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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-28
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1908
- Autor
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Messer H Tageblatt «1. Jahrg. X tt«d An;rigrr (EldtblM mü» Attztkgty. rälegrammGLreff« I! yemsprechstelle, ^ag.dr-tt-. «chsa» Nr.» M -le König!» AmtShaupßmMNsH-st Großenhain, das König!» Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Riesa, , sowie den Gemeinderat Gröba. 173. Dienstasi, 28. Jnli 1908, abends. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» La, abend» mtt Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher «e»ug«preiS bet Abholung in der Expedition in Riesa I Mart 80 Psg., durch unsere Träger tret in» Hau» 1 Mart 6S Psg, bet Abholung am Schalter der taiserl. Poslanstalten I Mark VS Psg.. durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werde« angenommen. Anzeigen-Amtahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 0 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktton verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. - Der Kreisvereiu für innere Missto« in Grotzeuhaiu läßt wiederum seine Gammelbücher zur Sinhebung der Mitglieds- und Entgegennahme freiwilliger Bei träge für da» laufende Jahr hinausgehen. Unter Bezugnahme auf die in diesen Gammelbüchern dargelegten vielseitigen gemeinnützigen Zwecke des KretSoeretn» werden Freunde derselben ersucht, durch Förderung des Sammelwerker und reg« Beteiligung an -der Sammlung zu einem erfreulichen Er- folge derselben gefälligst beitragen zu wollen. Jede, wenn auch gering« Gabe wird dankbar angenommen. Großenhain, am 26. Juli 1908. > Direktorium des -reisverein- für innere Missto». vr. Uhlemann, Vorsitzender. Die zum Erweiterungsbau der Knabenschule benötigten Schieferdecker- und Klempuerarbeiteu gelangen hiermit in getrennten Losen zur öffentlichen Ausschreibung. AngebotSformulare, die im Stadtbauamte gegen Erstattung der Selbstkosten ent nommen werden können, find ausgefüllt bis Sonnabend, den 1. Angnft 1908, vor«. 10 Uhr daselbst wieder einzuretchen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte, volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung aller Angebote bleibt vorbehalten. Riesa, den 28. Juli 1908. Der Rat der Gtndt Riesa. - "> --.»><1. > Die Lieferungen und Arbeiten für den in Zementbeton geplanten Umbau des Durchganges der kleinen Röder und der beiden daneben liegenden Grundgertnne durch den Grödel-Elsterwerdaer Kanal zwischen Koselitz und Tiefenau sollen im Wege deS Wettbewerbe«, unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern und der Ablehnung sämtlicher Angebote, verdungen «erden. Angebote sind bi« zum 5. August -sS. IS., 11 Uhr vor«, verschlossen und portofrei mit der Aufschrift „Augebot für deu Umbau des RöderdurchgaugeS" bet der unterzeichneten Straßen- und Waffer-Bauinspektion I, Hasenstraße Nr. 45, einzu reichen, zu welcher Zeit die Eröffnung derselben in Gegenwart etwa erschienener Bewerber erfolgen wird. Verdingungsanschläge sind bei der genannten Straßen- und Waffer- Bauinspektion, wo auch die Bauzeichnungen der geplanten Baulichkeiten und die Bedingungen während der Dienststunden zur Einsichtnahme ausliegen, gegen Entrichtung von 80 Pf^ Schreibgebühren zu entnehmen oder werden auf Verlangen unter Nachnahme de» Be trages durch die Post zugesandt. Die Bewerber bleiben bis zum 15. August an ihre Gebote gebunden und werden bi» dahin Bescheid über Annahme oder Ablehnung ihre» Angebotes erhalten. Meißen, am 27. Juli 1908. König!. Strotzen- und Waffer-Bauinspektion I. Freibank Zeithain. Mittwoch, den 29. Juli von nachm. 4 Uhr an gelangt dar Fleisch eine» jungen fetten Rinde- -um Verkauf. Pfund 40 Psg. Der Gemeindevorstaud. Freibank Bobersen. Henle abtnd von 7 Uhr und morgen vormittag von 6 Uhr an kommt da» Fleisch eines Rindes (roh) zum Verkauf. V, kg 40 Pfg. Der Semetndevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Juli 1908. —^Jm „Kronprinz" hielt gestern abend die Ort»- kranHmkasse Riesa ihre erste diesjährige General versammlung ab. Herr Seilermeister Bergmann, welcher erstmalig al» Vorsitzender die Versammlung leitete, erstattete kurzen Bericht über die Tätigkeit de» Vorstände» und über Kaffenangelegenheiten im Rechnungsjahre 1907. Den gleichen Zeitraum umfaßte auch der vom Kassierer vor getragene Rechnungsabschluß. Die Rechnung war von einem städtischen Kafsenbeautten sowie von den Herren Martens und Einhorn geprüft und wurde nach den be- könnt gegebenen Manilas, die Erledigung durch den Kaffenvorstand gefunden haben, von der Generalversamm- lung richtig gesprochen. SS wurde noch mitgeteilt, daß im Herbste die Bertreterneuwahlen vorzunehmen sind und hierzu einige Wünsche aus der Versammlung kundgegeben. Nach nur reichlich einstündiger Dauer wurde die General versammlung, zu der 4 Arbeitgeber und 32 Arbeitnehmer erschienen waren, geschloffen. —* Ein Dieb wußte sich vor einiger Zeit in den Besitz de» Sparkassenbuches eines hiesigen Dienstmädchens zu setzen. Da sich aber ein solches Wertstück doch nicht so leicht, wenigstens nicht ohne Gefahr der Entdeckung, in Geld umwandeln läßt, zog der Dieb e» vor, wieder ehrlich zu werden. Er knüllt« das Buch zusammen und klemmte eS so unter die Tür der Kammer de» Mädchen». Dort fand e» die Bestohlen«, die natürlich hocherfreut war, ihren kostbaren Schatz wieder in Händen zu haben. Vielleicht hat den Dieb auch das Wörtchen „Gesperrt!", da» auf der Außenseite de» Buche» zu lesen war, bewogen, daS Buch zurückzugeben. Die Sperre war aber aufgehoben, wa» der Dieb zum Glück für die rechtmäßige Eigentümerin de» Buches wohl übersehen hat. —* Betreff» der gestrigen Vriefkastennotiz teilt man un» au» Gröba mtt, daß durch die Resolution der Schluß der Aussprache herbeigeführt werden sollte in Rück sicht auf die betreffende Familie. Die Resolution sollte zum Ausdruck bringen, daß die rücksichtsvolle Art und Weise der Behörde, mtt der sie die Amtsenthebung vor nahm, gebilligt wird, ferner, da man doch in Gröba über da» scheinbar stille Abtun ungehalten werden wollte, 2. daß man nicht von Unschuld und belanglosen Verfehlungen reden kann, solange nicht alle zu Gebote stehenden Rechts- mittel zur Rechtfertigung ergriffen sind, vielmehr dem- gegenüber große Verzichte und sogar KautionShinterl^ung stehen. — Wie wir weiter hören, will der Gröbaer Hau», besttzeroerein auf den Artikel noch besonder» zurückkommen. —* Der gestern kurz erwähnte Artikel der „Sächsischen Politischen Nachrichten" über die Vollstreckung des Todesurteil» gegen di« Grete Beier lautet: SS hat sich gezeigt, «in wie mächtiger Faktor auch bei un» in Sachsen leider noch immer die Sensationslust ist. Die Szenen, die sich nach den Blättermeldungen zum Teil ab gespielt haben, sind geradezu beschämend. Mtt kalter Be rechnung hatte die Mörderin, ohne durch Not oder sonstige erhebliche Umstände, die sie nicht selbst leicht hätte beset- ttgen können, dazu veranlaßt zu sein, Stein auf Stein kunstvoll in langer, verbrecherischer Arbeit gesetzt, bi» ihr Werk, der Tod de» Verlobten, erreicht war. Alle Begleit umstände lasten auf eine solche sittliche Verworfenheit der Mörderin schließen, daß man nicht recht versteht, wie lediglich um des guten Eindrucks willen, den sie äußerlich machte, eine Begnadigung für möglich gehalten werden konnte. Wäre sie begnadigt worden, dann hätte man die Todesstrafe gleich ganz abschaffen können; denn ein schlim merer raffinierterer Fall läßt sich überhaupt nicht denken. Dies vorausgeschickt müssen wir uns aber gegen die Art und Weise wenden, wie das Urteil vollstreckt wurde. Bisher war eS eine in der Sache begründete Gepflogen heit, daß die Nachricht von der bevorstehenden Hinrichtung erst in die Presse kam zu einer Zett, wo die Hinrichtung gerade schon erfolgte. Man erfuhr eS erst in der Morgen nummer des TageS, in dessen Frühe die Hinrichtung statt- fand. Warum ist man hier von dieser Gewohnheit abge gangen? Die Sensationslust hätte dann nicht so üppig emporschießen können; e» hätten nicht solche betrübende Ansammlungen von Tausenden von Menschen stattgefunden. Warum aber vor allem hat, wie die Zeitungen überein stimmend berichteten, der Oberstaatsanwalt in Freiberg zur Hinrichtung 200 Karten für sonst unbeteiligte Zu schauer auSgegeben? Die Gtrafprozeßordnung schreibt ge nau vor, welche Personen der Hinrichtung beiwohnen müssen und welchen der Zutritt zu gestatten ist. ES sind da» wenige Personen, die sachlich am Verfahren beteiligt sind, ferner der Verteidiger, der Geistliche und 12 Zeugen au» der Gemeinde. Gewiß ist dann auch noch bestimmt, daß der BollstteckungSbeamte nach seinem Ermessen auch anderen Personen den Zutritt gestatten darf. Allein selbst- verständlich ist hierbei nur an einzelne, wenige Personen gedacht, die ein besondere», wissenschaftliches oder sonstige» ernstes sachlicher Interesse, da» der Allgemeinheit nützlich werden kann, an dem Vorgang haben. Keinesfalls ent spricht es aber dem Sinne deS Gesetze», daß 200 Ein- IrittSkarten an Personen au» allen möglichen Ständen auSgegeben werden und die Hinrichtung dadurch tatsächlich zu einer öffentlichen gemacht wird. Es ist uns nicht be- kannt, daß in früheren Fällen so gegen die Absicht de» Gesetzes verstoßen worden wäre. Neben den 12 Zeugen warep früher sonstige Zuschauer nur vereinzelt au» beson deren Gründen zugelafseu worden. Die Hinrichtung eine« Menschen ist der ernsteste, gewichtigste Alt der Justtzhoheit de» Staate». Hier hat dieser Akt zu unserem größten Befremden den Charakter einer sensationellen Schaustellung angenommen. Wir glauben, daß im bevorstehenden Land- tag von konservativer Sette die Regierung darüber in terpelliert wird, weshalb die Nackricht von der Hin- richtung so früh in die Preise kam. vo: allem aber, wes halb die Ausgabe von 200 Zulrs wlti-ren. oop der man schon Mittwoch früh in den Zeitungen la», nicht noch recht zeitig verhindert oder widerrufen worden ist. — Bon der Nordlandretse Sr. Majestät des König» erfährt da» „Dr. I.", daß sowohl Se. Majestät der König, als auch ihre König!. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian sich de» besten Wohlseins erstellen. Am Sonntag vereinigten sich die in Dres den anwesenden Mitglieder de« Königshauses zur Familien tafel in der Königlichen Villa Wachwitz. — Das König!. Hof- lager wird, wie bereits gemeldet, am 1. August von Wach witz nach Moritzburg verlegt werden. Au» diesem Anlaffe können im König!. Schlöffe Moritzburg von Sonnabend, den 1. bi» voraussichtlich Sonnabend, den 22. August Führungen nicht stattfinden. — Das sächsische Kultusministerium hat bekanntlich den Vorstand de» Sächsischen Lehrervereins aufgefordert, seine Wünsche bezüglich der bevorstehenden Revision de» BolkSschulgesetze» unter Beifügung eingehender Begründung einzureichen. Der Kultusminister hat seine Bereitwilligkeit erklärt, den geschäft-führenden Ausschuß zur Ueberreichung dieser Wünsche zu empfangen. Der Vor stand ersucht deshalb die BezirkSoereine, sich nunmehr un gesäumt mit der Bearbeitung der gesamten einschlagenden Materie zu beschäftigen, damit aus Grund der von den BezirkSoereinen Leipzig und Dresden aus der nächsten Ver treteroersammlung zu erstattenden Berichte Beschlüsse gefaßt werden könnten, die die Beachtung der gesetzgebenden Körperschaften finden und mitbestimmend werden sollen sür die Neugestaltung deS Volksschulgesetzes. — Unverbesserliche Diebe sind der in Fichtenberg ge borene Handarbeiter Lindner (achtmal, darunter dreimal mit Zuchthaus vorbestraft, auch vom Militär asSgefioßen) und die am 29. September 1863 in Döbeln geborene, dreizehnmal, darunter zweimal mit Zuchthaus, vorbestrafte verehelichte Emilie Marie Eckardt, deren Ehemann in der Irrenanstalt deS Zuchthauses zu Waldheim interniert ist. Da» Diebespaar vereinigte sich zu gemeinschaftlichen Raub zügen, nachdem eSin Riesa, Strehla, Lommatzsch, Grimma, LeiSnig und Meißen gewohnt hatte, und be glückte mit seinen Besuchen Gasthöfe in Trebschütz, Mitt weida, Tulen, Görzig, Roßwein, Gröbern bei Meißen, Colmnitz, Kleinbauchlitz, Großenhain, Zwickau, Kötitz und WahliS bet Wermsdorf, wo beide übernachteten und dabei Betten und Kleidungsstücke stahlen, die sie verkauften, um den Erlös für sich zu verwenden. In der Hauptverhand lung vor der Ferienstrafkammer des Landgericht» Frei berg legten beide ein volles Geständnis ab. Da» Urteil lautete gegen die Eckardt auf 7 Jahre 3 Monate und gegen Lindner 7 Jahre Zuchrhau», sowie auf je 10 Jahre Ehrenrechtsverlust. Auch wurde bet beiden auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht erkannt. — Die Spiengunqen, welche im Strombett am Nix- stein bei Strehla vorgenommen wurden und dem festen Granituntergrund galten, dürften dies Jahr wieder «inen bedeutenden Schritt vorwärts gekommen sein. Aulstr dem
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