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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190811305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-30
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1908
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Tageblatt «ttd A«r»rg»r (LlbeblM ma> Arytigey. LSegramm-Adrefs« Femsprechstell, rag dlat .m sL Nr. 2Ü. für die König!. Amtrhauptmamischaft Großenhain, das Kinigl. Amtsgericht «nd den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröda. - 278. Mo«ta«, 3V. November 1S08, abends. 61. Jahrs. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, abend» mit «»»nähme der Sonn, und Festtags Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere TrSger sni in« Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schotter der «aiserl. Postanstaltrn 1 Mark SS Psg, durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzeigen-Aunahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag i) Uhr ohne Gewtlhr. Rotationsdruck und Verlag von Länger L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Die viehvefitzer der Gemeinde «röba werden darauf hingewiesen, daß am 1. Dezember 1908 ein« beschränkte Viehzählung stattfindet und daß sie den zählenden Beamten die gewünschten Auskünfte zu geben haben. Gröba, am 30. November 1908. Der Vemtiudevorstaud. Freibank Heyda. Morgen Dteu-tag nachmittag 3 Uhr wird junges fette- Rindfleisch verpfundet. Pfund 40 Pf. Der Semeiudevorstaud. Bekanntmachung. Drei Mark sind gefunden und anher abgegeben worden. Glaubttz, am 29. November 1908. Der Gemeiudevorstaud. für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» vormittag- A Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Me Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 30. November 1908. —* Mit dem gestrigen erster; Adventssonn tage sollte nunmehr das Weihnachtsgeschäft seinen An- fang nehmen. Zum ersten Male waren die Läden bis abends 9 Uhr geöffnet. Infolge des ausnehmend präch tigen Wetters war der Zuzug nach unserer Ttadt schon leidlich gut, ob aber auch schon Halbwegs befriedigende Geschäfte in WeihnachtSartikeln gemacht worden sind, möchte man bezweifeln. Auf den Straßen und vor den Schau- fenstern war der Verkehr lebhaft, nicht so lebhaft schien es in den Geschäftslokalen selbst zu sein. GS sah aus, als ob das Publikum zunächst mehr deS Schauen- und Aus wählens, al» deS Kaufens wegen nach der Stadt ge kommen wäre. Bester wird das schon am nächsten Sonn- tag sein, denn dann» sind nur nmch drei Wochen bis zu Weihnachten. —* Auf der Elbe ist eS wieder lebendig geworden, nachdem in den letzten Tagen eilte erfreuliche Aufbesserung de» WafferstandeS erfolgt ist. Dem Anschein nach wird der WasterwuchS auch Bestand haben, denn von den oberen Plätzen wird mitgeteilt, daß auf weiteren Wuchs zu rechnen sein dürfte. Besonders wenn das gegenwärtige Wetter anhält, kann damit gerechnet werden, daß sich der Waffer- stand so gestaltet, daß di« Schiffahrt wieder in vollen Gang kommt. Auf 117 Zentimeter unter Null stand heute hier der Elbspiegel, während am Freitag noch ein Stand von 133 und am Sonnabend ein solcher von 128 Zenti meter zu verzeichnen war. —* Schon früher haben wir darauf hingewiesen, daß der äußerst segensreich wirkende „Allgemeine Deutsche Schulverein zur Erhaltung deS Deutschtums im AuSlande* seinen Namen geändert hat und sich jetzt „Verein für das Deutschtum im Auslands (Allg. Deutscher Schulverein)* nennt. Die Namensänderung ist au» dem Grunde vorgenommen worden, daß früher von vielen Seiten angenommen worden ist, nur Personen des Lehrer- standeS könnten die Mitgliedschaft des Vereins erwerben, ein Umstand, der sicher nicht zuv Stärkung des" Vereins an Mitgliedern beigetragen hat. Der nunmehrige Name des Vereins gibt zu einer irrigen Annahme betreffs der Erwerbung der Mitgliedschaft keinen Anlaß! mehr, und warum sollte denn nur die Lehrerschaft des Deutschen Reichs bestrebt sein, das Deutschtum im! Auslände zu starken? Tie Kräftigung des Deutschtums im Auslande hat nicht den Zweck der Vergrößerung des Deutschen Reichs an Land und Leuten. Ein derartiges (rein poli tisches) Ziel liegt dem Verein für das Deutschtum im Ausland: Vollständig fern. Seine Bestrebungen sind ganz und gar friedlicher Art. Die Deutschen im Auslande sol len treue Bürger des Landes sein und bleiben, in dem sie staatlichen Schuh genießen. Ein erstarktes Deutsch- tum im Auslande aber wird sicher eine günstige Rück wirkung aus Gewerbe und Handel im Deutschen Reiche aiisüben, und aus diesem Grunde ist es höchst wün schenswert, daß sich recht viele Deutsche aller Stände an den segensreichen Bestrebungen des Vereins für da- Deutschtum im Auslande beteiligen. Auch in diesen Be strebungen sollten alle guten Deutschen zeigen, dktz sie zusammenstehen wie ein Mann. Ter Landesverband Sachsen weist in einen, an feine Ortsgruppen gerichteten Schreiben darauf hin, daß zur Zeit piele Deutsche em pört sein werden über die geradezu unerhörten Ver- uuglimpjungen, die jetzt das Deutschtum in den Sudeten ländern zu erdulden hat. Sollte dadurch nicht mancher veranlaßt werden, dem Verein für das Deutschtum im Auslands beizutretcn? Besonders schwer ist der An sturm gegen das Deutschtum in Böhmen, wr allem rn Mr 80 Prag, und nun gilt es, den bedrängten Stammesbrü dern zn zeigen, daß sie nicht allein stehen im Kampfe, den ihnen der fanatische slavischje Gegner aufzwingt. Es mutz ihnen ein Teil ihrer finanziellen Sorgen nm den Fortbestand des köstlichen nationalen Kleinods, ihrer deutschen Schulen und Kindergärten, abgenrmmen wer den. Diese Anstalten müssen erhalten werden, soll an ders die Nachkommenschaft unserer Stammesbrüder deutsch bleiben. Dazu sind aber reichliche Geldmittel nötig. Mer in Riesa und der Umgegend Unserer Stadt, welchen Standes «oder Berufs er auch sein möge, an solch edel» deutjchoöllischen Bestrebungen teilnehmen will, säume nicht, der Ortsgruppe Riesa des Vereins für KaS Deutschtum im Auslande beizutreten. Beträgt auch der Jahresbeitrag nur 2 Mark, so kann doch viel Ersprieß liches geleistet werden, wenn recht viele Deutsche ihr vaterländisches Empfinden auch dadurch bekunden, daß sie der Erhaltung des Deutschtums iM Auslände «ein kleines Opfer bringen. Anmeldungen zum Beitritt, zur Orts gruppe Riesa nehmen jederzeit die Herren Realgrvgym- najialdirektor Professor Dr. Göhl, tz. Z, Vorsteher) und Schuldirektor Dietzel (z. Z. Schriftführer) entgegen. —* Die letzten Kirchweihfeste in Sachsen in diesem Jahre wurden gestern abgehalten, und zwar ist e« die Gegend um Weinböhla, in welcher alljährlich erst am ersten Adventssonntage da» Kirchweihfest stattfindet. Die nach dieser Gegend führenden Bahnlinien waren gestern infolgedessen sehr stark benutzt. Wieder konnte man die Beobachtung machen, daß dabet die vierte Wagenklasse jetzt mit Vorliebe benutzt wird. —8Z Da» Königl. Sächsische Staat-Ministerium de» Innern hat durch Erlaß vom 12. November d. I. die Er richtung des Sächsischen Esperanto-Institut» zu Dresden genehmigt. Die Neue Lehranstalt fällt unter die Sächsische Gewerbe- und Handelsschulordnung, und ist damit der Behörde unterstellt. Das Direktorium de» neuen Institut» besteht aus den Herren Kommerzien rat Arnhold,. Oberstudienrat Prof. Dr. Bernhardt, Geh. Kommerzienrat Handelskammer - Präsident Collenbusch, Kommerzienrat Förster, Polizeipräsident Koettig, Kommer zienrat Marwitz, Troßbrit. Bizekonsul Palmie und Justiz- rat Töplitz. Di« Leitung de» Institut» liegt in der Hand des LandeSamtSassefsorS Dr. phtl. Schramm und 7 Mit gliedern, und zwar Dr. jur. Arnholh, Dr. phil. Fleischer, Diplom-Jngenieur von Frenckel, Frau Prof. Hankel, Pastor lic. Dr. KÜHN, VerkehrSinspektor Richter und Rektor Velten. Zur Zeit werden in dem Institut 1322 Schüler von 12 Lehrern unterrichtet. Di« Bibliothek des Instituts umfaßt ca. 1000 Bände. Das Institut hält regelmäßig Prüfungen für Kaufleute und für Lehrer des Esperanto ab und hat in allen seinen Ankündigungen, Prospekten usw. die Be zeichnung „Gächs. Esperanto - Institut zu Dresden* zu führen. —* Bet der Handelskammer Dresden, Ostra- vllee 9, liegt eine längere Abhandlung 'über die allge- meinen wirtschaftlichen Verhältnisse Brttisch-Jndien» für die Beteiligten zur Einsichtnahme au». — Der Etat für da» sächsische Militärkon, tingent weist an Einnahmen im ordentlichen Etat 389 350 Mk. (-f- 10 350 Mk.) nach. Di« fortdauernden Ausgaben betragen 48 458145 Mk. (— 2824 Mk.) ES erscheinen die entsprechenden Forderungen an neuen laufen- den Bedürfnissen und aus Anlaß der dauernden Festlegung der zweijährigen Dienstzeit. Die einmaligen Ausgaben betragen 8619 911 Mk. (- 4446202 Mk.) Für Neu- bau und Ausstattung einer Kaserne nebst Zubehör für «ine Eskadron Kavallerie in Oschatz werden al» zweite Rat« (sür Baubeginn) 870 000 MI., zur Beschaffung von 741 Reitpferden für einen 1910 zu errichtenden Kavallerie- pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch dir Post frei in» Hau» 6» Psg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch di« Austräger irrt- ins HauS: brigadestab sowie für ein in demselben Jahre zu errichten des Kavallertegiment mit niedrigem Etat al» erste Rate 582 800 ML, für Einführung eine» neuer Brückengerät» bet den Pionierformationen als erste Rate 367 250 Mark gefordert. Gin außerordentlicher Etat ist nicht vorhanden. — Eine Abänderung der Bergpoltzetuor» schriften für daS Königreich Sachsen wird im „DreSd. Journ." veröffentlicht. Hiernach darf für Arbeiter, die im unterirdischen Grubenbetriebe an ArbettSpunkten beschäftigt werden, an denen die gewöhnliche Temperatur mehr al» 20 Grad C. beträgt, die gesamte täglich« Arbeitszeit unter Tage sechs Stunden nicht übersteigen. Eine sonstige Be schäftigung unter Tage ist in solchen Fällen auch an kühleren ArbettSpunkten unstatthaft. An ArbettSpunkten, an denen die gewöhnliche Temperatur mehr als 28 Grad C. beträgt, darf ein Arbeiter nur dann beschäftigt werden, wenn durch ärztliche» Zeugnis ausdrücklich bestätigt wird, daß er auch an solchen Orten zur Arbeit tauglich ist. I« einer Wärme von 40 Grad C. und mehr dürfen Arbeiter nur in Fällen der Not oder dringender Gefahr beschäftigt werden. Bor dem Beginn einer regelmäßigen Schicht als auch einer Nebenschicht, muß für jeden Arbeiter eine mirk- destenS achtstündige Ruhezeit liegen. Die neuen vestirn» mungen treten am 1. April 1909 in Kraft. — Eine sehr willkommene Folgeerscheinung der betrüblichen Radbod- katastrophe. -- Der Heilige, dem der letzte Tag des Novem bers geweiht ist, wird un» als der gütigste der Apostel bezeichnet. So kam «S denn, daß er bei der Einführung de» Christentum» allmählich auch an die Stelle de» gütigsten Gottes unseres Vorfahren, des Sonnengottes Freyr oder Fro, trat. Aus dieser Substituierung des Apostel» an die Stelle eine» altheidntschen Gotte» folgte naturgemäß, daß eine ganze Reih« der ehemals zum Andenken FreyrS üb lichen Gebräuche auf den Kultu» deS christlichen Apostels übertragen wurden. So war z. B. Freyer der germanische Echutzgott der Ehe und eS war nur natürlich, daß nun Andreas an dessen Stelle trat. Auf diese WesenSoerwaudt- schaft beider ist die Tatsache zurückzuführen, daß in der AndreaSnacht noch heutigen Tages viele Orakel ge fragt werden, die sich jedoch alle um den Punkt drehen, ob man bald heiraten wird oder nicht, wie der Zukünftige auSsieht, wo er wohnt, ob man in der Ehe Glück haben wird und dergleichen mehr. Bekannt sind ja vor allen Dingen die Gebräuche deS BleigießenS, Lichterschwimmen», Kartenlegen», deS Aufschlagen» eine» Bibelverses rc. — Die von der „Boss. Ztg.* verbreitete Meldung, daß GtaatSmtnister Graf Hohenthal gleich nach Erledigung der Wahlrechtsreform von seinem Amte zurück zutreten beabsichtige, weil er amtSmüde sei, ist, wie „W. T. B.* von zuständiger Seite zu erklären ermächtigt ist, unrichtig. Der Minister ist weder amtSmüde, noch trägt er sich mit Rücktrittegedanken. — Tie alten Kirchenbücher v«om Jahre 1750 an sollen nach einer Mitteilung des „dienen Sächsische» Kirchenblattes" den Gemeinden entzogen und im Haupt- siaatsarchid zu Dresden aufbewahrt werden. Das ge nannte Blatt meint, daß sich diese Absicht in dieser All gemeinheit hoffentlich nicht verwirklicht. Die alten Kirchen- bücher seien meistens die einzigen Quellen sür dis Orts- geschichte. Tie Arbeiten für die neue sächsische Kirchen galeris hätten den Sinn sür «ortsgeschichtliche Forschungen neuerdings weithin erheblich belebt. Einer Gemeinde zu mal, auch einer ländlichen, könne man bei Gemeinde abenden kaum einen fesselnderen Vortrag bieten, als Mit- teilungen aus alten Zeiten, die man aus den alten Kirchen büchern nehmen müsse. Wem das Amt dazu Zeit lasse, der verfolge gern die eingesessenen Familien, das sei in kleinen Orten ein gar nicht zu verachtendes Erziehung»« nur SS " 's!
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