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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190808262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-26
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1908
- Autor
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RiesaerDTageblaü ««d A«r»ig»r (LlbrblM mü> ArrMgey- E«d«ff« s-mk«chfl>w .Tageblatt-. m»s» NL20. yr die Könkgl, Amtshauptmamrschast Großenhain, das Lrönigl. Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Riesa- sowie den Gemeinderat GröVa. 1K8. Mittwoch, 26. August 1908, «Seuds. 61. Jahrg. La» Mesa« Tageblatt «schriut jede» La, abend» mit Ausnahme d« Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mark 80 Psg., durch unsere Träg« stet in» Hau» 1 Mark SS Psg, bet Abholung am Schatt« d« last«!. Postanstalten 1 Mark SS Psg, durch den Briesträg« sret in» HauS 2 Mari 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzrigen-Aimahme sür die Nummer der Ausgabetage» bi» vormittag 0 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Vertag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Auf vlatt 5 des GenossenschastSregister« de» unterzeichneten Amtsgericht» die Molkerei-Genossenschaft Riesa, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Riesa betreffend, ist heute eingetragen worden, daß al» Stellvertreter sür den ausgeschiedenen Bürger- meister Herrn vr. jar. Dehne Herr Bürgermeister vr. j«r. Alfred Scheider in Ries in den Borstand gewählt worden ist. Riesa, den 26. August 1908. Sönigltche» AmlSsericht. Wegen Neubeschotterung bleibt die Panfitzer Stratze in ihrer Ausdehnung von der Msxstraße bi» zur Pausttzer Flurgrenze vom 1. bi» mit 5. September für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird auf die alte Pausttzer Straße und die Kirchbachstraße verwiesen. Der Rat der Stadt Riesa, am 25. August 1908. Fnd. v r. Scheiher. sür das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten darmittag» S Ähr des jeweiligen Ausgabetages. Die «eschiistSftelle. Zu kaufen gesucht: S bis « Stück Schlachtochsen je 12 bis 14 Ztr. L.-G., so „ SS „ Schweine je 2 bis 2»/, Ztr. L.-G. SS« Zentner S-eisrkartoffeln. Ferner sollen die entstehenden Schlachtabfälle, alS: Stückenzeuge, HSnte and Talg van Rindern, Köpfe, Beine, Speck nnd Jnmrei von Schweinen meistbietend verkauft werden. Angebote bis spätesten» 5. September d. I. Einsicht der LieferungS» und Abnahme-Bedingungen im Geschäftszimmer des Proviantamtes Grotzeuhaiu, Albertstraße 102. Freibank Glaubttz. Morgen Donnerstag von nachmittags 6 Uhr ab kommt Schweinefleisch, gepökelt (Pfund 30 Pf.), zum Verkauf. Der Gemeindevorftand. Freibank Grödel. Morgen Donnerstag, den 27. August von nachmittags 5 Uhr an kommt das Fleisch einer zarte» Kalbe zum Preise von 40 Pf. pro t/, Kg zum Verkauf. Der Gemeindevorftand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 26. August 1908. —* Im Anzeigenteile wird heute di« zweite Quittung der bet den Sammelstellen in Riesa für den ZeppelinfondS eingegangenen Beträgt veröffentlicht. Ein schließlich des Betrages der ersten Quittung beläuft sich die Summe aller bis jetzt eingegängenen Beträge auf 2204,10 Mark. ES hat also heute noch über rund 900 M. quittiert werden können, denn der Betrag der ersten Quittung be lief sich auf rund 1300 Mark. —* Das 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 68 hielt heute vormittags von 9 Uhr ab Schießübungen mit scharfer Munition in dem Gelände ab, daS von den Dörfern Leute witz, Schänitz, Boritz, Hirschstein, Bahra, Oberlommatzsch, Wölkisch, Sieglitz, Kobeln und Heyda begrenzt wird. Die Feuerstellung befand sich bet Sieglitz. Da» Schießen war gegen 12 Uhr mittags beendet. Morgen hält die gleichen Hebungen an derselben Stelle da» 3. Feldartillerie. Regt- ment Nr. 32 ab. —* Eine Fortsetzung des Schützenfeste», wie wir sie gestern schon al» wahrscheinlich hinstellten, findet nunmehr bestimmt nächsten Sonntag statt. ES sei auf die diesbezügliche Anzeige des SchützenhäuSwirteS hier- durch besonders verwiesen. —* Auf die Kasse abgesehen hatte eS ein Dieb, der in der vergangenen Nacht in da» Hauptstraße 51 befindliche Welt-Kinotheater eingedrungeu war. Seine Mühe war aber umsonst. Der Geschäftsinhaber war so vorsichtig gewesen, das Geld nicht in der Kaffe zu lassen, sodaß der Eindringling ohne Beute zu machen, wieder ab- gezogen ist. Der Täter ist vorläufig noch unbekannt. —Die gestern vor dem Dresdner Landgericht statt- gefundene Verhandlung gegen den in Strehla wohnen den Fahrknecht Bruno Martin Wolff wegen, daselbst be gangenen SittlichkeitSverbrechenS wurde nach längerer nicht- öffentlicher Beweisaufnahme vertagt, da zur Aufklärung des Sachverhaltes noch Erörterungen angestellt werden sollen. Der Angeklagte wurde au» der Haft entlassen. — Der kommandierende General de» XIX. Armee- korp», General der Artillerie o. Kirchbach, wird zufolge einer Einladung de« Kaiser» an den großen Paraden de» XVI. Armeekorps bet Metz am 27. August und der XV. Armeekorps bei Straßburg i. Lls. am 29. August in der Eigenschaft als Vorgesetzter der an diesen Paraden und dem Kalsermanöver teilnehmenden königlich sächsischen Truppenteilen beiwohnen. In Begleitung Seiner Ex- zellenz wird sich der Ehef de» Generalstabe« Oberstleutnant Leuthold befinden. —* Monstre oder Monster? DaS heute im Stadtpark zum Besten de» Kaiser Wilhelm- und Krieg«, denkmal» stattfindende Konzert der drei Riesaer Militär- kapellen, da» im Ankündigung»»«»« al» Monstre - Konzert bezeichnet wird, lenkt die Aufmerksamkeit auf di« richtige Schreibweise de» Worte» »Monstre- und zwar umsomehr, al» im schriftstellerischen Teile de» Tageblatt«» regelmäßig «Monster- zu lesen war. Welche Schreibweise ist nun die richtig« ? Sowohl im Englischen wie im Französischen be- deutet Monster (englisch) und Monstre (franz., gesprochen monghster): ein Ungeheuer. In der Bedeutung, wie da» Wort in Verbindung mit einem Konzert aber im Deutschen angewandt wird, nähert e» sich eher dem Englischen al» dem Französischen. Ein Monster-Meeting ist eine un ermeßliche Versammlung; eine Monster-Petition ist eine Bittschrift mit ungeheuer vielen Unterschriften, zuweilen auch Sturm-Petition; ein Monster-Prozeß ist ein ungeheuerer riesiger Rechtsstreit; eine Monster-Stadt ist eine Riesenstadt. Der Ausdruck ist also fraglos dem Englischen entlehnt und deshalb ist die Schreibweise „Monster- die richtigere. Selbst wenn man aber behaupten wollte, daß das Wort dem Französischen entstamme, so dürfte man doch nicht „Monstre- fchretben, denn das Wort ist längst in den deutschen Sprach- schätz übergegangen. Seit Etnflthrung der neuen Ortho- graphie schreibt man lediglich Monster, wie au» der von Herrn Geheimen RegierungSrat Dr. Konrad Duden be- arbeiteten und vom Bibliographischen Institut in Leipzig herauSgegebenen Rechtschreibung zweifelsfrei zu «sehen ist. Denn der Ausdruck „Monstre- wird darin nicht einmal als noch zulässig bezeichnet, sondern es heißt einfach: Monster- konzert. — Die 4. Klaffe der 154. Königl. Sächs. Lander- lotterte wird am 9. und 10. September gezogen. Die Erneuerung det Lose muß bis zum 31. d. M. erfolgen. — „DieUmgestaltung des Religionsunter. richtS in den sächsischen Volksschulen-, so lautet einer der Hauptoorträge für die am 28. und 29. September in Zwickau stattfindende 15. Hauptversammlung des Säch sischen Lehreroereins. Bon den Referenten, Herren Dir. Arnold-Chemnitz und Lehrer Arnold-Pirna, sind hier- zu folgende Leitsätze aufgestellt worden: 1. Religion ist ein wesentlicher Unterrichtsgegenstand und der Religions unterricht eine selbständige Beranstaltung der -Volksschule. 2. Er hat die Aufgabe, die Gesinnung Jesu im Kinde lebendig zu machen. 3. Lehrplan und UnterrichtSform müssen dem Wesen der KindeSseele entsprechen und Fest setzungen darüber sind ausschließlich Sache der Schule. Die kirchliche Aufsicht über den Religionsunterricht ist auf- zuheben. 4. Nur solche Bildungsstoffe kommen in Betracht, in denen dem Kinde religiöses und sittliches Leben an schaulich «ntgegentrttt. Der Religionsunterricht ist im wesentlichen Geschichtsunterricht. Im Mittelpunkte hat die Person Jesu zu stehen. Besondere Beachtung verdienen außer den entsprechenden biblischen Stoffen auch Lebens- bilder von Förderern religiöser und sittlicher Kultur auf dem Boden unsere» BolkStum» mit Berücksichtigung der Neuzeit. In ausgiebiger Weise sind auch di« Erlebnisse de» Kinde» zu verwerten. 5. Die BolkSschule hat syste matischen und dogmatischen Religionsunterricht abzulehnen. Für die Oberstufe können als geeignete Grundlage für eine Zusammenfassung der in der christlichen Religion enthaltenen sittlichen Gedanken die zehn Gebote, die Bergpredigt und da» Vaterunser bezeichnet werden. Der Katechismus Luther« kann nicht Grundlage und Ausgangspunkt der religiösen Jugendunterweisung sein. Er ist al- religions geschichtliche Urkunde und evangelisch-lutherische Bekenntnis- schrtft zu würdigen. 6. Der religiöse Lernstoff ist nach psychologisch- pädagogischen Grundsätzen neu zu gestalten und wesentlich zu kürzen, der Lernzwang zu mildern. 7. D« Religionsunterricht soll vor dem dritten Schuljahre nicht als selbständiger Unterrichtsfach auftreten. Die Zahl der Stunden ist, damit da» kindliche Interesse nicht erlahme, auf allen UnterrichtSstufen zu vermtndern. Die bisher übliche Zweiteilung des Religionsunterrichtes in Biblische Geschichte (Bibelerklärung) und KatechiSmuSlehre, sowie die Anordnung des Stoffe» nach konzentrischen Kreisen ist ab zulehnen. Ebenso müssen ReligtonSprüfungen und Reli gionszensuren wegfallen. 8. Der gesamte Religionsunter richt muß im Einklang stehen mit den gesicherten Ergeb nissen der wissenschaftlichen Forschung und dem geläuterten sittlichen Empfinden unserer Zett. 9. Neben der Reform de» Religionsunterricht» in der BolkSschule ist eine entsprechende Umgestaltung de» Religionsunterricht» im Seminar not wendig. — Sines der beliebtesten und wichtigsten DolkS- nahrungsmittel, die Linsen, die seit zwei Jahren sehr hoch im Preise waren, sollen in diesem Jahre ganz beson ders billig werden. Die diesjährige Ernte in Nordrußland soll in Qualität und Quantität großartig ausgefallen sein,' Wenn auch die Ernte in Südrußland etwas verregnet wurde, so können sich die bisherigen Linsenpreise dennoch nicht mehr lange hallen. Linsen werden da» billigste Bolknahrungsmittel werden, da Erbsen und Bohnen teurer werden. Die Erbsenernte wurde in Südrußland durch Hochwasser vernichtet und die Bohnenernte hat in Ungarn und Galizien durch Hitze stark gelitten. — Zu der kürzlich schon an anderer Stelle von un» behandelten Frage, ob Aufwartefrauen und -Mäd chen kündigen müssen, wenn sie den Dienst verlassen wollen, wird von anderer Seite noch bemerkt: Ein weit verbreitet« Irrtum ist es, wenn Aufwartefrauen und -Mädchen, die gegen einen MonatSlohn in Dienst ge- nommen sind, glauben, sie hätten das Recht, ohne vorherige Kündigung jederzeit aus dem Dienst fortzubleiben. Dies ist nicht der Fall. Vielmehr bestimmt der 8 621 deS B. G.-B. ausdrücklich, daß, wenn die Vergütung bet einem Dienstvertrag nach Monaten bemessen ist, die Kündigung nur für den Schluß eines Kalendermonats zulässig ist und spätestens am 15. de» Monat» erfolgen muß. SS ist des halb durchaus gesetzwidrig und stellt einen Vertragsbruch dar, wenn Aufwartefrauen plötzlich ohne Kündigung aus dem Dienst sortbleiben. Umgekehrt muß auch die Dienst herrschaft die gleich« Kündigungsfrist innehallen und darf die Aufwartung nicht ohne die gesetzmäßige Kündigung sortschickeu. — Ein Gedenkblatt der sächsischen Pio- niere hat der Kunstmaler Karl Henckel in DreSden-Räck- nitz geschaffen, welches al» eine« der wohlgelungensten in Komposition und Farbensttmmung bezeichnet werden kann. Mit außerordentlicher historischer Treue ziehen die Pioniere von 1689 an bi» heute in ihrer interessanten, vielseitigen Tätigkeit an uns vorüber, und: Sturm auf Stettin 1713, Die beliebten WM-Memlbm sinb soeben eiagetrasfen bei W. NeWaner M. W. Beate.
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