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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190810151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-15
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1908
- Autor
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«ud Anxeiger MeblM mü> Mekgeq. TAHwmm-Sdwfl«: ^44 Femsprechstell» .Tageblatt*. Rtesa. Nr. LV. fkr die König!» Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!» Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. . 241 Donnerstag, IS. Oktober 1908, abends. 61. Jahrg. Da» Mesa« erscheiat jw« Ta« abead« mit «»»nähme d« Sonn- und Festtag«. Mrrtrljährltcher Bezngrprei» bet «bholung tn d« Expedttkon tn Riesa I Mart V0 Psg., durch unsere Träg« sret in» H-"» 1 Mark SV Psg„ bet Abholung am Schalt« der latserl. Postanstaltm 1 Mark 0S Psg, durch de» Briefträg« frei tn» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. ««zeigen-Anuahme für die Nummer de» Ausgabetage» bt» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: «oethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Tdwin PlaSnick in Riesa. . Da» im «rundbuche für Ries« Blatt 1558 auf den Namen Karl Hermann Wunderlich eingetragene Grundstück soll am S». November 19-8, vormittags 1» Uhr — an der Gerichtsstelle — 1« Wege der zwangsvollstreck«»- versteigert werde«. Da» Grundstück ist nach dem Flurbuch« S,3 Ar groß und auf 32509 M. — Pf. geschätzt. G» besteht au» dem Wohnhaufe Nr. 296 L «bt. de» Brandkataster», sowie au» Hofraum und Garten und liegt an der Ltandtfeststraße. Brandverficherung 29200 M. Steuereinheiten: 866,18. Di« Einsicht d«r Mitteilungen de» Grundbuchamt», sowie der übrigen da» Grund- stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 29. August 1908 verlautbarten BersteigerungSoermerke» au» dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätesten» im BersteigerungStermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Feststellung de» geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» BersteigerungSerlöse» dem An sprüche de» Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung de» Zuschlag» die Aushebung oder die einstweilige Ein stellung de» Verfahren» herbäzuführen, widrigenfalls für da» Recht der Versteigerung»«!!)» an die Stelle de» verstttgerten Gegenstandes treten würde. Rtesa, den 18. Oktober 1908. KS«1-liche» AmlS-ertcht. 2» 25/08. Nacheichuug. Nach der Verordnung Le» Königlichen Ministerium» de» Innern vom 8. April 1898 haben di« im öffenUtchen Berkehr« »«wendeten Maße, Gewichte, Wagen und -.„st Meßwerkzeuge all« 3 Jahre einer Nacheichung zu unterliegen, bei welcher sie auf ihre Zulässigkeit im öffentlichen Verkehre zu prüfen sind. Eine solche Nacheichung ist im Jahre 1908 für die Stadt Riesa angeordnet worden. Sie findet tn der Zeit vom 23. Oktober -iS 2. November 1908 täglich von 8—12 Uhr vormittag» und von 2—6 Uhr nachmittag» durch da» GtaatSeichamt im Saale -eS Hotel Höpfner hier, viSmarckstratze No. IS statt. Die Nacheichung derjenigen Wagen und Maße, die an ihrem GebrauchSorte be festigt find, wird von den Gichung»beamten nach bet ihnen vorauSgegangener Anmeldung am 30. Oktober und 2. November an Ort und Stell« bewirkt. Den Beteiligten wird Tag und Stunde der Nacheichung vorher schriftlich mit- geteilt werden. Unterbleibt in einzelnen Fällen diese Mitteilung, so haben die Be teiligten die Eichgegenstände am 29. Oktober nachmittag» 4—6 Uhr im Nacheichung«- lokal zur Nacheichung vorzulegen. Die Mäße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge find den Gichung»beamten in reinliche« Zustande vorzulegen. Andernfalls find die Beamten befugt, dieselben zurückzuweisen. Rahmenmaße zur Abmessung gespaltenen Brenn-Holze» und ebenso auch die von den Landwirten im öffentlichen Verkehre ver wendeten Maße, Gewichte, Wagen oder Meßwerkzeuge unterliegen ebenfalls der Nach eichung. Werden Maße, Gewichte, Wagen oder Meßwerkzeuge,, die da» Nacheichung»zeichen nicht tragen, nach Beendigung de» NachelchungSgeschäft» vorgesunden, ohne daß der Nachweis der später erfolgten Neueichung erbracht werden kann, so tritt nach Z 369 Ziffer 2 de» Reich»strafgesetzbuch» Bestrafung und außerdem die Neueichung oder nach Umständen die Beschlagnahme und Einziehung der ungeeichten nicht gestempelten vüer unrichtigen Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge ein. Der «at -er Stadt Riesa, am 15. Oktober 1908, vr. Scheider. Wlh. Oertliches und Sächsisches. li. v«°i.r I9G, —* An da» hiesige OrtS-Fernsprechnetz haben oeuerding« Anschluß erhalten Nr. 78 Arthur Kuntzsch, vormal» Adolf Richter, Haupt- straße 60, Nr. 236 Fritz P «schelt, Kolonialwarenhandlung, Bi»- marckstraße 19, Nr. 284 Moritz Rohrwacher, Pferdehandlung, Goethe- straße 65, Nr. 296 Hermann Kramer, Viehhändler, BiSmarckstr. 35a. —* He« «mt»gerich1S-Gekr«tär Brehm hi« ist vom 1. November ab zur Staatsanwaltschaft bet dem Landgerichte Dresden »«setzt worden. Al» Ersatz für ihn ist dem hiesigen Amtsgerichte Herr Expedient Büschel vom Amtsgericht Sayda zugewtesen worden. —cl. Gestern abend bot der Gesangverein „Amphion* unter Leitung seine» allseitig beliebten und geschätzten Dirigenten, de» Herrn Kantor Fischer, im Hotel Wettiner Hof einen außerordentlich genußreichen Abend, bestehend in Vokal- und Jnstrumentalkönzert. Unter an- derem wurde da» Meyer - Olber»l«ben'sche „Gelöbnis* (Männerchor mit Orchester) meisterhaft zum Vortrag ge bracht. Auch die übrigen vom Verein zu Gehör gebrachten Lied« erfreuten sich infolge ihrer klangvollen und exakten Vortragsweise reichen Beifall». Besonder» anerkennen»»«» war «», daß sich Frln. Hammitzsch bereit gefunden hatte, einige Sopran-Solt zu übernehmen, sodaß dadurch den Anwesenden ein ganz besonderer Genuß geboten wurde. Der instrumental« Teil de» Abend» wurde von unseren 22ern unter Leitung de» Herrn StabShornist Himmler ausgeführt und trug die Kapelle ihr gut Teil an dem Ge lingen de» schönen Feste» bei. Gin flotte» Tänzchen folgte den musikalischen Darbietungen und hielt die Teilnehmer noch lang« fröhlich beisammen. —* Eine die Nacheichung betreffende stadträttiche Bekanntmachung befindet sich im amtlichen Teile heuliger Nummer. Aus diese Bekanntmachung, aus der alles nähere hierüber zu ersehen ist, sei besonders aufmerksam gemacht. —* Zum Postagent in Zeithain-Truppen- übung»platz wurde Herr Marketenderet-Pächter Finke ernannt. —* Der Bezirk Riesa de» Gaue» 21b Dresden vom Deutschen Radsahrerbünd unternimmt näch sten Sonntag eine BezirkSfahrt nach Zabeltitz. Treffpunkt ist vormittags 11 Uhr im Gesellschaftthause zu Großen hain. — Am Sonntag, Len 1. November wird im „Dampf bad* Riesa der Hauptbeztrtttag abgehalten. —* Hausbesitzer seien daran «innert, daß dieHauS - listen für dt« Steuereinschätzung nunmehr, so weit dies noch nicht geschehe», baldigst auSgrsüllt im Rat haus« abzug«be« find. Bersäumntffe ziehen Geldstrafen «ach sich. — Die meisten Zigaretten, die in Deutschland hergestellt »erden, liefert Sachsen, da» 190 Zigaretten- und Zigarettentabakfabriken und 11 Zigarettenhülsenfabriken aufzuweisen hat. Im Jahre 1907/08 find in Sachsen 3130934 Zigaretten hergestellt worden, da» find 55 Proz. aller in Deutschland fabrizierten Zigaretten. — Eine Verordnung de» Kultusministerium» ist erschienen, welche für weitere Kreise ihre» Interesses nicht entbehrt. In dieser Verordnung heißt e», daß da» Kriegsministerium Gesuche junger Leute zum freiwilligen Eintritt in He« und Marine nicht berücksichtigen kann, wenn der Gesuchsteller schon wegen Vergehen polizeilich vorbestraft worden ist. Die Fortbildungsschule soll des halb ihre Zöglinge vor allem auf den schädlichen Einfluß de» Alkohols und schlechter Lektüre Hinweisen. — Schöne Oktobertage, wie sie uns gegenwärtig be- schieden find, werden alter Erfahrung gemäß al» die Vorboten eine» scharfen Winter» angesehen. Heißt e» doch schon in einer allen Bauernregel: Ist der Weinmonat warm und sein, kommt ein strammer Winter hinterdrein! Wa» man also jetzt noch an FeuerungSmaterial spart, wird man später doppelt in den Ofen stecken müssen. Häufig hat man schon im Oktober alle Stuben Heizen und da» Wirtschaftttonto um bedeutende Auslagen für Holz und Kohlen erhöhen müssen. Daher ist ein milder und sonnenwarmer Oktober gewiß allen willkommen. Ist er dagegen rauh und kalt, dann soll der erste Monat de» neuen Jahre» so mild sein, daß man ihn kaum für einen Wintermonat zu halten vermag! Zuweilen fällt schon im Oktober der erste Schnee, und auch da» gilt al» ein Zeichen dafür, daß er dem Schnee- und EiSmonat Januar fehlen wird. Wer aber ganz genau wissen will, wie sich der nahende Winter zeigen wird, d« achte auf die Mäuse im Felde und auf die Ameisen in Feld und Hain, denn al- untrüglich gilt, wa» eine alte Bauernregel von diesen Tieren sagt: Scharren die Mäuse tief sich ein, dann wird'» ein harter Winter sein; aber viel härter wird er noch, bauen die Ameisen hoch. —-tk. Da» Rupfen der Gänse artet in Tier- quälerei au», wenn e» häufig und in roher Weise auSge- führt wird, so daß die Vögel nach der Prozedur di« Flügel hängen lassen. Bei naßkalter Witterung kann durch vor- eilige» Rupfen Krankheit und Tod herbeigeführt werden. Oestere» Rupfen der Gänse hat überhaupt deren Abmager ung und Verkrüppelung zur Folge. Auch beim besten Futter kann dann kein gut« Braten für die Küche ge ltet«» werden. Man betrachte deshalb da» Rupfen der Gänse bei lebendigem Leibe al» «ine nutzlose Tierquälerei. Da» Rupfen sollte jährlich nur einmal, und zwar »bei Be- ginn der Mauser, stattfinden, wo sie schon von selbst die meisten Federn verkitten. G» ist hierbei zn beachte», nur reife Federn, die an den blutleeren Kielen kenntlich sind, zu nehmen und den Vögeln keine unnötigen Schmerzen zu verursachen. — Ueber Jugendgerichte hielt Herr Staatsanwalt Dr. Wulfsen tn der Ortsgruppe Dresden de» Deutsch evangelischen Frauenbundes einen Vortrag. Nach einer historischen Einleitung kam der Redner auf den Erlaß de» preußischen Justizministeriums zu sprechen, nach dem vom 1. Juli 1908 ab die Jugendgerichte in Preußen eingeführt werden sollten. Seit derselben Zeit bestehen auch Jugend gerichte in Bayern und Württemberg, nur in Sachsen seien bi» jetzt die Jugendgerichte noch nicht eingeführt worden. Dagegen fei dttz sächsische Justizverwaltung in Erörterungen darüber eingetreten, ob die Jugendgerichte tn Sachsen noch vor der reichsgesetzlichen Regelung dieser Frage eingeführt werden können. Die reichsgesetzliche Regelung der Ange legenheit sei vorgesehen in dem Entwürfe zur neuen Straf prozeßordnung. E» dürfe anerkannt werden, daß die Re gierungen mit dem Entwürfe, den der Redner au»führltch darlegte, alle» getan haben, um die Wünsche Le» deutschen Volke» zu erfüllen. Die moderne deutsche Kriminalisten schule feiere mit der Einrichtung der Jugendgerichte einen großen Steg. An der Oeffentlichkeit liege e» nunmehr, der neuen Institution entgegenzukommen und die Organisation der Fürsorgeoereine zur Unterstützung der Jugendgericht« herheizuführen. Der Redner schloß seinen Vortrag mit dem Hinweis darauf, daß die Jugendgerichte der Pionier de» Strafprozesses der Zukunft sind. Wa» wir jetzt an Kindern und Jugendlichen tun, da» werden wir in künf tigen Jahrzehnten an den erwachsenen Verbrechern ver suchen. Strehla. Herr Pastor Ludewig! verließ gestern früh mit Familie unsere Stadt, in der er über 7 Jahre als Diaconus gewirkt, um nach seinem neuen Wirkungskreis Calbch zn übersiedeln. Staucha. Um die Ausführung der Erd-, Maurer-» und Zimmerarbeiten sür das neue Schulgebäude habe» sich 6 Baumeister beworben. In seiner letzten Sitzung wählte der Schulvorstand unter den Herren Bewerbern Herrn Baumeister Schneider-Riesa, welcher, dem Vernehmen nach, mit den nötigen Vorarbeiten sofort be ginnen wird. Großenhain. Von hier kommen ernste Klagen über, schlechten Geschäftsgang. In verschiedenen Familien ist zurzeit die Sorge eingezogen. In einer der bedeutend sten Fabriken der Maschinenbranche wird infolge flauen Geschäftsganges nur noch init halber Schicht gearbeitet und die größte Fabrik der Holzbearbcitungsbranche mußte sogar den Konkurs ansagen. Aus Schmerz und Verzweif lung hierüber legte der eine der Firmeninhaber Hand an sich, der andere versuchte mit größter Energie das Etablissement zu halten, aber all sein Mühen war leider vergeblich. Das Bedauern mit ihm ist ein allgemeines, da er die Fabrik aus ganz kleinen Anfängen in jahre langer harter Arbeit tn die Höhe gebracht hatte und nun? vor den Trümmern der Arbeit eines Menschenlebens steht, Es handelt sich um die Bausabrik Emil Kirchner.
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