Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190810012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-01
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
D»««erstaz, 1. Oktober 1SV8, «vcnds «1. Jahr« 2» 27/08. Da in den letzten Lagen im Eisenbahnverkehr eine Zunahme russischer Reisender beobachtet worden ist, die anscheinend aus Besorgnis vor der Eholer« da» Ausland aufsuchen, hält eS da» Ministerium des Innern zu Begegnung der Erfahr der Cholera- Einschleppung sllr geboten, nach ß 13 des Seuchengesetzes vom 30. Juni 1S00 (ReichS- gesetzbl. Seite 306), Ziffer 1 unter 1 der AuSführungSbesttmmungen hierzu vom 21. Februar 1904 (ReichSgesetzbl. Seite 67) und 8 8 der Anweisung zur Bekämpfung der Cholera folgendes zu verordnen. Jede in einen Gemeinde- oder Gutsbezirk zureisende fremde oder ortSangehörige Person, die unmittelbar oder in unterbrochener Fahrt aus Rußland kommt und nicht nachweisen kann, daß sie mehr als 5 Tage vor ihrem Eintreffen Rußland verlassen hat, ist binnen 12 Stunden nach ihrer Ankunft der OrtSpolizeibehörde oder, wenn der Gut»- Vorsteher meldepflichtig ist, der Amthauptmannschaft mündlich oder schriftlich zu melden. Die Anmeldung liegt neben dem Zureisenden oder seinem gesetzlichen Vertreter den Inhabern oder Verwaltern von Gastwirtschaften, Pensionen oder dergleichen, den Haushaltung-Vorständen und Arbeitgebern ob, wo von dem Zureisenden Wohnung oder Arbeit genommen wird. Jede zu meldende Person ist bi» zum Ablauf von 5 Lagen seit ihrem Austritt aus Rußland, soweit dieser Zeitpunkt rtachweiSbar ist, sonst seit ihrer Ankunft in dem betreffenden sächsischen Gemeinde- oder Gutsbezirke, der Ärztliche« Beobacht««- zu unterwerfen. Diese Beobachtung kann gegenüber etwa für die Kartoffel- oder Rüben ernte zu erwartenden Personen nach der in Len angeführten Vorschriften zugelaffenen verschärften Art durchgeführt werden. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Verordnung oder die über die ärztlichen Beobachtungen etwa zu treffenden polizeilichen Anordnungen werden nach 88 45 Ziffer 4 und 46 Ziffer 2 des Seuchengesetzes bestraft. und Anzeiger Mtblatt und AnMn). «dgramm-Sdress« 8Fernsprechstell» rag.» at .MosL Nr. 20. PK -ie König!, Arntshanpknannschast Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröva. 2SS Da» Mesa« Tageblatt «jchetttt jede» La, abend» mit «»«nähme der Sonn, und Festtage, vierteljährlicher Bez»g»prriS bet Abholung in der Expedition tu Mesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Trüg« stet >n» HauS 1 Mark SV Psg, bei Abholung am Schalt« der btiserl. Postanstalten I Mark SV Psg, durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS ««den angenommen. Anzrigen-Aunahme für die Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Wtnterllch t» Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe VS. — Für die Redaktion verantwortltch: Edwin PlaSnick in Riesa. Da« Ministerium des Innern will noch ausdrücklich hervorheben, daß zurzeit keta Grund zu einer Beunruhigung besteht. Dresden, den 30. September 1908. Mutstert«« -e- J««er«. Der im Schiffsregister de» unterzeichneten Amtsgerichts Blatt 42 auf den Namev Arsaz VSkar Srmer eingetragen« Schleppkahn soll am 1«. November 1S08, vormittags V-1V Uhr — an der Gerichtsstelle — i« Wege -er Zwangsvollstreckung -ersteigert wer-e«. Der Kahn führt die Bezeichnung Ll 107, ist aus Holz, besitzt eine Tragfähigkeit von 434 Tonnen und ist einschließlich Zubehör auf 5000 M. geschätzt, «r liegt gegen wärtig im Sröbaer Hafen. «Die Einsicht der Mitteilungen der SchiffSregtsterbehörde sowie der übrigen da» Fahrzeug betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzung, ist jedem gestattet. Recht« auf Befriedigung au» dem Fahrzeuge find, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 23. September 1908 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS au» dem Schiffsregister nicht ersichtlich waren, spätestens im VerteilungStermine anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Verteilung des BerstetgerungSerlöseS nicht berücksichtigt werden würden. Diejenigen, die «in der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für da« Recht der Versteigerung»erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Rtefa, den 39. September 1908. «ösi-liches «mts-ericht. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 1. Oktober 1908. —* Se. Majestät der König haben geruht, Herrn AmtSgerichtSsekretär Gtdam hier, der heute sein 40 jähriger veamtenjubtläum feierte, daSBerdienstkreuz zu verleihen. Diese hohe Auszeichnung und ein von den AerichtSbeamten und den Herren Rechtsanwälten gewid meter Geschenk ist dem Jubilar von Herr« Oberjustizrat Heldner im Beisein de» GerichtSpersonal» Guter feierlicher Ansprache auSgehändtgt worden. ES verdient hervorgehoben zu werden, daß der Herr Jubilar seine ganze Dienstzeit ununterbrochen hier verbracht hat. —Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat September 1908 1502 Einzahlungen im Bettage von 141119 M. 89 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 838 Rück zahlungen im Betrage von 156186 M. 78 Pf. Neue Einlagebücher wurden 141 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 196 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 296 042 M. 33 Pf. und die Gesamtausgabe 261702 M. 96 Pf. —* Morgen, Freitag, beginnt der bereit» seit einiger Zett für Riesa in Aussicht gestellte Anfängerkursu» in Esperanto, auf den wir heute nochmals ganz be sonder» aufmerksam machen. Der Kursus findet im »Katser.hof", 1. Etage, statt, und der Unterricht wird Dienstag» und Freitags ertttlt, abend» ^8 Uhr. ES würde jedoch empfehlenswert sein, wenn sich möglichst viele Teil nehmer morgen schon halb 8 Uhr einstellen würde«, weil die Entnahme der Karten und der Lehrbücher immerhin einige Zett in Anspruch nehmen wird und dadurch die erste Unterrichtsstunde zu sehr abgekürzt werden könnte. Da» Lehrbuch ist ein ganz vorzügliches und kostet Mk. 1,75. Diejenigen Teilnehmer, welche den 16 Lehrstunden, auf die du Kursus veranschlagt ist, aufmerksam folgen und die ge- stellten Aufgaben gewissenhaft durchgehen, werden nach diesen wenigen Stunden eine vollständige Kenntnis der Weltsprache haben, sie werden sich mündlich und schriftlich lorrekt ausdrücken und (mit Hilfe «ine» Wörterbuch») alle» lesen können, wa» in der esperanttflischen Literatur er- schienen ist. Wer sich mit nationalen Sprachen beschäftigt hat, der weiß, welche Mühe und welche Unsumme von Zett und Arbeit nötig ist, ehe man richtig lesen, schreiben und sprechen kann, verglichen mit den Natursprachen ist da» Lludium de» Esperanto di« reinste Spielerei und gewährt darum die größte Befriedigung. Es ist schon jetzt für jeden einzelnen von großem Vorteil, ein tüchtiger Esperantist zu «erden; denn einesteils erhöht man dadurch Beziehungen P Einwohnern der verschiedensten Länder und Erdteile, «dersett» kann man durch Beitritt in' die Allgemeine Esperanto-Gesellschaft sich die verschiedensten Vorteile sichern, vk z. V. Stellenvermittlung-Mch dem Ausland, geschäft- ÜH, Auskünfte der verschiet - ,i«n Art, Unterkunft in j -kur SV Esperanto - Häusern in allen Großstädten der Welt usw. Biele Geschäftshäuser korrespondieren schon jetzt in Esperanto und fordern von jedem Bewerber um «ine Stellung, daß er sich mündlich und schriftlich fließend in der Weltsprache auSdtticken kann. Welche Bedeutung da» Esperanto im Getriebe der Welt ohne allen Zweifel noch gewinnen wird, läßt sich noch gar nicht berechnen. Wir halten e» deshalb für unsre Pflicht, nochmals zur regsten Teilnahme am Esperanto-Unterricht, der morgen beginnt, aufzuforderu, ist doch der Preis von 3 Mark für 16 Stunden derart niedrig gestellt, Laß ihn jeder erschwingen kann. — Die Kartoffelernte, die jetzt im vollen Gange ist, wird als im allgemeinen zufriedenstellend be zeichnet, und zwar sowohl htnstchtlich der Menge wie der Güte. — Gin besonders große» Exemplar einer Kartoffel, an der allein sich eine nicht zu große Familie sattesten könnte, ist im „Hotel Kronprinz" zu sehen. Diese Kartoffel, die von einem Felde in Leffa stammt, wiegt über zwei Pfund. — Die Regimenter de» XIX. Armeekorps haben, wie schon oft berichtet, während der vergangenen Manöver im Vogtlands eine außerordentlich herzliche und be- geisterteAufnahme gefunden. Der kommandierende General de» XIX. Armeekorps. Exz. v. Kirchbach, erläßt nunmehr folgenden Dank an die Bevölkerung der Vogt lande«: „Während der diesjährigen Manöver find die mir unterstellten Truppen in den von den Uebungen berührten Gegenden in vorzüglichster Weise ausgenommen worden. Verwaltung«- und Gemeindebehörden haben da» größte Entgegenkommen bewiesen; die Bevölkerung hat alle» auf- geboten, den Truppen die Anstrengungen de» Manöver» nach Möglichkeit zu erleichtern. Die König!. Kreishaupt» Mannschaft bitte ich daher sehr ergebenst, den in Frage kommenden Behörden, sowie der gesamten Bevölkerung de» in Anspruch genommenen Gebiete» meinen Dank und den Ausdruck meiner Anerkennung für das, wa» sie meinen Truppen erwiesen haben, übermitteln zu wollen". — Auf der vom 28. bis 29. September in Zwickau abgehaltenen 15. Hauptversammlung des Sächsischen Lehrer- veretns wurden nach einem Vortrage über die Um- gestaltung de» Religionsunterricht» in den sächsischen Volksschulen die an dieser Stelle bereit» früher mitgeteilten Leitsätze angenommen. — Die vom Landtage angeregte und vom Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes als notwendig anerkannte Revision des Volksschulgesetzes im Königreich Sachsen, die bereits vorbereitet wird, wird sich auch auf die Fortbildungsschule erstrecken. Angesichts dieser Sachlage ist die Stellungnahme des Sächsischen Fortbildungsschulvereins zum Ausbau der Fortbildungsschule im Königreich Sachsen im Geiste un serer Zeit von großem Interesse. Die vom Vorstande des Sächsischen Kortbtldungsschulve^eins eingks.tzte Kommis- pro Monat tostet dtese Zeitung bei Abholung in d« GrjchSstSstell«; durch die Post frei in» Hau» SS Psg.: bei Abholung an jedem Postschalter Deutschland» und durch die Austräger frei in» Hau»; sion für die gesetzliche Regelung des Fortbildungsschule wesens legte dem 8. Sächsischen ForMldungsschultage in Meißen eine Reihe do« Vorschlägen vor, die von die- sem mit geringe« Aenderumgen angenommen wurd^, Mom will nach diesen Vorschlägen vollständig mit dem dem 8 14 deA Bolksschulgesetzes zugrunde liegenden Prin zip brechen, wonach die Fortbildungsschule insbesondere zur Befestigung der in der Volksschule erworbenen Kennt nisse dienen soll. Die Fortbildungsschulen solle« in Auskunft vielmehr, wie es schon verschiedentlich mit bestem Erfolge geschehen ist, für Hiandwerkslehrlinge, Kaufmannslehrlinge, Fabrikarbeiter und landwirtschaft liche Arbeiter fachlich ausgebaut werden, fodatz die Volks schule lediglich die Grundlage für diesen fachlichen Fort- Lildungsschulunterricht bildet. Es wird deshalb die Aus- schjaltung des Fortbildungsschulwesens aus dem allge meinen DolksschUlgesetze und seine Ordnung in einem in sich abgeschlossenen Fortbildungsschulgesetze empfohlen. Alle bestehenden sonstigen Gesetze und Verordnungen über das Fortbildungsschulwesen sollen dUrch das neue Gesetz ihre Erledigung finden und zur Aufhebung kommen und das gesamte Fortbildungsschulwesen des Landes ein orga nisch einheitlich geordnetes Ganzes werden. Die Regel ung des FortbildungsschUlbesuchsss soll sich nur auf die männliche JUgend erstrecken. Die Einführung der obliga torischen Mäochenfortbildungsschule soll den Gemeinde« Überla; i en bleiben; nur in AusNahmefällen sollen die Gemeinden zur Errichtung obligatorischer Mädchenfortbil- dungsschulllajsen verpflichtet sein. Mas die Einzelheiten der Rcformvorschläge des Furtbildungsschulvereins anlangt so fei mitgeteilt, daß die Fortbildungsschulpflicht grund sätzlich drei Jahre dauern und eine Verkürzung diejSZ Zeitraumes selbst bei entsprechender Vermehrung der wöchentlichen Stundenzahl unter allen Umständen un-ll- lässig sein soll. Befreiungen vom Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule sollen nur dann erfolgen, wenn der Schüler die durch die Schule zu vermittelnden Fach kenntnisse schon beherrscht oder wenn er eine der Fort bildungsschule hinsichtlich des Unterrichts gleichwertige Anstalt während eines angemessenen Zeitraumes besucht, —* Die Privatbeamten werden durch jede Gteuererhöhung empfindlich getroffen, da über die Höhe ihre» Einkommen» bet der Veranlagung Zweifel nicht bestehen. Deshalb trifft die Absicht der säch sischen Regierung, den fest besoldeten Privatbeamten eine alte Vergünstigung zu entziehen, besonder» schwer. Wäh rend heute bet der Veranlagung zur Gemeindesteuer nur i/s de» Gehalte« berücksichtigt werden, soll da» Gehalt künftig in voller Höhe in Ansatz kommen. Da eine all gemeine Aufbesserung der Privatbeamten nicht erfolgte, so bedeutet die Absicht der sächsischen Regierung eine tat sächliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lqge der nur 5S Ag.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite