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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190809172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-17
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1908
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WZ MH Sri Annäherung brr Mki», sodaß 'hier «eine verhaf- tungen vrrgenommen werden bannten. Di« Staatsan waltschaft hat gegen 45 der während der Ausschreitungen verhafteten Mißen Anklage erhaben. Aber nur sehr wenige werden verurteilt werden können, da fast alle Verwandte und Freunde stellen, die bereit find, zu be schwören, bah der Angeklagte sich an deml betreffenden Skandale nicht beteiligt habe. (Ehemjn. Tbl.), Tagesgefchichte. Die Eisenbahn Na« Kairo hi« -n« Katz. Während die marokkanischen Wirren die Aufmerksam keit Europas aus den Nordwestwinkel des schwarzen Erd teil» lenken, sind die Engländer in aller Stille tatkräftig am Werke, den großen Gedanken von Eeeil Rhode», die Bahn von Kapstadt nach Kairo Etappe um Etappe der Verwirklichung näher zu bringen. Nur kurze Zett noch, und die Bahnstrecke zwischen Assuan und Wadt-Halfa, der einzige Teil dgr Strecke Kairo—Thorium, der jetzt w-ch zu Schiff zurückgelegt werden mutz, wird vollendet sein. Jetzt beginnt man bereit» mit'einem neuen großen Werke, da» eine der wichtigsten Etappen der Kap-Kairo- Bahn bedeutet: mit dem Bau der grotzrn Nilbritcko bei Lhartum. Die Bahnlinie endet jetzt in Halsijeh am rechten Nilüfer; um nach Thartun z» gelangen, mußte man bis lang per Dampsboot den hier SIS Meter breiten Fluß durchqueren. Dieser Wasserstrelfen, der die egyiptische Bahn von der künftigen Uganda-Bahn, die Thorium mit Kvn- korovo verbinden wird, trennt, wird jetzt durch «ine ge waltige Brücke überwunden. Sie wird eine Länge von 650 Meter haben, mit insgesamt sieben Monumentalen Eirückenjochen. Wie Le Tour du Monde berichtet, wiegt jedes Jock)> gegen SOO Tonnen, siodaßj, die Metallpfeiler eingerechnet, annähernd 5000 Tonnen Material in das Herz des südlichen Egyptens transportiert werden müs sen, um das große Merk, das bereit» begonnen ist und in zwei Zähren vollendet sein soll, zu vollenden. Dir Brücke übertrifft an Ausdehnung selbst die berühmte Zambest- Ueberbrückung, die vor etwa 2i/z Jahren vollendet wurde und hisher den grüßten Brückenbau des afrikanischen Kontinents darstellte. Diese Nilbrücke^bedeutzet jedoch nicht allein einen energischen Schritt zur Wetterführung des grotzen tranSafrikanischen Bahnprojektes, sondern sie er möglicht den Engländern zugleich den Beginn einer neuen gewaltigen Arbeit: die Anlage de» geplanten großen Ka nals. der die weiten Gebiete der Provinz El Djesirah wäh rend der wasserarmen Zett des Nils, in den Monaten Oktober bis März, mit Wasser versorgen soll. Das große Projekt wird erst dann ausführbar, wenn die Nilsperce durchgeführt ist und diese wiederum, die bekanntlich mit einem Kostenaufwand von mehr als 60 Millionen durch geführt wird, wird erst dann fruchtbar, wenn (Kl Djesirah mit den bestehenden Eisenbahnlinien verbunden ist. Der Bau dieser Anschlutzliuien aber wird unmittelbar nach Vollendung der grotzen Ntlbrücke möglich und dann sofort iv. Angriff genommen. CK. Deutsche» Reich. Der Kaiser beehrte gestern nachmittag den früh aus Norderney eingetroffenen Reichskanzler Fürsten von Bülow mit einem längeren Besuch Staatssekretär Dernburg hat'gestern die Leitung de» NeichSkolonialaMts wieder übernommen. In der gestrigen Konferenz von Vertretern der deut schen und italienischen Linien wurde beschlossen, die Mittcl- meerraten nach Newyork sofort um 10 Dollars zu erhöhen. Ueber die bestehenden Differenzpunkte wurde eine Eini gung erzielt, welche einer Ende September stattfindenden Konferenz aller Linien, die auch über'die weitere Raten festsetzung Beschluß zu fassen hat, voMlegt werden soll. '' Zn gut informierten GerichtSkreifen verlautet, daß erwogen wird, den Fürsten Gulenburg in einem privaten Sanatorium unterzubrtngen. Die Unterbring- «ng in einem Sanatorium würde natürlich nur unter gewissen, die FluchtMögltchkeiten und Verdunkelungsge fahren ausschlietzenden Garantien möglich fei«. Insbe sondere würde eine schärfere polizeiliche Bewachung ein- tveten. Sollte sich wider Erwarten der Gesundheitszustand Eulenburgs in der nächsten Zeit bessern, so ist die Ueber- sühruug in die Krankenstation de» Untersuchungsgefäng nisses nicht unmöglich. In ärztlichen Kreisen besteht aber keine Hoffnung auf Besserung de» Gesamtbefindens Eulenburg». - - Heber ein unangemessene» Auftreten deutscher Ko- lontalsoldaten bet ihrer Rückkehr au» Deutsch-Süd- wepafrika wird tu einem Antwerpener Bericht der «Boss. Zig." geklagt. Danach hätten viele von den Soldaten de» Rücktransport», der zugleich mit Staatssekretär Dernburg auf dem .Bürgermeister" am 11. September in Antwerpen eiätraf, betrunken und in schmutzigen Uniformen sich aut Herr Straßen Herumgetrieben. „Segen Abend", so heißt es wörtlich in dem Bericht, „stieß ich zweimal auf so sinnlos betrunkene Schutztruppensoldaten, daß ihnen Kinder johlend folgten. Einen anderen Soldaten sah ich auf dem Boden wälzen. Al» ei« belgischer Infanterist sich seiner kamerad- schaftlich annehmen wollt«, wurde ihm seine Freundschaft durch einen Faustschlag gelohnt. Ein anderer deutscher Soldat verfehlte in der Trunkenheit den Zugang zu seinem Schiff, fiel in di« Schelde und mußt« von Hafenpoliztsten herauSgefischt werden. Die ich hör«, sollen in der Nacht auch drei militärische Strafgefangene. vom Schiffe auSge- brachen und desertiert sein." — Die Behörde wird — die Richtigkeit dieser Meldung vorausgesetzt — nicht umhin können, eine streng« Untersuchung etnzultiten und dafür Sorg« zu tragen, daß das deutsche Ansehen im AuSlande nicht durch betrunkene Soldaten in Mißkredit gebracht wird. — Dieser selbstverständlichen Forderung ist inzwischen beteil» Rechnung getragen worden. Wie nämlich au» Verlin gemeldet wird, ist eine eingehende Untersuchung de» Falle» bereit» angeordnet werden. DEK. Ueber «inen sonderbaren „ EotteSläster. ung»proz«ß" berichtet di« „Aachener Allgem. Ztg." folgende»; Erster Akt: vier jung« Leut« au» Aachen machen an eine« schönen Mateusonntag einen Au»flug nach Hauset bet Eynatten. Zur körperlichen Erholung und, wie jung« Leute so find, spielt man „Greifen". Nah vor der Ge- fahr, „gehascht" zu «erde«, läuft der 17 jährig, H. K. au» Weißens«!» a. S. in ei« offenstehend«» Hau», wo « vor seinen „Greifern", di» ihm Nacheilen, aus der Trepp« nieder- kniet und mit erhoben,« Händen von feinen Gefährten Ablösung erbittet. Zweiter und dritter Akt: Grst di« Pfarr- Haushälterin, dann der OrtSpfarrer erscheinen erregt auf der Szene und schlagen über di« unerhörte Störung de» PfanhauSfrieden» Alarm. Di« jungen Leute entschuldigten sich, nicht gewußt zu haben, daß e» sich um da» Pfarrhaus handelte; hilft nichts, der Pfarrer, der dm „Verbrechern" bezeichnenderweise zuruft: „Ihr habt euch anständig zu be- tragen, wenn ihr in mein Dorf kommt", holt dm Gen darmen, der prompt zur Sistierung schreitet, vierter Akt: Am 11. September findet in Aachen vor der Strafkammer gegen dm llebeltäter au» Wittzenfel» «ine Verhandlung statt wegen — GottrSläftemng (vergehen« gegen 8 166 de» Strafgesetzbücher.) Die Anklage wird auf Grund der vfarramtlichen Anzeige dahin begründet: Der Angeklagte habe durch sein Niederknteen die Institutionen der katho- lttchen Kirche verächtlich machen wollen! Fünfter Akt: Nach Aufbietung eine» großen Zeugmapparatr» endet der Prozeß mit dem Freispruch de» Angeklagten. — Und die Moral vom ganzen? Wo der gesunde Menschenverstand aushört, fängt zuweilen der 8 166 samt seinen Ausleg ungen an. Die „Deutsche TageS-Ztg." berichtet: Di« neuen Steuerpläne solle», wenn auch nicht im Wortlaute, so doch in eingehender Darlegung der Oeffentlichkeit unter breitet werden, sobald di« betreffenden Vorlagen an den BundeSrat gelangen. Man hofft, daß der vundeSrat mit diesem Vorgehen einverstanden sein werde. vei der heute vormittag um 10 Uhr im Reichstage stattgefundenen Eröffnung de» Kongresse» der interparla mentarischen Vereinigung war der Reichskanzler Fürst von Bülow zugegen und begrüßte im Namm der Regierung ten Kongreß. Di« Kombinationen über die Fahrt de» Kaiser« zur französischen Grenze wollen noch immer nicht verstum- men. Jetzt erzählt da» Pariser „Journal" sehr ausführ, lich, daß der Ausflug über di« Grenze geplant und vor- bereitet gewesen sei, daß aber die Polizei ein Alten tar zefürchtet habe. Zwei al» Anarchisten bekannte Arbeiter au» Mülhausen hatten «in« Anschlag gegen den Kaiser vorbereitet. Der Polizeidirektor von Mülhausen habe das Signalement nach Kalmar telegraphiert, und von Kalmar aus sei durch «inen Radfahrer der UnterstaatSsekretär Dr. Petri benachrichtigt wordm. Petri hätte die Villa Hart- mann durch Waldhüter mit geladenen Flinten bewachen lasten, und auch dafür gesorgt, daß auf französischer Seite ein gefährlicher Weg gesperrt wurde. Da» Ortginaltrle- gramm sei von Petri dem Kaiser überreicht, von diesem gelesen und zerknittert auf di« Erde geworfen worden. Später hätte ein Franzose diese Depesche im Kehricht ge- fanden und übersetzt. So wist« man nun endlich Bescheid, warum der Kaiser die Grenze nicht überschritten hat. Trotz der Fülle von Detail» klingt die Erzählung de» „Journal»" wenig glaubhaft. E» soll im Reiche eine wettere Anzahl von Stationen für drahtlose Telegraphie errichtet werden. Wenn di« zur zeit im Bau befindliche Station in Göttingen vollendet ist, wa» etwa Anfang November der Fall sein dürste, wird m t dem Bau einer Station für drahtlos« Telegraphie in Köln und darauf in Königsberg begonnen. Rievertande. Di« Regierung hat auf Wunsch der deutschen und der staltmtschen Regierung alle auf der zweiten Frieden», konferenz im Haag vertretenen Staaten zu einer inter. nationalen Konferenz, welche wahrscheinlich im Jahre 1S0S im Haag stattfinden wird, etngeladm, um ein Geldwechsel- recht zu entwerfen. Deutschland und Italien drückten den Wunsch au», die Königlich Niederländische Kommission für internationale» Privatrrcht soll« mit dm Vorbereitungen für di« Konferenz beauftragt werden. England. In der offiziellen ArbeitSzeitung wird konstatiert, daß in 268 Trade-Nnion» mit 618000 zahlenden Mitgliedern im August HS912 Mann oder 8,9 °/, arbeit»!»» waren. Im August de« vorigen Jahre» waren nur 4 °/, arbettSlo». Sollten di« beiden drohenden Riesenaussperrungen der Vaumwollsptnner und der Maschinenbauer sich nicht ab- wehren lasten, so würde der Prozentsatz der Arbeitslosen fast noch um daS Doppelte wachsen. Im August mußten sich ferner 159000 Arbeiter Lohnherabsetzungen gefallen lasten. E> höht wurden nur die Löhne von 400 Arbeitern. Die Abgabe der auSgezahlten Wochenlühne betrug im August 62000 M. «tttzkuutz. Die vudgetdifferenzen, die im Schoß« d«S Minister- kabinett» herrschen, werden allmählich betgelegt. Dem Bei- spiel de» Marinemtnistertum» ist jetzt auch da» Kriegs- Ministerium gefolgt, indem der Kriegsminister General Rüdiger gleich nach der Rückkehr von seinem Urlaub« seine Zustimmung zu recht bedeutenden Streichungen gegeben hat. E» sind demnach von 70 Millionen Rubel, die zu Neubauten geforderl worden find, nur noch 1b Millionen Rubel übrig geblieben. Der Generalgouverneur von Sebastopol ordnete an, daß alle Inden au« dem südlichen Teile der Stadt ziehen. Auch dürfen sich die Juden nicht in dem Teile, wo sich Kasernen befinden, aufhaltm. Sogar der vorübergehende Aufenthalt in diesem Teil« ist den Juden verboten. Türkei. TK. A»S Konstantinopel wird berichtet: Auch in den Theatersälm von Stambul hat der Erfolg der jungtürkischen vewegung sein Echo gefunden. I« dieser Woche wurde zum erstenmal da» Drama „Vaterland" de» berühmten Nattonaldtchter» Kemal Ley aufgeführt, dessen Werke bi», her in der Türkei verboten waren. Der Theaterabend wurde zu einer großen politischen Kundgebung. All« An- spielungen und Anknüpfungen an Persönlichkeiten, an die Unabhängigkeit und an di« Freiheit, die Herd« Kritik de» altm Regime entflammten dm TkrthufiaSmu» und be- geisterte Rufe, schallend« Vraoo» hallten im Gaal» wieder. Di« Erregung erreicht, ihren Höhmuukt, al» ei« Anzahl Führer der siegreichen Reformpartet da» Theater betraten. Da» Orchester mußt« fünfmal hintereinander da» Signal spielen, auf da» da» Publikum bi»h«r immer mit dm» Ruf „E» leb« der Sultan" antwortete, aber di«»mal wuch» die Begeisterung der Meng« in» Ungemeffme und statt der alten Formel tönte jetzt der Ruf: „G» leb« di« Freiheit!" Da» Stück selbst, wie stark ,» auch unter dm nmen ver- hältniffen di« türkische Bolk»s««le entflammm mag, bietet dem westeuropäischen Beobachter freilich keinerlei Gelegen- hett zu einer ernsten Würdigung seine» Inhalt» oder poe- rischer Vorzüge. «hina. Die chinesische Presse erörtert vielfach die Wieder- besetzung de» Gesandtenposten» in verlin durch den früheren Gesandten General Um Tschang und die Rückberufung de» jetzigen Vertreter» Sung-Aao-Kt» zur Verwendung im ver- kehrSministerium. Da Den Tschang sich jedoch noch in der Genesung von einer schweren Erkrankung befindet und wegen der Armeereform nicht abkömmlich ist, dürfte sein« Entsendung nach Deutschland vorläufig kaum erfolgen. — Der für Ende de» Monat» in Peking angesagte und vor bereitete Besuch de» jetzt in Tains» fitzenden Dalat Lama wird immer unwahrscheinlicher. Er selbst läßt die Befehle der chinesischen Regierung unbeachtet. Di« Klagen über da» Benehmen feint» Gefolge» mehren sich täglich. Aus den sächsischen Heilanstalten. Im Jahre 1907 wurden in 147 sächsischen Heilan- anstaltm 71505 Krank«, gegen 66 775 im Jahre 1906, verpflegt und -war 42 902 männliche und 28603 weib liche, zu deren Verpflegung 1512 399 Tage für Männer und 1128 788 für Frauen, also insgesamt 2 641187 Tage erforderlich waren. Ferner kann man einen mittleren Tagesbestand an Kranken von 7236 Personen feststellm, gegen 6 686 im Vorjahre, und zwar entfallen aus die KreiShauptmarm schäft Bautzen 859 (1906 : 318), Dresden 2856 (2627), Leipzig 1939 (1858), Thmmitz 1070 (967) und Zwickau 1012 (916). Im Pflegehaus« zu Leipzig, auch in der Lungenheilstätte zu AlbertSberg und dem I ohanniter- Kranken Haus« zw Heidenau waren fast all« Betten während d«t Jahr,» ständig besetzt, dagegen betrug di« mittlere Belegzett für je ein Bett im BarmherzigkeitS- stifte zu Kammz nur 181, im Stadtkrankenhause zu Gro- ßeuhain gar nur 87 Tag«, sodaß hier etwa */., dort */, aller Betten unbesetzt waren. Bezüglich de» Zugang» von einigen besonders bemerkenswerten KrankhettSformeu läßt sich Nachstehendes feststellen: ES fand an Infektionskrank heiten statt ein Zugang an Diphtherie mit Krupp 1391, Scharlachfieber 988, Tuberkulose der Lungen 5438, Tuber kulose anderer Organe 1370, kruppioser Lungeneutzünduug 764, Influenza 758. Hierbet dürfte besonder» di« wesent- ltche Vermehrung der Tuberkulosefälle, auch der Diphtherie mit Krupp, Scharlachfieber usw. auffallm, wie nicht minder die Schwankungen bet Influenza. Bet Erkrankungen der Atmung»organe (ohne die obengenannten) betrug der Zu- gang an akutem Katarrh der Bronchien 1099, katarrhali- scher Lungenentzündung 473, Rippen-(vrust.)felleutzüudung 606, chronischem Katarrh 1085. Im allgemeinen fand also auch hier eine wesentliche Steigerung de» Zuganges statt, der auch, wie schon in den Vorjahren (mit Ausnahme de» Jahre» 1905 mit 1486 Fällen) sich bei Krebskranken und anderen an böSatttgen Neubildungen Erkrankten zeigte. Apch Herzkranke gingen beträchtlich mehr den öffentlichen Krankenanstalten zu; 1907 stellt« sich der Zugang an Herz- und Herzbeutelentzündung auf 887 (1906: 360) und an Klappenfehler, sowie anderen Herzkrankheiten auf 992 (870), also insgesamt 1379 gegen 1230 bez. 1220 in den Jahren 1906 und 1905. Bet den Geschlecht»kraukhette« konnte man einen Rückgang beobachten, indem man im Berichtsjahre 1907 3956 gegen 3990 im Jahre 1906 zählte. Gleich groß wie etwa di« beiden Jahre 1905 und 1906 (978 und 962) zeigte sich da» Jahr 1907 in Bezug auf den Zugang von Geisteskranke« (975), dagegen gingen verhältnismäßig viel an AlkoholiSmuS und Säuferwahn sinn Erkrankte den öffentlichen Anstalten zu; im Jahre 1907 waren 638 Personen zu verzeichnen gegen 577 bez. 495 in den Jahren 1906 und 1905. Endlich fei noch der verletzten gedacht. Mit Ausnahme der Verbrennungen zeigt sich ein sehr bemerkenswerter Zufluß an verletzten, besonder» möchte der an Erfrierungen auf den wesentlich strengeren Winter 1906/07 zurückzuführen sei«. JnSge- samt wurden in den 147 sächsischen Heilanstalten 6751 verletzte im Zugang« gezählt, gegen 6118 im Vorjahre. Unter den verletzten befanden sich 1214 weibliche Personen oder 18 °/, gegen 20°/, im Vorjahr«. Der Anteil war am größten bet den Verbrennungen —° 42,7*/., bet den Knochenbrüchen der Gliedmaßen --- 20,9*/, und der Ver- stauchungen ---- 17*/,. Dennoch ist im allgemeinen der Anteil der Frauen bet den verletzten am geringste«; unter allen 64 948 Zugegangenen im Jahr« 1907 branden sich 28850 Frauen oder 89,8°/, (41,8*/, 1906), ja bet den Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane steigerte sich diese Prozentztffer bis auf 70°/,. von allen ver pflegten verstürben im Jahre 1907 3977 (8618) männ liche ---- 9,27°/, und 3124 (2889) weiblich« Personen ----- 10,92 Prozent, somit insgesamt 7101 (6502) — 9.28°/,. Gegen die Sterblichkeit im Jahr« 1906 mit 9,86*/, zeigt sich demgemäß eine geringe Erhöhung, di« sich nur bet den Frauen (1906: 10,65°/,), nicht aber bei den Männern
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