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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190808240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-24
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1908
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««d A«k»kgrr (Meblau M MMey. LBtgMUMwAdwffR ml 81*F«mK«chM» ^atz«»z«tt-.»t.kG Nr-La- M M MÜA WMautztmmwMst Großenhain, Las Königl. AmtSgflW M den Rat der Stadt Rie^ sowie den Gemelnderat GröVa. . ^5196. Montag, 24. August 1998, averrds. 61. Jayrg. Da» Mesa« Tageblatt «schetttt Da, abend» mtt Ausnahme d« Sonn, und Festtage. BterteljLhrttchrr Bezugspreis bet Abholung tn d« Expedition in Mesa I Mark SO Pfg., durch unsere Triiger sret in» Hau» 1 Mark öS Psg„ bei Abholung am Schatt« d« laiserl. Postanpaltm 1 Mark 0V Pfg, durch den BrieftrSg« frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemrnt» «erden angenommen. Luzeig «»-Annahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag V Uhr ohne Bewahr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Beschilft-steile: Boethestratze VS. — Für di« Redaktion verantwortlich: Edwin Plasntck in Riesa. Nreibank Böbersen. ' MGE 1BG iitr da- ^Riesaer Tageblatt« erbitten wir UN, bi» spätesten» Dtev»t»S, den 25. August von nachmittag» 5 Uhr an und Mttw'ch vormittag» 0 8 donntttag» S Uhr de» jeweiligen Ausgabetags. oon 7—8 Uhr kommt Lchtvetuestetsch, gepökelt, zum Berkaus. Pfund 30 Pf. Die Geschäftsstelle, Der Gemeindevorftaud. Oertliches und Sächsisches. Rtesa, 24. August 1908. —* Sin Sturm von gewaltiger Stärke, wie er hier gottseidank zu den Seltenheiten gehört, erhob sich tn vergangener Nacht in der ersten Stunde und hielt mtt unverminderter Gewalt gegen drei Stunden lang an. Da bei ging zeitweise heftiger Regen nieder und beide» vereint hat schweren Schaden an den Obstbäumen, in den Anlagen und Gärten usw. angerichtet. Heulend und brausend fegte der Sturm, einem Orkan vergleichbar, daher und spielte den Bäumen Übel mit. Sin großer Teil der Obst ernte ist vernichtet. Wie gesät lag heute srüh da» noch unreife Obst, besonder» Aepfel und Pflaumen, unter den Bäumen, groß war die Zahl der heruntergebrochenen früchtebehangenen Aeste und nicht gering auch die Zahl der Obstbäume, die der Sturm glatt umgebrochen hatte. Die Gärtenbesttzer und Obstpächter erleiden schweren Schaden und e» wär« nach diesem Vorkommnis nicht verwunderlich, wenn da» Obst in diesem Jahr« teurer al» sonst würde. Und wie die Obstbäume, so wurden auch die anderen Bäume, besonders im Stadtparke, vom Sturm arg mitgenommen. Bei einem Gang durch den Stadlpark konnte man heute früh die Verwüstungen sehen. Die Wege waren mtt Unmassen von grünen Zweigen besät, starke Aeste versperrten den Weg oder lagen tn dem Gebüsch, selbst mehrere ganz starke Bäume wurden vom Sturm« gefällt. Aehnlich sah'» in den Privatgärte« au»; überall zeugten herabgebrochene starke Aeste von der Gewalt des Stur- me». Nicht gering ist ferner die Zahl umgebrochener Zäune. Wo der Sturm Halbweg» anzufafsen vermocht hat, legte er die hölzernen Zäune samt den Zaunsäulen um. Schwer betroffen von dem Unwetter find weiter die Fieranten de» gestern begonnenen Schütz en feste». Auf dem Schützenplatze hat der Sturm in ganz besonder» heftiger Weise gewütet. Sine große, eine RepttlienauSstellung bergende Bude war völlig umgebrochen und bildete nur noch ein Gewirr von Stangen und Balken. Da» daneben aufgestellte Kinematograph - Varietee war gleichfalls schwer beschädigt. Seine Vorderfront war zerstört. Bon dem durch Herrn König bewirtschafteten Zelt »Zum Rheingau" wurde die große Plane völlig zerfetzt und da» Zelt selbst fast völlig umgeworfen; ähnlich ging eS dem nächsten von Herrn Moritz bewirtschafteten Zelt. Hier blieb die Plane intakt; das Zelt war aber dermaßen demoliert, daß eL nicht wieder aufgebaut wurde. Die sonstigen Buden sind glimpflicher weggekommen. Aber wa» der Sturm dort verschonte, hatte unter dem Regen zu leiden, der durch die leichten Leinen- planen drang und dann die regenempfindlichen Waren ver nichtete. Besonder» die gleich am Eingang de» Schützen platze» stehende groß« Zucker- und Gchokoladenwarenhand- lung schien erheblichen Schaden erlitten zu haben. Die schönen Zuckersachen waren -erweicht und ihre Farben ver mischten sich mtt anderen Süßigkeiten. Seit vielen Jahren soll da» Schützenfest eine ähnlich« Katastrophe nicht erlebt haben. Von dem Sturm wurden auch di« Drähte der Telephonleitung und der elektrischen Starkstromleitung in Mitleidenschaft gezogen. Auf der Goethestraße rissen Stark- stromlettung»drähte und verursachten Kurzschluß, sodaß plötz lich ein kleine» Feu«rwerk da» Dunkel der Nacht erhellt«. Uebrigen» wäre dort beinahe ein 15 jähriger Knabe ver- «nglückt. Sr war unversehen» auf einen solchen Draht getreten, doch konnte er schnell wieder freigemacht werden, sodaß der Knabe mit dem Schrecke« davonkam. Di« Lei- 1ung»stör«ngen waren heute früh schnell beseitigt. Der Schaden, den der Sturm an den Dächern der Häuser an- gerichtet hat, scheint nicht allzu erheblich ,u sein, wenigsten» ist un» oon großen Schäden nicht» berichtet worden. Aller ding» sind vielfach Dachztegtl herabgeschleudert worben und kleine Schäden an den Dächern entstanden. Einige Schorn- steine wurden schwerer mitgenommen, teilweise sogar um gelegt. Darunter befindet sich ein« drei Meter hohe Esse. Schließlich wird auch von umgelegten Fahnenstangen noch berichtet und ähnlichen kleineren Schäden. — Erst al» der Morgen heraufdämmerte, beruhigte sich die entfesselte Windsbraut. —* Da» zweite Schützenfest der Riesaer Gchützengesellschaft hatte gestern viel Besucher dem Schützen, platze zugeführt, mehr, als man bei der verhältnismäßig kühlen Witterung erwartet hätte. Der Auszug am Nach, mittag ging unter zahlreicher Begleitung Jung-RiesaS programmgemäß vor sich. Als die Schützen den Festplatz erreicht hatten, ging allerdings Regen nieder, der die Schützenfestsreuden etwas zu beeinträchtigen drohte, aber de» Himmels Schleuß«» schlossen sich bald wieder und so entwickelte sich dort gar bald da» bekannte Leben und Treiben. Großen Zuspruch hatten sowohl der Kino- matograph wie da» Bergbahn-Karuflell und auch die noch vorhandene» LerkaufSstände waren fast stet» gut belagert. Heute fand da« Schießen seine Fortsetzung, nachdem die Schützengesellschaft vormittag» 10 Uhr zum Frühstück ver- einigt gewesen war. — Heute früh zeigte der Schützenplatz ein Bild der Zerstörung infolge in der Nacht aufgetretenen gewaltigen Sturme». Nähere» hierüber ist an anderer Stelle zu lesen. —* Die durch den Sturm in vergangener Nacht schwer geschädigten Fieranten des Schützen- festplatzeS bitten un», in ihrem Namen das Ersuchen an das verehrliche Publikum zu richten, sie in ihrer Be drängnis heute und morgen durch recht zahlreichen Besuch noch tatkräftig zu unterstützen. Wir kommen der Bitte gern nach und wünschen, daß diese keine vergebliche sein möge. Das Schützenfest selbst wird in der vorgesehenen Weise weiter abgehallen. Möchte sich also da» Publikum heute und morgen noch einmal in Scharen auf dem Fest platze etnfinden, um den Schaden, den Naturgewalten den Fieranten zufügten, noch einigermaßen wettmachen zu helfen. —* Mit dem gestrigen Sonntage schlossen die sogenannten Hundstage ab. Wie mancher Tag in den vier Wochen hatte auch der gestrige nicht» hundStagS- mäßige» an sich. Die Temperatur war sogar ziemlich niedrig und da e» am Nachmittag einige Zeit regnete, war die Lust zum Spazierengehen nicht groß. Erst gegen den Abend hin wurde e» etwas schöner, al» e» den Tag über gewesen war. Im großen Ganzen waren die Hunds tage nicht Übel; die zweite Hälfte von ihnen war fast durchweg recht schön und versöhnte mit dem Verlauf der ersten Hälfte, bei der die Temperatur sich selten über den Durchschnitt erhob. —* Der hiesige WohttätigkektSverein „Stammtisch zum Kreuz" hielt am Sonnabend eine außerordent- ltche Generalversammlung ab, in der alle» Nähere über die Ausführung de» 25 jährigen Stiftungsfeste» sestgelegt wurde. Da» Fest wird am Dienstag, den 8. September im Hotel zum Stern abgehatten und soll in Konzert und Ball bestehen. Die MustkauSführung wurde der Kapelle de» Pionierbataillon» übertragen. Mtt dem Feste soll eine Ehrung der noch lebenden Gründer des Verein» verbunden werden. Ferner machte man sich in der Versammlung über eine au» Anlaß de» 25jährigen Bestehens zu grün dende Stiftung schlüssig, über welche erst am Festtage der Oeffentlichkett näheres mitgetetlt werden soll.s —* Da» große Mousterkonzert zum Vesten de» Kaiser Wilhelm -Kriegerdenkmal findet am Mittwoch abend in unserem schönen Stadtpark bestimmt statt. Unsere drei gleich beliebten Kapellen der Garnison werde» sich also an diesem Abend vereinigen und «ine Anzahl heroor- kür OesodLkts, Vereins und krivst- dsdsrk, moder» und prompt, su bekannt soliden billigen kreisen liviert dis üuobdruoirvrei von ragender Orchesterstücke zu Gehör bringen, auf die wir nach endgültiger Feststellung des großen Programm» noch- mal» zurückkommen werden. Aus dem Inseratenteil ist aber heute schon ersichtlich, daß da» wohl vielen hier in Riesa noch unbekannte effektvolle Schlachtenpotpourri 1870/71 von Saro unter Mitwirkung von Tambour- und Hornisten zügen die Schlußnummer bilden wird. Gleichzeitig wer den dabei Gewehrsalven und Kanonendonner ertönen, so wie in reichem bengalischen Lichte wird der ganze Festplatz erglänzen. In entgegenkommendster und uneigennütziger Weise stellen sich dies« Militärkapellen noch kurz vor ihrem AuSrückerr zu den Herbstmanöoern in den Dienst einer guten Sache, um die, Werbetätigkeit de» Denkmalkomitee» zu unterstützen und an ihrem Teil beizutragen zur Er reichung des gesteckten Zieles, der endlichen Errichtung eines würdigen Denkmal» für unseren großen Kaiser Wilhelm und seine tapferen Krieger au» großer Zeit. So möge denn dem Unternehmen die Gunst de» Himmel» hold sein, dann sind wir dessen gewiß, daß nicht nur die im Ehreu- Prästdtum vertretenen Protektoren, sondern auch die im GeschästSauSschuß vertretenen Vereine in ihren Bekannten kreisen in Stadt und Land mobil machen, damit durch recht zahlreichen Besuch dieses Monsterkonzerte» der Erfolg gesichert wird und man sagen kann: „Und alle, alle kamen!" —* Besonderes! Glück hatten am Sonnabend nachmittag zwei Mädchen einer Schulklasse von hier, die einen Ausflug nach Pausitz unternahm. Am Ein gänge des Torfes Mergendorf fanden die ersten Mäd chen mehrere Geldstücke von zusammen ziemlich erheb- lichem Betrage. Ter Verlierer hat sich dis jetzt noch nicht gemeldet. Er kann sein Eigentum! auf der .hiesigen Polizeiwache wieder abholen. i — Am 1. Oktober d. I. wird, wie schon gemeldet, das 12. Jnfanterie-Regiment Nr. 177, dessen zwei Bataillone tn Dresden garnisonieren, durch Errichtung eine» weiteren Bataillon» auf den vollen Bestand gebracht. Das neue (III.) Bataillon wird nach Fretberg zu liegen kommen. Se. Maj. der König hat nun bestimmt, daß am 1. Oktober d. I. die 9. Kompagnie des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 als 9. Kompagnie, die 10. Kompagnie de» 4. In fanterie-Regiment» Nr. 103 al» 10. Kompagnie, die 11. Kompagnie de» 9. Infanterie-Regiment» Nr. 133 al» 11. Kompagnie, die 10. Kompagnie des 11. Infanterie - Regi ments Nr. 139 al» 12. Kompagnie zum III. Bataillon des 12. Jnfanterie-Regiment» Nr. 177 versetzt werden. Bet den Regimentern, die die vorgenannten Kompagnien abgeben, müssen natürlich entsprechende Neubildungen statt finden. !— Tos Ministerium' des Innern will aüf Anregung der Direktion des Stattstischen Landesamtes und nach Gehör der Kreishauptmannschaften versuchsweise ge schehen lassen, daß die Erhebung der Statistik der Gemeindefinanze» nicht wieder wie bisher jedes Jahr, sondern nur aller zwei Jahre, und zwar nur für das zweite Jahr, nicht etwa für beide Jahre zusammen, stattfindct. Demgemäß soll für das Jahr 1907 von der Einreichung von Vermögens- und Rech nungsübersichten abgesehen und solche erst wieder für das Jahr 1908 und darnach stets nur für die Jahre mit geraden Jahreszahlen eingereicht werden. — Wochen. Dptelplan der Königl. Hoftheater zu Dresden. Opernhaus. Dienstag: „Zar und Zimmer mann". Mittwoch: „Der Freischütz". Donnerstag: „Der Eoangelimann". Freitag: „Fidelio". Sonnabend: „Fra Dtaoolo". Sonntag: „Rienzt". Montag: „Der fliegende Holländer". Schauspielhaus geschlossen. — Saaten st and tm Königreich Sachsen. Mitte August 1908. (Zusammengestellt tn der Kanzlet I-LüZsr L VTmtsrllek 6«otd«8tr»88v 3S r r: Verlag des „»lesaer r»xedl«tt". r: r- Mr ttrn I)rneli8»6li6ii
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