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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190810275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-27
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1908
- Autor
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Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede« La« abend» mit Ausnahme d« Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch uns«* Träger frei, in» Hau» 1 Mark VS Psg, bet Abholung am «chatt« der katserl. Poslanstalten 1 Mark VS Psg, durch den Briestrag« frei in» Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSaboiuiemenl» werden angenommen. Anzetgen-Aunahme für dle Rümmer de» AnSgabetagr» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — VeschästSstellr: Voethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Neber da« vermögen der offenen Handelsgesellschaft A. Prinzler L Stanze in Strehla (Inhaber Gießereileiter Johann Karl Prinzler und Kaufmann Friedrich Hein rich Stanze daselbst) wird heute am 27. Oktober 1908, vormittag« 10 Uhr da» Konkurs verfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Etzlinger in Mesa wird zum KonkurLverwalter ernannt. Konkursforderungen stad bi» zum IS. November 1V08 bei dem Gerichte avznmelden. G« wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung der ernannten oder die Spahl eine« anderen Verwalter« sowie über die Bestellung eine« GlitubigerauSschusse« und ein tretenden Falle« über die in ß 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf dm 14. November 1V08, vormittag» V-12 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« S8. November 1S08, vormittag» 11 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa« schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Seche abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, der» Konkursverwalter bis zum 13. November 1908 Anzeige zu machen. L 10/08. Königliches Amtsgericht zu Mesa. Freitag, deu 3«. Oktober 1V08, vorm. 10 Uhr kommen im Restaurant zur „Linde" in Weida — als DersteigerungSort — 1 Geld schrank, 3 gepolsterte Fauteuil», 1 Geldschrankuntersatz mit aufgeschraubter Abzug«, maschine und 3 Ztnkplatten, sowie ea. 430 versch. Stühle gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. * Riesa, 28. Oktober 1908. Dor Gerichtsvollzieher de» König!. Amtsgerichts. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 27. Oktober 1908. —* Heute mittag in der zweite« Stunde wurde in der Goethestraße vor der Knabenschule ein 7jähriger Knabe von einem Automobil überfahren und schwer am Kopse verletzt. Wie sich da« Unglück ereignet hat, scheint noch nicht ganz aufgeklärt zu sein. Da« Auto mobil kam von der Bismarckstraß« her die Schulstraße hereingefahren und bog bann in dieSÄrthestratze ein. Da «S um di« Zeit deS Schulbeginn«« war/^fanden sich viele Kinder vor der Knabenschule, al» da« Automobil in schneller Fahrt nahte. Mitten auf der Sttaße wurde nun der Knabe Mehlhorn, «in Sohn de« Herrn SchneidemüllerS Mehlhorn, hier, Schulstraße wohnhaft, yott einem Vorder- rad erfaßt und überfahren. Al« hilfsbereite Leute den kleinen Verunglückten aufhoben und rasch in die gegen- überliegende Thierefche Restauration trugen, war der Körper über und über mit Blut bedeckt, besonder« zeigte sich eine schwere Verletzung am Kopf«. Die Insassen de« Auto- mobil«, zwei Leipziger Herren, wurden veranlaßt, den Knaben zu einem Arzt, und zwar zu Herrn SanitätSrat Dr. Nicolai zu fahren. Dieser veranlaßte die sofortige Ueberführung de« Kinde« in da« Krankenhaus. Die Ver letzungen des Knaben sind so schwer, daß er kaum mit dem Leben, daoonkommen dürste. Di« Namen der In- fassen de« Automobil« wurden von der Polizei sestgestellt. —* Die Bewerbungen um die hier erledigte Stadt- wachtmetsterstelle sind sehr hlreich eingegangen. 95 Bewerber hat die Stelle tnSgesan, gefunden. —* Der „Stammtisch zum Kreuz" hat in seiner am Sonnabend abgehaltenen Versammlung beschlossen, für die Zwecke der Weihnachtsbescherung auch in diesem Jahre, wie in den vorhergegangrnen, 800 Mark auszuwerfen. Ferner ist er sich darüber schlüssig geworden, Mitte Dezember 1909 eine allgemeine Warenverlosung zu veranstalten. —* Am hiesigen Slbkai traf gestern Nachmittag in der 4. Stunde der gegenwärtig größte Elbkahn ein. Gr hatte am vergangenen Freitag von Laube in Böhmen au« sein« erste Reise «»getreten. Seine Tragfähigkeit, . welche 28680 Zentner beträgt, konnte allerdings bet dem niedrigen Wafserstande nur teilweise äuSgenutzt werden. Gr wurde von der Bereinigten Slbeschiffahrt mit 8000 Zentner Zucker beladen. Da« Reiseziel de« Fahrzeuge» ist Hamburg. In Riesa sollte der Kahn Zuladung bekommen, weil von hier au« elbabwärt« di« Wafforoerhältniffe noch günstigere find. Der samt Inventar bei der Allgemeinen Flußoerficherung versichert«, «inen hohen Wert repräfen- tierende Kahn gehört dem Schiffseigner August Künz« in Aken. Gr wurde auf der Schiffswerft Josrph Walter L Eo. in Krieschwitz bet Bodenbach erbaut. —* Nächsten Freitag hält dle Riesaer Ortsgruppe de» Verein« zur Erhaltung de« Deutschtum» im Auslande (früher Allgemeiner deutscher Schulv«r«lp- «inen Bor trag« ab end in der „Glbterraffe", an dem Herr Stadt verordneter Unrasch-DreSden über Wanderungen an der deutsch-österreichischen Sprachgrenze sprechen wird. Bei dieser Gelegenheit s«t wieder einmal auf den Zweck de« Verein« und fein« Bedeutung für da« Deutschtum aufmerksam gemacht. Heb« ein Vierteljahr, hundert hindurch hat d«r Verein in geräuschloser Tätigkeit, aber mit Umsicht und Ausdauer, ohne Rücksicht auf Partei richtung oder Bekenntnis, an der Erhaltung d«> Deutsch tum« im Auslands gearbeitet und allmählich »eine Orga nisation geschaffen, dle sich über alle Erdteile erstreckt. Durch mahnendes Wort und helfende Tat, insbesondere durch Unterstützung deutscher Auslandschulen und Büchereien, durch Entsendung von Lehrkräften, durch Zuweisung von Lehrmitteln und Schülerstipendien hat er mitgewirkt, um sowohl in den Ländern der habsburgischen Krone die deutsche Sprachgrenze gegen den Ansturm fremder Natio nalitäten zu verteidigen, al« auch über Selbem Nach wuchs unserer Auswanderer da« kostbare Erbe deutscher Sprache und Bildung zu sichern. Manche« ist erreicht, mehr bleibt zu tun. Auf allen seinen Arbeitsgebieten steht sich der Verein heute vor neu« und schwer« Aufgaben gestellt. Noch ist der Streit um die nationalen Güter, die er verteidigt, überall unentschieden, die Zahl und Macht der Gegner vielfach im Steigen begriffen. In Mähren und Südtirol sollen neue Hochschulen fremder Zunge al« Herd« de« Kampfe« gegen unser Bolkrtum entstehen. Wohl geht über See ein frischer Zug durch die deutschen Gemüter. Aber auch hier wird eine Nachhilfe au« der Heimat begehrt. Der Verein für die Erhaltung de« Deutschtum« im Au»lande hat in den 27 Jahren seine« Bestehens bet unentgeltlicher Verwaltung über 2 Millionen Mark seinen Zwecken zuführen können. Aber wie ver- schwindend klein ist diese Summe gegenüber de« wachsen den Bedürfnissen, wie gering die Zahl seiner Mitglieder im Vergleich zu der Größe der Aufgaben, di« e« zu er- füllen ^ilt l Er richtet darum an alle deutschgesinnten Kreise die herzliche und dringende Bitte, ihn in seinen Bestrebungen unterstützen zu wollen. Er red! dabei auf all«, die mit ihm in dem deutschen Volk eine durch Ab- stammung, Sprache und Sitte begründete Kultürgemein- schaft erblicken, welche die über den Erdball zerstreuten Deutschen umfaßt und eint; auf all«, die e« al» eine nationale Pflicht erkennen, den im schweren Erhaltungs kampfe gegen Vergewaltigung durch fremdsprachige Volks- stämme begriffenen StammeSgenossen daS Rückgrat zu stärken. Er rechnet insbesondere auf diejenigen, welche die Ueberzeugung haben, daß die Erhaltung und Förderung de« Deutschtums im Auslande nicht nur von idealer, son dern, wie die Handelskammer von Hamburg es kürzlich ausgesprochen hat, gleichzeitig von größter wirtschaftlicher Bedeutung ist, indem der Nutzen, den die deutsche« AuS- landschulen in nationaler und kultureller^ Beziehung be wirken, auch dem deutschen Handel mit zugute kommt. ÄSenn wir sehen, wie die etwa 6 Millionen Tschechen ihren Schnlverein (watioa skolsira), wie da« minder zahlreiche Volk der Franzosen die Lilianes kranyaisä, da» ärmere Volk der Italiener di« Aärisvals und den Kampf- verein Vants ^ligdivrl für ähnliche Zwecke mit fast unbe grenzten Mitteln unterstützt, werden wir nicht kleinmütig und gleichgtltig die Hände in den Schoß legen wollen, auf die Gefahr hin, in dem großen Wettstreit der Nationalt- täten ruhmlo« zu unterliegen. Möchte die Welt immer mehr erfahren, daß heute ein Deutsche« Reich vorhanden ist, ein nicht nur staatlich, sondern geistig srelilch, innerlich geschlossene«, dessen Arm die Spannkraft besitzt, sich Über Meere zu erstrecken, und dessen Herz die Piutterpflicht ge lernt hat, ein Kind nicht darum verloren gehen zu lassen, weil e» außerhalb der Grenzpsähle seiner Heimat wohnt! — Anmeldungen zum Verein« (Jahresbeitrag 2 M.) nehmen' jederzeit entgegen Professor Dr. Göhl und Rechnungs inspektor Thost. —* Zu dem gestrigen Bericht über dar am Sonntag in Pausitz abgehaltene Bibelfest ist noch nachzutragen, daß in der nach dem Festgottesdienste gesammelten Kollekte 57 M. 5 Pfg. für die Zwecke der Sächsischen Bibelgesell- schäft gespendet worden sind. Auch verdient die Motette: „Wir haben ein feste« prophetische» Wort" von Paul Gläser, die der Paufltzer Kirchenchor unter Leitung de« Herrn Kantor Krause in trefflicher Welse aufführte und durch die der Gottesdienst verschönt wurde, noch besondere Er wähnung. —* Dem Bericht über die Stiftungsfestfeier de« Kreis- verein« Riesa im verbände Deutscher HandlungSgehülfen zu Leipzig sei noch nachzutragen, daß die Firma Julius Blüttzner, Hof - Pianofortefabrik, Leipzig, für die Klavier- virtuos!» Fräulein P. Hegner den Flügel extra für diesen Abend zur Verfügung gestellt hat. —* Unsere Nachbarstadt Großenhain ist zu einem Telle der 300 000 Mark-Prämie, die am Schluß- ztehungStage der Trommel entsteigt und auf die sich die Augen so vieler Lotteriespieler richteten, teilhaftig geworden. Auf die Nummer 32521, von welcher dort mehrere Zehntel gespielt werden, fiel der noch ausstehende 20000 Mark- Gewinn und damit die Prämie von 300000 Mark. Weitere Zehntel dieser SlückSnummer werden in Meißen Und Leipzig gespielt. In Großenhain sind, wie man un« von dort mittetlt, insbesondere Arbeiterfamilien an dem Gewinne beteiligt. —* Zum WahlrechtSkampfe in Sachsen er läßt die sächsische MittelstandS-Vereinigung an den gesamten sächsischen Mittelstand einen Aufruf, in welchem sie alle selbständigen und beamteten Männer de« Mittelstände« bittet, den WahlrechtSentwurf der Regierung zu unterstützen. Der gesamte Mittelstand sei in der RegierungS - Vorlage günstiger gestellt, al« im sogenannten Partei-Kompromiß. — Von der Elbe. In Blasewitz ist in der Sturmnacht zum Sonntag gegen 11 Uhr der mit be arbeitetet Sandsteinware beladene Kahn de« Schiffseigner« Schrsckenbach in Pirna an seinem Anlegeplatze unter der Blastwktzer Brücke voll Wasser geschlagen und gesunken. Steuer- und Bootsmann vermochten sich zu retten und auch die Entladung der Kahnes wird keine besonderen Schwierig keiten bereiten, weil er direkt am Ufer auf Grund ge gangen ist. — Vor den bekannten spanischen Schwindlern warnt jetzt die Oberpoltzeidirektion in Madrid selbst, indem sie auf den Bahnhöfen in verschiedenen Sprachen abgefaßte Flugblätter folgenden Inhalt» zur Verteilung bringen läßt: Achtung vor Schwindlern! Einige ausländische Schwindler, die mit spanischen Verbrechern in Verbindung stehen, sind seit längerer Zeit auf den Trick verfallen, Briefe an Kauf leute aller Nationen zu schreiben, und zwar unter Zuhilfe nahme der internationalen Handelsregister. In diesen Briefen bitten sie die Adressaten, nach Spanien zu reisen, um eine hohe Summe in Banknoten, die sie von einem betrügerischen Bankerott unterschlagen hätten, retten zu können. Sie selbst befänden sich im Gefängnis und ver sprächen für die Hilfe den dritten Teil des geretteten ver mögen«. Dies« und noch viele andere Vorspiegelungen werden unvorsichtigen Leuten gemacht. Um die Empfänger der Briefe zu überzeugen, werden auch vielfach Kopien von 'fälschen Dokumenten beigelegt. Di« spanischen Behörden Dienstag, 27. Oktober 1908, abends. 2si. 61. Jayrg. 7 Riesaer G Tageblatt «trd Airzvigrr Meblatt MAnMgerf. LSgramm-Adress« '6 Fernsprechstev, .La-.b a t. Rt-sa. Nr. 20. für die König!» AmtSharHtrnannschaft Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Nat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GMa. Anzeige« Mer Art Mteilhafttste beste Verbreitung.
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