sinken die Bewohner große Mengen Fische, di« beim Fallen de» Wasser» nicht wieder den Rückweg fanden. Ta» Masfenetngehen von Vieh durch Fischgift hat unter den Bauern de» Kreise« Bvonjia eine Panik verursacht, weil sie den AuSbruch ttner unbekannten Panik befürchten. Ein Torf hat first den ganzen vtthb-i stand verloren.
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