Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190811048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-04
- Monat1908-11
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1908
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Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. November 1908. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern Abend von S Uhr ab in der Mädchenschule am Alberiplatz stattgefundene öffentliche Sitzung der Stadtver ordneten, an welcher 12 Stadtverordnete teilnahmen. Die Sitzung wurde vom stellv. Vorsitzenden, Herrn Schön herr, geleitet, welcher zunächst Kenntnis von dem Eingang der Liste der Stimmberechtigten zur Stadtver ordnetenwahl, sowie einer Einladung deS Frei willigen RettungSkorp» zu dem am 6. November im Schützenhause stattfindenven 34. Stiftungsfest« gab. Wetter teilte er mit, daß Herr Bürgermeister v r. Schei - der infolge Trauerfalle» verhindert sei, an der Sitzung Irtl-unehmen. ES wurde alsdann folgendes ver handelt und beschlossen: 1. Die Herrichtung und Vergrößerung der GtS- bahnwiese im Stadtpark betreffend hat der Rat beschlossen, hierfür nach Vorschlag de» BauauSschusse» 180 Ml. zu bewilligen. Der Vorsitzende teilte au» den Akten mit, daß der Bauausschuß ursprünglich beschlossen habe, die so- genannte EiSwtese im Stadtparke in gröberem Umfange herzurichten, was einen Kostenaufwand von 4500 Mk. ver ursacht haben würde. Der vauauSschuß empfahl, diesen Betrag in die nächsten beiden HauShaltpläne je zur Hälfte einzustellen. Der Rat sei dem aber nicht betgetreten, son dern habe die Angelegenheit abgelehnt. Nach Rücksprache des Herrn Bürgermeisters mit dem früheren Pächter Holz- flößer Münnich ist sich der Rat darüber einig geworden, den Platz nur in unwesentlichem Maße zu erweitern. Da» Stadtbauamt habe dann einen Kostenanschlag angefertigt, nach welchem die Herrichtung 180 Mk. kosten würde. Dar- nach solle lediglich ein ca. 260 Quadratmeter großer Strei fen vom anliegenden Rittergutsfelde zu der Wiese noch ge- nommen und entsprechend hergerichtet werden. In der hierüber sich entsptnnenden Debatte äußert« zunächst Herr Stadtv. Nitzsche, daß er nicht begreifen könne, daß der Rat abgeneigt sei, den Platz nach dem Vorschläge de» Bau- auLschufleS herzurtchten. Dadurch würde doch ein für die Kinder dringend nötiger Spielplatz im Sommer und eine Eisbahn für den Winter geschaffen. Er empfehle, die An- gelegenheit fortgesetzt im Auge zu behalten. Auch Herr Stadtv. Zäncker bedauert den Beschluß de» Rate». Für 180 Mk. könne garnicht» gemacht werden und e» wäre doch wahrlich kein Fehler, wenn man Spielplätze hätte. In anderen Städten sei e» lange nicht so schlimm wie in Riesa, daß die Kinder zum Spielen auf die Straßen an gewiesen wären. St« könnten aber nicht weggewlesen werden, well eben keine Spielplätze vorhanden seien. Für Spielplätze müsse gesorgt werden, wenn nicht im Stadt- park, so anderwärts. Herr Stadtv. Braune gibt dem Vorredner darin recht, daß für 180 Mk. nicht viel zu machen sein würbe, erklärt sich aber mit dieser vorläufigen Vergrößerung zunächst für befriedigt. Nochmal» ergreift Herr Zäncker da» Wort, um für di« Anlegung von Spielplätzen zu sprechen, denn hier müsse daraus Bedacht genommen werden, daß die Elbe in der Näh« sei und von diesem gefährlichen Spielplätze müßte« die Kinder nach Möglichkeit ferngehalten werden. Er sei dafür, daß man möglichst jede« Jahr 500 Mk. in den HauShaltplan zur Anlegung von Spielplätzen «insteile. Segen die Bewillig- ung von 180 Mk. spricht sich noch Herr Nitzsche au«, welcher empfiehlt, in den nächstjährigen HauShaltplan gleich 2000 Mk. einzustellen, damit e» Ernst mit der Anlegung von Spielplätzen werde. Herr Stadtv. Ketzer bittet, die RatSoorlag« anzunehmen, denn e» würde verkehrt sein, die 180 Mk. abzulehnen. So wäre wenigsten» für diesen Winter gesorgt. Er sei im übrigen für Rücklagen, aber nicht nur von 500 Mk., sondern nicht unter 1000 Mk. Dem RatSbeschluß, 180 Mk. für Herrichtung und Vergrößerung der SiSbohnwtese zu bewilligen, wurde darauf gegen die Stimme de» Herrn Nitzsche beigetreten. Der Antrag de» Herrn Zäncker, den Rat zu ersuchen, die Angelegenheit fer ner im Auge zu behalten und zu diesem Zwecke 2000 Mk. in den nächstjährigen HauShaltplan einzustellen, wurde ein stimmig angenommen. 2. Da» Freiwillige RettungSkorpS hat gebeten, den Platz vor dem Feuerwehrdepot instand zu setzen. Der Rat hat einen Kostenanschlag anferttgen lassen; nach diesem verursacht die Regulierung de» Platze» 775 Mk. und die damit in Verbindung stehende Verbesserung der Straße am Technikum 500 Mk. Kosten. Der Rat hat diese Kosten bewilligt und beschlossen, die Kosten der Platz- regulierung au» der Feuerlöschkasse zu entnehmen und für Regulierung der Straße 500 Mk. in den HauShaltplan etnzustellen. Hierzu spricht Herr Stadtv. Nitzsche sein Befremden darüber au», daß solche städtische Angelegen- heilen au» der Feuerlöschkaff« bezahlt würden, während die Regulierung de» Platze» doch lediglich Sache der Stadt sei. Herr Stadtv. Braune erwidert ihm, daß die Anlage lediglich im Interesse de» Feuerlöschwesen» liege und daß e» deshalb gerechtfertigt sei, wenn diese Kosten der Feuer- löschkasse entnommen würden. Einstimmig trat sodann da« Kollegium dem RatSbeschlufle bei. 3. Der Platz vor der Klosterkirche, der bisher Frau Führer als Garten gedient hat, soll fretgelegt werden. Frau Führer soll einen Platz als Garten an dem früher Thoma-'schen Hause erhalten, wo Gärten eingerichtet werden. Durch dies« Einrichtung hat sich aber die Schaffung eine» ZusahrtSw egeS zum vudenlagerplatz am frü heren Pfarrlehngrundstück nötig gemacht. Der Rat hat beschlossen, einen ZufahrtSweg unter Benutzung eine» 3*/, Meter breiten Streifens von angrenzender Rittergutsflur herzustellen und die auf 30 Mk. veranschlagten Kosten zu oerwilligen. Ohne wesentliche Debatte trat das Kollegium einstimmig dem RatSbeschlusse bei. 4. Am 1. Juli 1909 läuft der Dienstvertrag de» Herrn Administrator Lehmann ab. Nach Vorschlag des RittergutSauSschusseS hat der Rat beschlossen, den Vertrag auf drei Jahre — bk» 30. Juni 1912 — zu ver- länger» und Herrn Lehmann eine Gehaltszulage von 500 Mk. zu gewähren. DebatteloS wird der Ratsbeschluß genehmigt. / 5. Die vier Wachmänner haben um Er höhung ihre» Gehalte« gebeten. Sie beziehen jetzt je 891 Mk. Der Rat hat beschlossen, 75 Mk. vom 1. Januar 1909 ab mehr zu gewähren. Der Beschluß findet ohne Debatte die Zustimmung de» Kollegium». S. Die Anstellung einer HtlfSschwester im Stadtkrankenhaus hat Herr vr. Naumann unter ausführ licher Begründung beantragt. Diese HtlfSschwester solle hauptsächlich Nachtwachen zu leisten haben. Der Rat hat die Gründe für berechtigt anerkannt und die Anstellung einer HtlfSschwester — gegenwärtig sind 8 Schwestern an gestellt — beschlossen unter Einstellung der nöligen Mittel in den nächstjährigen HauShaltplan. Bei der Besprechung regt« Herr P. Fischer an, ob eS nicht zweckmäßig wäre, einen Inspektor im Krankenhaus« anzustellen bei den hohen Zuschüssen, die dieses Institut erfordere. Nach kurzen Er läuterungen der Herren Nitzsche, R.-A. Fischer und Braune, welch letzterer mitteilte, daß der Zuschuß im nächsten Jahre wahrscheinlich noch höher wie in diesem Jahre sein würde, trat man einstimmig dem Rats- beschluffe bet. 7. Ein Gesuch um Gehaltsaufbesserung hat Herr Gasmeister Frübtng an den Rat gerichtet und dieser beschloß, dem Gesuchsteller vom 1. Januar 1909 ab 100 Mk. Zulage zu gewähren. Mit Einstimmigkeit und debatleloS wird dieser Beschluß genehmigt. 8. Um Erstattung der Umzugskosten in Höhe von 224.15 M. hat Herr GaSanstaltSdirektor Junge den Rat ersucht. Der Rat hat den Betrag au« Mitteln der Gasanstalt genehmigt. Dasselbe tut das Kollegium, doch beschließt eS im Anschlüsse an die durch diese Ange legenheit heroorgerufene Aussprache folgenden von Herrn Zäncker eingebrachten Antrag: „Der Rat wird ersucht, bei zukünftigen Ausschreibungen von vakanten Stellen bekannt zu geben, ob und in welcher Höhe Umzugskosten vergütet werden." 9. Nach Vorschlag de» Herrn vr. Göhl und der Realprogymnasial-Kommisston hat der Rat beschlossen, von Ostern 1909 ab eine zweite Realklasse zu errichten und eine neunte ständige Lehrerstelle am Realprogym nasium zu gründen. Der Herr Vorsitzende gab aus führliche Begründung hierzu, worauf die RatSbeschlüffe einstimmig die Genehmigung des Kollegium» fanden. 10. Ferner macht sich an der einfachen Bürger- schule die Errichtung einer neuen fünften Parallel klasse (7. gemischte Klasse) für die Elementarschülernötig und damit in Verbindung die Begründung einer neuen ständigen Lehrerstelle. Der Rat hat den Vor schlägen deS SchulauSschusseS gemäß beschlossen, diese Parallelklasse zu errichten und eine ständige Lehrerstelle zu gründen. Nach ausführlichem Aktenvortrag durch den Vorsitzenden erfolgte Beitritt zum RatSbeschlusse einstimmig. 11. AlSGemeindewaisenrät« und deren Stell vertreter sind vom Rate die bisherigen Herr.en in Vorschlag gebracht worden. Da» Kollegium erklärt sich mit dem Vorschlag einverstanden. 12. Auf ein Gesuch der vom Unwetter betroffenen erz- gebirgischen Gemeinden CarlSfeld, Steinbach und Wil denthal bewilligte der Rat 100 Mk. al» Beihilfe. DaS Kollegium stimmte dem zu. 13. Vom Restantenregulativ wurde ein Re stant, der seinen Verpflichtungen nachgekommen war, ge strichen, während zwei säumige Steuerzahler dem Regulativ unterstellt wurden. Nach erledigter Tagesordnung regte Herr Nitzsche noch an, die Bestimmung, daß Kraftwagen in den Straßen der Stadt langsam zu fahren haben, in Rücksicht auf Vorfälle in letzter Zeit erneut bekannt zu geben, eventuell entsprechende Tafeln an den Eingängen der Stadt anzubringen. Der Herr Vorsitzende bittet, die Angelegenheit in der nächsten Sitzung noch einmal mit zur Sprache zu bringen, da ihm der Inhalt der Verord nung nicht gegenwärtig set. Schluß der öffentlichen Sitzung kurz vor 8 Uhr. SS folgte nichtöffentliche Sitzung. Ass gut« Vedeek - Zier. «nd Anzrigo» lElbeblatt mü> Atychry. «Sgramm-Adress« Hß 6Fernspr-chst-ll» Tageblatt, Riesa. Nr. 20. für die König!. Amtshauptrnannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dep Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. SS7. Mittwoch, 4. November 1S08, abends. 61. Jayrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint seden La, abend» mit «u»nahi^e der Sonn, und Festtage. Biertrljiihrltcher Be»ng»Pr«I» bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart bv Psg., durch unsere Tröger irrt in» Hau» 1 Mart 6V Psg, bet Abholung a« Schalter der lagert. Postanftalteu I Mark SS Psg„ durch de» Briefträger srrt in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenonunen. «nzer-eu-Annahme sitr die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Rotallonldruck und Lerlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Di« beim Erweiterungsbau der Knabenschule erforderlich werdenden Tischlerarbeiten zur Ausstattung der Lehrzimmer (mit Ausnahme der Schulbänke) gelangen hiermit zur öffentlichen Ausschreibung. Angebotsformulare sind gegen Erstattung der Selbstkosten im Stadtbäuamte zu entnehmen und bis , Donnerstag, de« IS. November 1908, vormittags 1« Uhr daselbst au-gefüllt wieder einzuretchen. Die Bewerber können persönlich rDer durch legitimierte, volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Teilung der Arbeiten, sowie die Ablehnung sämtlicher Angebote bleibt Vorbehalten. Riesa, den 4. November 1908. Der Rat der Stadt Riesa. Bekanntmachung. Nach § 4 der GotteSackerordnung für die Kirchgemeinde Gröba sollen auf den beiden alten Friedhöfen zu Gröba sämtliche Gräber bi» auf weitere» bestehen bleiben, solange sie von den Angehörigen der darin Bestatteten gepflegt werden. Nur die ver fallenen Gräber sollen etngeebnet werden. Wir machen diejenigen, denen an der Er haltung von Gräbern auf den genannten Friedhöfen gelegen ist, auf diese Bestimmung mit dem Ersuchen aufmerksam, in Verfall befindliche Grabstätten btS zum 15. Dezems der dieses Jahre- wiederherstellen zu lassen. Nach diesem Termin noch ungepflegt be fundene Gräber müssen eingeebnet werden. . Gröba, am 3. November 1908. Der Kircheavorftand. Burkhardt.
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