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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190808270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-27
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1908
- Autor
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Messer O Tageblatt ««d A«r»rg»r MtdM mch ZWMer). FemsprechsteSi Nr. 2L Arntsötaü für sie König!. Amtshau-tmannschap Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröVa. - . . 19S. Donnerstag, 27. August 1S08, abends. 61. Jahrg. La« Riesaer Tageblatt erscheiut jede« Ta, abend» mtt AuSnatzmr der Sonn, und Festtage. BlertelsllhrNcher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger frei in» Hau« 1 Mark öS Psg. bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg. durch dm Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSablinnementS werden angenommen. Auzeigen-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer ä: Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SV. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Kr. Me Urteil siruklr8üetlell Für die städtischen Anstalten und Lebäude werden 14200 Zentner böhUtifche vronkohlru in verschiedenen Sorten und 1650 Zentner Briketts gebraucht. Nähere Aurkunft wird in der RatSkanzlei, Zimmer No 4, erteilt. Angebote mtt Angabe de« GewinnungSorte» werden bi« 31. August 1908 erbeten. Der Rat -er Stadt Riesa, am 21. August 1908. vr. Scheider. Grün, seidene» WammS und dergleichen Beinkleider mit weißen Spitzen verbrämt; lichtbraune hohe Stiefeln mit großen Stolpen. Todesjahr unbekannt.^ .Mittelgroßer Sarg. Ca-par Christoph von Felgen- Hauer, Christoph Ludwig von FelgenhUuerS au« Riesa ältester Sohn. Vollkommen gut erhalten. Am Haupt lange« braune» Haar. Kleidung: Langer gräuer Tuch-Rock, mit breiten rosa Aufschlägen und weißen Spitzen, hohe Schuhe von ungegerbtem Leder, vorn sehr breit. Todesjahr: 4. September 1686." .Großer eichner Sarg. Moria Magdalene von Felgen- Hauer, geborne v. Bünau, Herrn Christoph Ludwig von Felgen- hauerS Ehegemahlin; alt: 22 Jahr 3 Wochen. Ganz gut erhalten. Kleidung: Schwarzsetdner Ueberwurf, darunter schwere« weißseidneS Kleid mit sehr schönen aufgenähten schwarzen Spitzen. Todesjahr: 14. Oktober 1676." .Großer schwarzer Sarg. Aller Wahrscheinlichkeit nach: Christoph Ludwig von Felgenhauer auf Riesa. Alter: 57 Jahre. Die oberen Extremitäten verkalkt, die unteren lederartig. Kleidung: Schwarze» Koller, ganz gut erhalten, dergleichen wette schwarze kurze Beinkleider, hohe lichtbraune Stulpenstiefeln, die Stulpen zierlich ausgezackt, da schwarze Gammetkäppchen mit weißen Spitzen ist vom Kopfe herabgefallen und liegt an der Seite, der Kopf nach der linken Schulter zu gebogen, der rechte Arm ist etwa» herabge sunken. Im Schoße liegt ein Gebetbuch, auf dessen Schale da» Felgenhauersche Wappen befindlich ist. Die Blätter de» Buche» sind vollkommen gut und frisch erhalten, in selbigen liegen einige kleine sauber kolorirte Bildchen von Heiligen. Todesjahr wahrscheinlich 1707." .Tanz ähnlicher Sarg. Aller Wahrscheinlichkeit nach: De» vorstehenden Christoph Ludwig von Felgenhauers 2. Ehegemahlin: Johanna Magaretha. Eine ziemlich be jahrt« Frau. Sehr gut erhalten. Kleidung: Schwarz- seidne Kleidung mit ssidnen Spitzen, im Schoß ein Gebet buch, ganz dem im vorigen Sarge, wiewohl ohne Wappen. Im Gebetbuche liegt ein Brief eine» Arzte», in welchem selbiger angiebt, wie ein gewisse» ^roavmn wider da» Podagra zu gebrauchen ist. Dieser Brief ist nur an den Ecken etwa» in Fäulnis übergegangen. In dem Gebetbuche sind mehrere kleine Heiligenbilder." .Schwerer eichner Sarg mit zinnernem Schild auf dem Deckel, in welchem der Name und die Jahreszahl befindlich, v. Ernst Gottfried Freiherr von Odeleben, genannt Hanisch auf Riesa 65 Jahre alt. Im Gesicht etwa» vermodert. Kleidung: Blauseidner Hofrock. Todes jahr: 14. April 1808." .Großer eichner Sarg mit Schild wie vorher. Ernst Ferdinand Maximilian Freiherr von Odeleben, auf Naun dorf und Roda, GttftSregierungSrat auf Wurzen, Sohn Ernst Gottfried Freiherr von Odeleben», genannt Hanisch. Verkalkt. Kleidung: Schwarzer Hofrock und schwarzsetdne Unterkleider. Todesjahr: 25. July 1809." .Schwarzer Sarg mit Eisen beschlagen. Knabe von ea. fünf Jahren. Gut erhalten. Kleidung: Lederne» WammS, hohe Schuhe, vorn sehr breit." .Großer schwarzer Sarg. Sehr alt. Männlicher Leichnam. Verkalkt. Kleidung: Braune Alongen-Perücke, schwarzer weiter Mantel, wie ein Priester-Mantel. Sehr lange weiße Halskrause. Todesjahr unbekannt." Damit nun die wohlgemeinte Absicht, au« welcher man sich gegenwärtig zu einer Ausscheidung mehrerer Särge au» dem Erbbegräbnisse, al» ihrer ursprünglichen und zett- herigen Ruhestätte, veranlaßt gefunden, dereinst in späteren Jahren nicht verkannt, ;noch mißgedeutet, demnächst aber Die Gruft i« der Klosterkirche zu Riesa. Unsere jetzt im Renovationsbau befindliche Kloster kirche, über deren Geschichte wir demnächst näher zu be richten in der Lage sein werden, besitzt unter dem Altar- platz eine alte Gruft, die wie die Bleikammer de» Bremer Dome» die Eigentümlichkeit besitzt, daß die Leichen in ihr nicht verwesen, sondern mumifizieren. Diese Gruft ist zum letzten Male 1828 geöffnet und über den Befund ein ausführliche» Protokoll ausgenommen worden, da» wir unten zum Abdruck bringen. Um feststellen zu lassen, ob da» Gewölbe der Gruft noch intakt und tragfähtg ist, hat der Ktrchenvorstand eine erneute Oessnung der Gruft vor zunehmen beschlossen. Die Gruft ist am 12. August a. c. im Beisein de» Kirchenvorstande» geöffnet worden. Da» Gewölbe erwie» sich als völlig intakt und tragfähig. Um sich zu überzeugen, ob sich die Leichen noch in dem Zu- stand von 1828 befinden, hat der Kirchenvorstand einige Särge aufdecken lassen und dabet gefunden, daß sich die Leichen und auch die Gegenstände in den Särgen (Gebet bücher rc.) seither nicht wesentlich verändert haben. Dar Protokoll von 1828 lautet folgendermaßen: .Nachdem Ich, der Endesunterzeichnete dermalige Be sitzer de» Ritterguts und Städtlein» Riesa, unter Zu ziehung de» hiesigen Pastor» Herrn Carl Friedrich Richter, desgleichen auch de» hier? habilittrten vootoris Llsäioiuas Herrn Dr. Heinrich Johanne» Steinmetz, am 24sten Sep tember 1828 da» hiesige herrschaftliche Grb-Vegräbniß, so in der Kirche unter dem Altar befindlich, und in welche» man unter selbigem, durch Aufhebung der, daselbst den Fußboden bildenden Sandsteinplatten gelangt, habe er öffnen lassen, thetl» um mich davon zu überzeugen, ob sich die bekannte und bereit» in den meisten geographisch- statistischen Werken über Sachsen gedachte Qualität dieser Gruft, in welcher keine Leiche in Verwesung übergehen soll, auch wirklich an allen in selbiger befindlichen Leich namen ohne Unterschied de» Platze«, welchen sie in so- thaner Gruft einnehmen, und der Beschaffenheit der Särge, in welchem jeder einzelne Cadaver eingeschloffen ist, be währe? theil» aber auch um der Ursache Lieser höchst merkwürdigen Eigenschaft diese» Gewölbe» möglichst nach zuspüren; So hat sich denn zuvörderst — da diese Gruft ring» um von ganz gewöhnlichen Bruchsteinen, auch hier und da mit eingemauerten Ziegeln und Ptrnaischen Sand steinen aufgemauert, auch der Fußboden mit ganz gewöhn- lichem Erdreich bedeckt ist — al» da» Wahrscheinlichste dargestellt, daß die Conservation derer Leichen lediglich durch den, durch zwey Oeffnungen, deren eine an der nördlichen, die andere an der südlichen Sette der Gruft nach oben zu angebracht ist, veranlaßten Luftzug bewirkt werde, um so mehr, da diese Oeffnungen nicht dicht an der Erde, die doch häufig von einer feuchten Luftschicht bedeckt ist, sondern in einer Höhe von mehr al» 4 Ellen angebracht sind, wo die Luftregion schon ziemlich rein und trocken ist; und in dieser Voraussetzung hat man zugleich, da dermalen 50 theil» größere, thetl» kleinere Särge in diesem Gewölbe befindlich sind, von denen nicht nur meh- rere de» mangel» an Raum halber dreifach über einander gestellt, sondern auch einige, derselben Ursache halber, ganz dicht vor der obgedachten nördlichen Oeffnung aufgetürmt worden, e» al» höchst notwendig erkannt, einen Teil der hier in Ueberzahl befindlichen Särge au» sothaner Gruft zu entfernen. Um diese Särge in ein womöglich anstoßende» Freibank Bobersen. Freitag, den 28- August, von nachmittag» 5 Uhr an kommt Schweinefleisch, gepökelt, zum Verkauf. Pfund 30 Pf. Der Gemeiu-evorftand. Gewölbe zu versetzen, hat man in die nach Abend gelegene Wand de» Erb-Begräbnisse» gebrochen, in der Hoffnung, auf eine unter dem Schiff der Kirche befindliche große Gruft zu stoßen, allein die Wand, welche hier da» Erb- Begräbniß schließt, scheint vielmehr die Grund- und ehe malige Schluß-Mauer der Kirche zu sein, da da» ganze hohe Chor, in welchen da» Altar und unter selbigem da» Erb-Begräbniß befindlich ist, allererst später, und zwar im Jahre 1622 oder 23 an die ursprüngliche Kirche angebaut worden ist?) Man hat hierauf in gleicher Absicht einige Gandsteinplatten unmittelbar vor den Stufen, welche vom Schiff der Kirche au» nach dem hohen Chor* **) führen, auf- brechen lassen, ist jedoch nur auf zwey kleine Gewölbe, deren jede» einen wiewohl ganz in Fäulntß übergegangenen kleinen Kindersarg Enthielt, gestoßen. Da sich nun auch au» denen sowohl in dem Gange im Mittel Le» Schiff» der Kirche al» auch unter den Wetberständen zu beiden Seiten diese» Gange» befindlichen einzelnen Grabsteinen, darauf schließen läßt, daß der innere Raum der Kirche lediglich zu einzelnen Grabstätten benutzt, ein größere» Gewölbe aber unter dem Fußboden der Kirche nicht oor- zufinden sein werde, so hat man sich genötigt gesehen, denen au» dem Erb-Begräbnis zu entfernenden Särgen diejenige Gruft anzuweisen, welche unmittelbar unter der herrschaftlichen Smporkirche an die nördliche Seite der Kirche anstößt, seither einen offenen AuSgang nach dem sogenannten Nonnengarten gehabt hat und bereit» schon früher -um Begräbniß gedient hat, in dem namentlich da selbst unterm 26sten July 1709 Frau Dorothea Elisabeth von Bock geborne Birkholzin al» Ehegemahlin de» hiesigen RittergutS-PachterS Han» Christoph von Bock, und, unterm 30. July oj. ai. derselben Sohn: Georg Christoph von Bock, beygesetzt worden find. Nachdem nun inmittelst, von der fraglichen Versetzung mehrerer Särge au» dem Erb-Begräbnisse in die nurge dachte Gruft, Se. Hoch-Ehrwürden der Herr Superinten dent dl. Carl Wilhelm Goldammer zu Großenhain, al» Ephoru» der Kirche zu Riesa, gebührend in Kenntniß ge- setzt worden und Inhalt» de», in Originalt zu gegen wärtiger Urkunde gebrachten Schreiben» äs äato Sep tember 1828, seine deSfallflge Einwilligung zu erkennen gegeben hatte, so ist hierauf soäsm die mit Eröffnung der in dem Erb-Begräbntff« unter dem Altar befindlichen 50 Särge der Anfang gemacht und von selbigen derjenigen, in denen sich die inliegenden Leichen nicht confervirt, son dern mehr oder weniger in Fäulniß übergegangen waren, an der Zahl 20, in die Gruft unter der herrschaftlichen Emporkirche gesetzt, in dem Erb-Begräbnisse selbst aber folgende 30 Särge, in dem man sie unter der nachstehen den Reihenfolge mtt Nummer versehen, unverändert ge- lassen worden. Wir greifen au» den 30 Särgen die Beschreibung pon folgenden heraus: .Kleiner Sarg, weiß und grün angestrichen, unbe kannte» Mädchen von ca. drei Jahren, Kopf und Gesicht fest und hart, da» Fletsch verkalkt, jedoch mit einigen Moderflecken. Kleidung: Weiß und grün, zu beiden Seiten de» Kopfe» sehr schöne Kronen von Klofterarbeit. Todes jahr unbekannt." .Schwarzer kleiner Sarg, unbekannter Knabe von ca. vier Jahren. Verkalkt, weiße» Haar am Kopf. Kleidung: -) Da« ist wohl ein Irrtum? Der Altarraum ist reichlich 100 Jahre früher erbaut. Bergl. die demnächst in unserem Blatte erscheinende Geschichte der Klosterkirche. **) Altarplatz. Die Rädfahrkarte, auf den Namen Ernst Woschnt lautend, ist verloren worden und wird für ««gültig erklärt. Röderau, den 27. August 1908. Der Aemeindevorstand. In Moritz Nr. 8 kommt morgen Freiing von nachmittag» 5 Uhr ab Schweine fleisch, gepökelt, pro Pfund 30 Pf. zum verkauf. Der Eemeiudevorstaud. ^^7°°^"-: L MütsrlioL bvkaont svliäjso dMigov krsisoll b»vtK«8lrL88v 3-
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